Man sollte deshalb vielleicht einfach mal konstatieren, dass es keine nennenswerte Korrelation zwischen Sprache und Alltagsleben gibt.
Puh, wie meinst du das? Also sprachlich herausgebildete Kategorien prägen unser Weltbild doch ganz erheblich, genau so wie der Gedankenaustausch mit anderen. Daher irritiert mich die Aussage etwas.
Wo ich aber definitiv zustimme: Dafür, dass dem Gendern von einigen so eine hohe Bedeutung beigemessen wird, halte ich die Effekte (nachhaltige Gleichberechtigung etc.) für extrem spekulativ. Und da finde ich auch, dass gesetzliche Vorgaben wie eine Frauenquote in Aufsichtsräten (nur als Beispiel) quantifizierbare Effekte haben. Daneben halte ich auch den Effekt von vorgelebten Rollenbildern für viel stärker ausgeprägt und auch schädlicher - über deren Weiterentwicklung wird aber selten gestritten. Mich amüsiert es in diesem Zusammenhang, dass in meinem Kollegium bei Lehrerpärchen immer die Frau in Teilzeit ist, das Gendern aber ganz groß schreibt. Sicher anekdotisch, aber zeigt deutlich, wo einige ihren Schwerpunkt setzen.