Meines Erachtens ist dieser Thread ein Paradebeispiel für die Notwendigkeit, zunächst einmal über Begriffe und deren Verwendung einen Konsens zu erreichen.
Wenn Cancel Culture für
„übermäßige Bestrebungen zum Ausschluss von Personen oder Organisationen bezeichnet werden, denen beleidigende oder diskriminierende Aussagen beziehungsweise Handlungen vorgeworfen werden“ (Wiki)
verwendet wird, ist es klar, dass cancel culture nicht angebracht ist.
Wenn durch „übermäßige“ und „vorgeworfen werden“ (im Gegensatz zu „sie begingen tatsächlich Beleidigungen, Diskriminierungen usw.“) klar gemacht wird, dass es eben überzogene Reaktionen auf vermeintliche Haltungen sind, was als cancel Culture bezeichnet wird, dann gibt es nicht zu fragen, ob cancel Culture ok ist, sondern ab wann Handlungen und Äußerungen so verwerflich sind, dass sie geahndet werden sollten.
Dass man aber Ahndungen fordern darf, ist doch klar, denn dabei geht es ja darum, dass genau diese Frage für bereits geklärt erachtet wird. Dabei kann man natürlich trefflich irren.
Und selbstverständlich ist stets zu beachten, in welchem Kontext, mit welcher sonstigen Haltung, persönlichem Background und sonstigen Äußerungen jemand daher kommt.
Hier kann doch wohl niemand behaupten, man nähme jede Äußerung als solitäres Ereignis war.