Beiträge von Conni

    ich habe nur so eine Angst, dass er schlecht von mir denkt oder denkt, ich sei nicht geeignet und sich über mich beschwert. Oder dass er mich als Opfer oder zu schwach ansieht. Mir schwirren tausend Gedanken durch den Kopf.

    Auch dieses Denken ist etwas, was viele Menschen gar nicht so haben, du eben aufgrund deiner Erfahrungen.
    Die meisten machen sich keinen Kopf drüber. Ich habe derzeit eine Praktikantin, die erscheint einfach in einigen Stunden nicht und ist da spontan woanders. (Sie ist eh in mehreren Klassen.) Neulich war sie dann spontan in Musik bei mir. Ich denke über gar nichts nach und wenn sie mir sagen würde, dass ein Thema aufgrund persönlicher Themen nicht geht, würde ich das zur Kenntnis nehmen und nicht weiter drüber nachdenken.
    Und selbst wenn der Kollege irgendwas Komisches/Blödes von dir denkt: Es gibt immer Leute, die etwas, was du tust, blöd finden und welche, die es gut finden und ganz viele dazwischen. Egal, was du tust (im gesellschaftlich angemessenen Kontext). Auch ein schönes Philosophiethema. (Vielleicht findet er dich auch total mutig?)
    Das ist etwas, wo du als Lehrerin ein etwas dickeres Fell brauchst: Du kannst es nie allen (Kollegen, Schülern, Eltern) recht machen. Das muss man aushalten können und "professionelle Distanz" wahren können. Wobei das etwas ist, was sich bei mir im Laufe der Jahre erst entwickelt hat und wo ich heute manchmal noch dran knapse.

    Nichts zum eigentlichen Thema, aber für die Zweifler:
    Bei uns durfte man auch im Praktikum nicht alleine unterrichten und sollte EINEN Unterrichtsversuch unter Anleitung machen...
    Ich hab an den ersten zwei Tagen vier Vertretungsstunden gehalten und drei komplette Übungs-Lehrproben. War mir Recht, zugucken war eh lahm, aber erlaubt war's nicht.

    Hammer! Bei uns wurde peinlich genau darauf geachtet, dass immer eine Kollegin drin saß. Vertreten habe ich dann in einem der Unterrichtspraktika auch, weil meine anleitende Lehrerin krank war, aber da saß immer jemand drin und korrigierte Hefte. Rein aus versicherungsrechtlichen Gründen. Ich vermute, dass da in Berlin mal was passiert ist und dann alle Schulleiter instruiert wurden.

    genau, ich habe mir 17 begonnen. Momentan habe ich Semesterferien.

    OT: Bist du einer dieser ersten Jahrgänge, die teilweise mit 5 eingeschult wurden? Meine erste eigene Klasse war ein "Großjahrgang", da hatte ich von 5einhalb bis 7 alles drin und es wurde kaum zurückgestellt, die müssten jetzt etwa 20 sein. Damals hatte ich eine Mutter, die genau das vorausgesehen hat: MSA mit 15, Abi mit 17. Beides wirft Probleme auf wegen Volljährigkeit.

    Das Indianer Heft zur SAS kann ich empfehlen. Das ist im Vergleich zu Jandorf sehr reduziert, aber gut aufgebaut und kann von halbwegs fitten Kindern gut selbstständig bearbeitet werden. Zudem ist es noch günstig.
    Bei Jandorf sind die Zeilen auch riesengroß. Für die 1/2 ist das super, aber für einen Viertklässler finde ich es nicht so passend.

    Guter Vorschlag! Bei Jandorf wird auch eine dreiviertel Seite lang der Einzelbuchstabe geübt, was sich für einen älteren, motivierten Schüler nicht so anbietet. Indianerhefte sind motivierend und kurz.

    DDR-Eis? Da habe ich nur eine einzige Erinnerung... In den 70ern ist mir in Dresden mal eine hart erkämpfte Kugel vom Löffel auf den Boden gefallen... und weg gehüpft - wie ein Flummi. An den Geschmack erinnere ich mich nicht mehr, aber die Konsistenz war grausig.

    Dann war es kein Softeis. Softeis pflatschte auf den Boden und blieb liegen - sofern es dir vorher nicht über die Hand und den Unterarm gelaufen war.

    Ich bin heute gefragt worden, ob ich zum musikpädagogischen Tag gehe. Da war ich letztes Jahr zusammen mit einer Kollegin und wollte ihn dieses Jahr einfach ignorieren.
    Eröffnungsvortrag, Dozenten stellten sich vor. Z.B. eine Frau (keine Lehrerin, nie dauerhaft mit Klassen gearbeitet), die uns ein Beispiel aus ihrem Kurs zum Vorkosten gab. Thematisch eher "Wie ich eine Klasse in 2 Minuten so hochputsche, dass ich in den folgenden 43 Minuten mit meiner Berufswahl hadere." Danach musste ich mir einen neuen Kurs suchen, das hätte ich keine 90 min ausgehalten.

    Ich war in einem Workshop eines Musiklehrers, der (schöne) eigene Lieder schreibt und herausbringt. Da musste man bewegend-inspirierende Sachen machen. Durch den Raum gehen und summen glaube ich und andere begrüßen (mit verschiedenen sich berührenden Körperteilen). Genau das, weshalb ich mich immer so auf Fortbildungen "freue". (War übrigens für Kl. 1 bis 10, nicht rein GS.) Dann sang er eines seiner Weihnachtslieder mit uns und war verdutzt, dass so viele einen "falschen Text" in einer Strophe sangen. Er übte den richtigen Text mit uns ein und erklärte, warum er gerade den gewählt hatte und fragte jeden einzeln, woher er/sie den falschen Text hatte. Ich habe mir ein Buch von ihm gekauft. Ratet, mit welchem Text dieses Lied enthalten ist. :sauer:
    Workshop Schulpraktisches Klavierspiel: Uns wurden (von einem wirklich guten Improvisations-Pianisten) Grundlagen des Findens von Tönen auf dem Keyboard gezeigt. Äh ja. Kann ich. Davon kann man noch lange kein Lied begleiten, da hätte ich mir aber Anregungen gewünscht. (Das ist wie mit dem Pfeil beim PC-Kurs, eher wie das Anschalten des PCs.)
    Am Schluss wollten wir etwas Entspannendes machen, also sind wir irgendwo in einen Kurs über Stimmphysiologie gegangen, um uns berieseln zu lassen. Dort saßen 5 Teilnehmer und man musste ständig Übungen machen - wobei die angenehm und entspannend waren und wir dann fröhlich nach Hause gingen. Für die Schule konnte ich es nicht einsetzen, das waren Spezialtechniken für einen Sekundarstufen-Schulchor.
    Insgesamt hatte ich zwar Spaß mit meiner Kollegin und es war ein netter Tag, aber nicht unbedingt wegen der Inhalte.

    Außerdem habe ich kürzlich eine Einzelfortbildung an einem Samstag(+Sonntag) besucht: Dozent kam zu spät. Am Empfang wusste niemand etwas. Kaffeeautomaten kaputt, Cafeteria vormittags zu. Mittagspause zu spät, es gab nur noch Reste in der Kantine. Dazu Bodypercussion und Rhythmusübungen nebst rhythmischem Sprechen. Eigentlich gut, wirklich tolle Ideen, aber ständig musste man sich dabei gegenseitig auf die Oberschenkel, die Hände, den Rücken oder sonstwohin klatschen und patschen. Nach einem halben Tag war mir dieses ständige Herumgetatsche an anderen Menschen (und an mir durch andere Menschen) zu viel, ich wurde aggressiv und ich bin am Sonntag nicht wieder hingegangen.

    Und selbst bei wirklich guten Kursen fühle ich mich nach einem Tag oft so überfrachtet, dass ich nicht mehr in der Lage bin, die gelernten Sachen überhaupt in der Schule einzusetzen. Es wird einfach zu viel Input gegeben und nichts wiederholt, man müsste die ganze Zeit mitschreiben und ich erinnere mich hinterher oft nur noch an Bruchstücke.

    Neulich eine FoBi über die Senatsverwaltung. So verklausuliert beschrieben, dass ich leider erst dort feststellte, dass ich von der Altersgruppe und vom Einzugsgebiet her völlig falsch war. (Ich war bei weitem nicht die einzige.)

    Früher gab es schöne Nachmittagsfortbildungen für Kunst in meiner Wohnortnähe, leider machen die beiden Lehrerinnen das nicht mehr. Im Oktober teste ich eine neue Musikfortbildung. Bei der letzten Fortbildnerin haben wir im absoluten Luxusmusikraum das Finden von Tönen auf dem Keyboard und das gleichmäßige Klatschen eines 4/4-Takts geübt. (Entspricht etwa dem Öffnen eines abgespeicherten Word-Dokuments sowie dem Tippen einiger Sätze mit einem Absatz.)

    Natürlich kenne ich auch die PC-Fortbildungen zum Thema "Sag mir, wo ich meine Dateien abgespeichert habe, Folge 5".

    Ihr merkt, ich bin auch frustriert.

    Ich habe den Eindruck, dass irgendwie "alles schon gesagt" ist und sich die Fortbildungen wiederholen oder sehr ähneln. Ich muss welche machen und hätte auf richtig gute oder ein punktuelles, gutes Input Lust, aber nunja.

    Meine Gedanken dazu:

    • Bitte 1 Sys-Admin pro 80 PC-Arbeitsplätze einstellen.

    ... und zwar einen, der es kann.
    Unsere Computerfee (kollegin, die das alles "nebenbei" am Bein hat) war krank und wir bekamen jemanden vom Amt gestellt. Den hat unsere Schulleitung am Ende mit dem Sortieren von Papier beschäftigt, damit er zusätzlich zu den 50% der PCs, die er schon abgeschossen hatte, nicht noch den Rest lahmlegte. PC-Kabinette nicht mehr nutzbar.

    Was uns gerade umtreibt: Um überhaupt Gelder aus dem Digitalpakt zu bekommen, brauchen wir ein Medienkonzept. Das letzte Medienkonzept vom Mai (entstanden in Arbeitszeit, die am "Kerngeschäft", dem Vorbereiten, Durchführen und Nachbereiten guten Unterrichts und der Erziehungsarbeit fehlte) ist hinfällig, weil es nun neue bundesweite, ganz andere Medienkonzeptvorlagen gibt. Die Schulleitung und die Computerfee sitzen nun wieder und schreiben ein neues Konzept.
    Wenn alles fertig ist und viele Arbeitsstunden verbraucht sind, gibt es dann ein schönes Papier, welches sich in die Ordner mit den anderen schönen Papieren der letzten Jahre einreiht. Hauptsache, man hat ein Konzept.
    Die Gelder aus dem Digitalpaket werden auf 5 Jahre gestreckt, d.h. wenn die letzten Räume ausgestattet sind, ist die Technik in den ersten Räumen wieder kaputt.

    Ohje, du Arme...

    - erregtes, vorwurfsvollen, zeitraubendes und nervtötendes Ausdiskutieren von Themen, an denen sich nichts ändern lässt/ich aktuell nichts ändern kann/für die kein Anwesender Verantwortung trägt (wer denkt sich sowas aus.../die Lehrer, Politiker, Ausländer sind Schuld, dass.../ Sie können nichts dafür, aber ich muss nur mal loswerden...)

    Wie schon mehrere schrieben, je nach Situation / Thema:
    - Verweis an die Elternsprecher --> zusammentragen --> Gesamtelternvertretung,
    - Verweis auf Unabänderlichkeit und Terminplan (habe auch die Tagesordnung an der Tafel, gerne auch mit Unterpunkten, gerne in größerer Schrift mit Kreide an die Tafel geschrieben, das sieht "länger" aus. Die meisten wollen nämlich wirklich nach Hause und nicht 3 Stunden in der Schule hocken),
    - Empfehlung, sich an Politiker zu wenden,
    - Empfehlung, sich selber als Kandidat für den Bildungssenatorposten aufstellen zu lassen. (Mit einem warmen Lächeln der Begeisterung: "Sie haben so gute Ideen, ich stimme Ihnen vollkommen zu, werden Sie doch Bildungssenator!")
    - Zustimmung signalisieren, Unabänderlichkeit betonen, auf den Zeitplan verweisen. (An meiner alten Schule unter dem alten Chef wurde um 19:45 Uhr geklingelt und um 20 Uhr nochmal, dann war der Elternabend beendet, egal ob alles besprochen wurde oder nicht. Habe ich beim Elternabend nie gebraucht, wohl aber bei Elterngesprächen.)

    Zitat von Krabappel

    - unvorbereitete Angriffe zu Themen, von denen man nicht wusste, dass sie ein Problem darstellen (Sie haben vor einem halben Jahr bla blub gesagt/Sie machen ja immer Dingsbums/hier wird auf dem Hof immer gemobbt, die Lehrer machen nie was)


    Das hatte ich nie so extrem in Elternversammlungen (in Elterngesprächen durchaus). Es gab eher Anfragen zu Situationen, die bei Fachlehrern auftraten und mal einzelne Eltern, die eine spezielle KiTa-Behandlung ihrer Schulkinder beanspruchen wollten. Die habe ich notiert und versichert, dass ich Rücksprache halte. (Und das tatsächlich auch gemacht. Bei dringenden Dingen den Elternvertretern Rückmeldung gegeben oder auch mal einen Elternbrief geschrieben.)

    Berechtigte Kritik ernst nehmen oder auch fragen, was genau daran stört. Eventuell auch begründen: "Ja, vor einem halben Jahr habe ich Blablupp gesagt, Ihre Kinder haben sich aber so gut weiterentwickelt, dass ich jetzt Blablipp für sinnvoll halte / mir sind in Mathematik noch Lücken in den Grundlagen aufgefallen, die dringend geschlossen werden sollten, daher ist Blablupp für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen." - "Dingsbums mache ich immer, weil ich Ihren Kindern die Möglichkeit geben möchte, xyz..." (pädagogisch- fachlicher Grund)

    Pauschale Kritik konkretisieren lassen:
    - genau beschreiben lassen, in welchem Zusammenhang du Dingsbums gemacht haben sollst, das bringt "allgemeine Kritiker" z.T. ins Straucheln ("Ähm ja, vor eineinhalb Jahren, da gab es mal eine Situation..."),
    - Thema notieren und ggf. mit der Klasse besprechen (eventuell haben nur ein paar Eltern ein Problem, nicht aber die meisten Kinder), das ist natürlich auch wieder etwas altersabhängig, aber man kann ja auch die Kinder abstimmen lassen (demokratische Entscheidung),
    - Alternativvorschläge geben lassen, wenn du denkst, dass du sie kontrollieren kannst (abweisen, wenn unpassend, Konsequenzen aufzeigen...)-
    - Eltern in die Pflicht nehmen: "Wir können gerne jeden Tag die Taschen Ihrer Kinder darauf kontrollieren, dass alle Hefte drin sind. Ich setze ein Häkchen ins Hausaufgabenheft nach erfolgter Kontrolle und Sie unterschreiben das Häkchen bitte täglich." (Bei mir waren die wenigen Meckerer die, die nur alle 2 Wochen ins Hausaufgabenheft guckten und sich dann wunderten, dass sie von nichts eine Ahnung hatten. Die waren von der Vorstellung, täglich im Hausaufgabenheft zu unterschreiben, schon überfordert.)
    - Kinder in die Pflicht nehmen: "Ihre Kinder sind jetzt 5. Klasse und damit in der Vorpubertät. Sie grenzen sich nun stärker von Erwachsenen ab und wollen mehr selber bestimmen, was natürlich mit mehr Eigenverantwortung einhergeht. Es ist unangemessen, wenn ich bei jedem einzelnen die Tasche kontrolliere. Aber Sie könnten Ihrem Kind ein Erinnerungszettelchen schreiben, das Sie in dessen Hausaufgabenheft kleben, das trainiert die Selbstständigkeit."
    - GGf. mit freundlichem Lächeln versichern, dass du darüber schlafen und das durchdenken wirst. Ggf. mit den Schülern darüber reden (vielleicht haben die gar kein Problem). Eigene Entscheidung treffen. Ggf. Elternsprechern Entscheidung mitteilen.
    - Mobbingvorwurf: Sollte Ihr Kind sich gemobbt fühlen, kann es sich an mich oder unsere Vertrauenslehrerin ist Frau XY, wenden.


    Zitat

    Fühlt ihr euch auch unter Druck gesetzt, wenn ihr frontal angegangen werdet oder geht's eher am Allerwertesten vorbei?

    Ich finde das stressig, ich fühle mich z.T. auch unter Druck gesetzt, weil eine unangenehme Stimmung sich schnell ausbreitet, daher versuche ich, es mir so wenig wie möglich anmerken zu lassen, mich so korrekt wie möglich (aufschreiben, berechtigte Kritik ernst nehmen) zu verhalten und so schnell wie möglich zur Tagesordnung zurückzukommen.
    Und manchmal bin ich auch sprachlos. Dann versuche ich auch, schnell zur Tagesordnung zurückzukommen.


    PS: Eltern von Schulanfängern sind sehr anstrengend. Die haben noch keine Erfahrung mit "Schule für das Kind" und sind besorgt / übereifrig / verunsichert / orientierungslos. Die müssen tatsächlich etwas "erzogen" werden.

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