Beiträge von Conni

    LovL = Lehrer ohne volle Lehrerausbildung, ich glaube eine ganz neue Kategorie in Berlin.

    Nicht ganz: Lehrer ohne volle Lehrbefähigung. Lehrbefähigung ist noch unter Lehrerausbildung angesiedelt.
    Für den regulären Quereinstieg muss man zwei grundschulrelevante Fächer in anerkennenswertem Umfang studiert haben. Beispiel: Physikerin: Naturwissenschaften und Mathematik werden anerkannt. Magister Anglistik/Germanistik: Englisch/Deutsch.
    Im letzten Jahr reichte selbst das nicht mehr aus, um die Lücken zu stopfen.
    Also durften sich auch Menschen bewerben, die nur ein relevantes Fach hatten, z.B. Sport oder Kunstgeschichte (entsprechend Gesellschaftswissenschaften). Diese müssen dann ein Jahr arbeiten, danach je ein Jahr Deutsch und Mathe berufsbegleitend für die Grundschule nachstudieren und anschließend das Referenariat absolvieren. Früher durften die nur als Vertretungskräfte (PKB) arbeiten, jetzt werden sie eingestellt.

    Man munkelt, dass nun zum neuen Schuljahr selbst so nicht alle Stellen besetzt werden konnten.

    Wir sollten überlegen, ob es am Ende einen Test gibt. Ein Motz-Diplom oder ein Motz-Abi. Und ob es Noten, Fließtexte oder Rasterbeurteilungen geben soll und was davon objektiver ist. Ferner sollten wir überlegen, ob alle Bundesländer gleich bewertet werden oder einige im Nachhinein Punkteboni erhalten.

    Sorry, ich bin gerade zynisch. DIe Hitze, die Gewitterluft, das Nahende (Schuljahres)Ende.

    Wenn demnächst mal das Sommeroch zuschlägt eröffne ich einen Motz-Motz-Motz-Thread für Meckeranfänger, Motzprofis und alle, die es werden mögen. 8) Da schulen wir dann unsere Skills, um den Bereich zu füllen. :schnelltipp: Konstante Fortbildung ist schließlich erste Lehrerpflicht. :aufgepasst:

    Vergiss aber die Evulo... Evala... Evaluation nicht!

    Wenn man krank ist, muss man doch ohnehin zum Arzt. Dann kann man doch einfach eine AU ausstellen lassen.

    Mit einer Migräneattacke, die medikamentös nicht gut genug unter Kontrolle zu bekommen ist, um arbeiten zu gehen, möchte ich auch ungern zum Arzt kriechen. Auch mit einem schönen MD-Infekt möchte ich da ungern von Busch zu Busch hinkriechen.

    Und mit einer simplen Erkältung (geht bei mir leider schnell mal 1 bis 3 Tage deutlich auf die Stimme oder den Kreislauf, ist dann aber schnell wieder besser) in der Haupterkältungszeit 2 bis 3 Stunden im vollgesopften Wartezimmer sitzen und die viren- und bakteriengeschwängerte Luft einatmen, gehört jetzt auch nicht zu meinen Hobbys. Mein Arzt empfiehlt mir Ruhe, warmen Tee, Inhalationen und Gelorevoice sowie "Klappe halten". Dafür muss ich nicht unbedingt zum Arzt. Wenn mein Schulleiter es verlangen würde, würde ich es machen (sofern der Arzt an diesem Tag Sprechzeiten hat), nur mein Arzt schreibt dann eben mindestens 3 Tage krank statt der 2, die ich sonst gebraucht hätte.

    Danke für die Antwort!

    Jetzt, fünf Wochen vor Schuljahresende fehlen noch:
    - halbschriftliche und schriftliche Multiplikation
    - halbschriftliche und schriftliche Division
    - Sachrechnen mit Gewichten
    - Umfang und Flächeninhalt

    Besondere Bauchschmerzen bereitet mir, dass sie noch nichtmal halbschriftliche Multiplikation und Division gemacht haben. Ich bin gespannt, wie das im nächsten Schuljahr noch aufgeholt werden soll.

    Berlin, ähnlich wie hier schon andere schrieben:

    schriftliche Multiplikation, schriftliche Division, Umfang und Flächeninhalt --> Klasse 4

    halbschriftliche Multiplikation und Division: in Ansätzen Klasse 3. Mit meiner letzten Klasse war das kaum möglich
    Gewichte: Klasse 3 oder 4

    Wenn alles andere erledigt ist, ist das ziemlich gut, denn Flex und Flo ist absolut (ich finde: viel zu) umfangreich. Die haben sich zum Ziel gesetzt, jedes Thema in jeden Jahrgang zu quetschen, obwohl man diese bei einigen Themen auch übergreifend sieht. Es reicht aus, wenn Gewichte, Rauminhalte etc. einmal in zwei Jahren behandelt wird.
    Offenbar hat die Klasse deines Sohnes aber vieles geschafft, denn du zählst viele Themen aus Flex und Flo nicht auf (Zeit, Geld, Zufall und Wahrscheinlichkeit, Sachrechnen...) Damit wurde eine solide Grundlage für Klasse 4 geschaffen.

    Klar ist es toll, wenn man sieht, dass "alles geschafft" wurde. Aber wichtiger ist, dass die Kinder die Inhalte verstanden haben. Wenn du dir extreme Sorgen machst, dann backe mit ihm Kuchen, damit er die Gewichte kennenlernt. (Oder hat er das und es wurden nur die Sachrechenaufgaben mit Gewichten weggelassen? Dann: Peanuts.)

    Die Schülerzusammensetzung erschien mir heterogen, die Ausstattung, zum Beispiel mit Tablets für Schüler, gut.
    Die Schule wurde als Brennpunktschule betitelt, sah jedoch nicht so aus.

    "Auf engem Raum werden in der Gebrüder-Grimm-Schule rund220 Kinder unterrichtet, knapp die Hälfte von ihnen erhaltenLeistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, mehr als 100 habenMigrationshintergrund. Etwa jedes zehnte Kind hatsonderpädagogischen Förderbedarf." (Quelle)


    An meiner letzten Schule lagen wir in allen drei Punkten (besonders im ersten und letzten) über der Preisträgerschule und waren in der "leichteren Brennpunktkategorie".
    Daher war meine erste Reaktion: "Ach, geht ja noch."

    Dort klingt das vielmehr nach wohlgewähltem Wochenplanunterricht (auch wenn er anders heißt) und Intensivkursen in denen die Basiskompetenzen trainiert werden (Rechtschreibung, Blitzrechnen, strategisch Rechnen).
    Auf der Website ist dann von einer Projektepoche in einem begrenzten Zeitraum die Rede. Insgesamt macht die Schule den Eindruck als hätte sie eine Mischung aus Wochenplan-, gezieltem Kurs- und Projektunterricht gewählt.

    Was mich am Artikel extrem gestört hat, war der Satz "So hat er sich gegen das an Grundschulen übliche Team-Teaching entschieden, bei dem zwei Lehrer gemeinsam eine Klasse unterrichten, " und ich dachte nur - schön wär´s!! Der Schulleiter hat "multiprofessionelle Teams" geschaffen, die scheinbar auch tatsächlich im gedachten Sinne zusammenarbeiten können. Das ist leider etwas, da sind die meisten Schule außen vor, da die entsprechenden Leute gar nicht vorhanden sind.

    Die Schule wirkt auf mich, als hätte sie viele Dinge, die als wirksam bekannt sind, einfach gut umgesetzt. Klare Zielvorgaben für die Schüler, individuelles Feedback und viel Beziehungsarbeit. Na, dann soll die Schule als gutes Beispiel dienen. Ist doch schön.
    Mich interessiert, wie die Schule in einigen Jahren dasteht. Im Moment ist alles gut und schick und neu, aber ob auch im nächsten Schuljahr und in fünf Jahren noch so tolle Epochenprojekte stattfinden wird sich zeigen. Ob die Personalsituation so bleibt oder das Ganze der Personalpolitik sei Dank zusammenschrumpft muss sich ebenfalls zeigen. Ob sich das viele Lob und die Lobbriefe abnutzen oder noch so wirken, muss sich auch zeigen.

    Lassen wir mal die Kirche im Dorf, die Epoche in der Projektwoche und schau´n mer mal.

    Das sehe ich in allen Punkten ähnlich.
    Grundlagenkurse konnte ich auch herauslesen. Ohne Grundlagenkurse und mit "Jeder wie er will" könnten keine guten Leistungen bei Lernstandstests erzielt werden.
    Projektunterricht finde ich prinzipiell nicht schlecht, wenn die Ressourcen (räumlich, personell) und der Wunsch vorhanden sind, das umzusetzen (von Erwachsenenseite) und zu nutzen (von Schülerseite aus, mir würden mehrere Klassen meiner ehemaligen Schule einfallen, die bei derartigem Betrieb für unregulierbares Chaos gesorgt hätten).

    Multiprofessionelle Teams: Gab es an meiner ehemaligen Schule. Bedeutete leider auch, dass man wesentlich mehr Zeit investieren musste und nur mit Wasser gekocht wurde. Man bekam Ratschläge, die schon probiert worden waren und nicht funktioniert hatten oder die eigentlich selbstverständlich waren. Im schlimmsten Fall waren die Leute in mehreren multiprofessionellen Teams. Unsere Sozialarbeiterin war anfangs sehr hilfreich, kam aber irgendwann nicht mehr in meine Klasse, weil sie zu viel zu tun hatte (u.a. zu viele Teambesprechungen) und ich meine Klasse aus ihrer Sicht im Griff hatte. Dass die dann bei Fachlehrern ausgetickt sind und dem anderen Sozialarbeiter erzählt haben, dass ich niemals mit ihnen über Probleme reden würde (1 Stunde Klassenrat, dazu ein bis zwei Deutsch- oder Musikstunden zum Besprechen anderer Probleme pro Woche), interessierte nicht.

    Hinzu kam, dass wir ständig irgendwelche Nachmittagssitzungen hatten, wegen dieser Schulentwicklungssachen, die von der Bosch-Stiftung gefordert wurden. Man saß da rum, es sollte eine Erleichterung sein, aber am Ende waren 90% der Zeit verschwendet und der Aufwand für die Unterrichtsvorbereitung war höher, da wir ja Methoden der Schulentwicklungsaufgaben umsetzen mussten und es Kontrolllisten gab, die zu führen waren.
    Irgendwie waren alle überlastet. Ich glaube nicht, dass meine ehemalige Schule einen Schulpreis gewinnt, aber ich glaube, unsere Leitung hätte das gerne so gehabt.

    Ich denke, es kommt immer auch drauf an, wie gut alle an einem Strang ziehen und wie viel Sinn für die praktische und effiziente Umsetzung in Kollegium und Leitung steckt.

    Darüber, wie die Schulen nach einigen Jahren dastehen, erfährt man ja leider dann nichts mehr. Das würde mich auch interessieren.

    Nachtrag: Was man nicht vergessen darf ist, dass viele Schulen, die einen Schulpreis erhalten, eine mehrjährige (teilweise 25jährige) Entwicklung hinter sich haben, bis sie auf dem Stand sind, der einem dann als Vorbild gezeigt wird.


    Also, ich bin ja Laie, aber meine erste Assoziation mit diesem Absatz ist "Vulgärbehaviorismus". :D

    Behaviorismus im Zusammenhang mit Psychoanalyse? Lass das mal nicht Winterhoff hören.
    Die genannten Modelle sind sehr alt. Aber vermutlich ist die Weiterentwicklung psychologischer Thesen ein Faktor, der zur heutigen Verdummung beiträgt in den Augen Winterhoffs und anderer Psychoanalytker.

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