Beiträge von Conni

    Manche Kollegen machen Teilzeit, weil sie auch ohne Kinder oder kranke Eltern etc. schon überarbeitet sind.Wer mit vollem Deputat jedes Jahr in ganz neue Situationen (Fächer, Schularten, etc.) geschickt wird, hält das gesundheitlich nur wenige Jahre durch.

    Kein Thema, dafür habe ich volles Verständnis. Keine Frage, wenn man sich immer neu einarbeiten muss, ist das kräftezehrend.

    Beim TE handelt es sich aber ( noch) nicht um einen Kollegen, sondern um jemanden, der darüber nachdenkt, Lehramt zu studieren. Der muss vorher das Studium und das Referendariat schaffen. In den Einarbeitungsjahren hat man selbst mit Teilzeit genug zu tun. Wenn hier von vorneherein nach Stundenreduktion und Teilzeit gefragt wird, muss man befürchten, dass jemand ein falsches Bild vom Lehrerberuf hat.

    Ganz ehrlich: Wenn du schon vor Beginn des Studiums darüber nachdenkst, Stunden zu reduzieren, weil du mehr Freizeit möchtest, würde ich über den Studien- und Berufswunsch noch einmal ernsthaft nachdenken.

    An meiner ehemaligen Schule war es vor Jahren so geregelt, dass >2/3-Deputat bis 100% 3 Aufsichten machten, >1/3-Deputat bis 2/3-Deputat zwei. Weniger gab es nicht, großartige Abminderungsstunden nicht und Abordnungen auch nicht.
    Irgendwann wurde es nach Minuten gerechnet, dann aber ungenauer: >2/3-Deputat bis 100%: 60 bis 75 min außerhalb der eigenen Klasse, >1/3- bis 2/3-Deputat: 35 bis 50 min außerhalb der eigenen Klasse. Ging so durch die GK.

    Wir sind total OT, aber schöne Erinnerungen habe ich auch: Banknachbar durfte nicht auf die Russischschule (DDR-Projekt, Russisch ab Kl. 3, war was für leistungsstärkere Schüler), weil er in Schrift und Betragen eine 3 hatte.
    Nach Abschluss einer vielversprechenden Schönschreiberinnenkarriere begann ich in der 4. Klasse eine eigene, saubere, schöne Handschrift zu entwickeln, ist bis heute nicht abgeschlossen - das mit dem Smiley funktioniert gerade irgendwie nicht ). Mein Mathelehrer ab der 5. gab mir daraufhin eine 3 für die Heftführung, weil ich nicht gleichmäßig und sauber schrieb und die Merksätze nicht mit Lineal sauber eingerahmt hatte. Ich fand, ein flotter Strich per Hand reicht. Ich wollte schnell schreiben, schnell fertig werden und mich wieder den Matheaufgaben widmen.
    Im Sachunterricht habe ich eine 3 vom Vertretungslehrer bekommen, weil wir ein Thermometer zeichnen sollten. Habe ich gemacht, völlig korrekt. Er hatte aber stillschweigend erwartet, dass wir das Thermometerbild sauber mit dem Lineal konstruieren. Der hatte halt keinen Sinn für das Wesentliche. Habe ihn dann gehasst für den Rest des Schuljahres (war leider Dauervertretung).

    On Topic:
    Bei uns wird die Handschrift verbal auf dem Zeugnis beurteilt. Zum Glück gibt es dafür keine genauen Vorschriften und ein bis zwei Sätze reichen. Ich mache das ungern und würde ungern eine Handschriftnote geben.

    @Conni und @Ratatouille
    Habt ihr nochmal etwas von euren vorherigen Schulen gehört, ob es besser wurde? Dass ich das jetzt mittlerweile von drei Personen mitbekommen habe und mir noch nichts von einem gelungenen Coaching zu Ohren gekommen ist, stimmt mich natürlich sehr nachdenklich.

    Ich bin noch nicht so lange weg. Der digitale Terminkalender spricht Bände. Ich versuche gerade, mich aus dem Kreis der Berechtigten, die den einsehen dürfen, herausstreichen zu lassen, damit ich meine eigenen Termine nicht mehr übersehe unter der irrsinnigen Flut. Und ich möchte auch nicht wissen, wann wer bei wem hospitiert und wann wer welches Mitarbeitergespräch führt. Dabei ist mir die DSGVO egal, ich empfinde es als Belästigung, dass ich mich nicht selber aus der Liste der Berechtigten herausstreichen kann.
    Ab und an treffe ich mich mit einer Kollegin und - positiv ausgedrückt - ist es bislang zumindest nicht besser geworden.

    Was sind denn das für Coaches, gibt's die flächendeckend?

    In Berlin gibt es für Schulen, die schlecht in der Schulinspektion abschneiden extra Berater, die hießen "Pro Schul", möglicherweise haben die sich inzwischen auch umbenannt.
    Ferner hatten wir SchoolTurnaround (Bosch-Stiftung) in der Schule, das betraf nur einen gewissen Anteil von Schulen in Berlin, i.d.R. welche mit hohen Durchfallquoten beim MSA - und ein paar wenige Grundschulen mit großen Problemen. (Eines unserer großen Hauptprobleme war z.B. immer ein sehr deutlich sanierungsbedürftiges Schulgebäude, für das ein Neubau geplant war und als der gestrichen wurde, haben wir SchoolTurnaround mit ein paar zusätzlichen Geldern bekommen, natürlich nicht für die Sanierung des Gebäudes, aber für ein Fußballtor zum Beispiel und bezahlte Fortbildungen, auf denen jemand mit großer Fehlerfreundlichkeit uns Aufgaben für die Sekundarstufe I vorstellte.)

    Hast du die Schule dann gewechselt? Gestern habe ich mit einer GS-Kollegin aus der Beratung telefoniert, zu der ich einen ganz guten Draht habe. Sie hat mir ebenfalls von ihren Erfahrungen berichtet, wie es für sie so unerträglich wurde, nachdem ein SL-Coach Einzug gehalten hat. Sie machte mir wenig Aussicht auf eine Besserung. Sie meinte, es dauere unter Umständen Jahre, bis solche Schäden behoben seien.

    Ja, ich habe die Schule gewechselt. Jetzt ist es viel besser und effektiver.


    Die Stimmung bei uns ist derzeit echt sehr weit unten und die SL bei manchem nur noch gereizt. Seitdem so ein Coach unsere Schulleitung "berät", werden immer verquerere Entscheidungen getroffen und Entwicklungs"prozesse" angestoßen, die eine vorherige funktionierende Struktur zerstört haben. Wir drehen uns echt ständig im Kreis in nahezu wöchentlichen Konferenzen, schreiben die immer gleichen Probleme/Themen irgendwohin, ohne die mal wirklich anzugehen. Klassenkonferenzen kann man praktisch nicht mehr am Konferenztag ansetzen, weil da immer eine Konferenz liegt, also legt man sie in Pausen. Rückmeldungen dazu wurden entweder abgewürgt, ignoriert oder man wurde wie ein kleines Kind behandelt

    Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Mit zwei Konferenznachmittagen, einem potenziellen Klassenkonferenznachmittag und einem potenziellen Fortbildungsnachmittag pro Woche, alle immer freizuhalten.
    Wir hatten aber auch richtig teure Coaches von ganz offizieller Seite, vielleicht daher die zusätzlichen Nachmittage?
    Ich habe lange Zeit gehofft, dass es besser wird.

    Ich drücke dir die Daumen für die Umsetzung an die neue Schule!


    Interessanter finde ich den zweiten Teil der Studie, in welchem es um die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Stereotypen ging. Ehrlich gesagt hatte ich sogar die ganze Zeit gedacht, der erste Teil hätte nur dazu gedient, die Teilnehmer auf eine bestimmte Spur einzuschießen, um dann anhand der Verarbeitungsgeschwindigkeit andere lustige Dinge festzustellen.

    Ja, kann sein. Und: Diese Teile (ich habe ebenfalls schon mehrere Studien mit ähnlichen Aufgaben gemacht) gehen immer vom Klischee aus. Die Klischeekopplung findet zuerst statt. Schwierig finde ich anschließend immer das Umlernen der Tasten und frage mich jedes Mal, ob es wirklich so aussagekräftig ist.
    Ich hätte mal Interesse an den Ergebnissen, wenn man die NIchtklischeekopplung zuerst lernt (also Türkisch+leistungsstark zuerst koppeln) und dann in die Klischeekopplung umlernen muss.

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