Beiträge von Conni

    Ich war einmal Wahlhelferin, wollte das dann aber nicht wieder machen.
    Also habe ich diesbezügliche Post unbeantwortet gelassen. Normalerweise finden sich genug Wahlhelfer. Wenn nicht, kannst du eben bestimmt werden, soweit ich weiß. Ist mir aber bisher noch nicht passiert.
    Du bekommst einen freien Tag, außer wenn du Vorsitzende bist, dann sind es 2 freie Tage (dafür aber auch eine extra Schulung) und 16 Euro Verpflegungsgeld.
    Bei uns ist es so, dass man für den freien Tag dann trotzdem den Unterricht vor- und nachbereitet und am Wahltag eben von 7 bis 19/20/21 Uhr im Wahllokal sitzt. Von daher möchte ich das nicht nochmal freiwillig machen.

    Melosine
    Das fächerverbindende und fächerübergreifende Arbeiten steht als Forderung im Rahmenlehrplan Berlin/Brandenburg.

    cubanita
    Du hast in meinem längeren Beitrag schon Begründungen drin:
    Erziehungsarbeit!
    heißt auch:
    Streit schlichten,
    Pausenregeln einfordern,
    Kinder an die Schulregeln gewöhnen,
    sich die Sorgen und Nöte der Kinder anhören.
    Dies ist nicht möglich, wenn du als Klassenlehrer in jeder Pause rausrennen musst!

    Rahmenlehrplan, allgemeiner Teil (der ist in jedem Rahmenlehrplan gleich, ich habe jetzt hier den des Lernbereiches Deutsch):
    S. 12 unterer Teil - fächerverbindendes und fächerübergreifendes Arbeiten - wie stellen sich denn die Kolleginnen aus den Kl. 5 / 6 da die Vernetzung vor, was leisten sie dazu?
    S. 13 oberer Teil - Rhythmisierung des Unterrichtsalltages, hier wird klar davon gesprochen, dass die starren 45 min oft nicht den Anforderungen gerecht werden und dass in Projekten, Stationslernen etc. gelernt werden soll - wie macht ihr das, wenn da x Lehrer dran beteiligt sind?

    Schau außerdem in die Grundschulverordnung, was da zu Klassenlehrern steht. Die ist in Berlin ja anders, da kann ich dir nicht weiterhelfen.

    Wende dich an den Personalrat und an die GEW (wenn du dort nicht Mitglied bist, jemand anderes aus deinem Kollegium). Die haben Ahnung von der rechtlichen Situation. Kläre dort, ob so etwas erlaubt ist. Kläre, welche Möglichkeiten ihr habt. Wenn alle Klassenleiterinnen der 1-4 auf einer Seite stehen, könntet ihr einen Antrag in eine Gesamtkonferenz der Lehrer einbringen.

    Nächste Frage:
    Wie sehen die Eltern die Situation?
    Du darfst die Eltern nicht gegen die SL aufhetzen, klar. Aber die Eltern müssen doch durch ihre Kinder davon erfahren, wenn diese in diesem Chaos, das ihr ja jetzt schon habt, unter der Lautstärke, den Disziplinproblemen und psychosomatischen Symptomen leiden. Was sagen die dazu? Finden die das gut? Was sagen sie zu den Plänen der Schulleitung? (Könnten sie davon vielleicht unauffällig erfahren?)
    Elternsprecher als Bindeglied zwischen Elternschaft und Schule sind auch in der Gesamtelternvertretung. Dort könnte das Problem, welches ja nicht nur in deiner Klasse besteht, thematisiert werden. Die Gesamtelternvertretung könnte sich mit einem entsprechenden Antrag oder einer Anfrage an die Schulkonferenz wenden.
    Wenn das nicht fruchtet, gibt es bestimmt eine nächsthöhere Elternvertretung: Hier in Berlin gibt es einen Landeselternausschuss.
    Ihr benötigt für diesen Weg Elternvertreter, die Mut haben und sich Gehör verschaffen können und sich wehren können. Wenn die Eltern der Klassen 1 bis 4 sich aber einig sind (oder überwiegend einig), dass es so wie es jetzt ist, den Kindern und der Lerngruppe schadet, dann sollte genug Gemeinsamkeit da sein, um weitere Schritte über die Elternvertreter einzuleiten.

    Wie sieht es mit der Schülervertretung aus? (Das ist der schwerste Punkt, denn für Schüler ist es schwierig, ihrer Schulleitung zu widersprechen. Hier würde ich nur dann ansetzen, wenn die Elternschaft dahinter steht.)


    Was ganz wichtig ist: Du trägst keine Schuld an diesem Chaos!
    Das musst du dir selber immer wieder sagen - und das musst du auch - Traust du dich? - den anderen immer wieder klar machen.
    Kommt eine Fachlehrerin und klagt über Disziplinprobleme, dann muss sie selber sehen wie sie klar kommt. So hart das jetzt auch klingt, aber du hast ja bald nur noch ein paar Deutschstunden und die Kinder müssen die Bildungsstandards erreichen, also hast du im Deutschunterricht keine Zeit mehr, am Sozialverhalten in großem Umfang (wie es eine 1./2. Klasse üblicherweise verlangt) zu arbeiten. (Und auch hier wieder die Frage: Stehen deine Elternvertreter auf deiner Seite? Wenn ja, dann klage ihnen doch mal dein Leid, dass du entweder auf die Erfüllung des RLP hinarbeiten oder Sozialverhalten trainieren kannst, beides geht nicht mit so wenigen Stunden in der eigenen Klasse.)

    Wie läuft das eigentlich mit den Gesprächen zum Halbjahr, gibt es die noch? Die wurden in meiner Ref-Zeit statt der Zeugnisse eingeführt.
    Da müssen die Eltern doch sicher dann auch von Fachlehrer zu Fachlehrer rennen oder alle Fachlehrer gemeinsam das Gespräch führen? Da du die Kinder im Fachunterricht ja nicht siehst, kannst du auch keine besonders genauen Informationen zu ihren Leistungen weitergeben...

    In Berlin haben übrigens an einer Schule im vergangenen Schuljahr alle Klassenlehrerinnen der Klassen 1 bis 3 einen Umsetzungsantrag gestellt. Das hatte in der Folge Aufmerksamkeit und damit positive Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen.

    Grüße,
    Conni

    Ich muss mich den Gegnern anschließen:
    Wenn ihr nicht dahinter steht, bringt es nichts.
    Wir haben zur Vorbereitung der Jahrgangsmischung solch eine Konstellation ausprobiert:
    Wir gingen für D, SU und ein "kleineres Fach" in unsere 1. bzw. 2. Klasse. Für Mathe wechselten wir.
    Fazit: Die Kinder waren in den Pausen immer 2 bis 3 Minuten unbeaufsichtigt, während wir auf dem Weg durch das Haus waren. Hier entstanden Katastrophen, die Kinder meiner 1. Mathe-Klasse versammelten sich in dieser Zeit z.B. auf der Toilette, redeten einander ein, dass es dort Untiere gäbe und pullerten dann ein, weil sie sich nicht mehr hintrauten. Oder ein Teil ging einfach auf den Hof und kam nicht wieder hoch, während der Rest oben blieb. Meine Zweitklässler fingen an sich zu hauen bzw. missbrauchten die Toilette als Klettergerüst in der Wechsel-Zeit.
    Kinder versuchten Klassen- und Fachlehrer gegeneinander auszuspielen. Sie erzählten z.B. dem Fachlehrer, dass der Klassenlehrer ihnen erlaubt habe, ins Sekretariat zu gehen in der Pause, weil sie Kopfweh hätten oder ähnliches. Da wir ja schnell wechseln mussten und uns nicht absprechen konnten, fiel man da so manches Mal drauf rein.

    Hinzu kam, dass in den bei uns auch schwierigen Klassen, die Erziehungsarbeit nicht in Ruhe geleistet werden konnte: In den Wechsel-Minuten putschten sich die Kinder so hoch, dass sie kaum noch zur Ruhe kamen. Danach wieder Wechsel, wieder hochgeputschte Kinder. Eine ruhige Frühstückspause zwischen zwei Stunden, in denen die Kinder sitzen und essen war Fehlanzeige. Dies ist besonders in einer 1. Klasse fatal, denn dort lernen die Kinder die Regel-Grundlagen für die gesamte Schulzeit. Was dort "versemmelt" ist, lässt sich nur unter großer Kraftanstrengung wieder verändern.

    Unser Feldversuch wurde von den Klassenleiterinnen der 1. Klassen initiiert, wir waren nicht so begeistert, konnten sie aber nicht umstimmen.
    Nach 3 Monaten ging es ihnen so schlecht mit dieser Situation, dass sie freiwillig zurück tauschen wollten.

    Ich habe an Korrekturen angefangen "zu sparen".

    Noch vor 3 Jahren habe ich ebenfalls fast alles korrigiert, nahm Hefte und AB mit nach Hause etc.
    Das hat mir viel Arbeit, wenig Schlaf etc. eingebracht. Die Kinder haben sich um das eigene Korrigieren meist wenig geschert bzw. es nur Zähneknirschend verbessert.
    Ferner gab es Beschwerden von Eltern, teilweise mit langen Anschreiben, wie sehr doch meine Glaubwürdigkeit leiden würde, wenn ich auf einer Seite mit 60 Rechenaufgaben 2 Fehler übersehen würde.

    Also, Strategie geändert:
    Generell gilt: Ein spezieller Stempel unter dem AB / der Aufgabe für eine gelungene Leistung, die kann auch unter 60 Rechenaufgaben bis zu 3/4 Fehler umfassen, die dann eben nicht einzeln angestrichen sind.
    Ein weiterer Stempel für eine Aufgabe, die beendet wurde, aber nicht gründlich oder sauber genug.
    Ein dritter Stempel für Aufgaben, mit deren Erledigung ich nicht einverstanden bin und die deshalb zu korrigieren sind.

    Ansonsten gehe ich eben auch rum und schaue und helfe. Manchmal lasse ich auch die Kinder mit einer speziellen Aufgabe zu mir kommen und Fehler gleich verbessern.

    Eine Kollegin erzählte gestern aus einem Problemkiez (90 % Kinder nicht deutscher Herkunft), dass der Beste 3 von 17 Punkten in der Leseaufgabe hatte.
    Ohne Worte....

    Unsere Kolleginnen haben noch nicht reingeschaut, fanden es aber auch Unmöglich.

    Wir haben Rechenrahmen mit 10 Kugeln auf einer Stange, da sieht man den Zehner leichter. In der 1. Klasse zählen viele auch noch, ich intensiviere den Zehnerübergang am Anfang der 2. Klasse nochmal. Leider klappt es bei vielen Zweitklässlern trotzdem nicht sicher.

    Die Analogieaufgaben (7+6= 13, 47 + 6 = 53) biete ich dann als zweite Möglichkeit an. Kinder, die im Zahlenraum bis 20 sicher sind und z.B. 7 + 6 = 13 auswendig wissen, können das dann auf größere Aufgaben übertragen.

    Edit: Da ich gerade den Artikel lese: Der Rechenrahmen wird nicht zählend verwendet. Wir haben einen großen Rechenrahmen vorne und arbeiten viel damit frontal. Dabei wird immer die Ergänzung hervorgehoben:
    47 + 6
    Erster Schritt: 47 + alle Perlen, die noch auf der 5. Zehnerstange sind (3)
    danach müssen wir noch wissen, wie viele Perlen wir noch brauchen, damit wir insgesamt 6 hinzugefügt haben (3).
    Voraussetzung ist, dass im 1. Schuljahr das simultane Erfassen von Mengen an diesem Rechenrahmen geübt wurde.

    [ironie]
    Ist doch ganz klar: Du sollst die Aufgaben in Version A und Version B kombinieren. Ausschneiden und neu zusammenschnibbeln.

    Alternativ könntest du dir auch noch 12 Tische in den Raum stellen, damit jeder einzeln sitzen kann.
    [/ironie]

    Und jetzt mal im Ernst:
    Wie willst du denn den Kindern das Abschreiben erschweren? Was meinst du denn, was sich die Leute, die diese Empfehlung geben, dabei gedacht haben? Ich vermute: Bestenfalls, dass Klassen in der Schule nur 15 Schüler haben, die man alle einzeln setzen kann. Ich vermute eher: nichts.

    Die Vergleichsarbeiten sind so angelegt, dass jeder die gleichen Aufgaben bekommt. Damit ist Abschreiben möglich und Klassen, in denen die Kinder dazu neigen, wird man nur schwer davon abbringen können.
    Wenn deine nicht dazu neigen, würde ich dazu gar nichts sagen.

    caliope
    Dass das festgelegt ist. Und dass es nur dann Wirkung hätte, wenn ALLE Schulen sich geschlossen weigern würden.
    An den Hauptschulen sind bei uns in Kl. 7 die Vergleichsarbeiten offenbar freiwillig, das wird in der Gesamtkonferenz abgestimmt. 8o

    Ich habe übrigens eine Schuleingangsphasenklasse, also nur 1./2. Das Vergnügen, diese Lernstandserhebungen zu schreiben, hatte ich genau einmal, das hat mir aber gereicht.

    Daten und Wahrscheinlichkeit schaffe ich mit der 2. Klasse auch nicht. Die Uhr werde ich nur anreißen, das Messen gleich weglassen und das Einmaleins "durchhecheln".
    Addition und Subtraktion bis 100 ist komplett eingeführt und gefestigt. ABER: Viele Kinder haben die Vorstellung nicht, die zählen z.T. noch mit den Fingern, obwohl wir bis 20 bis zum Erbrechen geübt haben und immer Anschauungsmaterial verschiedener Art bis 100 verwendet.
    Heute kam ein Kind, welches inzwischen mal wieder Zehner und Einer verwechselt, mit einer genialen Rechenmethode seiner Mutter (Mathematikstudentin) an: Zuerst addiert man "die Zahl vorne" und dann "die Zahl hinten". Dass die Zehner und Einer heißen, weiß er nicht.
    Natürlich stellte dann 54 + 6 ein großes Problem dar.
    60 - 57 war 17. Der Hinweis eines Mitschülers "Wieviel fehlen von 57 zu 60" brachte nur Fragezeichen in die Augen. (Hatte ich erwähnt, dass wir ein viertel Jahr lang Zehnerzahlen rauf und runter aufgesagt, Nachbarzehner bestimmt etc. haben?)
    Ich habe ihm als Aufgabe gegeben, seine Mutter zu fragen, wie er denn nun 60 - 57 nach der neuen Methode rechnen soll. Ich habe es den Eltern nämlich extra anders gezeigt auf der Elternversammlung. :skeptisch:

    Ich komme gerade von einer Fortbildung. Dort hat eine Kollegin gefragt, ob sie verpflichtet ist, diese Arbeiten zu schreiben. Schließlich wüsste sie, dass ihre Klasse schlecht abschneiden würde, es wäre zusätzliche Arbeit und eine Arbeit, die sie nur für irgendwelche "Vorgesetzten" macht, die ihr aber gar nichts bringt. 8)

    Mir hat er in den Mund geschaut. Ist abhängig vom Arzt, wie es auch in all den anderen Threads zu lesen ist.

    Was aber - falls du beim Arzt durchkommst - ein wirklich ernsthaftes Problem darstellen könnte, ist die PKV. Die fragen nämlich haarklein, ob eine Behandlung angeraten ist und schließen dann die Kosten evtl. aus. Das ist sogar schon bei reinen Zusatzversicherungen für GKV-Mitglieder so.

    Und ja, ich gebe panic Recht: Auch angestellt kann man problemlos überleben.

    alias
    Weißt du auch, wie es mit Möbeln aussieht, die von anderen öffentlichen Einrichtungen besorgt wurden?
    Wir haben Regale aus der Bibliothek bekommen. Außerdem haben wir uns in einem Kontor, welches gemeinnützigen Vereinen gegen Lieferkostenerstattung gebrauchte Möbel schenkt, Regale und Stühle besorgt. (Mit Wissen und Unterschrift der Schulleitung und des Hausmeisters.)

    Grüße,
    Conni

    Wie wäre es, wenn du in Mathe in den beiden Stunden, die du die Klassen alleine hast, Einführungen machst oder Probleme besprichst, die beiden gemeinsamen Stunden Übungsstunden werden, dann hast du nicht so viel Stress.

    Wie sieht es mit der FSJ-lerin aus? Macht die das bei euch, weil sie sonst nicht wusste wohin, oder will sie mal Lehrerin werden?
    Vielleicht könntest du mit ihr etwas absprechen, dass sie in ihrer Gruppe selber unterrichtet, also den Kindern nochmal etwas erklärt. Sie in der einen Gruppe, du in der anderen, dann müsstet ihr nicht tauschen.

    Eventuell könntest du auch eine Leistungsdifferenzierung überlegen: Eine leistungsstarke Gruppe bekommt für die 2 Stunden eine Art "Wochenplan" - die FSJlerin beaufsichtigt die Kinder und bekommt von dir Lösungsblätter, damit sie weiterhelfen kann.
    Du arbeitest mit den Kindern, die noch mehr Probleme haben und kannst nochmal etwas erklären...

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