Beiträge von Conni

    Hallo Rena,

    das Buch enthält viele Rechtschreibübungen zu bestimmten Problemfeldern ab Klasse 3.
    Vorher kannst du einen Rechtschreibtest "Inventar impliziter Rechtschreibregeln" machen und dann rausfinden, wo deine Schüler üben sollten.
    Wenn du ein hohes Kopierkontingent hast sicher empfehlenswert. (Ich habe leider keins zur Zeit.)

    Grüße,
    Conni

    Danke Rena für die tolle Bewirtung!
    Lässt du deine Schüler jetzt auch Detektivgeschichten schreiben? ;)

    Bablin
    Das mache ich in Zukunft auch so.

    eulenspiegel
    Der Rechtschreibspürhund ist aus "Erst nachdenken, dann schreiben". Es ist eine Art selbstgebasteltes Heft, das nach und nach durchgearbeitet und auf Aufsätze oder andere eigene Texte angewendet werden kann.
    Auf jeder Seite steht ein häufiger Fehler, der überprüft wird: Satzzeichen gesetzt? Groß am Satzanfang? Nomen groß? st/sp? i, ä, ü, ö mit Punkten? etc.
    Die Kinder können die Schritte dann nach und nach abarbeiten oder - wenn sie noch nicht so weit sind - auch immer nur von Seite 1 bis 5 kontrollieren.

    Stimmt, dieses fächerverbindende Projekt ist ganz schön zeitaufwändig. Aber die Kinder freuen sich drauf und sinnentnehmendes Lesen (Lageplan) können sie eh üben. Mit meiner 3. mach ich die Rechenpyramide in Mathe als Wiederholung, das ist schon ok. Schade nur, dass ich in der 4. das meiste in Deutsch machen muss, weil wir ein ziemlich konsequentes Fachlehrerprinzip haben.

    Viele Grüße,
    Conni

    Hallo,
    mir ist wieder was oberpeinliches passiert:
    Montag Morgen bin ich in den Musikunterricht, voll bepackt mit Materialien, hatte noch einen Locher in der Hand, denn ich hatte vergessen ein für 2 Kinder nachkopiertes Blatt zu lochen.
    Vorher musste ich nochmal auf die Toilette.
    Später vermisste ich meinen Locher, dachte aber, ich hätte ihn bestimmt im Musikraum gelassen oder in den Rucksack gesteckt.

    Gestern nun war ich im Sekretariat, Sekretärin und Schulleiterin da, ich brachte ein Notenbuch zurück. Auf dem Schreibtisch: Mein Locher! Bevor ich ihn nehmen konnte, fragte mich die Schulleiterin: "Wissen Sie, wem dieser Locher gehört, der stand auf der Damentoilette und wir haben uns schon gefragt, wer das Toilettenpapier damit lochen wollte."

    Hallo ihr,

    ich habe den Film ausschnittsweise im Fernsehen gesehen neulich.
    Ich habe ihn erst später entdeckt und zwischendurch häufig auf ein anderes Programm geschaltet oder nebenbei gelesen, da ich ihn sehr langatmig fand. Vielleicht lag es daran, dass ich sehr müde (und dadurch etwas ungeduldig) war oder dass ich kein Französisch verstehe. Viele Szenen fand ich jedenfalls sehr lang. So gesehen bin ich froh, ihn nicht im Kino gesehen zu haben, da hätte ich mich geärgert und gelangweilt.

    Das französische Schulsystem kenne ich nicht, ich war aber leicht entsetzt, denn ich hatte vorher auch fast nur die positiven Meinungen zum Film gehört und fand fand ihn nicht so toll. An manchen Stellen dachte ich "Wenn mich ein Lehrer als Kind in einer Konfliktsituation so zugetextet hätte, hätte ich aktuell auch kein Wort mehr gesagt und auch bezogen auf den Konflikt nichts mehr denken können sondern nur noch: 'Der soll mich in Ruhe lassen, hier sage ich nie wieder etwas!' und mich langfristig möglichst bedeckt gehalten und Konflikte eher versteckt ausgetragen, um diesem 'Das ist doch nicht richtig, das macht man doch nicht, nicht wahr!?!' zu entgehen." Mich haben diese "Dialoge" (Meist waren es ja eher Monologe, weil die Kinder sehr wenig sagten.) an diese Beispiele von Sokrates (Mathematikdidaktik-Seminar) erinnert. Nur dass es dort eher um fachliche Dinge ging, in dem Film eher um die soziale/emotionale Komponente.

    Zugleich habe ich aber gesehen, wie die Kinder ihren Lehrer lieben und achten und wie sie oft auch gerne arbeiten. Und, was andere hier schon sagten: Jemand, der noch kurz vor dem Ruhestand mit Leib und Seele seinen Beruf ausübt. Das hat mich beeindruckt.

    Just my 2 Cent,
    Conni

    Hallo Annette,

    ich wollte gestern damit anfangen, weil ich nicht nur 2, sonder 3 Stunden Deutsch haben sollte. Also toll und lange am Montag vorbereitet, Arbeitsaufträge, die Kinder sollten nach einem Einstieg im Internet eine Person aus der Knickerbockerbande aussuchen, den Steckbrief in die 1. Person Singular und ganze Sätze umschreiben und das dann den anderen später vorstellen, die Steckbriefe sollten dann an die Tafel unter das Plakat.
    Um 7:55 beginnt der Unterricht. Um 7:52 ging das Licht aus. Kein Strom. (Sicherung durchgebrannt) Später gab es Strom aber keine Internetverbindung. Noch später dann beides gleichzeitig, wir also ins Computerkabinett, Aufgabe erklärt, Rechner gestartet, Seite aufgerufen, ca. 10 Minuten gearbeitet. Der Hausmeister kam rein und bat uns, die Rechner herunterzufahren, der Elektriker sei da und wolle die Ursache der herausgesprungenen Sicherung suchen. Nach 5 Minuten sollte es wieder Strom geben. Wir ließen also die Sachen unten und machten eine verlängerte Hofpause. Nach der Pause wurde uns eröffnet, dass die neue Sicherung auch durchgebrannt sei und es nun gar keinen Strom mehr geben würde, weil ja irgendwo eine Schmorstelle sein könnte.

    Nun, es war das 2. Mal, dass ich mit einer Klasse im Computerraum war, aber mir wurde mehrfach versichert, dass es sowas normalerweise nicht gäbe. Irgendwie habe ich den Unterricht "rumgekriegt", leider schüttle ich das alles nämlich noch nicht so aus dem Ärmel. Da die Kinder sich besonders auf die Internetrecherche gefreut hatten, wollte ich auch nicht einfach die Texte aus der Ausschreibung kopieren und ihnen geben, sondern habe alles auf nach Ostern verschoben.

    Außerdem sind wir noch zu "Deutschland sucht die Superdetektivklasse" angemeldet, ein fächerverbindendes Spiel, bei dem die Kinder einen Täter aus 27 Verdächtigen rausfinden müssen. (Man musste sich aber im Februar anmelden.) Das passt dann gut zusammen.

    Außerdem habe ich noch einen "Rechtschreib-Spürhund", den die Kinder nach den Ferien bekommen. (Der darf ihnen dann bei der Kontrolle ihrer Texte helfen.) :D

    Eine Lesezeit werde ich nach den Ferien auch neu einführen und ein paar Detektivbücher auslegen. :)

    Grüße,
    Conni
    PS: Sorry fürs Sprengen des Threadthemas, aber vielleicht macht Rena dann ja auch weiter mit Detektivgeschichten ;)

    Hallo unter uns,

    danke für die Übersetzung. Das mit dem vor Sehnsucht sterben ist gut. Wenn sie meckern, müssen sie das ganze Lied als Hausaufgabe übersetzen und der Englischlehrerin vorlegen... ;)
    Nein, das mit dem Würstchen war eine Stilblüte von mir. :O
    In der 1. Woche hatten sie ein Mini-Würstchen (so eine Knacker) im Unterricht durch die Klasse getreten. (Ich hab den falschen "erwischt", der lachte nur drüber und schaute es intensiv an, aber das konnte ich nicht sehen, da er sich dabei umdrehte. Er musste das dann jedenfalls aufsammeln.) Seither lag mehrfach das Papier von den Teilen rum. Letzte Woche lag dann dunkelrotbraunes Bonbonpapier rum und ich dachte es wäre Würstchenpapier. Also fragte ich: "Wem gehört das Würstchen..." Weiter kam ich nicht, weil ein paar Schüler anfingen zu lachen. :D
    Der Rest sind Sachen, die sie halt so interessieren.

    Grüße,
    Conni

    Hallo ihr lieben Englischkundigen,

    ich singe grad mit meiner 6. Klasse "Sailing". Die lieben (Vor)Pubertierenden haben ein reges Interesse an wortgetreuen Übersetzungen, weshalb sie heute schon versuchten, mich davon zu überzeugen dass "I am flying" "ich bin fliegen" bzw. "ich bin eine Fliege" heißt. Sie überlegten es sich anders, als ich eine Wiederholung des Present continous für den Rest der Musikstunde androhte.

    Nun gibt es aber in der 3. Strophe eine Zeile, deren möglichst wortnahe Übersetzung mir Kopfzerbrechen bereitet:
    "I am dying, forever trying to be with you, who can say."

    Sinngemäß würde ich für meinen Bedarf sagen:
    "Ich würde alles dafür geben bei dir zu sein und werde das immer versuchen." Das wird meine lieben Sechstklässler aber wohl kaum zufrieden stellen. (Besonders wenn es um "sterben", "Blut", "Würstchen" und ähnliches geht, sind sie nämlich sehr interessiert.)

    Habt ihr bitte bitte eine gute Idee?

    Hallo Hermione,

    da guckt nachher keiner drauf. Im Gegenteil: Es ist einer ehemaligen Kommilitonin passiert, dass sie im Studienseminar schief angeschaut wurde und ihr gesagt wurde, sie sei ja noch so jung...

    Ich selbst habe 15 Semester studiert. Das sag ich schon gar keinem von meinen Kolleginnen, die denken nämlich, man kann in 4 Jahren mit Studium UND Ref durch sein.
    Regelstudienzeit war 10 bzw. 7 Semster, da ich das Lehramt gewechselt habe: Zuerst SekI/SekII mit Musik und Mathe. (ca. 25 Stunden pro Woche Instrumente und Singen üben, ca. 35 Stunden pro Woche Mathe-Übungsaufgaben am Anfang. Später wurde das durch mehr und mehr Referate und Hausarbeiten, Arbeiten und Prüfungsvorbereitungen ersetzt.) In Musik war ich die erste, die im 12. Semester ihre Prüfung machen wollte. Alle anderen aus meinem Semester machten die erst später. Als ich mit Musik und Erziehungswissenschaften fertig und mit Mathe fast fertig (aber mehr als am Ende) war, bin ich auf Grundschullehramt umgestiegen. Habe dann noch die 38 SWS Grundschulpädagogik + 4 SWS "Integrationsschein" nachstudiert und noch ein Praktikum gemacht. Wegen eines ausfallenden Hauptseminars, das ich dringend brauchte, verschob sich die Prüfungsanmeldung noch um 1 Semester. (Da hat es dann aber echt gereicht.)
    Dadurch hatte ich am Ende dann auch etwas mehr Zeit.
    Außerdem gabs bei uns auch welche, die 18 Semester studierten oder sogar länger.

    Die Durchschnittsstudiendauer für Lehramt in Berlin beträgt im Übrigen 14 Semester. Da war ich also noch recht gut für 2 Lehrämter. ;)

    Viele Grüße,
    Conni

    Hallo Forsch,

    versuch es nicht so schwer zu nehmen.
    Hab auch immer wenn ich mal Ferien hatte rumgehangen, ewig geschlafen, Musik gehört, im Internet gesurft. Das hielt noch bis 3 Monate nach Referendariatsende an. Ab und an auch noch jetzt, aber seltener. Hab mich am Anfang total geärgert, aber inzwischen ist es ok.

    Aufräumen ist immer so die schlechteste Aussicht finde ich... :D

    Grüße,
    Conni

    Hallo Aragon,

    das ist im Referendariat natürlich ein Problem:

    Zitat

    Aragon schrieb am 19.03.2005 18:04:
    Nur ist das immer so ein Problem mit den Lehrproben oder Unterrichtsbesuchen. Von uns wird eben verlangt, dass wir einen Unterricht zeigen, bei dem die Persönlichkeit des Lehrers, bzw. sein lehrerverhalten deutlich wird.

    Wir hatten in der 1. Klasse "Planarbeit" (offizieller Titel laut Seminar) über mehrere Stunden (3 bis 5): Ein Buchstabe wurde eingeführt, dazu gab es dann so 6 bis 9 Aufgaben, z.T. Pflicht, z.T. Wahl. Einige in zweifacher Differenzierung (Anfang der 1. Klasse, später könnte eine 3. dazukommen). So hat jedes Kind etwas zu tun, sie lernen sich selber einzuschätzen und eigene Aufgabeninteressen festzulegen.
    Die Aufgaben wurden in 2 verschiedenen Stunden eingeführt. Meist in einer Doppelstunde: Größerer Teil der Aufgaben eingeführt, Arbeitszeit, kurze Auswertung. Eine Stunde: Letzte Aufgaben eingeführt, Arbeitszeit, Miniauswertung. Dann letzte Stunde: Arbeitszeit (vorher vielleicht Arbeitsregeln wiederholen), längere Gesamtauswertung.
    Von so einer Unterrichtsreihe habe ich die 3. Stunde im Examen gezeigt: Einführung von 3 (sehr motivierenden) Aufgaben; Arbeit an den Aufgaben; Auswertung mit konkreter Fragestellung zu jeder Aufgabe.
    Das war für meine Prüfer völlig ok, da ich meine Lehrerpersönlichkeit ja am Anfang und am Ende präsentiert habe.
    Vielleicht geht das bei euch auch?

    Grüße,
    Conni

    Hallo Biene Maja,

    eine wirklich tolle Antwort habe ich auch nicht, das ist nämlich eine wirklich ganz schwere Frage.
    Ich schreib mal auf, was ich so zusammenbekomme:

    Oper: Bühnenwerk, 2 bis 5 Akte, ganz oder teilweise gesungener Text, Musik steigert dessen Wirkung.

    Operette: "kleine Oper". Die Operette stammt nicht aus der Oper, sondern vom Singspiel (bürgerlichem Gegenstück zur Oper) ab. Meist kürzer als Opern, meist mehr gesprochener Text, oft weniger Tiefgang. Viele Operetten erlangten in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts große Popularität. Sie sollten in einer Zeit politischer Resignation (nach Scheitern der Revolutionen) und wirtschaftlicher Probleme die Menschen auf bessere Gedanken bringen ("Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist."). Manchmal verspotteteten sie die "zu ernste" Oper.
    (Problem: Es gibt auch Opern, die etwas lustiger sind, z.B. "Falstaff". Meist sind Opern aber ernst, tragisch oder dramatisch. )

    Musical: Hier sagt das Lexikon, dass es keine eindeutige Definition gibt, weil zu viele Stile vorkommen können. Ich habe mal mit einer Klasse ein Mindmap erarbeitet und dort alles eingetragen, was im Musical vorkam: Elemente aus Oper, Zirkus, Film, Tanz, Akrobatik, Sport (z.B. Inlinerfahren), Theater (gesprochene Texte oder fast gesprochene). Nicht alles kommt in jedem Musical vor. Einige Musicals würde man spontan vielleicht eher der Operette zuordnen (My Fair Lady), manche eher der Oper (Das Phantom der Oper), andere kann man recht eindeutig als Musical identifizieren (Cats, Starlight Express, Westside Story als Prototyp des Musicals seit Bernstein). Ursprünglich kommt das Musical jedenfalls aus den USA und sollte die Menschen dort vergnügen. Es gab zig Musicaltheater am Broadway zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Viele gingen ein und letztlich überlebten nur die wirklich großen und finanzschweren Musicals, die dann eben auch nach Deutschland kamen.

    genaues kannst du hier nachlesen:
    http://oper.adlexikon.de/Oper.shtml

    http://oper.adlexikon.de/Operette.shtml

    http://www.lexikon-definition.de/Singspiel.html

    http://musical.adlexikon.de/Musical.shtml


    Grüße,
    Conni

    kaddl und musikkatze

    Danke für die Erklärung.
    Ich hab sowas bisher mit "Herumreichen" eines Rhythmus gemacht mit einer 1. Klasse, das hat denen auch Spaß gemacht und sie waren erstaunlich leise und konzentriert.
    Mit meiner 6. habe ich sowas mal als Sprechstück gemacht mit Städtenamen. (Hab ich in "Palito" gefunden und an die im Unterricht behandelten Noten- und Pausenwerte angepasst.)

    Zitat

    musikatze schrieb am 18.03.2005 07:47:
    Für ungeübte Schüler verpackst Du die drumcircle-Einheiten am besten in Geschichten: Z.B. Ein Elefant, zwei Elefanten, die ganze Herde, zwei Elefantenbabies verlieren den Anschluss, laufen auf ihren kleinen Beinchen ( :( - bitte nicht weinen ;) )

    Nee, ich glaub, meine Sechstklässler würden dann eher Kaugummi und zermatschte Frühstückswürstchen auswerfen, um die Babyelefanten wieder einzufangen. :rolleyes:

    Danke für den Buchtipp, ich glaub, das hatte ich schonmal ausgeliehen und habe es nicht so toll gefunden. Das lag vor allem daran, dass ich im Vorbereitungsdienst an einer Schule war, an denen meine Lehrerpersönlichkeit nicht üblich war. Deshalb war es schon schwer genug, überhaupt Ruhe in den Unterricht zu bekommen. Vor dem Improvisieren (ebenfalls total unüblich) hab ich mich dann gefürchtet, weil ich dachte, es gibt Chaos.
    Jetzt trau ich mich mehr. Das gibt tatsächlich manchmal Chaos, aber es sitzt ja keiner drin, der mich mal bewerten könnte. :D

    Lustige Wochenend-und-bald-sind-Ferien-Grüße
    Conni

    Ja, da gibts leider kaum Grundschullehrer, das ist sehr schade.

    Maya
    Zur "Szenischen Interpretation":
    Das ist ein Verfahren, welches aus dem theaterpädagogischen Bereich kommt und wurde von Ingo Scheller entwickelt. Das ist auch einer der Vertreter des erfahrungsbezogenen Unterrichts. Es wurde von der Musikpädagogik für die Sekundarfstufen übernommen. Inzwischen "schwappt" es langsam in die Grundschulen.
    Es gibt ausgearbeitete Unterrichtsmaterialien für einige Opern, aber wie gesagt, eher für ältere Schüler.
    In der Grundschule kann man sich meist einige Elemente herausgreifen.

    Bei der szenischen Interpretation sollen die Schüler einen emotionalen Bezug zum Stück erhalten. Dies geschieht mittels Identifikation und Spiel. Das Stück wird in Ausschnitten nachgestellt, wobei Professionalität im musikalischen/schauspielerischen Bereich nicht erwartet und angestrebt wird. Oft sind die Stücke ein wenig verändert, indem Hauptrollen etwas weniger zentral und Nebenrollen aufgewertet werden.

    Einstieg
    Zuerst erhält jede(r) eine Rolle, in der er/sie während der Unterrichtsreihe vorwiegend bleibt. Dazu werden Rollenkarten verwendet. Die musst du im Zweifelsfall selber erstellen.
    Dort steht z.B.
    "Du bist ..... Du bist ...Jahre alt und lebst in .... Am liebsten trägst du lange Röcke und hübsche Ketten. Deine Familie.... Du bist verliebt in ... Du denkst, dass...."
    Die Kinder erhalten ihre Karten zum Lesen und sollen sich vorstellen, dass sie diese Person sind. Sie sollen ihre Rolle so gut auswendig lernen, dass sie sich als die vorgestellte Person nachher den anderen präsentieren. D.h. sie stellen sich dann vor die Klasse und sagen: "Ich bin... Ich bin ... Jahre alt. Meine Familie.... Hach, wie ich meine tollen Ketten liebe!... " Am besten ist es, wenn sich die Kinder bereits verkleiden können: Papiermasken, Hüte, Tücher, alte Kleidung, besondere Kleidung (schwarze Sachen von zu Hause mitbringen oder wie man sich die Person vorstellt), weiße Schminke und Vampirgebiss (zum Sprechen rausnehmen? )
    Wichtig ist, dass jedes Kind eine Rolle bekommt. Hauptrollen können doppelt vergeben werden und dann wird mal abgewechselt beim Spielen. Nebenrollen können vervielfacht werden und mit anderen Namen versehen. Da die Kinder sich eigene Vorstellungen von den Rollen bilden, kommt bei "Du bist Graf Romeus, ein junger Vampir. Deine langen Zähne sind besonders schön anzusehen. Du hast einen hübschen alten Sarg zum Schlafen. Nachts bist du besonders gerne auf dem Friedhof." etwas ganz anderes raus als bei einem anderen Kind bei der Rollenkarte "Du bist Graf Mireus, ein junger Vampir. Deine langen Zähne sind besonders schön anzusehen. Du hast einen hübschen alten Sarg zum Schlafen. Nachts bist du besonders gerne auf dem Friedhof."
    Wichtig: Es gibt kein "Volk" und keinen "Chor", sondern die haben alle einen Namen und jeder eine Rollenkarte. Mit diesem Namen kann man dann zu einer großen Gruppe gehören, aber das Namenlose der Chöre und Völker im Musiktheater gibt es bei der Szenischen Interpretation im Klassenzimmer nicht.

    weiterer Verlauf
    Nun gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die man verwenden, weglassen, kombinieren kann, je nach Lerngruppe, Stück und organisatorischen Möglichkeiten:
    Wenn die Rollen verinnerlicht sind, können sich die Personen, die im Stück etwas miteinander zu tun haben, begegnen. Sie müssen dann von sich aus so reagieren, wie sie sich ihre Rolle vorstellen. Das heißt, die Kinder entwickeln ihre eigene Auslegung ihrer Rolle und füllen sie mit "Leben". Außerdem können einzelne Szenen aus dem Textbuch nachgestellt werden.
    Es gibt die Möglichkeit, Standbilder zu bauen: In Gruppen (oder am Anfang einmal zusammen zum Einführen der Methode) wird die Beziehung zwischen 2 Personen dargestellt: Mögen sie sich? Sind sie sich nahe? Schauen sie sich in die Augen? Lächeln sie sich an? Möchte einer dem andern nahe sein, aber umgekehrt nicht? Wer ist größer, klüger? Wie sind die beiden (3, 4?)? Überheblich vielleicht, oder schüchtern? Die Personen mit denen ein Standbild gebaut wird werden nun von den "Baumeistern" so hingestellt, wie eine Statue und dürfen nur von den Baumeistern bewegt werden. Ein Baumeister könnte sagen: "Schau nach unten, du bist schüchtern." oder: "Schau ihm in die Augen du magst ihn! - Aber er mag dich nicht und schaut weg." - "Stell dich auf einen Stuhl, du bist stolz und willst über allen stehen." Am Ende werden die Standbilder von den anderen Gruppen betrachtet. Dabei können:
    <ul>
    - die anderen sagen, wie sie das Bild empfinden, die Beziehung der dargestellten Personen,
    - die Baumeister ihr Standbild begründen,
    - die "verbauten" Personen sagen, wie sie sich dabei fühlen (u.U. mit Vorsicht zu genießen)
    </ul>
    Es können Szenen frei nachgestellt werden: Z.B. in "Carmen": "Auf dem Marktplatz, die Zigeunerinnen stehen/sitzen zusammen am Brunnen, die Fabrikarbeiterinnen stehen an anderer Stelle, einige Soldaten schieben Wache, Josés Ziehschwester, das schüchterne, katholische Mädchen vom Lande kommt auf den Platz, die andern lästern über sie." Dann wird frei gespielt. Alle gehen in die angegebenen Positionen und dürfen sich - in der Rolle - unterhalten. D.h. die Zigeunerinnen unterhalten sich über ihre Männer, warum sie geschlagen wurden, schauen nach den Soldaten, lästern über die Fabrikarbeiterinnen. Die Arbeiterinnen lästern über die Zigeunerinnen und schauen auch zu den Soldaten. Die Soldaten schauen zu den Frauen. Dann kommt Magdalena und alle schauen plötzlich auf sie, die anderen Frauen fangen an sie zu verspotten... Dazu braucht man kein Textheft, aber eine gute Einfühlung in die Rolle. Der Spielleiter kann dann das ganze "einfrieren" und rumgehen und fragen "Wie geht es dir? Was machst du hier? Was hälst du von diesem fremden Mädchen?" Die Spieler antworten in der Rolle. In einer Zeitschrift gab es mal einen Artikel, wo beschrieben wurde, dass in einer 4. Klasse ein Streit zwischen den beiden Gruppen in der West-Side-Story so nachgestellt wurde.

    Dann gibt es die Möglichkeit des Rollentauschs: 2 Personen tauschen ihre Rollen, um besser zu erfahren, wie sich der andere fühlt. Oder: Eine bestimmte Rolle darf nacheinander von mehreren / allen mal gespielt werden. Bei meinem Carmen-Workshop war das die Rolle des Stierkämpfers, der in die Arena einzieht. Die anderen standen Spalier und warfen Papierblumen. Es erklang das Stück "Auf in den Kampf..." und man musste durch die Spalierreihen durchgehen und sich mit Papierblumen bewerfen lassen. :D Hinterher wurde ein kurzes Statement erbeten. ("Das war toll / komisch / unheimlich / witzig / cool!")
    Verbindung zur Musik: Eine Person muss sich zu einer ihr eigenen Musik bewegen. Z.B. zu einer Arie / einem Rezitativ, das diese Person in einer Oper singt.

    Wichtig dabei ist, dass es immer die Möglichkeit geben muss "Nein!" oder "Stopp!" zu sagen.

    Ich habe bisher 2 Workshops bei Rainer O. Brinkmann von der Lindenoper Berlin gemacht: Einmal zu "Carmen" im Studium, einmal zu einer sehr unbekannten Oper ("Nos") mit dem Fachseminar. Wenn du magst, kann ich dir die Mailadresse von R.O. Brinkmann per PM schicken, ich weiß aber nicht, ob er reagiert. Er könnte dir aber vielleicht noch Tipps geben. "Carmen" haben wir als Praktikumsgruppe mal mit einer 9. Klasse szenisch interpretiert, das machte den Schülern auch größtenteils Spaß und sie arbeiteten sehr konzentriert, obwohl es sonst eine eher unruhige Klasse war. In der Grundschule habe ich das Ganze noch nicht ausprobiert, kann es mir aber gut vorstellen, sofern die Kinder in der Lage sind, sich in eine Rolle hineinzuversetzen.
    Wenn dir das jetzt zu "groß" erscheint, kannst du ja auch erstmal mit einem kleinen Versuch anfangen: Die Kinder erhalten in kleinen Gruppen Rollenkarten, in jeder Gruppe die gleichen. Z.B. 3 Haupt- und 3 Nebenrollen pro Gruppe. Dann "schlüpfen" sie in ihre Rolle, vielleicht ein kleines Utensil basteln oder ein Namensschild für die Rolle und anschließend spielen sie eine kleine Szene. Dann kannst du sehen, ob es läuft und wenn die Kinder Lust auf mehr haben, weitermachen.

    Wenn noch Fragen sind, schreib einfach. Ich hoffe, das war nicht zu confus.

    Liebe Grüße,
    Conni


    Links:
    Über die szenische Interpretation in der Theaterpädagogik / Deutschunterricht:
    http://www.fo-net.de/Methoden/Szeni…rpretation.html
    Theoretische Information über die Szenische Interpretation im musikpädagogischen Bereich:
    http://www.musiktheaterpaedagogik.de/Szenische_Inte…kernthesen.html
    Infos von der Uni Oldenburg mit einer Liste vorhandenenr Spielmaterialien:
    http://www.uni-oldenburg.de/musik-for/szene/
    Hier nochmal eine Literaturliste der Uni Oldenburg:
    http://www.uni-oldenburg.de/musik-for/szen…entwicklung.htm

    Talida
    Das mit der Praxisgebühr ist total ätzend! Mir ist sowas letzten Sommer passiert: Ich bekam Bauchschmerzen, hatte Angst, dass es der Blinddarm ist und wollte zum Arzt, Hausarzt hat Mittwochs zu und keinen Vertretungsarzt, den gibts nur im Urlaub. D.h. ich musste woanders hin und auch ein 2. Mal bezahlen.

    Zitat

    Talida schrieb am 17.03.2005 21:06:
    In NRW gibt's morgen Ferien, für die anderen BL hoffentlich auch?


    Nein, ich muss noch 2 Tage. :(

    Grüße und gute Besserung wünscht
    Conni

    Wir waren einmal auf Seminarfahrt. Es war möglich, zu Hause zu bleiben, einige der Eltern blieben daheim, weil es keine Betreuungsmöglichkeit für die Kinder gab. Dafür mussten sie in der Woche ganz normal in die Schule.
    Wir waren an der Ostsee in einer Jugendherberge zusammen mit mehr oder weniger pubertierenden Jugendlichen. Zum Glück hatten wir zwei Blockhütten für uns allein, das ging dann noch. Wir waren zu fünft im Zimmer und hatten für 11 Frauen ein Bad und eine extra Toilette. Zusätzlich ein Waschbecken pro Zimmer. Morgens von 7:00 bis 7:55 war alles dauerbesetzt: Duschen, Haarewaschen, Haarefönen, Schminken, Stylen. Ich blieb immer im Bett liegen, denn es war Mai und die Hütten hatten keine Heizung aber dafür immer frische Luft (undichte Fenster). Einmal fragte mich eine Kollegin, die grad seit 15 Minuten haarfönend vorm Waschbecken stand, warum ich nicht aufstehe.... Selten so gelacht. Na ok.
    Am Anfang gab es das ferienlagertypische "Ihh, mit der will ich nicht in ein Zimmer!" (Warum gibts hier das Buddelkasten-Smileybild nicht?)
    Das Essen war recht gut, es gab für Vegetarier sogar die teuren Sojawürstchen zum Grillen und die waren wirklich sehr lecker!

    Die Tage der Fahrt waren voll verplant, unsere Seminarleiterin wollte viel "sehen". Manchmal zu viel. 80 km mit 3 Aussichtspunkten und einem Museum am Tag bringt nicht viel außer Fotos. Sehr sportlich war es außerdem: 50 km Radtour + x km Wandern. Ich gehörte zu den 5 Losern, die früher umkehrten. (Der Sattel passte nicht, die ganze Haut über dem Sitzbein war nach den ersten Kilometern blau und rot und tat weh, ich bin am Ende im Stehen gefahren.) Einen Muskelkater hatte ich im Gegensatz zu den meisten anderen jedenfalls nicht. :) Zudem gehörte ich zu den Lehramtsanwärterinnen mit motorischem Förderbedarf (Übergewicht) und es wurde gut drauf geachtet, dass ganz vorne die durchtrainierte Seminarleiterin und die künftigen Sportlehrer fahren, dann die schnellen Hobby-Radfahrer, dann die dünnen Untrainierten und am Schluss die Übergewichtigen. (Mir wurde mal angeboten ganz vorn zu fahren. Das lehnte ich ab, da ich den Weg nicht kannte und weil ich das unerträglich peinlich find, hab zu viel Vorturnen im Schulsport ertragen müssen.) Ferner wurde jede Straße schnell überfahren ohne sich umzuschaun, damit auch ja nicht alle mitkommen. Bei hellrot noch schnell rüber. Ich bin etwas vorsichtiger und lasse lieber die Autos vorbei. Dann waren wir eben immer hinten, meine Freundin blieb zum Glück noch bei mir. Alle dachten dann, uns fehlt es an Ausdauer (klar, übergewichtig!) und alle 5 km warteten sie mal auf uns. (Ja, ich hab mich mal verfahren zwischendurch, aber fand wieder zurück.) Jedenfalls habe ich dann beim ersten Seminartermin nach der Fahrt mein Avon-Frauenlauf-Teilnehmerinnen-Belohnungs-T-Shirt zur Schau getragen und danach war ich auch in den Augen der Seminarleiterin nicht mehr der Motoriktrottel. Ihr seht, man kann alles wieder ausbügeln.

    Die Abende fand ich teilweise dann ganz lustig und nach 1,5 Plastikbechern Wein pro Person wurde dann ganz nett gesungen. Das war dann wirklich teilweise gemütlich und man lernte auch die Leute besser kennen.

    Ich würde jedenfalls wieder mitfahren. (Eventuell einen eigenen Sattel mitnehmen.)

    Grüße,
    Conni

Werbung