Zu der Uni-Sache:
Wir hatten in Berlin 1 "wissenschaftliches bzw. künstlerisches Fach" (64 SWS inkl. Fachdidaktik) und 2 grundschulpädagogische Lernbereiche mit je 14 SWS und dazu noch allgemeine Grundschulpädagogik (8 SWS), Schriftspracherwerb (2 SWS), Erziehungswissenschaften (12 SWS), Sozialwissenschaft nach Wahl (8 SWS), "Ausländerschein" ( 2 SWS, tut mir leid, ich weiß den politisch korrekten Titel des Teils nicht mehr, der ist so lang, den hab ich vergessen, wir haben uns jedenfalls Styroporbälle zugerollt und Selbstportraits gemalt, das weiß ich noch
) und "Integrationsschein" (mindestens 2 SWS).
D.h. ich hab Sachunterricht mit 14 SWS studiert. Nicht wirklich viel, aber mehr hätte auch nicht so viel gebracht.
@sabi24
Land Brandenburg. Die Schule darf kein Geld für Lehrerbände ausgeben. Das muss man sich selber kaufen. Hätte bei mir bisher *zähl* ca. 250 Euro und einen halben Meter Platz im Regal ausgemacht. (Einen Band hab ich mal geschenkt bekommen und weiß gar nicht, was ich damit soll, es war allerdings Musik und da sind die Lehrerbände eher was für diejenigen die Musik als Dritt- oder Neigungsfach haben.)
Die SU-Materialien an meiner Ausbildungsschule hielten sich in Grenzen. Es gab 1 auffindbares Verkehrszeichnen, ein paar Karten mit Frühblühern, eine Verkehrstafel mit aufgezeichneten Straßen und ca. 200 Kopien von Wetterbeobachtungstabellen im Schrank. Zusätzlich noch 10 bis 12 Schiefertäfelchen mit Griffel aus dem Schulmuseum. (Nicht zum Kaputtmachen und Griffel brechen leicht ab.)
Naja, und viele Materialien gab es bei den Lehrern nicht, weil sie ja... ähm... naja, fast nur Unterrichtsgespräche, Bücher bzw. Arbeitshefte nutzten. Ja, ok, mal ein Plakat gestalten.
Und ehrlich gesagt: Da ich nur sehr begrenzt unterrichten durfte und genau vorgesetzt bekam was, hab ich mich da auch nicht in eine Werkstatt gestürzt, war meine Ausbildungslehrerin nicht so zugeneigt.
Melosine
Ich meinte mit Buchunterricht keinen verkappten Deutschunterricht!
Für mich gehört das Lesen und Verstehen von Sachtexten und Anleitungen zum Sachunterricht auch dazu, natürlich nicht "nur". Die Übungen, die gemacht werden, naja, das sind so ähnliche wie auf einigen Arbeitsblättern, nur dass die Kinder ein eigenes Blatt im Hefter brauchen (und die Lehrerin nicht die Kopierkosten zahlen muss). Und das Gestalten von Plakaten gehört für mich auch zu dem von mir beschriebenen Unterricht dazu. (Also für mich, nicht für meine ehemalige Schule, aber da sind auch in den Büchern manchmal Aufgaben "Gestalte ein Plakat...".) Und auch der Einsatz von Sachbüchern zusätzlich gehört für mich dazu.
Damit liegt das, was ich als "Buchunterricht" empfinde und das, was einige von euch als "keinen Buchunterricht" empfinden, vielleicht gar nicht so weit auseinander?
Petra
Bist du dort, wo du SU unterrichtest Klassenlehrerin?
Meine Erfahrung - aus Klassen in denen ich keine Klassenlehrerin war: Auch bei offenen Unterrichtsformen musste ich mindestens die Hälfte der Arbeitszeit vorne stehen, sonst nahmen die Kinder mich nicht mehr ernst. (Die sind in "meinem" Bundesland offenbar oft ein sehr strenges Regime mit strengem frontalem Beobachter gewöhnt...
)
Naja, ich bin froh, erstmal keinen SU zu haben. Und wenn ich mal wieder welchen habe, hoffentlich in einer eigenen Klasse, in der ich auch noch andere Fächer habe und dann sowieso eher fächerverbindend arbeiten wollen möchten würde. (Konjunktiv II drückt irreale Wünsche aus.
)
Grüße,
Conni