Hey, endlich schreibt mal jemand das, was ich mich bisher nie traute, zu sagen. ![]()
Ich habe versucht, mich vor der 1. Ex-Arbeit in Latex einzuarbeiten. (Wurde mir von Linux-Liebhabern und einer Kommilitonin, die eigentlich nicht viel Ahnung, aber einen kompetenten Mann hat, empfohlen.) Also hatte ich den Kram auf der Platte, die Hilfe funktionierte nicht, für den zugehörigen emax-Editor brauchte ich die Lupe und das Englischwörterbuch. Später hatte ich vergessen, wie ich Latex starten muss, es ging irgendwie eben nicht mehr, da gabs nen komplizierten Trick zu. Eine ehemalige Mitschülerin empfahl mir ein Buch, welches sogar in der Bibliothek aufzutreiben und angeblich Dummuserfreundlich war (Kopka?). Und siehe da - es begann zu dem Zeitpunkt, wo man Latex gestartet, den emax unter Kontrolle, die Hilfe funktionierend und die ersten Seiten getippt hatte. Also etwa 10 km nach dem Anfang, den ich brauchte. Ich fragte die Linux-Freaks, was sie dazu sagten: "Linux installieren, dann geht Latex besser." Da ich keinen linuxkompetenten Computerretter im Umkreis kenne, entschied ich mich zugunsten meines Studiums und Voraussicht des Hausarbeitszeitraums für Word, da die Zeit, mich "minimal 3 Monate" (Linux-Freak-O-Ton in Linux einzuarbeiten nicht da war.
Und dann war das allles seeeeeeehr lustig.
Die Fußnoten waren teilweise auf der nächsten Seite. Die Schriftart der Fußnoten wurde andauernd von der von mir eingestellten nach Arial zurückgeändert. Dann brauchte ich Brüche. Mit der Hand schreiben wäre 10mal schneller gegangen, aber dafür bin ich zu perfektionistisch.
Also habe ich mit diesem Brucheditor (Ja, das Teil ist ein Verbrechen!) rumgebrochen. Außerdem brauchte ich Notenbeispiele. Also Capella von vorne, hinten, rechts und links gründlich getestet und untersucht und schon nach einem halben Tag hatte ich raus, wie man die Notenbeispiele nach Word exportiert. Schön daran: Man darf es mehrfach machen, weil die als Grafiken eingefügt werden und dann oft die Notenzeilen unterschiedlich dick sind oder eine mal eben gar nicht mehr erkannt wird. Das Beste war, dass trotz der Schnellspeicherung (alle 3 Minuten) beim regelmäßigen Absturz immer ein paar Grafiken (Brüche), die ich eigentlich schon am Vortag gespeichert hatte, wieder weg waren. Vergessen, verloren, verschluckt, in den unendlichen Schlünden von Kleinweich als Tribut verschwunden. Und schließlich: Warum sollte der Arbeitsspeichers eines (halbwegs aktuellen! ) Rechners für mehr als 20 Word-Seiten (mit Grafiken) reichen? Kann denn heutzutage überhaupt noch jemand soviel schreiben? Vermutlich haben die Kleinweichler diese Frage klar mit "Nein." beantwortet und sich für ein paar schöne Sounds, Farben, Spielereien und Effekte entschieden, damit der Arbeitsspeicher schnell voll ist und die Arbeit sich beim Öffnen nicht mehr vollständig laden lässt. (Gabs da nicht mal ne Auslagerungsdatei oder war die auch voll? Naja, ne Kommilitonin von mir hatte ein halbes Jahr vorher das gleiche Problem. Allerdings erst, als sie fast fertig und 1 Tag vor der Abgabe war. Ich habe folglich einen netten Computer.) Die Lösung war dann, jedes Kapitel einzeln zu speichern. Das gibt dann heiteres How-to-do-Raten mit den Seitenzahlen. (Ich habe gewonnen.) Ich habe dann sogar die automatische Rechtschreibänderung wieder wegbekommen, so dass die Zitate aus dem 16. bis 19. Jahrhundert auch als echte Zitate bleiben konnten und ich sie nicht in sinngemäße Textwiedergabe umwandeln musste.
Am Ende hat sich mein Drucker auf die Nase gepackt und mir ein hübsches Streifenmuster beim Drucken fabriziert. Sah gut aus. Hätte aber noch kreativer sein können.
Also bin ich den Kram in meine Ex-Firma ausdrucken gegangen. Und siehe da: Die hatten den Zeichensatz für Capella nicht, so dass meine Noten als Sonderzeichen auf Notenlinien erschienen. (Ich dachte, das wäre ne Grafik gewesen, zumindest hat es immer so viel Speicher verbraucht!) Am Ende durfte ich dort den Zeichensatz installieren und bekam freudestrahlend einen Tag vor Abgabetermin meine Arbeit in die Hand. (Poststempel vom Abgabetag reichte.)
Ich freue mich schon auf die 2. Ex-Arbeit!
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