Beiträge von QuintusCurius

    Naja, Promovieren wäre halt eh nur eine Notlösung. Könnte mir eine wissenschaftliche Karriere auch eher nicht vorstellen. Ich wollte mit dem "fordern" eher nur ausdrücken, dass die Themen am Gymnasium halt schon fachlich intensiver behandelt werden. Das gibt dann ja noch mal ganz andere Anforderungen z.B. bei der inhaltlichen Unterrichtsvorbereitung.

    Liebes Forum,


    ich habe mich gerade angemeldet und möchte auf diesem Wege mir ein paar Meinungen anhören, weil ich in einer für mich im Moment ziemlich unangenehmen Zwickmühle bin. Ich habe es ins "Allgemeine" Forum gepostet, um möglichst viele und gute Antworten zu kriegen, also seht es mir nach, wenn das vielleicht den Forumsregeln widersprechen sollte.


    Meine Situation ist folgende: Ich bin im Moment Vertretungslehrer in NRW an zwei Schulen, einem Gymnasium und einer Gesamtschule. Meine Fächer sind Deutsch und Latein.
    Nun wurde mir heute mitgeteilt, dass mein Vertrag am Gymnasium wohl nicht verlängert wird, da keine Stunden mehr zu verteilen sind. Ich könnte aber mit mehr Stunden an der Gesamtschule verlängern und hätte wohl auch gute Aussichten auf eine feste Stelle (laut Aussage des Chefs, der mir das angeboten hat).


    Mein Problem: Mir gefällt die Arbeit an dieser Schule und an Gesamtschulen überhaupt nicht. Ich unterrichte Seiteneinsteiger in Deutsch und habe oft mit schwierigen (z.T. gewaltbereiten) Schülern zu tun. Zum Glück sind die Kurse nur klein. Ich weiß aber, dass die "normalen" Klassen an der Schule ebenso chaotisch und durch andauernde soziale Schwierigkeiten geprägt sind. Die Arbeit füllt mich fachlich überhaupt nicht aus. Latein würde ich an dieser Schule bei Annahme einer Festanstellung nicht unterrichten (eher nur Daf oder gar ein anderes Fach).
    Habe schon mehrere Gespräche an ähnlichen Schulen woanders gehabt, bin aber immer zum selben Ergebnis gekommen: Latein ist an Gesamtschulen/Berufskollegs immer schwierig, das Fachliche steht einfach im Hintergrund, wichtig sind vor allem (sonder)pädagogische Sachen. All das entspricht mir überhaupt nicht. Meistens wählen die Gesamtschulen auch keine Lateiner, sondern Leute mit Fächern, die sie brauchen.


    Ich möchte unbedingt an einem Gymnasium arbeiten. Die Arbeit dort macht mir Spaß, und ich bekomme gute Rückmeldung (wie auch von meiner Ref-Schule, auch Gymnasium). Die Arbeit fordert mich auch fachlich, was mir sehr wichtig ist.


    Mit meiner Fächerkombination habe ich aber im Moment schlechte Chancen auf eine Gymnasialstelle. Ich hatte immer auf Latein gesetzt, was mir auch zu Beginn des Studiums auch immer signalisiert wurde. Leider wurden während meines Studiums sehr viele Zertifikatsleute auf die freien Lateinstellen gesetzt, sodass die Lateinabsolventen jetzt in die Röhre gucken.


    Was würdet ihr machen? Ich habe Angst, bei Annahme einer Gesamtschulstelle nie wieder auf ein Gymnasium zu kommen. Für eine gewisse Zeit ist es sicherlich machbar, aber viele haben mich gewarnt, anzunehmen, da man durch Versetzungen aus solchen Schulen oft nicht mehr herauskommt und die Gymnasien Gesamtschullehrer nicht gerne übernehmen.


    Zum Glück mache ich gerade VHS-Kurse, dadurch bin ich auch recht abgesichert (hab Verträge bis 2021), aber eben nicht mit so üppigem Gehalt.


    Würdet ihr an der Gesamtschule anfangen? Vielleicht sogar was ganz Neues studieren und total umsatteln? Ich hatte kurz nach dem Studium auch mal überlegt, zu promovieren... Noch weiter hoffen, dass am Gymnasium irgendwann was kommt. Hat jemand Erfahrungen mit einer ähnlichen Situation gehabt?


    Entschuldigt den langen Post, aber ich bin gerade ziemlich fertig. Viele sagen bestimmt, ich stelle mich an, denn von den reinen Berufsaussichten hätte ich ja gute Chancen. Es ist eben nur das, was ich nie machen wollte...
    Ein schöner Einstand in die Weihnachtsferien ist das...
    Freue mich auf eure Gedanken...

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