Beiträge von CDL

    Liebe Mitforistinnen und Mitforisten, ich wollte jetzt hierfür keinen neuen Thread aufmachen. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich deinen nutze @Lindbergh.

    Ich möchte mich lediglich von euch verabschieden. Ich habe mich letzte Woche dazu entschieden, meinen Account hier zu löschen. Allerdings dauert es immer ein paar Tage bis die Inaktivierung durch ist. Bei mir wird es morgen der Fall sein.

    Auch wenn ich nicht sehr viel gepostet habe, habe ich jeden Tag mehrmals reingeschaut und die Diskussionen mitverfolgt. In letzter Zeit habe ich aber gemerkt, dass mir das nicht besonders gut tut und der teils sehr aggressive Ton hier mir regelmäßig die Laune verdirbt. Auch wenn die allermeisten sehr nett sind, kommt es doch häufig zu Auseinandersetzungen, die ich als sehr toxisch empfinde.

    Anyway, ich wünsche euch allen alles Gute, lasst euch nicht verrückt machen und bleibt gesund!

    Och neee, mach das bitte nicht Pyro!!! :heul:Nimm dir Zeit, leg eine Pause ein, aber bitte geh nicht komplett. Deine Stimme wird hier DRINGEND gebraucht. Deine Beiträge sind gerade bei ethisch hochkomplexen Fragen oftmals ein Lichtblick, der die Debatte neu beleuchtet und auch befruchtet. Bitte überdenk das noch einmal und nimm dir erst einmal etwas Zeit ohne Forum. Wir brauchen dich!
    :rose:

    (...) Hat schon mal irgendjemand unterstellt "du wählst doch sicher SPD!!!"? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern. Wohl aber erinnere ich mich daran, dass auch mir schon angeblich AfD-nahe Meinungen unterstellt wurden (gerade eben fiel schon wieder das Wort "befürwortend" im Kontext). Wozu soll das gut sein?

    Also ich wurde in diesem Forum schon mehr als einmal wahlweise als "links-grün-versifft" bezeichnet oder mit Linksextremisten in einen Topf geworfen. Auch ein Lindbergh hat in der Vergangenheit geäußert, ich wäre radikal links eingestellt, wohingegegen er sich selbst als der politischen Mitte zugehörig bezeichnet hat.

    Ich bewerte Lindberghs politische Haltungen übrigens vor dem Hintergrund zahlreicher früherer Posts, in denen er sich über Migrant:inn:en, den Islam, Zuwanderung, Diversität, Pluralismus, Gleichberechtigung etc. in unmissverständlicher Weise geäußert hat. Ich beziehe ebenfalls ein, welche neurechten "Buzzwords" er in den letzten zwei Jahren zunehmend eingebaut hat. Persönlich bin ich übrigens SPD-Mitglied, lehne Linksextremismus vollständig ab (genau wie Rechtsextremismus oder andere extremistische Haltungen wie den Covidiotismus) und weiß genau genug Bescheid über meine politischen Haltungen, um mich begründet links der Mitte, aber mit ersichtlicher Nähe zur Mitte verorten zu können. Ach so: Ich dusche regelmäßig und ziehe mir dann sehr gerne (saubere) grüne Shirts an. :baden:Links-rot-grün-gepflegt könnte ich also akzeptieren als Umschreibung.

    Oh, danke! Dann hab ich ja noch Luft nach oben! *freu*

    (...)

    CDL: Gibt's jetzt noch einen Punkt? Oder einen halben?

    Zwei Punkte für nachvollziehbare Argumente (auch wenn ich diese für äußerst einseitig betrachtet und dargestellt halte), leider fehlt noch der lösungsorientierte Ansatz, wie wir weiteren Wellen entgehen wollen ohne Impfpflicht. Da wären also noch einige Punkte abzuräumen, während in der Realität die Intensivstationen immer weiter volllaufen mit mehrheitlich Ungeimpften und immer mehr planbare OPs auf ungewisse Zeit verschoben werden, weil es auch jenseits der Intensivstationen teilweise bereits keine dafür ausreichenden Behandlungskapazitäten gibt, da Personal für die Intensivstationen abgezogen werden muss von den Normalstationen. Bereits nach den letzten Wellen wurde festgestellt, dass z.B. die Behandlung von Krebskranken deutlich schlechter war im vergangenen Herbst/Winter, lebensrettende OPs teilweise nicht mehr rechtzeitig erfolgen konnten, Tumore gestreut haben, die Wochen vorher hätten unproblematisch entfernt werden können- das wird sich wiederholen in diesem Herbst/Winter. Wie häufig soll sich das deines Erachtens noch wiederholen, ehe du auch das Recht dieser Menschen auf Leben mit einbeziehst in die Rechnung und nicht nur das Selbstbestimmungsrecht der Ungeimpften als relevant erachtest?

    Ich mache mir auch Gedanken um eine weitere Spaltung der Gesellschaft, sehe aber nicht, wie sich diese abwenden lassen sollte, wenn auch weiterhin die Minderheit der Ungeimpften der Mehrheit der Geimpften aufzwingt mit den schwerwiegenden Folgen der Entscheidung gegen einen millionenfach getesteten, sicheren Impfstoff leben zu müssen. Ich möchte nicht ad infinitum von Menschen in Geiselhaft genommen werden, die ihre persönliche Freiheit für relevanter erachten als das Recht auf Gesundheit, Leben und Freiheit der vielen, die sie damit gefährden und beschränken.

    Trotzdem wollen hier selbst kleine Geschäfte lieber Karte. Ich sprach darüber mal lange mit meinem Bäcker. Ihm war bei gut 6 Euro (meine Summe, ich kramte nach Bargeld und schob die Karte beiseite) die Karte lieber. Das Geld ist dann direkt auf dem Konto, es kann nicht abhanden kommen, sagte er zu mir. Und auch Bargeld kostet wie du schreibst. Kreditkartenbezahlung wurde dagegen günstiger (es wird deshalb häufiger angeboten, früher gab es fast nur ec-Karte). Seitdem frage ich nach.

    Es gibt eben für beide Varianten gute Gründe. Auch die Kundenorientierung kann ein Grund sein, weil es eben für viele heutzutage dazugehört mit Karte zahlen zu können. Letztlich rechnen sich sicherlich auch sehr viele Händler gar nicht komplett durch, welches Modell rein finanziell gesehen vor dem Hintergrund ihres Umsatzes günstiger wäre, weil es entweder im Hinblick auf die Kundschaft einfach dazu gehört oder angesichts der Folgekosten der Kartenzahlung für kleine Händler erst einmal so abschreckend wirkt, dass sie aus dem Bauch heraus diese nicht anbieten wollen. Gerade Bäckereien haben angesichts der vielen Kleinstbeträge in Relation zu den jeweils anfallenden Transaktionskosten vor Covid mehrheitlich ja keine Kartenlesegeräte gehabt (inzwischen hat mein Bäcker das auch, die Bäckerei gegenüber hat erst einige Monate später nachgezogen, weil sie Kunden verloren hat an die Konkurrenz gegenüber, die Kartenzahlung angeboten hat).

    Hab ich auch nicht gelernt, während des Studiums. Beim ersten Staatsexamen saß ich wie der Ochs vorm Berg beim Prof. und habe eine etwa genauso I konkrete Idee in den Raum geworfen wie die TE und wurde ratlos wieder weggeschickt. Ich hab dann alles alleine gemacht, komplett ohne Hilfe oder Anleitung. Scheint so'n Lehramtsproblem zu sein, ein Haufen Schnulliseminare und einmal am Ende soll man wissenschaftlich arbeiten.

    Nein, das ist kein generelles Lehramtsproblem, dafür kenne ich zu viele Lehrämtler, die damit gut umgehen konnten. Das hängt vor allem davon ab, wie das Studium organisiert war seitens der Hochschule und welche Art von Arbeit und vor allem Leistungsnachweisen man kennengelernt hat, sowie ergänzend unter Umständen eigenen Präferenzen bei gegebenen Wahlmöglichkeiten. In meiner PO gab es noch mehrere wissenschaftliche Hausarbeiten im Studienverlauf, um genau das trainieren zu können schrittweise, was am Ende in ausführlicher Form gezeigt werden muss. Ich weiß von aktuell Studierenden, die im Lehramtsbachelor keinerlei klassische Hausarbeiten erstellen mussten, was bereits die Bachelorarbeit zu einem kleinen Mysterium gemacht hat, die dafür aber äußerst erfahren sind im Erstellen von Portfolios und Lerntagebüchern. Der Praxisbezug in den Lehramtsstudiengängen kann manchmal eben auch zum Pferdefuß werden. Ich weiß aber zufällig auch, dass es genau deshalb an den meisten Hochschulen Kurse gibt, in denen man wissenschaftliches Schreiben trainieren kann und auch, dass z.B. die von mir angesprochenen Bachelorstudenten durchaus die Wahl hatten etwas intensiver ins wissenschaftliche Arbeiten einzusteigen und dies zu lernen, dies aber für weniger sinnvoll hielten, als besonders schulpraktisch klingende Kurse zu absolvieren.

    Dies geschrieben ist die TE bereits im Masterstudium. Sie hat also bereits eine Bachelorarbeit erfolgreich erstellt und sollte sich insofern ausreichend eingearbeitet haben in diese Art wissenschaftlichen Arbeitens. Das ist also etwas völlig anders als bei dir, die du erst im Staatsexamen erstmalig eine derartige Arbeit erstellen musstest offenbar und zusätzlich nicht ausreichend untestützt wurdest von deinem Prof. Heutzutage haben selbst Hochschulen Willkommenstage für die Eltern ihrer angehenden Studierenden, ich bezweifle insofern, dass es so gar keine Hilfe und Anleitung geben wird...

    Strom, fließend Wasser UND Internet etwa?

    Ich war mal im Vogtland, da konnte man praktisch nirgends mit Karte zahlen. Ziemlich bekloppt, wenn man an der Eissporthalle 30 min ansteht, um dann am Einlass gesagt zu kriegen, dass man mit dem Auto zum nächsten Geldautomaten fahren muss, weil man kein Kartenlesegerät hat. Ist da mangelndes Internet Schuld?

    Das oder vielleicht auch die Kosten. Das Lesegerät muss ja nicht nur angeschafft und gewartet werden, weitere Kosten kommen dazu. Die Anschaffung schlägt einmalig zu Buche, für jede Nutzung des Geräts fällt eine Transaktionsgebühr für die Händler an (ca.7-11 Cent), bei Nutzung einer Girokarte fällt außerdem ein Autorisierungsentgelt an (ca. 0,18% der Transaktionssumme) und bei Kreditkartenzahlung ein sogenanntes "Kreditkartendiagio" in Höhe von durchschnittlich (hängt vom Kreditkartenanbieter und Abrechnungsmodell ab) 1,5% der Transaktionssumme. Dazu kommen die Wartungskosten für das Kartenlesegerät, Kosten für Papierrollen, Strom. Alternativ zur Komplettanschaffung könnten die Geräte gemietet werden mit anfallenden Mietkosten, Servicegebühr z.B. für eine technische Hotline, etc. Auch Barzahlung verursacht allerdings Kosten für Händler für z.B. Bargeldbeschaffung, Transport, Sicherheit, Abwicklung (Sortieren, Zählen nach Geschäftsschluss,...).

    (...)

    Habt ihr andere Ideen? und Ideen für eine bestimmte MEthode?

    Das ist DEIN Job, um DEINEN Abschluss zu bekommen, also setz dich auf den Hosenboden, streng die kleinen, grauen Zellen an und finde heraus, wie deine Forschungsfrage lauten soll. Es könnte helfen, dir vorab einen Überblick zu verschaffen über den Forschungsstand und mögliche methodische Ansätze, damit du eine begründete Entscheidung treffen kannst. Auch ein Blick in die Bildungspläne deines Bundeslandes und vor allem deiner Zielschulart könnte hilfreich sein, um deine Forschungsfrage ggf. weit genug zu fassen für verschiedene Klassenstufen bzw. umgekehrt ggf. eng genug zu fassen, um dich auf eine Klassenstufe- abgestimmt auf deren Bildungsplan- konzentrieren zu können. Besprich beide möglichen Varianten mit deinem Prüfer, ehe du dich vorzeitig auf etwas festlegst, was dieser für gänzlich ungeeignet hält.

    Die Themenfindung ist bereits ein Teil der Leistung, für die du bewertet wirst, also zeig, dass du gelernt hast wissenschaftlich zu arbeiten, nicht, dass du gelernt hast den Weg des geringsten Widerstands zu gehen, indem du andere für dich denken lässt.

    Von mir gibt's ein ganz klares Nein zur Impfpflicht.

    Gibt es auch noch ein Argument zu deiner persönlichen Meinung bzw. einen Vorschlag, wie wir künftige Wellen soweit zügeln wollen, dass sie weder das Bildungsrecht von Kindern und Jugendlichen, noch die Gesundheitsversorgung gefährden können, sprich wie man die Impfquote unter Erwachsenen auf die erforderlichen annähernd 100% bringen wird können ohne eine Impfpflicht? Ansonsten: Ein Gummipunkt für die private Meinung, argumentiv aber leider noch nicht überzeugend und leider auch nicht lösungsorientiert mangels ersichtlichem Konzept.

    Dann lese ich wohl zu viele medizinische Fachtexte, in denen ausschließlich der sächliche erlaubt ist.

    Man kann sich fragen, wieso dann wohl ein Artikel kompetent klingt und der andere weniger, aber lassen wir das. Ist ja OT, mal wieder...

    Deine Ohren, dein Kopf, deine Entscheidung. In dem Fall die Entscheidung ein askriptives Merkmal zum Argument erheben zu wollen, welches tatsächlich zur Sache nichts beiträgt. Mich irritiert das Maskulinum zwar, das eigentliche Argument wird durch meine Irritation und innere Festlegung auf "das Virus" aber nicht entwertet.

    Da kann sich dann Berlin eine Scheibe von abschneiden, hier macht man einen Termin und braucht trotzdem fast 2h. Aber ich bin auch durch und es hat mich auch wieder umgehauen, ich konnte gestern gar nicht aufstehen, heute noch brain fog und jede Bewegung gleicht einem Marathon, aber bis auf dem Impfarm und dem Rücken (vom Liegen) tut aktuell nichts mehr weh.
    aber gestern Schule war keine Option für mich.

    Ich drücke dir die Daumen, dass es schnell besser wird. Gut, dass du den Booster hast.

    Schon problematisch so ein Satz. Wird man darauf eigentlich vereidigt?

    Klar, ist ja Teil der Landesgesetze von Bayern (in dem Fall BayEUG Art.1), die vom Diensteid mit umfasst werden. Zumindest in den westdeutschen Bundesländern (plus Bayern) dürfte es überall solche christlichen Anklänge in den Landesverfassungen und Landesgesetzen geben. In den ostdeutschen Bundesländern abzüglich Bayern mag das historisch bedingt möglicherweise tatsächlich getilgt worden sein.

    Wer ist denn Treiber der Pandemie?

    Ungeimpfte Erwachsene, die sich dagegen entscheiden ihrer Verantwortung als Mitglieder der Solidargemeinschaft nachzukommen.

    "Schulen" ist mir zu pauschal, denn die Kinder und Jugendlichen dort können mehrheitlich nicht selbst entscheiden, ob sie bereits geimpft sind oder nicht, sind auch nicht dafür verantwortlich, dass entgegen der RKI- Empfehlungen die Maskenpflicht nicht durchgehend seit Schuljahresbeginn in allen Klassenzimmern galt oder dafür, dass Dinge wie mobile Lüfter nicht in ausreichender Zahl beschafft wurden. Umgekehrt machen wir als Lehrkräfte mehrheitlich alles dafür im Rahmen der uns erlaubten Möglichkeiten Infektionen nicht zu fördern, sind mehrheitlich bereits doppelt und bald sicherlich auch mehrheitlich dreifach geimpft.

    Nicht Schulen sind undifferenziert Pandemietreiber, ungeachtet der teilweise erschütternd hohen Inzidenzen unter 9-14jährigen (habe heute den ersten Landkreis in Deutschland mit einer Inzidenz über 3000 in dieser Altersgruppe auf der Karte gefunden), sondern die vielen Erwachsenen, die ihrer Verantwortung nicht ausreichend nachkommen, um Kindern und Jugendlichen einen möglichst sicheren Schulbesuch mit möglichst viel Präsenzbetrieb zu ermöglichen statt ihnen die Folgen der egozentrischen Fehlentscheidungen Erwachsener aufzubürden.

    Pädagogisch und didaktisch gesehen ist der Wechselunterricht für mich die schlechteste Lösung. (...)

    Tatsächlich halte ich zumindest pädagogisch gesehen den Wechselunterricht für deutlich besser als Fernunterricht. Es gibt im reinen Fernunterricht zu viele SuS, die angesichts der Bedingungen zuhause und/oder fehlender Motivation nicht mehr mitarbeiten und ein Stück weit "verloren" gehen. Im Wechselunterricht sieht man sich wieder, die SuS bleiben als Klasse in Kontakt, man kann auch mit denen arbeiten, die oftmals technisch bedingt abgehängt werden etc. Für mich persönlich ist reiner Fernunterricht auch einfacher, mehr Freude hatte ich im letzten Schuljahr aber in der Wechselunterrichtsphase, weil ich endlich wieder halbwegs normalen Unterricht machen konnte. Das hat mir die Kraft gegeben die Gruppe zuhause relativ entspannt mitzuversorgen, obwohl es nur teilweise möglich war, diese direkt in Präsenz zuzuschalten. Ich habe aber keinerlei Oberstufe, insofern geht es bei mir immer nur um Unter- und Mittelstufe, für die auch du möglichst viel Präsenz für sinnvoll erachtest.

    Wie ich immer schrieb und schreibe: Die Maskenpflicht erschwert den Unterricht für und mit unsere(n) SuS erheblich. Ist das bei euch anders?

    (...)

    Ja, das ist eindeutig anders bei uns. Natürlich muss man immer wieder SuS an den korrekten Sitz der Maske erinnern oder auch daran, diese nach der Pause beim Betreten des Gebäudes wieder aufzusetzen und ja, manches muss wiederholt werden, weil es durch die Maske nicht verständlich ist, aber das sind Peanuts im Vergleich zu Infektionen und lassen sich aushalten.

    Dein Wort in Gottes Ohr.

    Einige, ja, aber ob es genug sein werden, damit wir in einem Jahr eine andere Situation haben werden? Zumal das Virus bis dahin vermutlich munter weiter mutiert, die Schutzwirkung der Impfung mit der Zeit ja eh abnimmt. Oder glaubst du, die Impfpflicht wird auch für die (halb)jährliche Auffrischung gelten?

    Ja. Das wird sämtliche erforderlichen Folgeimpfungen mit beinhalten, die RKI+ Stiko empfehlen. Sonst würde so eine Impfpflicht schnell ins Leere laufen. Wenn die Strafen hoch genug sind, wird man, abgesehen von einigen ganz verhärteten Kandidat:inn:en- die zum Glück immer noch die Minderheit der Ungeimpften darstellen- wohl genug Menschen erreichen, um ab dann entspannter durch den Herbst/Winter zu kommen, weil die Krankenhäuser nicht mehr so volllaufen werden. Von den verbleibenden Ungeimpften werden sich nach und nach wohl alle infizieren und- wenn sie ihre Infektion überleben- erst einmal immun sein. Auch das entschärft die Lage zusätzlich.

    Die Aussagen Pro-Impfpflicht nehmen zu, auch das RKI hält diese inzwischen offenbar für vereinbar mit den WHO-Empfehlungen (vgl.Interview von Wieler mit der Zeit bei ZON heute), viele Ministerpräsidenten befürworten diese, die Ampel scheint sich ebenfalls darüber zu unterhalten, Verfassungsrechtler haben sich wohl bereits dahingehend geäußert, dass eine Impfpflicht verfassungskonform eingeführt werden könnte (vgl. tagesschau.de). Es verdichtet sich also, dass eine solche Impfpflicht kommen wird- hoffentlich mutig und umfassend genug, um endlich einen nachhaltigen Durchbruch zu schaffen. Nur reduziert bezogen auf einzelne Bereiche wie den medizinischen Bereich oder Bildungsbereich würde verkennen, dass die Mehrheit der Ungeimpften andernorts tätig ist und insofern zu kurz greifen.

    Mir ist es nicht egal, da es bei uns Schüler gab die die Videokonferenzen mitgeschnitten haben und sich dann lustige Späße bei Instagram und Co. erlaubt haben. Ja, bei mir immer ohne Kamera und ehrlich gesagt sehe ich auch keinen Grund mich da zu zeigen.

    Ich habe meinen Bildschirm geteilt mit Arbeitsblättern oder der Buchseite auf der wir gerade sind. Das hat eigentlich immer sehr gut funktioniert und bei den Schülern bestand nie der große Wunsch mich zu sehen. ;)

    So etwas habe ich leider auch erlebt gehabt, was mich zögern lässt inzwischen. Wichtiger ist für mich aber, dass bei vielen SuS die Bandbreite nicht ausreichend ist für Bild + Ton+ Videostream, insofern mache ich inzwischen die Kamera am Anfang und Ende an, zur Begrüßung und Verabschiedung und ab dann geht es nur mit Ton plus Präsentation weiter, das ist für mich ein guter Kompromiss auch im letzten Schuljahr gewesen, damit die SuS dennoch den persönlichen Bezug auch zu ihrer Lehrkraft nicht verlieren, mal wieder Gesichter sehen, statt nur schwarze Kacheln, selbst auch mal kurz zu Beginn und Schluss die Kamera einschalten, so dass die Klasse sich auch gegenseitig sehen konnte. Das ist einfach ein Unterschied mit Kamera und deutlich verbindlicher.

    Irgendwelche Tipps/Prognosen?

    Puuuuuh, alleine die Aussage an sich von Kretschmann ist ja schon ein Hinweis, was man inzwischen wieder für möglich hält (und zu lange ignoriert hat). Ich nehme insofern an, dass man angesichts der aktuellen Entwicklung tatsächlich- wie bereits von Brandenburg angekündigt- etwas früher in die Weihnachtsferien starten wird mit Ausnahmen für Abschlussklassen. Ich gehe nicht davon aus, dass die jetztigen Entscheidungen für 2G/2Gplus in vielen Bereichen ausreichend sein werden und befürchte insofern, dass wir im Januar noch nicht wieder an einem Punkt sein werden, an dem man wieder in Vollpräsenz starten wird, hoffe aber, dass man zumindest Wechselunterricht (bei voller Maskenpflicht) verantworten kann. Für Abschlussklassen wird es sicherlich im Januar direkt weitergehen in Präsenz.

    (...) Und ab dem nächsten Schuljahr sagen wir dann: "same procedure as every year".

    Nein, das glaube ich nicht. Ich gehe davon aus, dass es bis zum Frühjahr in vielen Bereichen zumindest für Erwachsene eine Impfpflicht (ungleich Impfzwang) geben wird mit empfindlichen Strafen bei Zuwiderhandlung. Wer sich bis Jahresende trotz der herrschenden Infektionslage und der eindeutigen Zahlen zu Infektionen Ungeimpfter nicht impfen hat lassen wird sich freiwillig nicht mehr impfen lassen und auch auf positive Anreize nicht mehr reagieren. Negative Anreize in Form von Geldstrafen werden einige dieser Dauerungeimpften aber noch erreichen. Wir sind an einem Punkt angekommen, wo die Minderheit der Ungeimpften der Mehrheit der geimpften Bürger:innen aufzwingt mit den mehrheitlich von Ungeimpften verursachten schweren Folgen für das Gesundheitssystem und weitere gesellschaftliche Bereiche leben zu müssen. Die Impfpflicht wird kommen und kann nur dann greifen, wenn sie für mindestens alle Erwachsenen gilt. Die sind es schließlich, die hautpsächlich auf den Intensivstationen und Normalstationen der Krankenhäuser wegen Covid liegen.

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