Beiträge von CDL

    Den was?

    DUUM weiß ohne zu googlen, was ein Veganuary ist (und ist dennoch nicht Kiggie :P).

    ( fossi74 : Ja, ich hab tatsächlich dieses Jahr schon im Spätsommer geunkt, dass wir garantiert dieses Jahr mal wieder richtig Schnee haben werden, wo schon da absehbar war, dass man das nicht skifahrenderweise würde nutzen können. Wäre sonst ja auch zu schön... Aber ich finde es ist in jedem Fall ein Lichtblick, weil es dank des ganzen Schnees nicht so dunkel und trüb aussieht draußen. Das hebt- zumindest bei mir- die Stimmung gerade jetzt im Fernunterricht enorm, dass ich vom Schreibtisch aus den Schnee sehen kann.)

    Mein Vater hat früher für unseren Hund immer Reis mit Möhren und Rindfleisch gekocht. Vermutlich war es zu DDR-Zeiten schwierig, Nassfutter zu bekommen und das Trockenfutter sah aus wie gepresste Leinsamenreste aus der Ölmühle, hat aber schlechter geschmeckt. Das hat nicht mal mein Bruder gegessen.

    Ja, bei uns hat der Hund früher auch oft Markknochen, Reis und Möhrchen bekommen, die hat meine Mutter gekocht für unseren Hund, ebenso wie meine Oma für ihren Hund (wobei es bei meiner Oma immer ein Putenunterbein sein musste anstelle der Markknochen). Dosenfutter gab es manchmal auch, meist aber welches, in dem nur Fleisch war, was nicht zuletzt auch daran lag, dass wir alle als Kinder mal beim Hund füttern einen Löffel Chappi aus der Dose mitgefuttert haben angesichts der leckeren Erbsen und Möhren in Gelee.^^ Meine kleine Schwester hat man immer rechtzeitig wieder zurückholen müssen, sonst landete die halbe Dose im Hundenapf und die 2.Hälfte in ihr. (Bei ihr blieb es nicht bei "mal" probieren, sie fand das eine Zeitlang ehrlich lecker. Das hat mich- 4 Jahre älter- dann immer etwas fassungslos gemacht, wenn ich sie dabei "erwischt" habe. Nachdem ich sie in der Phase aber auch mal mit Knete gefüttert habe - "Kaubonbons, echt lecker und ALLE für dich." :teufel:- und ihr fasziniert dabei zugesehen habe, wie sie tatsächlich am Ende einen ganzen Eimer Knete gefuttert hat - "Echt lecker, bekomme ich auch noch die rote Stange? Und die Grüne? Darf ich mal gelb probieren? Was ist mit grün?"- war ich wohl im gleichen Maß fassungslos, wie auch fasziniert von den verirrten Geschmacksnerven meiner kleinen Schwester, die bis heute Stein und Bein schwört, sie habe natürlich immer gewusst, dass sie Knete esse und keine Kaubonbons.:tot: Ich ziehe es vor zu glauben, sie habe das für Kaubonbons gehalten, auch wenn das mich zum diabolischen Arsch macht...)

    Bei mir gibt es gleich noch Blechkartoffeln, Schnitzel und Pilzsauce. Habe ich eben noch im Kühlschrank die Zutaten gefunden dafür und das Fleisch und die Pilze riefen "Iss uns oder wir gehen ein!", ein Aufruf, dem ich natürlich Folge zu leisten habe. :essen: Schonkost wäre aber auch noch da.(Frau Arbeitshund hat vorgestern zuviel Schnee geschleckt und deshalb ab gestern abend, heute und morgen noch gekochten Reis mit Möhrchen und einer homöopathischen Menge mitgegarten Huhns (die aber dafür sorgt, dass alles lecker nach Huhn schmeckt). Frau Arbeitshund war gestern abend völlig aus dem Häuschen ob des sensationellen Futters (für die ist das keine Schonkost, sondern Festagszauber) und hat auch heute wieder begeistert alles weggefuttert bis zum letzten Reiskorn (das auf ihrer Nasenspitze auf den Zungenwisch brav gewartet hat).^^ ) .

    Kuck, jetzt hast du ihn wieder verwirrt.

    Und ansonsten kann sich doch jede selbst überlegen, ob und wie sie sich weiter an der Diskussion beteiligt. Damuss man doch mit nichts einverstanden sein.

    Jup, absolut, aber wenn ich gefragt werde, äußere ich mich dazu, selbst wenn mein Gegenüber- verwirrt oder nicht- entscheidet sich nicht weiter inhaltlich zu äußern, was ja eines und einer jeden gutes Recht ist.

    Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, in derartigem Umfang auf meinen Beitrag zu antworten. Inhaltlich gehe ich zwar gar nicht d'accord mit dir und fühle mich an einigen Stellen von dir missverstanden, aber das bringt die Diskussion noch weiter ins OT-Abseits, von daher würde ich an der Stelle von weiteren inhaltlichen Aspekten in diesem Hin-und-Her absehen, in der Hoffnung, dass du damit einverstanden bist.

    Du verzichtest darauf weitere rechte Kampfbegriffe einzubringen- bin ich total mit einverstanden. Du drückst dich vor einer klaren inhaltlichen Stellungnahme und bist außerstande dich inhaltlich zu distanzieren von der Altright-Bewegung oder ähnlichen rechten Bewegungen, die den Begriff "SJW" als Kampfbegriff etabliert haben und einsetzen- nein, damit bin ich nicht einverstanden, denn damit lässt du das einfach nur stehen, um darum herumzukommen, dich klar zu äußern und inhaltlich unmissverständlich Position zu beziehen.

    Das ist deine Sicht der Dinge, CDL. Was du mit "linken Aktivisten" umschreibst, geht teilweise auch mit Instrumentalisierung einher, die es nicht nur im rechten, sondern auch im linken Lager gibt.

    Natürliche Entwicklungen sind absolut normal (Unser Kleidungs-, Sprachstil bzw. unsere gesellschaftliche Sichtweise ist heute auch nicht mehr passgenau mit der aus dem 18. Jahrhundert.), mein Problem sind politisch motivierte, erzwungene Entwicklungen.

    Whataboutism vom Feinsten: Erst einen Kampfbegriff rechter Ultras einfließen lassen, um damit missliebige Userbeiträge einfach mal pauschal abzuwerten und zu diskreditieren und wenn man darauf angesprochen wird weiter vom Thema ablenken. DIE Instrumentalisierung, die an dieser Stelle von Interesse gewesen wäre, wäre die Instrumentalisierung des Begriffs "social justice warrior" durch rechte Kreise. Egal wer was in ultralinken Kreisen machen mag oder auch nicht (und es geht bei dem Begriff SJW ganz eindeutig NICHT nur um eine Auseinandersetzung rechter Extremisten mit linken Extremisten, sondern darum traditionell der politischen Linken- i.S.v. links der Mitte, nicht i.S.v. linksextremistisch- zugeordnete politische Ideen und Haltungen wie die der sozialen Gerechtigkeit zu diskreditieren und zu diffamieren): Das rechtfertigt nicht, dass du einen solchen Begriff in diesem Thread einbringst, als wäre das eine völlig normale und politisch unbelastete/unverdächtige Formulierung. Der Begriff wird nebenbei bemerkt bevorzugt dazu eingesetzt, um zu versuchen Frauen in sozialen Medien mundtot zu machen oder zumindest zu diskreditieren, womit wir ja wieder bei der Debatte um Einstern angelangt wären und ebenso bei deinem Einwand, der pauschal kritische Beiträge, die vor allem Userinnen geäußert haben in diesem Thread diskreditiert und abwertet.

    Es ist auch nicht das erste Mal, dass du den Begriff "SJW" hier im Forum einfließen lässt und auch nicht das erste Mal, dass das in einer Weise geschieht, die nahelegt, dass es dir ganz im Sinne der Altright-Bewegung bei deiner Begriffsverwendung um eine Diskreditierung von Userbeiträgen geht, ohne dies explizit formulieren zu müssen (und damit womöglich eine Sperre zu riskieren). Begrifflichkeiten zu verwenden, die von "den richtigen Leuten" verstanden werden, rechte Kampfbegriffe einzuführen und im Idealfall unwidersprochen stehen lassen zu können passt zu einigen grenzwertigen, bis latent demokratiefeindlichen Beiträgen von dir aus der näheren Vergangenheit. Ich hoffe bei solchen Beiträgen ja immer aus tiefstem Herzen, dass du vor allem deshalb nach dem Ref aufgehört hast Details über Schule und Unterricht zu berichten, weil du über deine latent demokratiefeindlichen Haltungen oder auch diverse hier im Forum ersichtliche pädagogische, didaktische und vor allem auch fachliche "Lücken" gestolpert bist und insofern inzwischen einem anderen Beruf nachgehst. Mir vorzustellen, dass du diese Haltungen im Schuldienst verbreiten können sollst und dann ausgerechnet noch an einer Grundschule verursacht mir mehr als nur leichte Bauchschmerzen.

    Ich hatte über die Aspekte die Plattenspieler nennt auch nachgedacht, sie aber vor allem im Hinblick auf den Lernstand erst einmal weggelassen. Zumindest, wenn der Stoff des vergangenen oder diesen Schuljahrs im Fokus stehen soll, sind die Zusatzmaterialien zum Lehrwerk des Kindes um das es geht sinnvoll, da diese sich am Unterrichtsstoff orientieren, so dass das verwendete Vokabular bereits eingeführt wurde etc. Ergänzend im Hinblick auf authentische kommunikative Aspekte sehe ich die Hinweise von Plattenspieler aber durchaus. Wenn die ein gemeinsames Hobby haben und sich darüber hinaus sympathisch sind, haben sie schnell ein Thema, über das sie sprechen können und wollen (Gaming? Musik?...).

    Ich finde den Thread gerade sehr traurig, bilde ich mir das ein, oder hat unser Beruf selbst unter uns einen schlechten Ruf? Ich finde die Arbeit, die wir machen, kurz gesagt sehr wichtig.

    Ich glaube, wenn Schulen besser mit Sachmitteln und Personal ausgestattet werden würden, würde das auch in der Gesellschaft ankommen. Es macht schon was mit der Selbst-und Fremdwahrnehmung, wenn man 28 Jugendliche im Plattenbau mit stinkendem Klo aus den 80ern unterrichtet.

    Ich kann nicht für "uns" sprechen nur für mich. Ich halte die Arbeit die wir Lehrkräfte leisten auch für außerordentlich wichtig und wertvoll. Mir war dank der vielen Lehrkräfte in der Familie immer schon klar, wie zeitaufwendig und anstrengend diese Arbeit ist, habe erlebt, wie ein Onkel (BBS) im Burnout gelandet ist; ich habe aber auch gesehen, wieviel Herzblut darin stecken kann, welche Begeisterung sie hervorzurufen vermag- bei Lehrkräften, wie auch SuS oder Eltern- und wie nachhaltig die Effekte sein können, die wir zu erzielen vermögen im Lebensweg "unserer Hasen". Mein Optiker war ein Schüler meines Großvaters. Bis heute erinnert er sich an diesen und sagt, ohne ihn hätte er die Realschule niemals abgeschlossen, weil er an seinen 5ern in Mathe verzweifelt wäre in der Mittelstufe. Mein Opa hat ihn wohl nicht aufgegegeben, ihm Nachhilfe empfohlen und vermittelt und ihn immer motiviert an sich zu glauben. Er meint bis heute, ohne das hätte er nicht noch nach der Gesellenprüfung neben dem Beruf ein Abendgymnasium erfolgreich besucht oder seinen Meister gemacht. Mein Getränkehändler war ein Schüler meiner Oma (und sie später treue Kundin in seinem Laden). Er erinnert sich noch heute daran, wie wertschätzend der Werkuntericht in Klasse 5 bei ihr war und seine Augen strahlen, wenn er davon erzählt. Ich habe selbst inzwischen ehemalige Schützlinge meiner früheren Arbeitsstelle die Lehramt studieren, weil sie sagen, dass es einen Unterschied für sie gemacht hat jemanden wie mich in ihrem Leben zu haben, der sie begleitet, fördert (oder auch fordert), unterstützt und berät und sie so einen Unterschied selbst machen möchten im Leben anderer Kinder und Jugendlicher. Wir bewirken verdammt viel im Kleinen- das summiert sich, auch wenn man angesichts der riesigen Gießkanne, die wir bei unserer Arbeit beständig mit uns herumtragen manchmal im Alltag diese kleinen Erfolge vergisst. Ich bin stolz darauf Lehrerin zu sein und damit einen für mich persönlich sinnstiftenden Beruf zu haben (der es mir ganz nebenbei erlaubt mir alles kaufen zu können, was ich möchte, eine schöne große Wohnung mit Garten bezahlen zu können, in den Urlaub zu fahren wenn das wieder möglich sein wird, meinem Hund teures Einzeltraining angedeihen zu lassen etc.).

    SJW= social justice warrior. Die Abkürzung wird heutzutage vor allem abwertend verwendet und in ihrer negativen Konnotation von rechten Bewegungen, wie der Altright-Bewegung geprägt. Der Begriff dient der Diffamierung linker Aktivisten im Internet und in sozialen Medien.

    Ihr habt zwar mit euren Anmerkungen nicht ganz unrecht. Irgendwie schwingt da immer so ein leichter Hauch SJW mit und damit stehe ich ein bisschen Kriegsfuß, da es auf mich leider nicht authentisch, sondern "aufgezwungen" wirkt.

    Ui, mal wieder einen Kampfbegriff der Ultrarechten entdeckt und nonchalant einfließen lassen... Ich finde nicht, dass es verwerflich wäre, für soziale Gerechtigkeit zu kämpfen, im Gegenteil. Wer einen solchen Begriff abwertend verwendet erzählt an sich schon etwas über seinen moralischen Kompass, wer dabei ganz nebenbei einen beliebten Kampfbegriff der Altright-Bewegung adaptiert und vorführt erzählt etwas über die eigene Ignoranz, politische (und in letzter Konsequenz demokratiefeindliche) Haltungen oder auch geballtes Unwissen gepaart mit dümmlichen Vorurteilen. Was für ein Trauerspiel für unseren Berufsstand.

    Das finde ich mal wieder sehr verwirrend, du wohnst doch im hessischen Dorf, ich schätze in einer "Etage" im Haus der Eltern, vermute also, dass du noch nicht mal Miete zahlst und wenn doch eine sehr geringe.

    Da passt es irgendwie nicht zusammen, dass du als Lehrer arbeitest und dir Homegym Equipment ein "Loch in den Geldbeutel" reißt.

    (...)

    Falls das Szenario so wäre, wie sch von dir vermutet und geschildert, dann würde ich aber davon ausgehen, dass die aktuelle Schließung von Gaststätten, die auch Lindberghs Eltern betrifft (nach einem Jahr mit deutlich zu geringen Einnahmen für die Branche) plus dem von ihm wiederholt beklagten Umstand, dass z.B. die Novemberhilfen noch nicht vollständig ausgezahlt seien (was ich immer etwas auf seine Familie bezogen habe- ich mag mich natürlich täuschen) dazu führt, dass er eben seine Familie finanziell anders unterstützen muss, als das vielleicht bei normalem Betrieb der Fall wäre. Je nach Größe des Betriebs, Höhe und Anzahl der zu bedienenden Hypotheken, Krediten oder auch Pachtbeträgen, sowie der Anzahl der Familienmitglieder die davon abhängig sind (Weihnachten wurde glaube ich gemeinsam mit den Großeltern gefeiert, die könnten also mit davon abhängen finanziell), läppert sich das durchaus, was aktuell alles von einem festen Gehalt vorgestreckt und gezahlt werden muss. Da kann ich schon verstehen, warum man auch bei vollem Gehalt und niedriger Miete zumindest aktuell vielleicht kein teureres Heimgerät anschafft.

    Ist natürlich auch nur eine Mutmaßung, aber eine, die man fairerweise ergänzen sollte bei dem von dir entworfenen Szenario, denn letztlich weiß man ja nie, wie es finanziell bei jemandem hier aussieht und sollte von jemandem, der nicht ständig damit auffällt über das angeblich zu niedrige Lehrergehalt zu jammern zugute halten, dass er/sie sehr gute Gründe hat für eine solche Aussage.

    Ich habe im Bekannten- und Freundeskreis ja auch u.a. Leute mit eigenem Restaurant. Da hängen normalerweise 6 Erwachsene von ab aus der Familie (plus Angestellte) plus 4 Kinder. Nur eine Erwachsene hat noch ein anderes Einkommen, weil sie Pensionärin ist und insofern nur stundenweise im Betrieb mithilft. Damit es aktuell reicht angesichts zögerlicher Zahlungen, Pachtbeträgen (stark reduziert, da städtische Liegenschaft und die Stadt sie halten will als Pächter, aber dennoch zu leisten) und laufenden Krediten, arbeiten die beiden erwachsenen Söhne, die sonst voll im Betrieb arbeiten, aktuell im Baubereich (der eine fachfremd, als gelernter Koch, der andere ist gelernter Installateur). Nur so kommen sie momentan über die Runden, bis sie wieder öffnen können (Lieferdienst funktioniert bei denen nicht so gut, da sie ein klassisches Ausflugslokal haben im Grünen) und können momentan noch ihre Angestellten zumindest in Kurzarbeit halten (wofür die dankbar sind). Ich will das Fass mit den Restaurants jetzt gar nicht wieder aufmachen, schreibe das nur als Hintergrund, wie ich auf meine Mutmaßungen komme.

    1. Ob eine Schule mit z.B. Kompetenzbögen arbeiten darf/muss (z.B. GMS in BW), verbale Rückmeldung geben darf/muss oder mit klassischen Noten(-punkten) arbeiten darf/muss hängt nicht zuletzt- zumindest bei staatlichen Schulen- ganz stark von den schulrechtlichen Vorgaben für die Schulform ab. Insofern solltet ihr bei allen Antworten die ihr erhaltet immer prüfen ob es sich a) um eine staatliche Schule, staatlich anerkannte Ersatzschule oder staatlich nicht anerkannte Schule handelt und b) welche Vorgaben zur Notengebung im jeweiligen Bundesland gelten. Gan z so frei, wie man meinen könnte, sind wir Lehrkräfte nämlich bei der Notengebung nicht.

    2. Was verstehst du denn unter einer "eher unkonventionellen Art der Leistungsbeurteilung" und wie stehst du dazu?

    3. Um was für ein Projekt handelt es sich denn? (Bachelorarbeit, Masterarbeit, Seminar an der Uni mit kleinem Forschungsprojekt,...)? Was ist die Zielsetzung, Arbeitshypothese oder auch Fragestellung, mit der ihr arbeitet?

    Ich kenne die Sachunterrichtsbücher, in denen noch typische Frauen- und Männertätigkeiten im Haus aufgezeigt wurden. Ich sehe es so: Es ist nicht schlimm, zu sagen, dass es bestimmte geschlechtsspezifische Tendenzen gibt, die auch nicht verteufelt werden sollten. Gleichermaßen kann doch das Individuum selbst entscheiden und ist nicht dem Einfluss des bösen Mathebuchs hilflos ausgeliefert.

    Es gibt Aspekte an mir, die typisch meiner Nationalität, meines Geschlechts, meiner Ethnie oder meiner Altersgruppe sind, und welche, bei denen ich mich unterscheide. Deswegen lehne ich aber die Existenz von diesen Tendenzen nicht grundsätzlich ab und, stelle dir vor, kann sogar darüber lachen.

    Also schließt du von dir auf alle Männer und alle Frauen? Rollen werden anerzogen und sind nicht geschlechtsimmanent von Geburt an. "Frauentätigkeiten" und "Männertätigkeiten" sind Ausdruck bestimmter Rollenbilder und damit gerade kein Teil angeborener Aspekte die vom Geschlecht abhängig wären (unter Umständen aber- geschlechtsunabhängig- eben angeborenen Stärken entsprechen). Mir würde auf Anhieb NICHTS einfallen bei mir, was man von außen spontan als "typisch Frau" bezeichnen würde abgesehen von physischen Merkmalen. Das hat vor allem damit zu tun, wie ich erzogen wurde, aber dann eben auch damit, wer und wie ich mich später entschieden habe sein zu wollen. "Klischee-Weibchen" war nicht meine Rolle, also habe ich mir diese auch nie zu eigen gemacht. Wenn du so erzogen wurdest, dass bestimmte männliche Stereotype Teil deines Selbst sind und du dir diese Aspekte darüber hinaus zu eigen gemacht hast (weil das für dich als Person passt oder auch, weil du dir nie die Freiheit erlaubt hast diese zu hinterfragen und zu verändern), dann bedeutet das nicht, dass das repräsentativ wäre für Menschen männlichen Geschlechts, ebensowenig wie ich repräsentativ wäre für Menschen weiblichen Geschlechts. Geschlechtsspezifische Rollen ändern sich im Laufe der Zeit und sind an vielen Stellen vor allem ein Spiegel von Machtverhältnissen und dem Wunsch nach Kontrolle, Stabilität und Sicherheit und zwar von Männern, wie Frauen: Sich die Freiheit zu nehmen aus Rollenmustern auszubrechen, einen eigenen Weg zu finden, zu scheitern, aufzustehen, einen neuen Weg zu suchen- das alles kostet auf den ersten Blick mehr Kraft, als eine vorgegebene, sichere Rolle zu adaptieren, die einen Platz in der Gemeinschaft verspricht, weil auch die Umgebung sicher weiß, was sie von Mitmenschen erwarten darf. Freie Rollenwahl ist nur schwer vereinbar mit gesellschaftlichen Konstrukten wie "Adel", "Gottesgnadentum", "Absolution" etc. und politischer wie gesellschaftlicher Sprengstoff über so viele Jahrhunderte hinweg gewesen, dass wir das noch immer tief verinnerlicht haben. Das macht es aber nicht richtiger, denn am Ende nennt es sich nicht grundlos "soziale Rolle" und nicht etwa "biologische Rolle".

    Zu behaupten, man habe immer recht gehabt, bedeutet nicht, dass man immer recht hatte.

    Auch über Lauterbach wird immer wieder behauptet, er habe immer recht gehabt.

    Auch die Querdenker sagen, sie hätten immer recht gehabt.

    Lauterbach mag nervig sein, aber zwischen Lauterbach und den sogenannten "Querdenkern" liegen inhaltliche und intellektuelle Welten, insbesondere, da der nervige Lauterbauch dummerweise weiß, wovon er spricht (was ihn besonders nervig macht). Ich finde es schwierig, das in einen scheinbaren Kontext zu setzen, wie deine Formulierung nahelegt.

    O. Meier Da legst du nicht nur den Finger, sondern direkt die ganze Hand in die Wunde. Das ist für mich leichter gesagt, als getan. Vielleicht die größte Baustelle in meiner Persönlichkeitsentwicklung, das mit dem Um-mich-selbst-kümmern. Wie kann man das lernen? Bei mir klafft da leider eine wahnsinnige Lücke zwischen Theorie und Praxis.

    (Ich mein, schau mein Profilbild an. Die Augenringe kommen ja nicht von ungefähr. Und das ist das Bewerbungsfoto aus dem Präsenzunterricht, vorher bei der Visagistin gewesen, schöner wird's nicht!)

    EDIT: Dies bezog sich auf

    Nicht auf den Beitrag direkt über diesem, das könnte sonst missverständlich rüberkommen.

    Ich schwanke zwischen einem Lachen und Danke bei deinem Beitrag. Habe mich jetzt für das Lachen entschieden (das tut einfach gut), aber dennoch auch danke für deine Ehrlichkeit. Ich kann das sehr gut nachempfinden, was du schreibst. An der Baustelle arbeite ich nämlich auch noch. Die kleinen Schritte zählen dabei ganz unglaublich (bemerke ich jedes Mal, wenn ich einen davon bewusst gemacht habe und mir wert war). :rose:

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