Beiträge von CDL

    Ein schnelles Ende des Lockdowns wünschen sich zwar die Bürger, ist aber politisch nicht gewollt, das dürfte inzwischen klar sein.

    Habt ihr bei euren Überlegungen übrigens auch an die Entlastung der Postboten gedacht?

    Ja, wir wünschen uns sicherlich mehrheitlich ein schnelles Ende des Lockdowns, aber nur, wenn eben auch tatsächlich vorher die Zahlen runtergehen und nicht um jeden Preis, insofern nein, dass ist nicht etwa "politisch nicht gewollt" einfach zu lockern um des Lockerns willen, sondern wird- wie alle demoskopischen Untersuchungen zeigen- auch genauso von der Mehrheit der Bürger dieses Landes mitgetragen, egal, was du dir dazu wünschen würdest.

    Gewollt ist ein schneller Erfolg des Lockdowns, den wünschen sich alle. Genaugenommen bildet ihr euch das mit der schweigenden Mehrheit ein, es gibt mehr Leute, die härtere Maßnahmen fordern und der Großteil ist mit dem Kurs der Bundesregierung absolut einverstanden.

    Ja, ein schneller Erfolg des Lockdowns ist das, was sich die Mehrheit wünschen würde, alle nicht, denn diejenigen, die Corona für die große Verschwörung halten wünschen sich lediglich ein Ende dessen, was sie für die eigetliche Verschwörung erachten und halten Meldungen zu Corona eben für Fake. Ja, der Großteil ist mit dem Kurs der Bundesregierung einverstanden, was eben auch bedeutet, dass nein, es nicht mehr Leute gibt, die härtere Maßnahmen fordern, egal, was du dir dazu wünschen würdest. Diese gibt es, ebenso wie es die Coronaleugner gibt und Menschen, die Corona nicht leugnen, aber die aktuellen Maßnahmen für unangemessen hart halten. Diejenigen, die härtere Maßnahmen fordern dürften sich etwa die Waage halten mit denen, die die aktuellen Maßnahmen für zu hart halten (oder gar für völlig unangemessen halten), wie man beispielsweise dem ARD-Deutschlandtrend von vor 5 Tagen entnehmen kann.

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    Aber schön, dass wir neben den vielen, die die Maßnahmen der Regierung mehrheitlich für angemessen halten auch beide Extrempole hier im Forum vertreten haben. Dem Kontroversitätsgebot sollten wir wohl in beide Richtungen genügen, indem wir sowohl diejenigen laut schreien hören, die beständig meinen, es sei alles viel zu lasch, wie auch die argumentativ deutlich dünner aufgestellten Stimmen vernehmen, die beständig meinen, es sei ganz pauschal "alles" zu hart (selbst wenn niemand von denen die hier im Forum aktiv mitschreiben ein Coronaleugner wäre). Macht euch einfach beide ab und an mal bewusst, dass ihr- jenseits eurer Selbstwahrnehmung und Wahrnehmungsblasen, in denen ihr euch möglicherweise bewegt- keine Mehrheiten (schweigende oder auch sprechende) repräsentieren würdet, sondern die Ränder dieser Debatte darstellt, die Extremformen, die man eben auch braucht bei solchen Debatten.

    Versuch mal in irgendeinem beliebigen deutschen Laden mit einem 500-Euro-Schein zu bezahlen. (...)

    Und wo soll dabei das Problem sein? Gibt es bei den größeren Supermärkten prinzipiell zu Monatsbeginn, wenn die Omis und Opis den 500er von der Bank geholt haben und erstmal früh um 7 Uhr einem das ganze Wechselgeld aus der Kasse klauben, weil sie einen Einkauf für unter 20€ mit dem 500er-Lappen bezahlen und dann bitte nix über 50 Euro-Scheinen dafür zurückhaben wollen, damit sie sich den Rest schön sortieren können für ihre weiteren Besorgungen den Monat über. Beim ersten Mal, als ich das erlebt habe (einer meiner vielen Semesterferienjobs: 3 Monate Kassiererin bei Kaufland) landete meine Kinnlade noch kurz unten auf dem Boden, dann habe ich gelernt, dass das völlig normal ist zu Monatsbeginn und die Kassenaufsicht für solche Fälle gerüstet ist mit Zusatzwechselgeld und konnte entsprechend entspannt reagieren im Weiteren. Im kleinen Supermarkt oder gar beim Bäcker geht das nicht, aber die großen Märkte sind auf sowas eingestellt auch hier in Deutschland, weil es eben gar nicht sooooooo selten vorkommt, wie man meinen könnte, wenn man selbst das nicht an jedem Monatsersten selbst so betreibt oder eben erlebt.

    Dann kaufst du wohl hauptsächlich in kleinen Läden ein und nicht in Ketten. Also wohl zu überteuerten Preisen und kaum Auswahl. Klingt nicht besonders attraktiv.

    Na ja, man kann sowas durchaus auch fern von Klischees diskutieren und betrachten. Ja, ich habe im Herbst auch wann immer möglich vermieden in die Innenstadt zu gehen und meine Besorgungen entweder in anderen Geschäften außerhalb der Innenstadt erledigt oder telefonisch vorbestellt, damit es nur schnell rein-raus geht und im Zweifelsfall auch mal etwas online bestellt, was ich sonst in der Stadt gekauft hätte, einfach um meine Kontakte reduzieren zu können. Aber ich kaufe sehr gerne in gut sortierten Fachgeschäften ein, mit außergewöhnlichem Sortiment, exzellenter Beratung und angemessenen Preisen und das sind meiner Erfahrung nach in den allerseltensten Fällen die großen Ketten gegen deren größtes Verkaufsargument -den Preis gefolgt von der schieren Masse der gelisteten Artikel- kleine Läden sich abgrenzen und behaupten müssen. Solchen Läden bleibe ich dann auch gerne über Jahrzehnte treu, damit sie fortbestehen können. Nein, nicht jeder Laden ist so aufgestellt, wer sich aber als kleiner Fachhändler längerfristig behaupten möchte, muss nunmal irgendein Asset im Köcher haben jenseits der von dir angeführten Klischees (die du auch nicht zum ersten Mal so pauschal anführst).

    Ich fand und finde es nach wie vor nicht okay, dass wir alle im Präsenzunterricht eingeteilt waren und dann das Kaffeetrinken mit Teamkollegen verboten wurde. Wer Risikogruppe ist darf ins Homeoffice. Und gesamtgesellschaftlich gesehen hieß es, Schulen seien keine Pandemietreiber. Gilt für Erwachsene nicht, ich weiß. Aber der Alltag muss bitte auch unter Sonderbedingungen psychisch machbar bleiben. Privat schränkt man sich genug ein.

    Bei euch wurde das Kaffetrinken im Lehrerzimmer verboten? Aber arbeiten soll man noch, nur essen und trinken halt nicht mehr?! Bei uns war das selbstverständlich weiterhin erlaubt im Lehrerzimmer. Die meisten achten darauf sich in die Nähe eines offenen Fensters zu setzen dabei oder in die Lehrerbib zu gehen oder im eigenen Fachraum zu futtern bzw. beim Kaffee trinken wird brav Abstand gehalten und gelüftet. Wir Lehrer brauchen schließlich auch mal eine eigene Pause jenseits der "Hofaufsichtspause" wo man sich kurz hinsetzen und mit KuK sprechen kann und darf- anders lässt sich das doch nicht aushalten.

    Bei uns bietet seit kurzem der Schulträger an, dass SuS, die zuhause keinen geeigneten Internetzugang haben (zu geringe Bandbreite für Anzahl der im Homeoffice/im Digitalunterricht befindlichen Nutzer oder gar keinen Internetzugang von zuhause aus- ja, das gibt es auch) über die Stadt einen Zugang finanziert und zur Verfügung gestellt bekommen. So soll sichergestellt werden, dass Bildung nicht an basaler Infrastruktur scheitert. Das bietet man aber deshalb jetzt an, weil es eben im Frühjahr längst nicht selbstverständlich war, dass Familien Fernunterrichtsangebote umfassend nutzen konnten und das nicht nur an fehlenden Endgeräten scheiterte, sondern eben immer wieder auch an einem unzureichenden Internetzugang. Mich macht das etwas traurig, wenn ich lese, dass manche hier nur von sich aus, den eigenen Kindern und den im eigenen Heim zur Verfügung stehenden Endgeräte bzw. weiteren technischen Zugangsvoraussetzungen her denken und pauschal von Ausreden ausgehen, wenn SuS angeben keinen Internetzugang zu haben. Meine SuS haben keine Lehrergehälter zuhause zur Verfügung, Bildung wird nicht in allen Familien gleich hoch bewertet und in vielen Familien war es bislang völlig ausreichend, wenn man das neueste Smartphone dafür halt nur mit seinen 4 oder gar 2 GB Bandbreite (habe ich beispielsweise nur auf dem Handy, weil ich das wirklich nur für mobile Daten benötige) zur Verfügung hatte als einzigen "PC" und einzigen "Internetanschluss" des Haushaltes.

    Daran z.B. kann ich mich noch erinnern und habe da schon nicht verstanden, warum alle aufheulen.

    Wenn er es könnte, würde er - er kann es aber nicht.

    So what?

    Ich kann mich doch nicht ernsthaft darüber aufregen, dass jemand etwas täte wenn er es denn dürfte, oder? :weissnicht:

    Im Kontext seiner weiteren Aussagen interpretiere ich das eben anders, auch wenn ich deine Interpretation so isoliert betrachtet nachvollziehen kann.

    Der harte Lockdown wurde lange aufgeschoben, weil er in die Grundrechte eingreift, deren Einschränkung nur in begründeten Ausnahmefällen möglkch ist. Außerdem ist es gewissermaßen eine Bankrotterklärung des Staates, zugeben zu müssen, dass keine anderen Mittel zielführend waren. Herr Spahn meinte noch im September, dass der 1. Lockdown mit dem Wissen Stand September hätte vermieden werden können. Wie sollte man auf dieser Grundlage einen 2. Lockdown legitimieren?

    Wie willst du es legitimeren nichts zu machen, bloß weil man womöglich in einigen Monaten mehr weiß über die Krankheit und feststellt, dass man zumindest ab dem Zeitpunkt, ab dem diese Erkenntisse zur Verfügung stehen anders agieren kann? Hellsehen ist keine Grundqualifikation von Politikern, Sollte man zugegeben zwingend einführen- aber ob man dann überhaupt noch genügend Personal findet, das den Job kompetent zu erledigen vermag?

    Das hat der @Lehramtsstudent weder expressis verbis geschrieben noch unterschwellig angedeutet.

    Nicht in dem Beitrag, das stimmt, aber in sehr vielen anderen Beiträgen in den letzten Wochen hat er genau das immer wieder angesprochen und vertreten, dass man z.B. jeden selbst entscheiden lassen sollte, welches Risiko er/sie tragen möchte und deshalb nicht derart strikte Regeln zu Kontaktbeschränkungen erlassen solle, dass das Individuum vielleicht doch über dem Kollektiv stehe, die Bürger sollten eigenverantwortlich entscheiden (und Betriebe insofern auch geöffnet bleiben), AHA sieht er "noch irgendwo ein", würde aber wenn er könnte im Supermarkt ohne Maske einkaufen gehen, Solidarität sieht er vielleicht noch in China (eventuell als Angst vor Konsequenzen), nicht aber in Deutschland, wo alle nur bei sich selbst seien, weshalb es nur konsequent ist, dass er für sich weitestgehend ausschließt sich impfen zu lassen (reicht ja, wenn das genügend andere machen, genau wie bei AHA...) und weil das Kind (mit den Ansteckungszahlen) ja jetzt eh schon in den Brunnen gefallen ist, könnte man die ganzen Maßnahmen jetzt ja auch einfach ganz lassen.

    Das war jetzt nur das best of aus dem Dezember 2020, wenn man die Beiträge bis zurück in den März durchforstet findet man noch erheblich mehr, gerade was den Umstand anbelangt, dass man doch bitte nicht um des Schutzes von Risikogruppen willen das Leben der restlichen Bevölkerung einschränken solle. Irgendwann hat er dann wohl doch verstanden, dass es bei diesen Risikogruppen nicht um eine kleine Minderheit, sondern um mindestens 20 Millionen Menschen bundesweit geht, was eine Umsetzung- selbst wenn man diese ethisch nicht für komplett fragwürdig und menschenverachtend halten würde- verunmöglicht, insofern hat er das so expressis verbis nur noch selten ausformuliert im Wissen um die Antworten, die er damit erntet.

    Ich nehme an, das hat sich inzwischen geklärt, möchte dennoch aber erwähnen, dass unser örtlicher PR sich beispielsweise recht eindeutig geäußert hat, was man aktuell und bis Dienstag machen solle (nämlich seinen Arsch zuhause lassen, wenn erforderlich von dort seine Abschlussklassen versorgen, maximal Notbetreuung leisten, ansonsten aber natürlich nicht in die Schulen zu gehen, auch nicht um alternative Aufgaben vor Ort auszuüben) und an wen man sich wenden könne, wenn SLen meinen, man solle das anders handhaben, damit der PR sich entsprechend Gehör verschaffen kann. (Es gibt offenkundig einige SLen, die der Auffassung sind, man sollte doch die Lehrkräfte einfach trotzdem in der Schule antanzen lassen und alternativ beschäftigen- als hätten wir nicht alle einen Riesenberg an Überstunden geleistet die letzten Wochen und werden das realistischerweise auch ab Anfang Jaunar wieder machen... Ich bin froh, dass meine SL sieht, was das Kollegium leistet auch ohne künstliche ABM.).

    Abgesehen davon, dass das aktuell natürlich verboten ist und dass sie sich theoretisch infizieren könnte, wenn eine ihrer Freundinnen infektiös wäre: Ist ihr Argument denn falsch? Geht von ihr bei der Party eine Gefahr aus, wenn sie direkt davor zwei Wochen in Quarantäne war?

    Ach, daher weht der Wind ...

    Wie kommst du darauf?

    1. Wenn sie so entspannt ist damit ihre Freundinnen zu treffen die nicht in Quarantäne waren, die ansteckend sein könnten und die etwas weitertragen könnten, ist sie das womöglich eben auch schon vorher gewesen, bei anderen Freunden/Bekannten und gibt am Ende eben doch auch selbst etwas weiter oder wird im worst case auf der Party angesteckt. Ich bezweifle irgendwie, dass sich jemand, der so vehement dafür eintritt Risikogruppen zu isolieren, damit eigene Freiheiten nicht beschnitten werden müssen, sich nur einmalig nicht an Regeln hält. :weissnicht:

    2. Woher weht welcher Wind?

    3. Hätte ich nicht hier einbringen sollen, tut mir leid. Können wir gerne per PN besprechen, ehe wir hier die drölfzigste Abtreibungsdebatte eröffnen.

    Lehramtsstudent muss doch die wahren Pandemietreiber finden, weil es die Gastronomie auf keinen Fall sein kann. Armseliges Spielchen. Aber was soll man machen, wenn man die Wahrheit partout nicht akzeptieren will?

    Na ja, die Gastronomie ist umgekehrt natürlich auch nicht "der" Treiber der Pandemie, dass sind halt am Ende wir alle mit unserem Einhalten oder auch allzu großzügigen Auslegen der erforderlichen Basisregeln, was den Infektionszahlen nach insbesondere den 15-30jährigen ganz besonders schwer fällt. Die meisten Branchen, die aktuell schließen müssen sind insofern nicht prinzipiell problematisch, verführen uns aber allzuoft dazu uns nicht ausreichend an AHA+L zu halten und damit eben immer wieder aufs Neue unerkannte Ansteckungen weiterzugeben.

    Doch Restaurants (Schulen, Firmen, fast alles) steigern die Zahlen und versetzt dann die in den Altenheimen.

    Es ist so wie bei den Dominosteinen. Manche würden sagen, ich habe nur den 1. Stein umgeworfen, für den Rest bin ich nicht verantwortlich.

    (Allerdings kann jeder die Kette aktiv unterbrechen. Ich weiß seit gestern, dass ein Schüler von mir positiv getestet wurde und seit vorgestern habe ich leichte Erkältungssymptome. Ich gehe also nirgendwo hin. Auch nicht an Weihnachten )

    Tolles Bild, danke. Das werde ich mir merken, wenn ich mal wieder auch im realen Leben mit jemandem diskutiere, der des Lehramtstudenten Positionen teilt.

    (Wie meine Nachbarin, die gerade erst 14 Tage in Quarantäne war, nachdem sie aus den Staaten- Georgia- zurückkam und nicht nur meint, dass man es in den USA viel viel besser löse mit Covid, weil man so viel mehr Freiheiten habe, sondern, weil sie ja jetzt in Quarantäne war, meint, sie könne jetzt am WE Party machen mit ihren vier besten Freundinnen zuhause, schließlich könne sie ja niemanden anstecken. Sie ist übrigens praktizierende Christin und findet deshalb z.B. Abtreibungen- Schutz des Lebens und so- total pfui, war aber ernsthaft überrascht, als ich zu ihr meinte, dass der Schutz des Lebens auch beinhaltet, dass man- anders als von ihr vorgeschlagen- Risikogruppen und vor allem ältere Mitmenschen nicht einfach einsperrt und sozial isoliert, damit alle anderen so ganz hedonistisch und narzisstisch weiterleben können wie immer, sondern deren Recht auf Leben ernst nimmt, sich konsequent an AHA-L gerade auch im privaten Bereich hält und damit nicht riskiert am Ende unwissentlich zum Überträger zu werden. Finde ich im Übrigen auch immer wieder aktuell zweifelhaft bei dir Plattenspieler , dass du einerseits so vehement katholisch und gegen Abtreibungen bist, aber der Schutz des Lebens offenbar endet, wenn es um bereits geborene, schützenswerte Gruppen geht. Mein ethisches Setting- gerade auch als Christin- ist irgendwie nicht so simpel schwarz-weiß gestaltet.)

    Ich wünsche dir liebe Kris, dass es sich nur um eine kleine Erkältung handelt und bald wieder besser geht. Vielleicht kannst du dich zwischen den Jahren, wenn es dir wieder gut geht, über einen deiner Lehrertests frei testen und doch noch jemanden aus deiner Familie treffen. :rose:

    Habe ich in schon einmal behauptet, dass du spinnst? Wenn nicht, würde ich mich freuen, wenn du solche Audsrücke gegenüber mir unterlassen würdest. Anhand der Zahlen in meinem Landkreis gab es keine Evidenz, anzunehmen, dass Restaurants und Fitnessstudios maßgeblich zum Infektionsgeschehen beitragen. Der stetige Anstieg auf Kreisebene, gepaart mit dem sprunghaften Anstieg in einzelnen Kommunen und der Zunahme an Pflegeheimen in Quarantäne deutet für mich darauf hin, dass die Pflegeheime in der ganzen Diskussion um die Infektionstreiber vergessen wurden.

    Herrgott nochmal, komm aus deiner Blase raus, lies seriöse Medien, schau seriöse Nachrichten: Nein, die Pflegeheime sind keine "Treiber" der Infektion, dafür sind deren Bewohner- die nicht grundlos in einem P-F-L-E-G-E-H-E-I-M leben in weiten Teilen gar nicht mobil genug und in jedem Fall verglichen mit der Altersgruppe, die die höchste Inzidenz hat (15-30-jährige- die leben ja doch eher selten in Pflegeheimen) nicht umtriebig genug. Die Zahlen in den Alten- und Pflegeheimen sind der Spiegel, der uns als Gesamtgesellschaft vorgehalten wird, wie schlecht wir noch immer unsere älteren und besonders verletzlichen Mitmenschen schützen und wieviel mehr noch nötig ist an Einsatz, um auch deren Leben tatsächlich zu schützen. Denen den schwarzen Peter zuschieben zu wollen, die tatsächlich die Opfer sind ist schon verdammt perfide und erzählt sehr viel über deine Doppelmoral und fehlenden ethischen Standards. Dein Recht darauf ins Restaurant zu gehen ist nicht höher zu bewerten als das Recht auf Leben dieser Mitmenschen, also hör auf ständig Regeln in Frage zu stellen, sondern fang an, dich endlich einmal umfassend daran zu halten. Wenn wir alle das konsequent (sprich auch im privaten Rahmen) machen würden, könnten AHA+L nämlich auch reichen, statt dass es immer strikterer Maßnahmen bedürfte, um Menschen wie dich vielleicht doch noch wachzurütteln und zu erreichen.

    Vor allem aber bräuchte man eine breite Mehrheit an Mitmenschen (Personal, Besucher, Lieferanten...), die einfach mal die Grundregeln AHA+L wirklich durchgehend ernstnehmen und einhalten würden, dann würden sich nämlich tatsächlich weniger Menschen anstecken, die auch weniger als symptomlose Spreader durch die Gegend lehramtstudenten lustwandeln könnten.

    Also während Corona fanden die Prüfungen ja auch teilweise ohne Schüler statt. Kann schon verstehen, dass Leute vielleicht guten Unterricht machen, aber das Konzept und den Aufbau vor der Kommission vielleicht nicht so wirklich rüber bekommen. Wer weiß was da für komische Fragen kommen...

    Ich glaube auch, dass man das gerade bei diesem Jahrgang mit bedenken muss, dass man ja in der Prüfung gar nicht zeigen kann, wie man Dinge praktisch umsetzt, Planungsschwächen durch eine starke reale Umsetzung nicht ausbügeln kann und wenn dann noch zu einer auf dem Papier schwach geplanten Stunde Prüfungsangst durch das vorhergehende Durchfallen und ein paar besonders kritische/problematische Fragen von Prüfern kommen, kann das halt auch mal in die Hose gehen, obgleich es bei einer realen Prüfung mit echten SuS im Wiederholungsfall womöglich zum Bestehen ganz problemlos gelangt hätte. Eine Freundin von mir- französische Muttersprachlerin- hat ausgerechnet ihr 2.Staatsexamen in Französisch nicht bestanden gehabt, musste also diese Lehrprobe ein halbes Jahr später wiederholen und hatte dermaßen Angst, erneut durchzufallen (trotz ansonsten guter Noten in allen anderen Staatsexamensprüfungen, die insofern auch bestanden waren, aber das hat sie völlig blockiert, so dass sie viele gute Ideen hatte, aber keinen roten Faden zusammenbekommen hat), dass sie keine vernünftige Planung mehr für Französisch zusammen bekommen hat. Die hat sie dann von mir bekommen, hat es selbst gut umgesetzt und ist völlig zurecht jetzt Lehrerin, weil sie wirklich gute Arbeit leistet. Der Kontext spielt durchaus eine Rolle und lässt sich von außerhalb- auch bei 2-maligem Nichtbestehen- nicht pauschal beurteilen ohne Kenntnis der genauen Umstände. In manchen Bundesländern (z.B. BW) kann das ja wirklich nur ein einziges Fach sein, in dem man 2x nicht bestanden hat; selbst wenn man dann alle anderen Prüfungsteile und gerade auch die Lehrproben mit 1,0 bestanden hätte (und damit kaum als völlig ungeeignet betrachtet werden könnte), wäre man damit einfach komplett raus. (Meine Freundin hatte einen 2er-Schnitt selbst mit der nicht-bestandenen Lehrprobe in Französisch, die eben nichts besagt hat über ihre prinzipielle Eignung für den Beruf.)

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