Mal zurück auf Los:
Es gibt also Schulen, da wird koedukativ Sport unterrichtet und es gibt welche, da gibt es das nicht.
Gibt es Schulen, bei denen nicht koedukativ unterrichtet wird, aber das Geschlecht der Lehrkraft im Sportunterricht egal ist? Also männliche "Sport weiblich" Lehrer? Oder weibliche "Sport männlich"?
Wenn man sich mal die freien Stellen in Bayern ansieht, dann wird da tatsächlich nach Fach "Sport weiblich" beispielsweise gesucht. Wie erwirbt man darin die Fakultas?
Koedukativen Sportunterricht gibt es ja auch hier in BW in 5/6 recht häufig.
Habe mich über die Feiertage mit einigen Familienmitgliedern ausgetauscht, wie das an deren Schulen gehandhabt wird und was sie von dem Urteil halten. Unisono fanden alle das Urteil problematisch, weil es eben in der Realität zu Problemen führt, wenn im Mädchensport ( ab Klasse 7) männliche Lehrer eingeteilt sind, wohingegen es eher unproblematisch ist Lehrerinnen für den Jungensport einzuteilen. Diese Erfahrungen haben alle geschildert,wenn es an ihren Schulen einmal nicht möglich war, ab Klasse 7 zumindest im Mädchensport lediglich Sportlehrerinnen einzusetzen. Teilweise wurden dann Sportarten mit Hilfestellungen in sensiblen Bereichen (Gesäß,..) im Tausch von einer Sportlehrerin unterrichtet,während der Kollege in dieser Zeit den Parallelkurs unterrichtet hat, damit es nicht zu Elternbeschwerden kommt.
Egal wie wir das bewerten wollen, Fakt ist doch, dass wenn es je zum Vorwurf eines Übergriffes kommt,dieser,selbst wenn er sich als unbegründet herausstellt, nur sehr schwer abzuschütteln ist von betroffenen Lehrkräften. Der Schutz von Kollegen ( und es geht nun einmal an dieser Stelle vor allem darum, männliche Kollegen vor ungerechtfertigten, berufsschädigenden Anschuldigungen zu schützen) ist meines Erachtens unerlässlich in dieser Debatte. An der Schule eines Familienmitglieds kam es vor einigen Jahren zu so einem Vorwurf. Dieser konnte entkräftet werden,dennoch war der betroffene Kollege in dem entsprechenden Jahrgang bis zu deren Abschluss nicht mehr eingesetzt. Nicht aus Sorge um Schülerinnen, sondern um den Kollegen vor weiteren ungerechtfertigten Anschuldigungen zu schützen. Mit Sexismus argumentieren zu wollen verzerrt an dieser Stelle denke ich den Blick für das Wesentliche, worauf es an dieser Stelle jenseits von Diskriminierung oder Belästigung in der schulischen Realität ankommt.
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