Beiträge von CDL

    Überlege auch, ob es zwangsläufig das Gymnasium als Zielschulform sein muss. Ich habe auch Latein und Spanisch auf Gym studiert und auch das Referendariat dort gemacht. Jetzt bin ich an einer Gemeinschaftsschule, weil mir diese Art von Schule viel eher liegt.

    Zumindest mit Latein ist das keine Alternative in BW. Hier haben sowieso nur 3 Gemeinschaftsschulen aktuell eine gymnasiale Oberstufe, zusätzlich gibt es zwei Modellschulen aus den 70ern die noch als Gesamtschulen konzipiert sind. Mit Latein ist der/die TE festgelegt auf das allgemeinbildende Gymnasium als auschließliche Schulform.

    @Kamin : Leider ist dein Profil komplett nicht einsehbar auch für registrierte Nutzer, ich kann deshalb leider nicht erkennen, über welches Bundesland wir sprechen. Sollte es sich um Baden-Württemberg handeln- zwei Nebenfächer für Sek.I zu studieren würde jedenfalls zur aktuellen Prüfungsordnung im Lehramtsbachelor passen- hättest du recht damit, dass Französisch ein Mangelfach ist.

    Französisch wird so pauschal definitiv nicht eher gesucht, weil es in der Regel die zweite Fremdsprache an weiterführenden Schulen ist und auch in der Oberstufe mit Ausnahme von Profilschulen oft nur mit einem Grundkurs pro Jahr belegt wird. Französisch in Verbindung mit einem Nebenfach kann somit ein Freifahrtschein in die Arbeitslosigkeit sein.


    10% der Stellen in der Sek.I werden in Baden-Württemberg vorgehalten für Bewerber mit Mangelfächern der aktuellen Liste, zu der Französisch gehört. Gerade im Großraum Stuttgart wird man mit Kusshand genommen mit Französisch.

    Guten Tag,

    ich bin Lehramtsstudent und überlege welches Fach ich zukünftig dazu studieren möchte. Meine aktuellen Fächer sind Nebenfächer.
    Kann mir bitte jemand helfen und sagen welche Voraussetzungen jemand bringen sollte für das Französisch-Studium (Sekundarstufe 1)?

    1. Neigung
    Wie groß war eure Begeisterung für diese Sprache? Reicht es, wenn man bei französischen Liedern fasziniert ist? Das Land Frankreich gerne bereist und an dessen Geschichte interessiert ist? Und immer wenn man Menschen Französisch sprechen hört, am liebsten genauso fließend sprechen wollen würde? Französisch spielt in meinem Alltag dennoch kaum eine Rolle.


    Willkommen im Forum. :) Ich habe Französisch als absolutes Herzensfach studiert (große Liebe zu Land, Kultur, Geschichte) bei gleichzeitig sehr großem Interesse an den grundlegenden Aspekten eines Sprachstudiums, sprich Sprach- und vor allem Literaturwissenschaft, sowie der Begeisterung für französische Landeskunde (Geschichte, Politik). Ob Französisch in deinem jetztigen Alltag eine große Rolle spielt ist weniger relevant, wichtig ist das Interesse und die Bereitschaft, dich auch in für dich weniger spannende, zentrale Studienaspekte einzuarbeiten (mich hat die synchrone Sprachwissenschaft beispielsweise nie besonders begeistert, durch musste ich trotzdem, da es nicht nur ein zentrales Studien- und Prüfungsthema ist, sondern auch äußerst relevant für die Berufspraxis ist). Ob dich französische Lieder besonders faszinieren ist weniger relevant für die Studienqualifikation, später in der Schule lässt sich damit aber sehr viel anfangen im fremdsprachlichen Unterricht, wenn du gelernt hast, das für deine SuS in guten Unterricht zu übersetzen.

    Zitat von Kamin

    2. Sprachkenntnisse
    Wie gut war euer Sprachniveau vor dem Studium? Ich hatte in der Schule mehrere Jahre Französisch mit guten bis sehr guten Noten, sprechen kann ich aber kaum. Wie realistisch ist es bis zum Referendariat fließend zu werden? (Wenn man davor einen Auslandsaufenthalt von bis zu 12 Monaten absolviert)


    Bei Aufnahme meines Erststudiums hatte ich Abikenntnisse, im Hörverständnis, Leseverständnis und im Sprechen lag ich sicher im Bereich B2 damals, im Bereich der Textproduktion im Bereich B1-B2, da ich in der Schule meine Bequemlichkeit beim Grammatik lernen problemlos ausgleichen konnte durch meine Fähigkeiten in den anderen Bereichen. In den ersten beiden Semestern habe ich insofern vor allem Grammatik gepaukt, um meine mir bekannten Lücken zu schließen und die Übersetzungskurse bestehen zu können und bin sehr früh im Studium für mehrere Wochen in den Semsterferien nach Frankreich gegangen, um dort an einem speziell auf Fremdsprachstudenten spezialisierten Institut vor Ort letzte Probleme lösen zu können, zusätzlich habe ich ein Jahr im Ausland studiert nach dem Grundstudium. Bei Aufnahme des Zweitstudiums (Lehramtsstudium) hatte ich dann zusätzlich zu dem Vorstudium auch noch eine Ehe mit einem französischen Muttersprachler hinter mir und mehrere Jahre französischsprachigen Alltag. Mit meinem C1-C2-Niveau war ich eher die Ausnahme an meiner Hochschule, schlechter als B1 solltest du keinesfalls in einem Teilbereich sein bei Studienaufnahme und in den meisten Bereichen ein stabiles B2 haben. Das ist das Sprachniveau, das an der Hochschule vorausgesetzt wird.
    Zumindest an meiner ehemaligen Hochschule mussten Erstsemester sich ausnahmslos einem Sprachtest (schriftlich + mündlich) stellen, bei dem das individuelle Sprachniveau erhoben wurde, da Zeugnisnoten nicht immer aussagekräftig genug sind. Im Anschluss wurde manchen ein Studiengangwechsel ans Herz gelegt, viele mussten im ersten Semester erst einmal vorbereitende Kurse zum Spracherwerb besuchen, da ihr Niveau nicht ausreichend gewesen wäre, um den Hochschulkursen folgen zu können. Während meine Kurse im Erststudium (Universität) abgesehen von den Spracherwerbskursen ausnahmslos auf Deutsch gehalten wurden, waren die Kurse im Zweitstudium (PH) ausnahmslos auf Französisch (da haben einige Studenten, die von der Uni für einen Fachdidaktikkurs zu uns kamen Bauklötze gestaunt, weil sie das nicht kannten und hatten Mühe sprachlich mitzuarbeiten, da sie Fachbegriffe nur deutsch kannten).

    Wenn du nicht sprechen kannst, kannst du kein Sprachstudium aufnehmen. Ob du das mit einem Auslandsaufenthalt lösen kannst kommt auf dich an, deine Konsequenz gezielt im Ausland daran zu arbeiten nicht nur überhaupt ins Sprechen zu kommen (frc.familier) sondern dir auch verschiedene Register anzueignen, auf grammatikalische Korrektheit achten zu lernen im aktiven Sprechen, wie leicht es dir fällt dich zu öffnen und mit den Leuten vor Ort in den Austausch zu gehen. Es kann natürlich funktionieren, ich habe aber beim Erasmusstudium nicht wenige Studenten gesehen, die eben dieses Ziel hatten und sich am Ende in 6-12 Monaten Partytime mit vielen internationalen Studenten verloren haben, so dass sie am Ende mehr Englisch als Französisch gesprochen haben und auch am Ende des Aufenthalts nur unwesentlich besser geworden waren in der gesprochenen Sprache jenseits reiner Umgangssprache. Sei ehrlich zu dir selbst, ob du konsequent und fleißig genug arbeiten kannst und vor allem willst. Wenn ja, dann kannst du das schaffen. :)

    Zitat von Kamin

    3. Schwierigkeitsgrad
    War/Ist Französisch im Vergleich zu eurem zweiten/dritten Fach arbeitsintensiver im Studium/im Unterricht?
    Englisch wäre eine Alternative, aus eigenem Interesse habe ich schon ein Jahr im englischsprachigen Ausland verbracht, Neigung und Sprachkenntnisse wären also gegeben. Dennoch will ich über Französisch nachdenken, denn die Sprache wird bekanntlich eher gesucht.
    Ich bin für jede Antwort dankbar.

    Ich habe Französisch unter Hauptfachbedingungen studiert, meine beiden anderen Fächer unter Nebenfachbedingungen (da schon an der Uni unter HF-Bedingungen studiert), insofern war Französisch natürlich mehr Arbeit im Studium, da ich dort mehr Module abschließen musste. Innerhalb der Module hat sich das finde ich die Waage gehalten: In Französisch waren eher mal in den Semesterferien Lektüren vorbereitend zu lesen für den Semesterkurs, während es z.B. in Politik für die Seminare wöchentlich Texte zu lesen galt. Allerdings habe ich zumindest im Zweitstudium natürlich sehr stark von meinen Sprachkenntnissen profitiert und musste dafür keine zusätzliche Zeit mehr investieren, im Erststudium galt es aber in Politik im Hauptfach wöchentlich je Kurs 50-200 Seiten zu lesen und inhaltlich vorzubereiten. Bei 3-4 Kursen pro Semester war das eine Arbeit die locker den zusätzlichen Aufwand für den Spracherwerb in Französisch überboten hat und das trotz 2h Grammatik die ich im ersten Semester täglich zuhause zusätzlich gemacht habe.
    Du siehst also, es kommt immer sehr stark auf einen selbst, eigene Vorkenntnisse, gewählte Fächer und natürlich das eigene Engagement an, ob das Französisch-Studium arbeitsintensiver ist oder nicht. Pauschal beantworten lässt sich das im Hinblick auf das Studium nicht.

    Im Beruf jetzt ist Französisch definitiv arbeitsintensiver als meine beiden anderen Fächer. Das liegt einerseits daran, dass Französisch als Hauptfach mehr Wochenstunden mit sich bringt und guter, kommunikativer Fremdsprachenunterricht eine sehr hohe Kunst ist meines Erachtens, für den es viel zu berücksichtigen gilt. Andererseits liegt es für mich perösnlich aber auch daran, dass ich nur eine Französischklasse pro Schuljahr habe, bislang sich noch nie etwas wiederholt hat, so dass ich bisher noch immer alles komplett erstmalig und neu vorbereiten muss. In GK und WBS habe ich immer wenigstens zwei Parallelklassen, so dass ich verschiedene Ansätze testen und perfektionieren kann. Außerdem liegen mir die Gesellschaftswissenschaften schlichtweg näher. Ich habe auch meine Französischstudium mit 1,0 abgeschlossen in der Prüfung, in den Gesellschaftswissenschaften bin ich aber fachlich auf einem ganz anderen Niveau, begeistere mich für den Unterricht, liebe es zusätzliche Projekte in diesem Bereich auf die Beine zu stellen an meiner Schule, kurz: Mein Herz schlägt unmissverständlich für den gesellschaftswissenschaftlichen Unterricht, was die Unterrichtsvorbereitung sehr leicht macht, wo ich in Französisch mehr das Gefühl habe Arbeit investieren zu müssen.


    Welche beiden anderen Fächer studierst du denn noch? In jedem Fall ist es bei bislang zwei Nebenfächern in der Sek.I sehr weise noch ein Hauptfach zusätzlich zu studieren.

    Äääh, da muss ich mal kurz nachfragen. Ich habe Lehramt für Haupt-, Werkreal- und Realschulen studiert (PO 2011, Staatsexamen). Entspricht das nicht eurer Auffassung von „Sek. 1“? Denn selbstverständlich kann man sich damit auf Stellen im GMS Bereich bewerben. Oder habe ich hier gerade einen massiven Denkfehler...?

    Klar kannst du dich nach dem Ref damit auf GMS bewerben, du musst es aber nicht. Kleiner, aber feiner Unterschied. Für "originäre" Sek.I-Leute gibt es die Möglichkeit sich für das Bewerbungsverfahren für GMS zu bewerben oder dieses Beberbungsverfahren nicht zu nutzen, sich aber für Realschulen/Werkrealschulen/Hauptschulen zu bewerben. Sek.II-Leute können sich neben dem Gym aktuell auch noch für die GMS für Planstellen bewerben (Sek.I-Stellen im Regelfall), können sich aber nicht für Realschulen bewerben.

    Ja, Wurde bei Schneesturm geboren- bis heute eine meiner liebsten Wetterlagen. Für den Weg zur Arbeit mag es praktischer sein ohne richtig kalte und verschneite Winter, gefühlt fehlt eine halbe Jahreszeit in den meisten Jahren.


    Tatort oder Inspector Barnaby?

    Klasse, danke Onkel Willy für diesen vorhersehbaren Trainingslauf. Du kennst seine typischen Fragen, überleg dir, welche Antworten du in der Vergangenheit schon gegeben hast die nicht hilfreich waren deinem Empfinden nach und versuch etwas Neues, vielleicht auch Unerwartetes. Wenn es schief geht: Das nächste Gänsebratenfuttern kommt zuverlässig im nächsten Jahr, wenn es besser läuft als bislang, finde heraus, was dich erfolgreicher gemacht hat und baue diesen Strang aus.

    In jedem Fall lautet die korrekte Antwort selbstredend: "Ja, ich habe sogar drei Jobs gefunden: Mutter, Studentin und Pflegefachkraft (oder was du letztlich in deinem Job machst) mit der Aussicht auf eine gesicherte berufliche Zukunft dank meiner kontinuierlichen Weiterqualifizierung. Frau zu sein hilft ja angeblich, um multitaskingfähig zu sein oder wie siehst du das Onkel Willy?" (Frage beantwortet, deine Stärken ausgespielt, ihm eine Frage mit dir genehmerem Thema zurückgespielt, soll er mal nachdenken, wie deine Fragen zu beantworten sind. Du bist nicht Onkel Willys Spielball und lässt dich nicht von ihm vor sich hertreiben mit seinen Fragen, sondern änderst das Spiel zu deinen Gunsten ohne deshalb fies werden zu müssen zu Onkel Willy. Der wird womöglich ein wenig sprachloser werden, weil er das so nicht kennt von dir, aber vermutlich dennoch weiter mit dir reden, bis du weißt, wie weit deine Grenze im Umgang mit ihm gehen muss. Manche Menschen muss man irgendwann ausklammern aus dem eigenen Leben- solche Verwandte habe ich auch, dürften viele nicht nur im Forum, sondern generell haben- bei anderen einfach nur herausfinden, welche Grenze für einen selbst gesund und richtig ist und wie diese funktionieren kann mit dem jeweiligen Gegenüber.)

    Nein, hier nicht.
    Danke CDL für diese tolle Antwort :rose:

    Meine Schwiegereltern lassen leider keine Situation aus, um mich als schlechte Mutter dastehen zu lassen, weil sie meinen Sohn so oft betreuen. Meine Eltern liegen mir dauerhaft in den Ohren.
    Vom Rest fange ich nicht an.

    Wenn du dich irgendwann etwas souveräner fühlst mit deinen "Grenzsätzen" und dir jeck zumute ist, dann kannst du ja mal deinen Schwiegereltern dafür danken, dass sie dir so viele Gelegenheiten gegeben haben zu wachsen, wenn sie dir wieder eine übergriffige Frage stellen. Dazu lächelst du ganz freundlich und ehrlich (Muss ernst gemeint sein, um richtig zu wirken!), so dass die gar nicht mehr wissen, wie sie das einordnen sollen, schiebst deinen Grenzsatz nach und beendest das Gespräch ganz freundlich. Das kann sehr entwaffnend wirken, wenn du dir die dafür erforderliche innerliche Gelassenheit zugelegt hast und für dich nicht nur kognitiv, sondern auch emotional weißt, dass es am Ende nur darum geht, dass du dir selbst im Spiegel aufrecht begegnen kannst nicht um deren Urteil über dich. ;)

    Der Schwamm hat mit der Zeit keinen ganz so tollen Geruch mehr ;)

    Auch ein Schwamm lässt sich reinigen.. Davon abgesehen ist in einem Klassenzimmer voller pubertierender Jugendlicher der Schamm mit Sicherheit dein geringstes Problem im Hinblick auf Duftwolken aller Art. Spätestens, wenn du mal in Klassenstufe 8 nach dem Sportunterricht im Hochsommer Unterricht hältst, wird dir klar, dass der Schwammgeruch die erträglichste Ausdünstung im Raum sein dürfte angesichts von Schweißwolken, Deogerüchen aller Art, Parfums und parfümiertem Makeup gepaart mit dem unverkennbaren Spezialduft hormonell hochaktiver Pubertiere. :uebel: (Ich entschuldige mich bei allen olfaktorisch sensiblen Gemütern für das verursachte Nasenkino.)

    Theoretisch nett gesagt. Nun die heilige Frage: Wie soll das deiner Meinung nach in der Praxis passieren?

    Um dir diese Frage so beantworten zu können, dass sie auf deine Lebenssituation passt, müsste ich dich persönlich kennen. Das Grundprinzip besteht aus Arbeit am Selbstwert, dem konstanten Bewusstmachen eigener Grenzen und dem Lernen, wie diese Mitmenschen gegenüber so artikuliert werden können, dass diese nicht nur verstehen, dass es diese Grenze gibt, sondern auch respektieren lernen diese nicht zu überschreiten, Das fordert dir eine kontinuierliche Arbeit an dir selbst ab, um dich entsprechend weiterentwickeln zu können. Therapie, Beratung oder Coaching können hilfreich sein auf diesem Weg, sind aber keine Voraussetzung. Für die Selbstauseinandersetzung kann beispielsweise von Schultz von Thun "Das innere Team" ein hilfreicher Ansatz sei, um dich gezielter mit dir selbst auseinanderzusetzen und zu verstehen, wo widerstreitende Interessen in dir dich daran hindern stark, selbstbewusst und so konsequent deiner Familie oder anderen Menschen gegenüber zu agieren, wie es notwendig wäre, um tatsächlich Grenzen setzen zu können wo nötig. Wie geschrieben ist es ein Prozess der Zeit braucht, nicht nur eine kleine Veränderung und alles würde anders werden. Das kostet viel Willenskraft, Durchhaltevermögen und Biss; Eigenschaften, die du als Lehrerin ebensogut wirst brauchen können, wie auf diesem Weg.

    Ein kleiner Tipp für den Anfang: Leg dir für typische Gespräche mit Familienmitgliedern mehr oder minder feste Sätze zu, mit denen du deutlich machst, dass du dankbar bist für die Anteilnahme z.B.deiner Eltern, aber Gespräch X jetzt nicht erneut führen möchtest oder antworte auf typische Fragen mit kurzen, knappen Antworten, die deine Position umreißen, ohne zu weiteren Nachfragen einzuladen durch die explizite oder auch unausgesprochene Bitte um Bestätigung, zu offene Formulierungen, etc. Je häufiger deine Familie dich mit bestimmten Fragen/Themen anspricht (ärgert) desto besser: Jede Frage bietet dir die Möglichkeit zu üben und deine "Grenzsätze" zu testen und so zu perfektionieren, dass du mit dem Ergebnis zufrieden bist (wieviel klare Grenze braucht es um das Thema vorerst abzuschließen, wieviel Nähe/Entgegenkommen/Beziehung, damit du es aushältst den Satz zu verwenden?). Ich habe z.B. im Hinblick auf meine Schwerbehinderung inzwischen wenigstens zwei Dutzend Standardantworten, die es mir erlauben allzu übergriffige Fragen von Mitmenschen so zu beantworten, dass diese nicht komplett vor den Kopf gestoßen sind, ich aber auch nichts preisgebe, was diese nichts angeht, mich nicht rechtfertige und unmissverständlich deutlich mache, dass es auch wenn ich antworte unangemessen wäre weiter nachzufragen. Viel Übung ist dein bester Freund auf diesem Weg. ;)

    Nein, aber in Zeiten, in denen in einer Klasse 5 Kinder am Norovirus erkranken, ist das durchaus denkbar.

    Wie gesagt: Türklinken sind bedeutend problematischer. Würdest du empfehlen wollen diese wöchentlich abzuschrauben und auszutauschen aus Gründen der Vorsorge oder doch eher deine SuS ggf.daran erinnern wie richtiges Händewaschen funktioniert und dass das Desinfektionsmittel in den Toiletten nicht nur zur Deko angebracht ist?

    Noroviren am Tafelschwamm?
    Habt ihr Universalschwämme, mit denen neben Tafeln auch Toiletten, Kinderpopos und die eigenen Zähne geputzt werden?

    Oh Gott, das Bild!!! :rotfl: Ob ich das Kopfkino das verlängerte Wochenende über wohl wieder loswerde?

    Ja und genau hier liegt der Knackpunkt. Sich gegen 5 Menschen durchzusetzen, die dir in der Woche zehn Mal erzählen, dass dieser Weg nicht der Richtige ist und sich dann trotzdem jeden Tag ins Auto oder in die Bahn zu setzen ist schon eine Herausforderung und anders als wenn du ein Umfeld hast, dass dich in deiner Entscheidung bestärkt. Da ist es auch egal, wie alt du bist.Wenn dir die Menschen, die du liebst sagen, dass du das nicht erreichst, ist das nicht motivierend.
    Und bitte sagt mir jetzt nicht: Dann trenn dich von all diesen Menschen.

    Es geht nicht um Trennung, sondern darum gesunde Grenzen zu ziehen, damit du nicht unter dem Dauerdurck stehst dich gefühlt ständig rechtfertigen zu müssen. Das ist ein Prozess, bei dem alle Beteiligten sich entwickeln müssen. Du kannst nicht die Anderen ändern, nur dich selbst. Wenn du dich selbst aber änderst, deine Rolle im Familienkonstrukt veränderst, deine Grenzen neu absteckst und dafür Sorge trägst, dass diese geachtet werden, dann ändert sich ob der Rest der Familie dies nun will oder nicht ganz automatisch auch die Familiendynamik. Der zentrale Baustein bist du selbst und wie du mit dir arbeitest und für dich einzustehen lernst.

    Stichwort Schwamm: Wie viele neue Schwämme bekommt ihr pro Monat/pro Woche?
    Das Teil an unserer Schule ist eine riesige Bakterienschleuder und ich wette, neben Noroviren findet man da allerlei Erkältungsviren usw.
    Ich hab mal still gezählt. In 3 Stunden haben den Schwamm bestimmt an die 6 Kinder angefasst.

    Das Stichwort lautet Nachhaltigkeit. Hände regelmäßig desinfizieren, sich bewusst machen, dass die meisten SuS nicht dauerkrank sind, egal wie oft sie die Tafel wischen müssen im Schuljahresverlauf, daran denken, dass Türklinken bedeutend keimlastiger sein dürften als jeder Tafelschwamm und gut. Tafelschwämme überleben im Regelfall mehrere Schuljahre und das ist auch gut so. (Ansonsten könnte man die ja auch desinfizieren/reinigen, statt einfach zu entsorgen.) Wischtücher werden bei uns regelmäßig von den Reinigungskräften gewechselt und durchgewaschen.

    Nein, warum sollte das nur zum 1. möglich sein? Ich bin damals genau zum Unterrichtsbeginn verbeamtet worden, das war der 03. eines Monats. Die zwei Tage Differenz sind natürlich vom Sold abgezogen wurden.

    Hast recht, ich Bachel hab gar nicht an den Schuljahresanfang gedacht, sondern an einen Start mittendrin im Schuljahr, angesichts des Zeitpunkts der Frage. :rotwerd:

    Ja, natürlich. Ich bin absolut unfähig und sollte es lieber lassen :(

    Es geht nicht um schwarz-weiß in Alterras Beitrag, sondern darum, dass es wichtig ist im Schuldienst Willenskraft, Durchhaltevermögen und ein wenig mehr Biss zu haben, als deinen Beiträgen hier teilweise zu entnehmen wäre. Du wirkst enorm unsicher und sehr beeinflussbar von außen, was eben nicht die besten Voraussetzungen sind, um einerseits ein Referendariat erfolgreich bestehen zu können und andererseits danach gesund durch ein Berufsleben im Schuldienst zu kommen. Ich verstehe gut, dass es schwer ist so ein Zweitstudium anzugehen, selbst zu finanzieren gegen alle Widerstände und mit allen Ängsten und Unsicherheiten, die damit einhergehen. Mit 30 dürftest du aber schon mehr über dich selbst verstanden haben, könntest dir deiner selbst schon gewisser sein und weniger von der Bestätigung Dritter abhängen, als deine Beiträge an manchen Stellen vermuten lassen. Nimm das für dich einfach als Aufgabenfeld im Bereich der Selbstentwicklung mit und arbeite an dir, damit du in einigen Jahren so deine Frau im Schuldienst stehen wirst können, wie nicht nur Ausbilder im Ref oder Schulleiter und Kollegen das von dir erwarten, sondern wie mit Sicherheit vor allem du selbst dir von dir und für dich wünschst. Wenn du das wirklich willst, wirklich an dir arbeitest, dich selbst kritisch reflektierst und Feedback von außen, das deiner Selbstwahrnehmung widerspricht besser anzunehmen lernst, kannst du dich entsprechend weiterentwickeln, daran habe ich keinen Zweifel. :)

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