Beiträge von CDL

    Nur mal zwischendrin eingeworfen: Hilbert Meyers "10 Kriterien" sind vollkommen trivial und fassen zusammen, was seit Jahrzehnten jeder weiß, der seine Brötchen mit Unterrichten verdient. Ungefähr so, als ob man als Kriterium für "gutes Autofahren" so etwas aufstellt wie "der Fahrer schaut beim Lenken nach vorne".
    Auf den Markt geworfen hat Meyer diese Kriterien anfang der 2000er, als auch er nicht mehr verleugnen konnte, dass seine gedanklichen Loopings angesichts empirischer didaktischer Forschung nicht aufrecht erhalten werden konnten...

    Stimmt, nur sind die Studenten und Anwärter, die sich unter anderem mit den 10 Kriterien (neben so vielen anderen, neueren Ansätzen, die deutlich relevanter sind in der Ausbildung) beschäftigen eben nicht seit Jahrzehnten in der Schulpraxis aktiv, noch nicht einmal seit Jahren, sondern komplette Berufsanfänger. Da gehören Basics mit zur Ausbildung, denn die sind halt auch nicht jedem Studenten oder auch Anwärter einfach so klar aus sich selbst heraus. ;)


    Dass Seminare z.T. offensichtlich sehr verschieden ausbilden, haben wir - wenn ich mich recht entsinne - woanders schon festgestellt. Es ging hier um die Frage, weshalb - wie du selbst angemerkt hast - Sek. I und Sek. II verschieden ausbilden.

    Das war keine Feststellung von mir, denn ich habe keinerlei Kenntnis darüber, dass Sek.I und Sek.II in BW derart unterschiedlich ausgebildet werden würden, sondern eine Frage, ob das am Ende so ist. Dort, wo ich mit Familienmitgliedern vergleiche, stellen wir vor allem Gemeinsamkeiten der Ausbildung fest oder aber Unterschiede, die z.B. meine Schwester, die in Sachsen ihr Ref gemacht hat sich in ihrem Ref (Sek.II) gewünscht hätte. Ich vermag schlichtweg nicht seriös zu beurteilen, ob es derartige zentrale Unterschiede gibt jenseits von Unterschieden die es ja bereits zwischen Seminaren derselben Schulart im Höchstmaß gibt, wie wir wissen vom Austausch über unsere Ausbiödungsseminare.

    Ich habe nie verstanden, warum man Teilzeit arbeitet, wenn man keine/erwachsene Kinder hat, oder jemanden zu pflegen hat. Aus anderen Berufsgruppen kenne ich das kaum.
    Momentan arbeite ich 65% weil ich 2 kleine Kinder habe und ich genieße es, dass dieser Beruf es ermöglicht.
    Aufgrund des Lehrermangels ist es doch verständlich, dass Teilzeit abgelehnt wird, wenn die oben genannten Gründe nicht vorliegen.

    Schwerbehinderung/schwere Erkrankung. Führt auch in allen anderen Berufsgruppen ggf. zu TZ-Tätgkeit und wird zumidnest bei vorliegendem GdB > 50/Gleichstellung auch akzeptiert. Nicht problemlos- ist auch im Schuldienst eine Gruppe von Arbeitnehmern, die gerne vergessen wird, so dass man für sich kämpfen muss- aber wer seine Rechte kennt und die Unterstützung von Gewerkschaft und Schwerbehindertenvertretung sucht (oder als Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft den Integrationsfachdienst hinzuzieht), kann sicherstellen, dass notwenigde Schutzrechte respektiert werden.

    Wie wäre es denn statt dich direkt löschen zu lassen, wenn du die Mods darum bittest, dich für einen bestimmten Zeitraum (3 Monate, 6 Monate,...) zu sperren. Damit hast du einerseits "Schützenhilfe" beim Offline gehen, kannst andererseits aber nach einer gewissen Pause auch wiederkommen.

    Ich verstehe das Bedürfnis gezielt offline zu gehen sehr gut und finde es in jedem Fall gut, dass du offenbar im Blick hast, wo es ein möglicherweise ungesundes Ausmaß annehmen könnte, hoffe aber sehr, dass du uns nicht verloren gehst. In jedem Fall wirst du- selbst während einer lediglich begrenzten Auszeit- ganz außerordentlich fehlen mit deinen Beiträgen, deinen Leidenschaft, deiner Nachdenklichkeit, deinem Wissen und so oft auch einfach nur deiner Empathie und deinem Verständnis, wenn es um Umstände geht, die wir nicht ändern können, die uns aber als Menschen die wir sind keinswegs unberührt lassen können. Pass gut auf dich auf und wenn du magst, melde dich sehr gerne per Email bei mir. Ich würde mich freuen, von dir zu lesen.

    Edit: noch ein Nachtrag zum oben Zitierten.Wenn ich einen Vollzeitjob als Lehrer nur schaffe, indem ich "weniger Geschiss" mache, dann ist ganz offensichtlich dieses Geschiss kein Teil meiner Jobbeschreibung.

    Das "Geschiss" ist aber auch kein Teil des Arbeitsverhaltens des weiblichen Geschlechts per se. Ich weiß, du hast das nicht behauptet. Spätestens mit dem Beitrag von Mikael driftet es aber in eine entsprechend frauendfeindliche Argumentation ab.

    Meinst du einfach, dass sie die "professionelleren" Lehrkräfte sind?
    Ja, IM DURCHSCHNITT ist es tatsächlich so, und das muss jeder zugegeben, der in der Schule arbeitet. Wenn ich sehe, was einige Kolleginnen für einen Aufriss machen, nur weil Klein-Kevin wieder irgendeinen Furz in der Klasse losgelassen hat... das geht dann nur mit Teilzeit.

    Männer sind ebensowenig qua Geschlecht im Durchschnitt professionellere Lehrkräfte, wie Frauen qua Geschlecht Geschiss machen würden im Job oder wenn sie in Teilzeit arbeiten dies natürlich nur machen, weil Männe sie finanziell versorgen kann und nicht etwa, weil Männe sie mit kleinen Kind(ern) allein gelassen hat die zu versorgen sind oder gesundheitliche Probleme haben oder oder oder. Klischees und Stereotype erzählen an der Stelle nur etwas über uns als Gesellschaft und diejenigen, die diese anführen, nicht aber darüber, wie Männer und Frauen gleich welchen Berufs tatsächlich im Mittel oder eben auch individuell betrachtet sind.
    Als selbsterklärte im Durchschnitt professionellere Lehrkraft solltest du das aber eigentlich wissen Mikael, wie wenig Erklärungskraft deine Generalisierungen haben- gehört schließlich mit zur Jobbeschreibung differenzieren zu können.

    Beispiel: Als ich meinem Bekannten aus Sek. II sagte, dass bei uns die 10 Kriterien guten Unterrichts von Hilbert Meyer hoch im Kurs stehen, lachte er mich aus. Diese wurden von einer Dozentin an seinem Seminar regelrecht verrissen.

    Das ist aber halt dein Ausbildungsseminar, nicht die Sek.I per se. Bei uns am Seminar wurde klar vermittelt, dass die 10 Kriterien nach Meyer sowohl sehr kritisch zu prüfen und zu betrachten sind, als auch nicht grundlos durch modernere Ansätze zu ergänzen sind. Kritisch prüfen bedeutet aber auch nicht, dass das völliger Schwachsinn wäre, was in diesen Kriterien formuliert wäre, auch wenn Hilbert Meyer sicherlich kein besonders akuteller Ansatz ist. Wenn das also am Seminar deines Bekannten (und auch dies ist nur ein Seminar, nicht alle Sek.II-Seminare in BW) verrissen wurde, dannn stellt dies möglicherweise nur die Position eines Lehrbeauftragten dieses Seminars dar oder die Haltung des entsprechenden Seminars, ist aber ebensowenig repräsentativ für die Sek.II, wie dein oder mein isoliertes Bild repräsentativ sein könnte für die Sek.I-Seminare in BW. Leider ist es utopisch mehr erhalten zu wollen, da selbst reine Zahlen, wieviele Anwärter an welchen Seminaren in die Verlängerung kamen oder Lehrproben nicht bestanden haben nicht veröffentlicht werden. Selbst am eigenen Seminar erfährt man diesbezüglich höchstens am Rande etwas, da es den LBs/der Seminarleitung nicht gestattet ist Fragen dazu öffentlich zu beantworten.

    Wir sind im Lehrerberuf in einem sehr praktischen Beruf (zum Glück), der angewiesen ist auf Klarheit und greifbare Kriterien. Diese können wir am effektivsten/zuverlässigsten durch eine empirische Vorgehensweise der Bildungsforschung gewährleisten. Insofern sind Geisteswissenschaften - das sehe nicht nur ich so - tatsächlich vermutlich nicht geeignet, die pädagogische/didaktische Praxis auf ein valides Fundament stellen zu können. Das aber ist unbedingte Voraussetzung für Professionalität. Nicht umsonst gilt der Lehrerberuf unter den anderen Professionen als eher "weiche" Profession.

    Aha, wenn ich jetzt deiner Logik folge, dann müsste man ja auch kritisch prüfen, ob man geisteswissenschaftliche Fächer überhaupt schulisch zu unterrichten verantworten kann. Immerhin sprichst du entsprechenden Lehrkräften damit ja auch ab in ihren Fächern professionell agieren zu können mangels validem Fundament.

    Was die Hypothese anbelangt, Geisteswissenschaften würden ohne harte Fakten auskommen können: Das ist schlichtweg Unfug. Es ist mitnichten nur alles Meinung und Interpretation und empirische Forschung gibt es selbstredend auch in allen geisteswissenschaftlichen Fächern. (Ehrlich, es sollte nicht nötig sein, das dir als Akademiker zu schreiben. Immerhin hast du selbst ein paar geisteswissenschaftliche Fächer studiert...)

    Nein, würde sie nicht. Wenn Zeitreisen möglich wären, kann sich alles ändern einerseits und anderseits gilt auch bei einem Hitler die Unschuldsvermutung, bis er zur tatsächlichen Tat geschritten ist. Historisches Wissen ist in dem Fall nicht hilfreich- könnte sich ja nachgerade allein aufgrund des Umstands, dass ich in der Zeit gereist bin bereits etwas Entscheidendes verändert haben, das ich nicht vorhersehen kann. Ganz nebenbei bemerkt bin ich nicht der Typ Mensch, der anderer Menschen Leben beendet- politisches Engagement liegt mir mehr. Wenn Zeitreisen möglich wären, würde ich an den Tag vor dem Tod meiner Mutter reisen und ihr sagen, dass ich sie ungeachtet unserers momentanen Streits liebe und sie mir unendlich wichtig ist.


    DUUM würde gerne einmal an einem privaten Flug zum Mond teilnehmen.

    Das klingt absolut nachvollziehbar Schmidtskatze. Direkt von der Uni weg vor einer Klassen im eigenständigen Unterricht stehen zu müssen ohne ausreichende Anleitung, Vorbereitung und Unterstützung ist schon nochmal ein ganz anderes Kaliber, als unsere Ausbildungsbedingungen in BW. Ganz bestimmt wird es auch in SH wie hier im Ländle Unterschiede geben zwischen Seminaren und noch mehr zwischen Ausbildungsschulen und Mentoren. Dennoch steht ihr von Beginn an in einer ganz anderen Verantwortung, als wir hier in BW im ersten Halbjahr des Refs, da wirken gerade einmal drei Tage Vorlauf als Einführung doch etwas lächerlich. Umso beeindruckender, dass du dich da dennoch durchgebissen und durchgekämpft hast.

    Es wäre spannend zu wissen, in welchen BL die Abbruchquoten unter Anwärtern (oder auch der Anteil an Verlängerern) besonders hoch sind und inwieweit sich ein Zusammenhang mit Ausbildungsbedingungen herstellen lässt (oder eben auch nicht). In meinem Kurs haben etwa 10% im ersten Halbjahr abgebrochen, 10% die das erste Halbjahr verlängern mussten sind nicht in den eigenständigen Unterricht gekommen, weitere 10% haben eine oder mehrere Lehrproben nicht bestanden und befinden sich deshalb aktuell in der Verlängerung. Von einem anderen Sek.I-Seminar in BW weiß ich, dass 1/3 des Kurses eine oder mehrere Lehrproben nicht bestanden hat (zusätzlich zu vorhergehenden Abbrechern/nicht in den eigenständigen Unterricht Versetzten), bei denen hat wohl nur die Hälfte des ursprünglichen Kurses an der Examensfeier im Sommer teilgenommen. Von den Familienmitgliedern die an Gymnasialseminaren tätig sind weiß ich, dass es zumindest an den Seminaren, in die ich dadurch etwas Einblick erhalte keine derartig hohen Zahlen von Abbrechern/Nicherfüllern gibt. Bilden die Gym-Seminar so anders aus? Sind die Sek.I-Anwärter ungeachtet dessen, dass sie mehr Praktika im Studium machen müssen als die Sek.IIler naiver, was ihre Eignung im Hinblick auf den Beruf anbelangt, ehe sie das Ref beginnen? Wird an den PHs zu viel gepampert und zu wenig kritische Selbstreflexion gefördert, so dass der Vorbereitungsdienst ein böses Erwachen vieler mit sich bringt? Oder lassen sich die Zahlen am Ende zumindest landesweit betrachtet relativieren (Unterschiede zwischen Seminaren gibt es schließlich immer) und ggf. ganz einfach mit dadurch erklären, dass die Schwierigkeiten im Sek.II-Bereich überhaupt eine Stelle zu ergatten mit bestimmten Fächerkombinationen die Bereitschaft Anwärter gerade noch so bestehen zu lassen (die dann ja sowieso in der Sek.II keine Stelle bekommen können) erhöhen?

    Wie sieht es denn bei euch am Seminar aus @Buntflieger? Wie viel Prozent des ursprünglichen Kurses haben an der Examensfeier im Sommer teilgenommen, Lehrproben nicht bestanden, etc.? Wie war es bei euch @SchmidtsKatze oder auch bei anderen im Ref?

    Na ja, aber an vielen Stellen war das bei mir am Seminar halt schon so, dass eben ansteigend vorgegangen wurde @Buntflieger. Einheitlich läuft es in BW also keineswegs, die Seminare haben mehr Gestaltungsspielraum, als man vermuten würde (habe diesbezüglich selbst ganz gehörig dazu gelernt in den letzten 1,5 Jahren), dazu kommen die sehr unterschiedlichen Herangehensweisen der Schulen und Mentoren.

    Uns wurde nahegelegt in den ersten 3 Wochen (Praxisphase) im Umfang eines vollen Deputats zu hospitieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was das bedeutet nach dem Ref (wobei man ja noch gar nicht in diesem Umfang vor den Klassen und in der Verantwortung stand). Außerdem sollten in der Praxisphase neben dem Hospitieren erste Unterrichtsteile und ggf.sogar bereits erste Unterrichtsstunden übernommen werden. Danach sollten sukzessive mehr Stunden von den Mentoren übernommen werden mit dem Ziel nach Pfingsten wenigstens eine Woche lang die 13 (12) Wochenstunden zu unterrichten, die man ab Herbst im Regelfall zu übernehmen hatte. Manche Schulen erwarteten durchgehend von ihren Refs ab dem Ende der Praxisphase 13 Wochenstunden zu unterrichten ungeachtet der Seminarempfehlungen, durchgehendes Ausbildungsprinzip war das aber nicht.
    Ja, das Ref ist auch an vielen Stellen ein Belastungstest, das muss aber auch so sein, dennd ie Belastung eines vollen Deputats, das auf die meisten nach dem Ende des Refs unausweichlich zukommt (mal abgesehen von der Sek.II) ist nicht zu vergleichen mit dem Schonraum Referendariat, wo man zumindest einen Anspruch auf Ausbildung hat (ich weiß, nicht alle Schulen leisten das gleich gut) und nicht einfach erwartet wird, dass man bestimmte Aufgaben leistet, die man noch nie zuvor übernommen hat. Nach dem Ref geht es schon nochmal deutlich anders zur Sache.
    Mir ganz persönlich hat diese Belastungsprobe durchaus auch gut getan, weil ich daran schrittweise wachsen konnte und meine gesundheitlichen Grenzen sich verschieben konnten angesichts der neuen Herausforderungen. Für mich persönlich ist vor allem das Gefühl konstant bewertet zu werden und nie einfach nur um Rat oder Hilfe bitten zu können ohne, dass das direkt notenrelevant wäre im Hinblick auf das SL-Gutachten der besonders anstrengende und belastende Teil des Refs. Das hat aber vor allem etwas damit zu tun, wie ich persönlich gestrickt bin, da es perfektes Futter ist für meinen persöönlichen Leistungsanspruch, wenn dieser noch konstant durch äußere Leistungserwartungen getriggert wird.

    Habe das mit dem Asbest gerade mal nachgelesen; da war zwar nicht die Rede davon, dass in fast allen Materialproben Asbest enthalten sei, sondern lediglich in einer Minderheit. In jedem Fall sollte man aber wohl prüfen, ob die Arbeit mit Speckstein in der Schule im jeweiligen BL überhaupt zulässig ist und falls ja, sicherstellen, dass die Bezugsquelle nachweist, dass die von dort bezogenen Steine asbestfrei sind. Schade, ist so ein tolles Material.

    In BW ist das entweder bereits Teil des Studiums (Bili-Abschluss im 1.Staatsexamen + Bili-Ausbildung im Ref) oder Teil einer Zusatzausbildung im Rahmen des Refs, die von den Studienseminaren angeboten wird. Kann die Einstellungschancen verbessern. Zumindest im Sek.I-Bereich wird das sicherlich nicht den "normalen" Unterricht in den damit verbundenen Sachfächern ersetzen können. Dafür ist das für zu viele SuS eine Überforderung, die unter Umständen Deutsch als Zweitsprache haben und/oder im Unterricht mit deutscher Schriftsprache und Fachsprache zu kämpfen haben und nicht auch noch die Verknüpfung Sachfach + Fremdsprache schaffen. Im Sinne einer Profilbildung von Schulen (also im Rahmen von Schulentwicklungsprozessen) könnte ich mir dennoch vorstellen, dass Schulen mit entsprechender Klientel derartige Angebote ausbauen. Vor diesem Hintergrund gibt es hier in BW nicht nur Gymnasien, sondern auch Realschulen mit bilingualen Zügen (Englisch oder Französisch). Bei uns an der Schule gibt es das nicht, ich weiß aber von zwei Realschulen in der Region die Bili-Züge haben (Französisch + Sachfach oder Englisch + Sachfach).

    Herbst- oder Weihnachtsferien, Papa besuchen.

    ( @Miss Jones : Schokoseelen sind aber dann ein spezielles Ruhrpottseelchen. Mit dem, was wir hier in BW darunter verstehen hat das offenkundig nichts zu tun. Unsere Seelen sind ausnahmslos salzig und kümmelig. Ein wenig wie Salzbrötchen, die hier bei uns nicht annähernd so lecker schmecken, wie in Leipzig oder Köln.)


    Bedeutet "wegfahren" für dich, dass du eine Urlaubsreise machst?

    Habe angefangen und abgebrochen. Nicht vorhandene Fragen anhand von Schlagwörtern zu beantworten, die am Ende womöglich oder auch nicht anders gemeint oder anders bewertet werden, als von mir vermutet (oder hier nachträglich geschrieben) bedeutet für mich, dass ich mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit völlig falsch verstanden oder sogar bewusst anders interpretiert werde, um Antworten zu gewünschten Studienergebnissen passend zu machen dank nachträglich eingefügter entsprechender Fragestellung. Wenn du die Umfrage noch einmal sauber konzipierst unterstütze ich das auch gerne, so nicht.

    Was gibt euch das bayrische Schulrecht bzw. der für euch gültige Bildungsplan vor im Hinblick auf Methoden? Was spricht dagegen der Mitarbeitervertretung (die sollte ihren Namen ja nicht grundlos tragen) Dampf unterm Kessel zu machen, was dagegen euch bei eurer Gewerkschaft zur Rechtslage zu informieren und mit deren Hilfe und Unterstützung das Gespräch mit der SL zu suchen?

    Jede Stunde im Voraus zu planen ist ja nicht nur ein immenser Aufwand wenn noch nichts davon da ist, wenn das tatsächlich auch so rigoros umgesetzt werden soll, verhindert es auch, die Geschwindigkeit der Progression und die Art der Unterrichtsplanung an die Bedürfnisse der jeweiligen Lerngruppe anzupassen, um mit diesen zielführend arbeiten zu können. Natürlich kann man sich innerhalb von Fachschaften auf sehr vieles einigen, manche Absprachen sind auch sinnvoll als Entlastung für alle, um nach außen erkennbar an einem Strang zu ziehen. Dennoch gibt es doch sicherlich auch im bayrischen Schulrecht und auch wenn man für einen privaten Schulträger tätig ist ein gewisses Maß pädagogischer Freiheit, um den eigenen Unterricht eben nicht nur immer gleichförmig nach vorgegebenem PLan durchzuführen, sondern z.B. Bezüge zu aktuellen Geschehnissen herstellen zu können, um auf Lerngruppen eingehen zu können, um gezielt bestimmte Kompetenzen zu fördern, die Lerngruppe A vielleicht besonders schlecht beherrscht, Lerngruppe B im selben Jahrgang aber schon recht gut, so dass diese sinnvollerweise anders arbeiten werden.

    Eure SL kommt genau so lange damit durch, solange ihr euch aus Angst vor möglichen arbeitsrechtlichen Konsequenzen duckt und den Mund haltet. Also solidarisiert euch untereinander, sprecht mit MAV und Gewerkschaft und überlegt euch gemeinsam vielleicht auch, wie ein Kompromiss oder gar Konsens aussehen könnte. Wenn es der SL tatsächlich vorrangig um Methodenvielfalt geht und nicht um Gängelung um der Gängelung willen, dann wäre vielleicht ein Methodencurriculum ein sinnvoller Weg, der den Wunsch der SL ebenso berücksichtigt, wie eure Wünsche und Bedürfnisse. Dann wird eben nicht mehr jede Stunde vorgeplant und von allen exakt nach Plan identisch durchgezogen, sondern es wird festgelegt, welches Fach in welcher Klassenstufe welche fächerübergreifende Makromethode einführt, fachintern, wann welche Fachmethoden sinnvollerweise eingeführt werden sollten, bindet diese Methoden ggf. noch gezielt an bestimmte Themen im Fach.

    naja, sind die Unterschiede denn noch so gigantisch? Essen, Klamotten, Auto kosten hier und da gleich. Die Mieten passen sich je nach Region an und auch in Ba-Wü wohnt nicht jeder in Freiburg.

    BW hat in vielen Regionen annähernd Vollbeschäftigung. Auch ohne Freiburger Mietpreise ist dadurch gerade der Immobilienmarkt an vielen Orten (Stuttgart, Karlsruhe, Heidelberg, Tübingen, Heilbronn...) als äußerst angespannt zu bezeichnen mit entsprechenden Auswirkungen auf Miethöhen. Natürlich gibt es auch Ecken in BW, die damit weniger Probleme haben, dort herrscht aber auch akuter Lehrermangel in Sek.I, Primarbereich und Förderschulbereich (es gibt nicht grundlos ein Sondereinstellungsverfahren "Ländlicher Raum"). 1/3 - die Hälfte des Gehalts für die Miete aufzuwenden für eine kleine Butze kenne ich so zumindest nicht aus Brandenburg, in MeckPomm kommt es sicherlich ganz stark darauf an, ob wir von den Ferienorten an der Ostsee und den Inseln sprechen oder aber vom Landesinneren.

    Am Ende ist es denke ich aus der Perspektive hier in BaWü erstmal relevanter für uns, dass wir unsere Primarleute nach A13 bezahlen wie alle anderen Lehrkräfte auch. Für die KuK in MeckPomm, die das schon erreicht haben, mag es relevanter sein, dass ihr A13 in der Höhe an BL wie BW oder BY angeglichen wird. Das mag ich mir nicht anmaßen zu beurteilen, nachdem ich nicht in MeckPomm lebe.

    Immer mal wieder, kommt auf die Art der Nachfrage und die Person an. Mehr noch nerven mich aber Fragen zu Familienstand und Fortpflanzungsstatus denen faktisch zugrunde liegt, dass man als Frau die auf die 40 zugeht ja wohl kaum etwas anderes im Sinn haben könne als ganz zeitnah in die Brutpflege einzusteigen.


    Warum können so viele Menschen den Uterus weiblicher Mitmenschen so schlecht in deren Verantwortung belassen?

    Zumindest stellt Situation zwei eine klare Grenzüberschreitung seitens der SL dar, die wissen sollte, dass Diagnosen preiszugeben nicht Teil der dienstlichen Verpflichtungen einer Lehrkraft ist. Im Kontext mit über ärztliches Attest entschuldigten Fehlzeiten hat das schon ein äußerst ungutes Geschmäckle und gibt sicherlich Anlass zur Rücksprache mit dem PR. Zu 1. kann ich mich Seph nur anschließen, das hätte bei uns an der Schule unzweifelhaft einen befristeten Unterrichtsauschluss samt Prüfung eines dauerhaften Schulausschlusses zur Folge.

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