Beiträge von CDL

    Danke für die kurze Aufklärung und viel Erfolg bei der Fehlersuche.

    Die Serverprobleme haben mir ganz nebenbei vor Augen geführt, WIE regelmäßig ich die Forenseite anklicke im Tagesverlauf (kurz mal nach dem Aufstehen, mal 5min in einer Freistunde, wenn es nichts anderes zu tun gibt, wenn ich aus der Schule komme zu einem Espresso oder Teepott zum Abschalten ehe ich vorbereite, am Abend mal...). Das Suchtpotential ist erschreckend hoch, dass ihr Lieben hier ausstrahlt und mit euch bringt. :)

    Danke für eure Antworten, mit vielen hilfreichen Anregugen, aber auch an vielen Stellen der Bestärkung für mich, dass meine Überlegungen ganz gut passen könnten zur Umsetzung des einen oder anderen Aspektes.

    "Grundschule" ist ein weites Feld. Auf welchem Niveau würdest du die SuS sehen: 1. Klasse? 4. Klasse? Können sie lesen? (Falls nicht, kann man auch gut mit Fotos arbeiten / die SuS mal mit Kamera "losschicken" und Fotos zu einem Thema machen lassen...)

    Vielleicht hilft ein gemeinsames "Oberthema", von dem ausgehend ein doch etwas eigenes Thema bearbeitet wird. Evtl. mit entsprechendem Plakat für den gemeinsamen Klassenraum. Und durchaus auch fächerübergreifend/-verbindend gedacht. (...)

    Stimm, GS-Niveau sagt gar nichts. Grob würde ich sie im Bereich Ende KLasse 2- Anfang Klasse 3 einordnen (je nach Bereich), lesen und schreiben können sie, wenngleich sehr langsam und nur in Druckschrift.

    Soweit möglich versuche ich tatsächlich über "Oberthemen" eine Verbindung zwischen den Bildungsplänen der verschiedenen Förderschwerpunkte und dem für die Realschule zu schaffen. Ich sehe noch nicht überall die Vebrindungen bzw. wie ich das dann auch mit der Gesamtgruppe mit Leben füllen kann, ohne konstant einen Teil zu über- oder unterfordern, aber ein Schritt nach dem anderen. Heute hat das alles in allem ziemlich gut geklappt mit verschiedenen Zielen/Aufgaben/Zeitvorgaben zum selben Thema, so dass alle am Ende den Unterricht gemeinsam vorran bringen konnten. ( @Conni : Die Geschichte kam unglaublich gut an bei allen in der Klasse. Danke nochmal für den tollen Buchtipp! :rose: )

    Danke für den Tipp mit dem Persenverlag. Den schaue ich mir an. Bei den Bedürfnissen bin ich tatsächlich bei der gesamten Klasse mit einem Brainstorming gestartet und dann dem Erstellen einer eigenen Rangliste (ehe es weiterging zur Bedürfnispyramide), das konnten alle sehr gut leisten. Deine Ideen für die Themenbereiche Familie/Freunde sind super, dankeschön. Das hilft mir, weiter zu denken.

    Im letzten Schuljahr hatten wir in der Hauptschule mehrere Probebücher/ -arbeitshefte aus der Serie "Stark in..." für Förderschulen aus dem Schroedelverlag. Das gibt es auch für Nebenfächer.
    Ich meine mich zu erinnern, dass es das auch für Wirtschaft / Arbeitslehre gab. Musst du mal schauen ...

    Danke für den Tipp mit den Schroedelheften, die schaue ich mir auch an.

    In Klasse 6 (Wirtschaft) habe ich die GB-Kinder zum Thema Bedürfnisse erstmal malen lassen, was ihnen wichtig ist und sie darüber versucht mitzunehmen. Spätestens bei lebenswichtigen und nicht lebenswichtigen Dingen war aber kognitiv bei allen Schluss. Dass das heiß geliebte Kätzchen zwar das Leben bereichert aber seine Existenz für das Kind/die Familie nicht überlebenswichtig ist, übersteigt schon die Vorstellungskraft der meisten GB-Kinder.

    Später habe ich sie mit Spielgeld erstmal lernen lassen, wie die Geldstücke und Geldscheine heißen (hat ewig gedauert und wurde immer wieder vergessen) und sie dann in lebenspraktischen Übungen rausfinden lassen, was sie davon kaufen können (z.B. brauchen sie 1,20 Euro um eine Tafel Schokolade kaufen zu können u.s.w.). Spielgeld bekommst du oft bei Sparkassen/Banken kostenlos. Einkaufen üben geht zur Not auch am Schulkiosk, wenn eine Supermarkterkundung organisatorisch nicht möglich ist (ohne die beiden I-Helferinnen hätte ich das niemals hin bekommen).

    Haushaltsplan und Einkommen kannst du auf Taschengeld runter brechen - Kind bekommt 10 Euro Taschengeld und will ins Kino gehen...

    Ja, heute haben sie tatsächlich ihre Bedürfnisrangliste gemalt. Das Kätzchen war nicht dabei, dafür aber ein Hund. :)
    Spielgeld habe ich einen großen Packen schon letztes Schuljahr besorgt (bekommt man kostenfrei bei der Bundesbank online) für ein Rollenspiel (Französisch); ich hatte auch schon überlegt damit im Bereich Haushaltsplan/Einkommen in Form eines Rollenspiels mit diesen SuS zu arbeiten. (Supermarkterkundung ist nicht möglich, da es im Hinblick auf die Aufsichtspflichtnicht gestattet ist die SuS mit dem I-Helfer vom Schulgelände gehen zu lassen, das geht nur in Begleitung einer Lehrkraft. War meine 1.Idee gewesen: SuS kaufen im Supermarkt ein mit festem Budget, Zutaten werden dann direkt auch in der Schule verkocht - ist auch Teil des Bildungsplans GE- erstellen vorher mithilfe eines Rezepts einen Einkaufszettel... Leider nicht umsetzbar.)

    Danke für deine Ideen.

    Liebe Mit-Foristen,

    in diesem Schuljahr bin ich in einer Inklusionsklasse eingesetzt. Unter anderem habe ich Kinder mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (neben weiteren Förderschwerpunkten). Insbesondere im Hinblick auf diese wäre ich euch dankbar für Hinweise zu Materialien z.B. aus dem Primarbereich oder von erfahrenen Inklusionskollegen oder von Sonderschullehrkräften, um Themen aus dem Bereich Gemeinschaftskunde runterbrechen zu können. Viele Themen sind gar nicht Teil des Bildungsplans dieser Kinder, müssen aber eben in der inklusiven Beschulung ein Stück weit mit bearbeitet werden, die Kinder sitzen ja mit im Unterricht und wollen auch etwas lernen.

    Dank Conni habe ich ein großartiges Buch samt Materialien zum Themenbereich "Mitwirkung in der Schule" gefunden (damit werde ich morgen das erste Mal arbeiten in der Klasse, mal schauen, wie das auch bei den Nicht-Inklusionsschülern als Ausgangsgeschichte ankommt.)

    Weitere Themenfelder dieses Schuljahrs betreffen das Zusammenleben in sozialen Gruppen (Freunde, Schulklasse, Familie,Verein), Familie und Gesellschaft (Familienformen, Erziehungsstile, Förderung von Familien und Jugendliche in der Medienwelt (Funktionen von Medien, Einflüsse medialer Inhalte, Chancen und Risikoen im WWW, Recht am eigenen Bild).

    In Wirtschaft beginnen wir mit Bedürfnissen, Knappheit, Minimal-/Maximalprinzip, Werbung, Einkommen, Haushaltsplan. Zum einen oder anderen Thema habe ich bereits Ansätze, um diese mit dem Bildungsplan geistige Entwicklung zu verknüpfen, bzw. zugänglich zu machen, freue ich aber absolut über Hinweise zu z.B. guten Materialien für den Primarbereich die passen könnten zum einen oder anderen Aspekt, denn Aufgabenblätter auf GS-Niveau erstelle ich sonst bislang zumindest nicht.


    LG, CDL

    Simple Gockel-Suche nach Unterrichtsmaterialien (gezielte Stichwortsuche nach Themen) und du wirst fündig werden en masse. Gerade im Bereich Wirtschaft gibt es viel Material, dem Kontroversität ein Fremdwort ist. Mein Prachtfund war mal ein Material eines großen Mineralölkonzerns zu Klimawandel und fossilen Brennstoffen. Man kann sich wohl vorstellen, was da der Tenor war... (wobei Texte aus dem streng religiösen Spektrum zu Homosexualität auch immer vom Allerfeinsten sind.)

    Such dir irgendein Thema aus, das hochkontrovers diskutiert wird - Klimawandel, Umgang mit Homosexualität, ALG II, Werbeverbot für Alkohol/Zigaretten...- und begib dich auf die Suche. Je kontroverser das Thema gesamtgesellschaftlich ist, desto einseitigere Angebote privater Anbieter/Lobbygruppen lassen sich finden. Auch wenn ich da einiges in der Sammlung habe, gehört das im Studium zur Eigenleistung dazu selbständig Material/Quellen zu suchen und zu finden. Später profitierst du von dem, was du dir ganz nebenbei damit an Recherchefähigkeit erarbeitest gerade in Fächern wie Politik/Wirtschaft enorm, wo man konstant aktuelle Materialien suchen, bewerten, verwerfen oder an die Lerngruppe anpassen muss.

    ich habe nur so eine Angst, dass er schlecht von mir denkt oder denkt, ich sei nicht geeignet und sich über mich beschwert. Oder dass er mich als Opfer oder zu schwach ansieht. Mir schwirren tausend Gedanken durch den Kopf.(...)

    Du bist ein Opfer gewesen und das bedeutet nicht, dass du schwach wärst, sondern dass du etwas überlebt hast -seelisch, ggf. auch physisch. Du machst jetzt, mit gerade mal 18 Jahren schon eine Traumatherapie. Wer sowas nicht durchgemacht hat, kann sich nicht vorstellen, wieviel Mut und Kraft es braucht, um so eine Traumatherapie anzufangen und durchzuhalten. Das macht dich zu einer Kämpferin und du solltest verdammt stolz auf dich selbst sein. Ob der Kollege das nun alles weiß oder versteht am Ende ist völlig nachrangig, was er aber problemlos verstehen wird können, ist dass ein Mensch mit gerade einmal 18 Jahren und zu Beginn des Studiums nicht mal eben mit Mittelstufenschülern zu einem so hochsensiblen Thema wie Vergewaltigung arbeiten kann. Schön, dass er dir das zutraut, steck das als Kompliment ein und gut, aber einen Strick daraus drehen, dass dich das emotional (noch) überfordert kann er dir keineswegs, selbst wenn du ihm keinerlei Hintergründe angibst. Du bist kaum älter als deine SuS, dem Kollegen sollte also sowohl vom Alter, als auch vom Thema her bewusst sein, dass das im Regelfall noch eine völlige Überforderung eines Praktikanten darstellt dazu mit einer Klasse zu arbeiten.

    Müsste man sehen, ob es erlaubt ist, auf WhatsApp mit Schülern Kontakt zu haben. Das ist in Bayern zum Beispiel untersagt.

    Da der TE in BW ist: Nein, ist nicht erlaubt. Allerdings geht es um die Zula, nicht um die Seminararbeit. Erstere wird am Ende des Studiums verfasst und muss v.a. Unistandards genügen, letztere wird im Rahmen des 2.Staatsexamens erstellt und da müsste der TE das natürlich sinnvollerweise beachten.

    Ja, aber dann müsste ich ihm die Wahrheit sagen und das ist mir peinlich.
    Würde er denn dafür überhaupt Verständnis haben?

    Die Wahrheit muss dir an dieser Stelle nicht peinlich sein, auch wenn ich das Gefühl kenne und verstehe. Du hast nichts falsch gemacht, du sorgst für dich durch die Therapie, aber auch indem du dir deiner Grenze bei diesem Thema bewusst bist wie auch der Verantwortung den SuS gegenüber und nimmst beides wahr, indem du mit dem Kollegen darüber sprichst. Das kostet dich großen Mut verständlicherweise, was ihm auch klar sein sollte.

    Das ist nur ein Praktikum, nicht das Ref. Auch wenn es Mut kostet: Wenn es dir möglich ist, zieh den Kollegen den du begleitest ins Vertrauen, leg offen, dass das Thema dich persönlich betrifft und du deshalb aktuell noch in Behandlung bist, damit ihm bewusst ist, dass das vielleicht zumindest momentan nicht das passende Thema ist bei dem er dich alleine in der Klasse lassen kann. In jedem Fall: Besprich die Situation in der Traumatherapie, klär Trigger und einen möglichen Umgang im schulischen Rahmen gut ab und auch, ob das wirklich ein Thema ist, dass du aktuell leisten kannst oder es für dich selbst, wie auch den Lernprozess der SuS möglicherweise besser wäre eine andere Klasse zu begleiten. Weder dir selbst noch den Schülern ist am Ende damit geholfen, wenn du vor lauter eigener Betroffenheit nicht mehr als (angehende) Lehrkraft vorne stehst, sondern nur noch als Betroffene die selbst hilfsbedürftig wird, weil das Thema so viel auslöst, antriggert, hochholt. Eigene Grenzen zu beachten und zu respektieren ist etwas ganz zentrales als Gewaltopfer und unerlässlich, um auch unter diesen Voraussetzungen dem Beruf gerecht werden zu können.
    Fairerweise muss man sagen, dass ein Trauma durchaus Fragen der Berufseignung aufwirft, da sichergestellt sein muss, dass der schulische Kontext kein so starkes Triggermoment darstellt, dass du Flash Backs etc.bekommst und die Veranwortug für deine SuS zuverlässig tragen kannst. Dafür machst du jetzt aber die Traumatherapie und hast dir hoffentlich weitere Unterstützung gesichert, sei es in Form eines OEG-Antrags oder auch durch Beantragung eines GdBs etc.. Wenn du zu den letzten Aspekten Fragen haben solltest melde dich gerne per PN bei mir.

    Ich bin selbst Gewaltopfer und im Schuldienst, das schließt sich also keinesfalls per se aus, ist aber mit einiger zusätzlicher seelischer Arbeit verbunden und erfordert eine gewisse Grundstabilität als Ausgangsbasis. Was ich gerade zu Beginn des Refs gemacht habe um mich selbst zu unterstützen ist eine Übung aus der Traumatherapie, die sich "sicherer Ort" nennt. Vielleicht kennst du die Übung ja. Diese Übung habe ich immer auf dem Weg zur Schule gemacht, um ganz bewusst mein inneres Kind und meine verletzten Anteile an diesen sicheren Ort zu bringen und ebenso bewusst als Erwachsene die ich bin in meinen Beruf zu gehen, statt verletzte Anteile vorzulassen oder gar vorzuschicken, die dem nicht gewachsen sind. Wenn ich mit meinen SuS Themen bearbeite die potentiell an meine trauamtischen Erfahrungen rühren könnten, dann mache ich diese Übung ebenfalls noch einmal bewusst, um eben in der richtigen Rolle und Haltung in die Klasse zu gehen und nicht meine Gefühle und Erfahrungen zu vermengen mit dem, was meine SuS lernen sollen und dürfen. Zusätzlich habe ich gute Erfahrung gemacht mit bewusster Ressourcenarbeit (Was stärkt mich?) gerade in besonders belasteten Zeiten und dem Zugeständnis, dass ich eben auch mehr Pausen benötige, um die Erfahrungen des Schultags gesund verarbeiten zu können. Letzteres fällt mir sehr schwer, weil ich nicht als krank wahrgenommen werden möchte. Da ich meine gesundheitlichen Probleme aber nunmal nicht negieren kann, ist es der einzige gesunde Weg, um meinen Beruf wahrnehmen zu können.
    Sprich mit deiner Therapeutin/deinem Therapeuten über das Thema, mach die Übungen die du in der Therapie lernst konsequent im Alltag und ganz bewusst auch ehe du in die Schule gehst, hör auf deine Grenzen (so schwer das auch sein mag) und zieh wenn möglich den Kollegen ins Vertrauen. Wenn er weiß, warum das Thema dich besonders berührt (dass es dich besonders berührt wird er sowieso schnell wahrnehmen) kann er dein Verhalten einordnen.

    Baiserschichttorte mit Kaffeecrème nach einem Rezept einer Heilbronner Traditionsbäckerei (wobei es auch andere Konditoreien in der Region zubereiten), die leider 2015 geschlossen hat. (Gab und gibt es bei uns bei jeder Familienfeier.)


    Welches Rezept löst bei dir nostalgische Gefühle aus, weil es ein fester Bestandteil deiner Kindheit war?

    Hmm ich esse Kuchen, backe ich phasenweise gerne, esse ihn aber nur manchmal gerne. An Sorten mag ich aus nostalgischen Gründen "Arabertorte", sonst geschmacklich Apfel-Zimt/Nuss (gerne auch mit Äpfeln kombiniert)/ Kürbis-Apfel.


    Hast du schon mal "Arabertorte" gefuttert?

    Als Kind war es schon toll, wenn ich überhaupt ein eigenes Geburtstagsgeschenk bekam. Durch die zeitliche Nähe zu Weihnachten bekam ich von den Verwandten in der Regel nämlich nur ein Weihnachtsgeschenk. Heutzutage: Wenn mein Vater oder meine Schwester und Familie zu Besuch kommen oder meine beste Freundin trotz ihrer Großfamilie mich mit eben dieser zum Geburtstagsfrühstück einlädt etc., mit anderen Worten ist Zeit das schönste Geschenk.


    Wie verbringst du deine Geburtstage am Liebsten?

    Warum sollte ein Kleinkind ein Tablet nutzen oder gar haben? Klingt für mich nach Beschäftigungstherapie/ ruhig stellen, statt sich sinnvoll mit dem eigenen Nachwuchs zu beschäftigen. Vielleicht übersehe ich aber auch etwas, also:

    Warum sollte ein Kleinkind sinnvollerweise ein Tablet nutzen oder gar haben?

    Soll heißen, dass wir als LehrerInnen selbstverständlich NICHT psychische Erkrankungen diagnostizieren oder Kinder therapieren ABER eben Kinder, mit denen wir aufgrund von solchen Erkrankungen / Verhaltensauffälligkeiten Schwierigkeiten haben (die sich nicht durch die üblichen Erziehungsmaßnahmen oder das gegenwärtig erarbeitete Handwerkszeug beheben lassen) NICHT als unbeschulbar (oder was auch immer) betrachten und weiterreichen oder uns von unserer Verantwortung für Bildung / Erziehung / Entwicklung loslösen, bzw. sie abschieben (seien es andere Fachkräfte, wie z.B. die Sozialarbeiter, oder Förderschulen...). Schon klar, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit, Reflexionen und kollegialer Austausch im Zusammenhang mit verhaltensauffälligen (insbesondere traumatisierten) Kindern wichtig sind. Und dass man sich Hilfe suchen können muss, wenn man selbst nicht weiter weiß....

    Entschuldige, aber das halte ich für eine Unterstellung. Wir Lehrkräfte, also diejenigen mit Schreibberechtigung in diesem Forum, die den Beruf tatsächlich bereits ausüben, wedeln nicht mal eben mit Urteilen von Abschulung bis Unbeschulbarkeit rum, weil uns danach ist oder wir unsere Arbeit nicht machen wollen würden! Übliche Erziehungsmaßnahmen, Elternarbeit, Hinzuziehen von Schulsozialarbeit/Beratungslehrern/schulpsychologischer Beratungsstelle/Jugendamt... sind Teil unserer normalen Arbeit, um die wir uns auch nicht aus Bequemlichkeit drücken.


    Abschulungen sind sehr klar geregelt, ob sie überhaupt stattfinden dürfen im jeweiligen Bundesland oder an der jeweiligen Schulart und mit Sicherheit nicht das Mittel der Wahl im Umgang mit SuS, sondern nicht zuletzt auch weil Elternwünsche und Lernvorraussetzungen und-bedürfnisse der eigenen Kinder nicht immer kompatibel sind leider immer wieder unumgänglich. Ziel einer Abschulung ist es nicht sich als Lehrkraft von einer Bildungsverantwortung freizusprechen, sondern vielmehr SuS ein Lernumfeld zu ermöglichen, wo sie mit ihren Voraussetzungen und Potentialen bestmöglich abgeholt und gefördert werden können. Wenn Eltern meinen eine Werkrealschulempfehlung (Hauptschulempfehlung) der Grundschule werde ihrem Nachwuchs nicht gerecht und diesen am Gymnasium anmelden ist das eben im Regelfall eine extrem frustrierende Erfahrung für die Schüler bis im Laufe der Orientierungstufe (wenn ich von BW ausgehe) die Werkrealschüler normalerweise vollständig abgeschult wurden um endlich in einem Lerntempo und in einem Klassenverband lernen zu können, der ihnen gerechter werden kann, damit sie sich auch als erfolgreich erleben können. In vielen Bundesländern gibt es Schularten, die so aufgestellt sind, dass eine Abschulung nicht nötig ist, unabhängig vom tatsächlichen Lernniveau von SuS (Gesamtschulen/Gemeinschaftsschulen). Eltern, die eine Abschulung in der Sek.I verhindern wollen, können ihre Kinder dort anmelden, aber eben nicht erzwingen, dass ihre Kinder auf Gymnasialniveau beschult werden, wenn dies den Kindern (Notenbild) nicht gerecht werden würde. Kinder vor den Bildungsaspirationen (und der damit einhergehenden Überforderung) der eigenen Eltern zu schützen ist nämlich auch ein Teil der Wahrnehmung von Verantwortung für die Bildung und Entwicklung von SuS, wobei am Ende an vielen Stellen ganz ungeachtet des Kindeswohls der Elternwille eben doch greift. So habe ich in einer Klasse einen Schüler sitzen, der auf Elternwunsch nur auf Hauptschulniveau beschult werden darf, obgleich er problemlos einen Realschulabschluss machen könnte. Die Eltern finden HS reicht in der Familie als Abschluss; da in diesem Fall natürlich die Noten nicht dagegen sprechen, können die Eltern das durchsetzen als Erziehungsberechtigte, so unangemessen wir Lehrkräfte das auch finden mögen. In einer anderen Klasse habe ich Kinder mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwickung sitzen, die in einem SBBZ deutlich besser gefördert werden könnten (ich bin nunmal keine Sonderschullehrkraft und dieses Lehramt nicht umsonst ein eigener Studienbereich)- Elternwille sagt Inklusion, also müssen die Kinder auch an Unterrichtsfächern teilnehmen die nicht Teil ihres Bildungsplans sind und die sie inhaltlich an vielen Stellen völlig überfordern, während ich versuchen muss dem Bildungsanspruch dieser Kinder so gut wie möglich gerecht zu werden.

    (...)
    Zuletzt hatte ich in erster Linie das Bedürfnis etwas von den Sollzuständen und Lehrbuchlösungen weg und hin zu dem zu kommen, wie es sich im realen Schulalltag tatsächlich gestaltet. Ich finde es großartig, wie viel pädagogisches Wissen und inhaltliche Kenntnisse ihr habt und konnte davon lernen, nach außen hin kann die Diskussion aber den Eindruck erwecken, als wäre das, was LuL da täglich leisten für jeden zu meistern, der irgendwann eine professionelle Haltung gewonnen und Erfahrungen gesammelt hat.

    Das ist ein Forum von Lehrkräften für Lehrkräfte (und angehende Lehrkräfte), kein Forum, um Außenstehenden ohne Schreibberechtigung die die professionellen Erfordernisse und Belange des Schuldienstes weder kennen noch einschätzen können über unser Berufsprofil und unsere beruflichen Herausforderungen aufzuklären. Wer den Eindruck haben möchte, "jeder kann Lehrer"- den die Einstellungspolitik der Länder durchaus an der einen oder anderne Stelle ungünstig fördert- den wird auch solch ein Thread nicht eines Besseren belehren. Wer jetzt schon wissen will, welchen Herausforderungen Lehrkräfte sich tatsächlich stellen müssen, kann das wissen, nachlesen oder auch einfach erfragen. Einen Thread zur "Imagepflege" braucht es nun wirklich nicht. (P.S.: Fang erstmal damit an die Lehrbuchlösungen zu lernen und pass diese dann anhand der Realität deiner Berufspraxis an wo nötig. Ohne echtes Wissen als Basis wird es schwer etwas im Alltag anzupassen, denn dann musst du anfangen Lösungen zu erraten oder auch konstant das Rad neu zu erfinden, statt sinnvolles Fachwissen praxistauglich umsetzen zu lernen und für deine Zielgruppe/berufliche Herausforderungen nicht Hilfreiches bewusst auszusortieren.)

    Zitat von Caroli


    Ich wollte herausgestellt sehen, dass das eine Menge fortlaufender Arbeit bedeutet - so kommt es mir zumindest bisher vor. Außerdem, was ja grundsätzlich gut ist, scheinen hier die meisten durchgängig der gleichen Meinung zu sein. Ich habe allerdings außerhalb dieses Forums auch schon ganz andere Eindrücke gewonnen, nicht zuletzt aus den
    Medien...

    "Die Medien" ist eine recht schwammige Angabe, denn da gibt es eine große Spanne an mehr oder minder seriösen Artikeln und Journalisten die sich mal mehr, mal weniger Mühe bei ihren Artikeln machen die Vielfalt die der Bildungsföderalismus mit sich bringt adäquat darzustellen. Lehrer_in ist ein Beruf, der natürlich eine Menge fortlaufender Arbeit bedeutet. Wenn du später mal im Beruf das Gefühl hast das gehe in deinem Umfeld unter kannst du das herausstellen und vielleicht etwas bewirken- zumindest in deinem Nahbereich. Abgesehen davon muss man sich da auch ein dickes Fell zulegen. Du weißt was du machst (und kennst hoffentlich künftig auch deine Grenzen) also ein gesundes Selbstwertgefühl und gesundes Selbstvertrauen zulegen und weniger das Bedürfnis haben, der Rest der Welt müsste das doch genauso sehen und verstehen wie du.

    "Ich wollte herausgestellt sehen" liest sich für mich nach akademischer Diskussion im Elfenbeintürmchen. Stell heraus was dich glücklich macht, aber erwarte nicht, dass Lehrkräfte in einem professionellen Forum konstant dasselbe Bedürfnis haben; wir wissen auch ohne uns dessen gegenseitig konstant zu versichern nämlich sehr genau voneinander welcher Art unsere fortlaufende Arbeit ist, trotz aller Unterschiede von SuS, Schularten, Bundesländern und ihrer Bildungssysteme.
    Als Lehrkraft versteht man sehr früh, dass man seine Arbeit nicht besser macht, wenn man Grenzen der Zuständigkeit negiert und auch den eigenen SuS damit nicht besser hilft, sondern es ein zentraler Baustein unserer Berufes ist mit anderen Professionen eng zusammenzuarbeiten. Dabei geht es nicht darum Verantwortung abzuschieben, sondern Kindern und Jugendlichen mit entsprechenden gesundheitlichen, familiären oder anderen Problemen die über den Unterricht hinausreichen und sich in diesem lediglich mit auswirken zu helfen. Die Verantwortung für den eigenen Unterricht lässt sich nicht abgeben. Lehrkräften muss man das nicht erklären, ebensowenig, wie das ein Punkt ist, an dem wir uns ernsthaft untereinander uneins sein könnten, insofern ist es wenig überraschend, dass die Art deiner Nachfragen an vielen Stellen zu sehr einheitlichen Antworten führen, da es eben simple gemeinsame Basis ist, die du mangels entsprechenden Wissens abfragst. Uneins sind wir uns auch in diesem Forum oft genug und auch im alltäglichen Handlen gibt es natürlich auch bei allen die sich hier im Thread ähnlich äußern größte Unterschiede, weil jeder von uns anders tickt, weil Klassen, Schüler, Situationen, Schulen... unterschiedliche Nuancen von Handlungen erfordern, die doch auf dasselbe hinauslaufen können.

    Zitat von Caroli


    Es geht mir also letztlich darum herauszustellen (für mich und andere), wie es wirklich ist und wo die Möglichkeiten (die habt ihr ja zur genüge beschrieben) aber auch Herausforderungen und Hindernisse für LuL liegen.
    Es ist richtig, dass da zunächst auch Zukunftssorge eine Rolle gespielt hat. Die Praktikumszeit war toll und erfahrungsreich, hat aber auch viele Fragen aufgeworfen und in Bezug auf das Thema "Umgang mit Traumata" einiges in mir ausgelöst, sodass ich nicht einfach abwarten wollte bis ich im Berufsleben stehe...

    Nochmal: Schaff dir erstmal die Basis heran durch Studium, Praktika, Ref, ehe du aus der Retorte heraus und ohne das erforderliche Fachwissen oder die praktische Erfahrung Scheinlösungen suchst, die dich jetzt vielleicht zu beruhigen vermögen, am Ende aber in den konkreten Situationen denen du begegnen könntest wirkungslos bleiben könnten, weil sie eben nicht zu deinen künftigen SuS, deren Bedürfnissen, der tatsächlichen Problemlage, dir selbst als Lehrkraft passen. Wenn du dich jetzt mit etwas beschäftigen möchtest abgesehen von deinem Studium, dann arbeite daran dich von dem Bedürfnis frei zu machen in einem Internetthread der nur von Interessierten gelesen wird, nicht von Menschen, die sich mit einer Fehlwahrnehmung des Berufs begnügen möchten, Herausforderungen und Hindernisse von Lehrkräften im Beruf herauszustellen zur Korrektur der öffentliche Wahrnehmung des Berufsbilds.

    Ganz genau! Und solche, die sich hinter dem Rücken das Maul zerreißen, nur weil man etwas anders ist/arbeitet.

    Klingt richtig ekelhaft was ihr da an Unkollegialität beschreibt. Ich hoffe, ihr habt genügend andere KuK um euch, die nicht nur wissen, wie man Solidarität buchstabiert, sondernauch, wie man diese lebt. :troest:

    Kommt auf das Alter der Kinder, deren Entwicklungsstand, das Computerspiel (Altersfreigabe, Inhalt...) an. Persönlich halte ich gar nichts davon bereits Kleinkinder/Kindergartenkinder an Smartphone/Tablet und Co. rumspielen zu lassen und finde, dass es auch später noch einige Jahre lang darum gehen muss gesunde Rahmenbedingungen für Medienkonsum zu schaffen, also feste Zeiten statt endlos und im eigenen Zimmer ohne Aufsicht (gilt auch für TV), abgesprochene Inhalte, alternative kindgerechte Beschäftigungsangebote (Basteln, Vorlesen, Rumtoben, Radfahren....) drinnen und draußen, allein, mit der Familie, mit Freunden, die die kindliche Kreativität besser unterstützen, als ein vorgesetztes Medienangebot das vermag.


    Sehr spannende Frage, die ich noch einmal weitergebe.

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