Beiträge von CDL

    ... und die alten Säcke, die die Familienplanung schon abgeschlossen haben, können natürlich darauf Rücksicht nehmen und mit 50+ Vollzeit malochen.

    Habe ich das behauptet? Mitnichten! Ich habe lediglich einen zentralen Grund wiedergegeben, der für viele meiner Mitanwärter (und vor allem Mitanwärterinnen) gerade relevant wäre, warum sie in TZ arbeiten wollen würden. Dass von so einer rigiden Regelung alle anderen Lehrer ganz genauso betroffen sind mit ihren vielen legitimen Gründen in TZ zu gehen (und sei es einfach nur, um mehr Zeit für ein geliebtes Hobby zu haben) steht doch außer Frage. Kein Grund auszukeilen oder wenn dann bitte an Frau Eisenmann adressieren.

    Ist nicht neu, wird offenbar aber jetzt deutlich rigoroser durchgesetzt als bisher. Habe einige Mitanwärter, die gerne nach dem Ref erstmal in TZ begonnen hätten (im Hinblick auf Familienplanung), denen das aber verweigert wurde mangels offiziell anerkanntem Grund: Entweder Vollzeit oder gar nicht. Bis auf eine Ausnahme fangen wenig überraschend alle in Vollzeit an.

    Ich habe den Eindruck, dass du mit Vorstellungen in diese Vertretungstätigkeit gestartet bist, die man bei einem Referendariat voraussetzt: Hilfe/Unterstützung/Anleitung bei der Unterrichtsplanung, Ausbildung der unerfahrenen Aufsichtsperson ohne vollen Studienabschluss oder volle Lehrbefähigung bei gleichzeitig hohem Maß an Verantwortung für den eigenen Unterricht und dich nicht ausreichend informiert hast, was bei dieser Vertretungstätigkeit tatsächlich auf dich zukommen wird. Wenn du eine Situation wie im Ref möchtest, dann mach deinen Master und danach das Ref. Vorher ist niemand an der Schule zuständig für deine Ausbildung, sondern für die der SuS und ggf. der anwesenden Referendare (oder auch noch Seiteneinsteiger oder Praktikanten) und die Kollegen haben im Regelfall weder die Ressourcen noch den Wunsch auch noch kurzzeitig anwesende Vertretungslehrkräfte anzulernen, die dann wie bei dir nach gerade mal vier Wochen auch schon wieder weg sind. Das ist auch nicht ihr Job.

    Wenn die Stelle für dich nur ein "nettes Taschengeld" war, dann sollte der Wegfall zumindest finanziell nicht dramatisch sein. Einschlägige Berufserfahrung sammelst du noch genügend im Ref, ergänzende Erfahrungen stehen dir bis dahin ja weiterhin offen. Setz dich damit auseinander, was schief gelaufen ist bei dieser Stelle und zwar mit deinem Anteil daran, denn nur dich kannst du ändern. Lern daraus um dich weiterentwickeln zu können. Das wird dir bei jedem weiteren Berufsweg hilfreich sein und ist gerade im Ref ein zentraler Baustein zum Erfolg.



    Du warst einfach an einer schlechten Schule, die gibt es überall. Hier blühst du auf, dort gehst du ein (oder wahlweise unter). Schuld ist natürlich immer der Schwächste im Glied.

    Woraus schließt du, dass es eine "schlechte Schule" war? Es geht um gerade mal vier Wochen Vertretungstätigkeit, an die der TE mit Vorstellungen und Erwartungen herangegangen ist die sich zwischen "nettes Taschengeld", "bildet mich aus ich bin Berufsanfänger" und "lasst mich gefälligst alleine machen, ich wollte schließlich Verantwortung tragen" bewegen. Vielleicht ist das wirklich eine schlechte Schule, kann ich zumindest nicht beurteilen anhand der Aussagen des TE.Was ich aus diesen aber sehr wohl und klar herauslese sind Vorstellungen die wenig mit dem zu tun zu haben scheinen, was Schulen sich erwarten, wenn sie für vier Wochen eine Vertretungskraft erhalten. Das ist nunmal kein Referendariat mit Anleitung aber eben auch noch kein Arbeitnehmer, den man als volle Lehrkraft einsetzen könnte.

    Es geht grad nicht um dich und deine Geschichte (wo möglicherweise- auch das kann ich nicht beurteilen- wirklich einiges schief gelaufen ist. Solltest du am Seminar Reutlingen sein würde mich das auch nicht wundern, nach allem was ich inzwischen über die Ausbildung dort gehört habe von ehemaligen Kommilitonen..).

    Ab und an wenn ich sehr müde bin. Finde sie dann wieder, wenn ich mich unter der Dusche wundere warum ich Wassertropfen vor der Linse habe..


    Auch schon mal erlebt?

    Killefitz. Am Ende weiß hier jeder und jede, wo es berechtigt ist sich aufzuregen über Arbeitsbedingungen, dagegen zu remonstrieren und SL/Schulamt/PR/...die Hölle heiß zu machen und wo aber dennoch und unmissverständlich Dienstpflichten bestehen die nicht verhandelbar sind. Die von Krabappel genannte Aufsichtspflicht gehört mit Sicherheit zu dieser Art dienstlicher Verpflichtungen und denen kommt am Ende voraussichtlich jeder und jede hier nach, der/die den Beruf langfristig ausüben möchte.


    Wie kann man dir bloß helfen?

    Weniger von oben herab mit Kollegen sprechen über deren dir persönlich unbekannte konkrete Arbeitsbedingungen (die halt mehr sind als nackte Zahlen, wie dir bekannt sein sollte) wäre möglicherweise ein Anfang.

    Ich habe bislang eine Excelltabelle die ich mittels VeraCrypt (wird bei uns in BW empfohlen) sichere. Nachdem viele Kollegen mit der Notenbox arbeiten werde ich wohl auch darauf umsteigen. Muss mal schauen, ob ich die Dateien die das Programm nutzt vor Zugriff zusätzlich schützen kann mit VeraCrypt, das wäre das Einfachste, um den Vorschriften zur Datensicherung gerecht zu werden ohne auf den Komfort den das Programm bietet verzichten zu müssen.

    Fang doch erstmal mit der psychologischen Beratung deiner Uni an. Die ist kostenfrei, wird von den meisten Unis angeboten und dort kann man dir weitere kompetente Ansprechpartner in deiner Nähe empfehlen.

    Perfektionismus ist auf jeden Fall etwas, was man begrenzen lernen muss, sonst geht man im Ref ein.Ich habe auch eine starke Neigung zu Perfektionismus. Habe einen tollen Mentor, der das gleich zu Beginn erkannt hat und mir Tipps gegeben hat, wie ich das gesund einhegen kann, statt mir weiteren Druck zu machen, den ich mir sowieso schon selbst mache. Mein zweiter Mentor lebt den eigenen Perfektionismus dagegen auch bei meiner Beratung voll aus, da musste ich mich also immer wieder bewusst abgrenzen, auch wenn das Arbeitsblatt dann halt nicht pefekt, sondern nur gut war und dieser Mentor moniert hat im Anschluss was noch nicht "optimal" sei.
    Anspruch an die eigene Leistung ist etwas Gutes und Sinnvolles um sich gerade im Ref innerhalb kurzer Zeit auch im erforderlichen Maß weiterentwickeln zu können, gesunde Grenzen braucht aber jeder von uns an jedem einzelnen Tag in diesem Beruf. Also arbeite schon vor dem Ref an dir und fang genau heute an, wenn du dich wieder an deine Zula setzt, indem du nicht den perfekten Satz suchst, die eine Formulierung oder was immer deinen Perfektionismus dabei besonders triggert, sondern es bei einem "guten" Satz bewenden lässt. Ich habe zu Beginn an solchen Stellen mir selbst Formulierungen erlaubt, die ich bei anderen als "durchschnittlich" bewertet hätte, wissend, dass sie dennoch im Regelfall ausgefeilter sind als beim Durchschnitt, auch wenn ich das beim konkreten Satz nicht immer wahrnehme.

    Die Belastung - physisch und psychisch- im Ref ist auf jeden Fall enorm, weil man über einen Zeitraum von 12-24 Monaten (je nach BL) unter konstantem Leistungsdruck steht. Das macht mit allen etwas. Insofern hat Fossi absolut recht ist das Ref unter anderem auch ein Belastungstest.


    Zitat von fossi74

    "Ausbildung" im klassischen Sinn findet meist kaum statt (um mal für mein Fach Deutsch zu sprechen: "Wie baue ich eine ordentliche Stunde auf?" - "Wie baue ich unter Zeitdruck eine Stunde auf, die immer noch als 'ordentlich' durchgeht?" - "Wie übersetze ich den Lehrplan in einen Stoffverteilungsplan und diesen in Unterrichtssequenzen und einzelne Stunden?" - "Was mache ich eigentlich konkret mit einer Lektüre?" - usw.: Alles unbeantwortete Fragen).

    Bei uns am Seminar war das alles Inhalt der pädagogischen und/oder fachdidaktischen Ausbildung, wobei natürlich aufgebaut wurde auf das, was bereits vorab in den Studienpraktika vermittelt worden war. Insofern hat sich möglicherweise die Ausbildung weiterentwickelt bzw.die Uhren ticken in verschiedenen BL (oder innerhalb eines BLs auch an verschiedenen Seminaren) sehr unterschiedlich.
    Bei uns gibt es auch am Seminar Coaching-Angebote die kostenfrei genutzt werden können. Zusätzlich besteht die Möglichkeit die schulpsychologische Beratung im Hinblick auf Prüfungsangst in Anspruch zu nehmen (wurde einer Mitanwärterin aus meinem Kurs kurz vor dem Einstieg in die Examensphase von ihrer Päd-LB empfohlen als Entlastung und Unterstützung, damit die Prüfungen möglichst gut verlaufen können).

    @Kreacher : Ich war an einem wirklich hervorragenden Seminar, bei dem klar im Vordergrund stand, dass es einen Großteil der Zeit über um Ausbildung und Beratung geht, ehe man zur Bewertung am Ende kommen kann. Belastend ist das Ref dennoch immer wieder, aber es kann eben auch leichter sein, als es das in den dramatischen Fällen ist die publik werden. Konzentrier dich, so schwer das unter Umständen fällt, jetzt auf dich und was du jetzt für dich machen kannst um Prüfungsängste und Perfektionismus gesund begrenzen zu lernen. Zu viel nur über potentielle künftige Probleme nachzugrübeln (die am Ende gar nicht eintreten müssen) ist nämlich auch ein Weg sich selbst krank zu machen. Heute hier und jetzt- das ist die Zeit, die es gesund und aktiv zu gestalten gilt.

    Verständlich. Plan deshalb auf jeden Fall auch ein paar Pufferstunden ein, sei es für den Fall, dass du langsamer voran kommst als vorab vermutet, sei es, weil niemand 38 Schulwochen tatsächlich zur Verfüügung hat (da ist mal eine Klasse im Schullandheim, ein Ausflug, pädagogischer Tag, Schulfest, Brückentag an deinem Unterrichtstag frei aks beweglicher Ferientag,...).

    Frag doch mal an deiner Schule nach, ob es schulintern oder in deinen Fachschaften vorhandene Stoffverteilungspläne gibt, die du als Ausgangspunkt für deine Planungen verwenden kanst. Ansonsten wäre auch der Stoffverteilungsplan den der Schulbuchverlag eurer verwendeten Lehrwerke empfiehlt ein möglicher Ausgangspunkt (nicht die sinnvolle Endfassung).

    Ich bin jetzt natürlich keine Deutsch-Lehrkraft, aber wäre da nicht der naheliegende Weg einen geeigneten Text aus dem Schulbuch zu wählen und dazu eigene Fragen (Arbeitsblätter/Tests etc.) zu entwerfen? Leseverstehen abzuprüfen mache ich in Französisch ja auch, das ist an sich ja kein Hexenwerk passende Fragen (im gewünschten Aufgabenformat) zu entwerfen.

    Ich plane Teilbereiche grob, lasse es in der Hauptsache dann aber vor Ort auf mich zukommen, wieviel Ruhe mein Körper verlangt oder wann ich mich abenteuerlustig fühle und auf Erkundungstour gehe. Meist nehme ich mir ein größeres Ziel fest vor das ich auf jeden Fall besichtigen will und ansonsten entscheiden Tagesform, Wetter, innere Stimme und die Intensität von Frau Hunds Schwimmbedürfnis was gemacht wird.


    Und du?

    Unentschuldigtes Fehlen ist unentschuldigtes Fehlen. Woraus leitest Du da einen "erheblichen Unterschied" ab?
    Bei einem vorzeitigen Flug in den Urlaub habe ich persönlch sogar ein gewisses Verständnis. Einen günstigen Flug vor Ferienbeginn anzutreten ist für nicht wenige Familien die einzige Möglichkeit sich überhaupt eine Ferienreise mit den Kindern leisten zu können.

    Kurios. Ich bin als Kind nie in den Urlaub geflogen. Dafür gab es entweder wunderschöne Familienausflüge die Ferien über täglich und ganz viel gemeinsame Zeit (ein wunderbarer Luxus) oder eine günstige Ferienwohnung, die mit dem Auto (Familienfahrgemeinschaft) erreichbar war. Verständnis habe ich also null, warum man in den Urlaub fliegen müsste um einen solchen haben zu können (und zwar egal ob nun vor, während oder nach den Schulferienzeiten).

    Der erhebliche Unterschied nennt sich politische Bildung. Ist dir ein Fremdwort, habe ich verstanden. Mein Mitgefühl gilt den armen Schülern, die von dir auf dem Weg zur politischen Mündigkeit begleitet werden.

    Ich habe es an anderer Stelle schon geschrieben: Vor kurzem hat mich ein Schüler angesprochen und gefragt, wie man Bundeskanzler werde, weil Frau Merkels Klimapolitik so schlecht sei. War ein spannendes Gespräch mit dem Ergebnis, dass besagter Schüler mich zwei Tage später erneut ansprach und mir erzählt hat über welche Jugendorganisationen von Parteien und deren politisches Programm er sich bereits schlau gemacht habe und welche er sich persönlich anschauen wolle. Finde ich bärenstark, dass dieses Thema- FFF- der Aufhänger ist für eine ernsthafte, freiwillige Auseinandersetzung mit Parteien, Parteiprogrammen, tatsächlichem politischen Handeln von Parteien in Regierungsverantwortung und schließlich auch eigenem Engagement. Mir schlägt da als Politikwissenschaftlerin das Herz höher vor Freude (auch wenn ich mit keiner der Parteien die sich in der engeren Wahl des Schülers befinden so richtig viel anfangen kann persönlich).

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