Das wäre mir jetzt zu schwarz-weiß Morse. Politik wird von Menschen gemacht. Diese Menschen haben natürlich individuelle Werthaltungen, die in ihren poltiischen Entscheidungen- gerade bei freien Abstimmungen- u.a. zumTragen kommen.
Beiträge von CDL
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Versuch bei der Wahl des Hausarbeitsthemas wie auch bei der Unterrichtsplanung von den Zielen her zu planen: Was willst du stärken oder erreichen mit welcher deiner Klassen? Was wird in der Literatur an möglichen Wegen dafür empfohlen? Welche Umsetzung wählst du mit welcher Begründung? Welche Ergebnisse kannst du bei deiner Lerngruppe feststellen und inwieweit lassen diese sich auf die wissenschaftliche Theorie rückbeziehen? Was hat gut geklappt und warum, was hat nicht oder nicht so gut geklappt und warum?....
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Ich verstehe die Argumentation zwar durchaus, gleichzeitig trifft es jene, denen wir nicht nur als Lehrer, sondern rein menschlich in unserem Bedürfnis unsere Nachkommenschaft zu schützen und zu stärken verpflichtet sind und die selbst nichts für die Arbeitsbedingungen ihrer Lehrer können. Jeopardy mit der Zukunft von Kindern zu spielen und darauf zu bauen, dass das mit ausreichend Aufwand von oben schon ausgeglichen wird halte ich moralisch für problematisch Lasst da nur einen SuS am Ende seine Prüfungen nicht rechtzeitig zu einem vom KM organisierten Nachtermin bestehen und es geht für diesen einen Schüler direkt um ein ganzes Lebensjahr. Arbeitskampf ja, aber nicht auf dem Rücken der Schwächsten. Das bedeutet nunmal, dass es gerade in sozialen/medizinischen Berufen Einschränkungen gibt.
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@Morse, was können Beamte in dieser Hinsicht tun?
Dienst nach Vorschrift? Trifft blöderweise vor allem und zuerst Schüler, deshalb für viele Lehrer keine Option...
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Dass das bloße Auswendiglernen von "Stoff" vor dem Hintergrund moderner Bildungsziele kein ernstzunehmender Unterricht (mehr) ist, dürfte hinreichend klar sein. Es geht selbstverständlich immer darum, kognitive Aktivierung (Verständnis) zu erreichen. Die Frage ist die, wie das am effektivsten geschehen kann und nicht, ob man irgendwas stupide auswendig lernen sollte - das ist (zum Glück) längst vom Tisch.
Hallo CDL,
so war das auch nicht gemeint. Viele verbinden mit dem Auswendiglernen eben die Vorstellung, dass man den lieben langen Tag nur das nachsagt, was der Lehrer vorne monologisierend von sich gibt. Ob Schule jemals so war, weiß ich nicht, aber das ist doch die gängige Vorstellung von Anti-Schule seit ich denken kann. Mag gut sein, dass es sich immer schon nur um ein Vorurteil handelte.der Buntflieger
Das irritiert mich jetzt: Dein erster Post klingt nach deiner Meinung, während du in der Reaktion auf meine Antwort darauf verweist die Vorstellungen "vieler" wiederzugeben und dich davon distanzierst indem du angibst, es wäre ein "gängige Vorstellung", womöglich aber "immer schon nur ein Vorurteil".
Vielleicht wäre es möglich vermutete Vorurteile einer undefinierten Allgemeinheit nicht mit deiner persönlichen Meinung zu verquicken damit klarer wird, was tatsächlich deine Position ist. Oder alternativ zu deiner Position zu stehen bzw. anzuerkennen, dass diese nicht so absolut formuliert werden kann.
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Ich stelle bei mir fest, dass ich kein Verlangen danach verspüre, Fehlverhalten von SuS' über Noten zu sanktionieren.
Das kann ich direkt mitempfinden, das geht mir genauso. Ich denke deshalb fällt mir der von den Kollegen in der speziellen Klasse empfohlene Kurs auch innerlich so schwer. Auch wenn es dabei nicht darum geht Fehlverhalten mit einer schlechten Fachnote zu versehen (Fachnoten sind Fachnoten, Verhaltensnoten fürs Zeugnis gibt es am Schuljahresende), soll der Notendruck natürlich einen bestimmten Effekt aufs Verhalten haben. Insofern bin ich dankbar für euer aller Input hier, wie ihr das handhabt bzw.seht.
Ich merke für mich an dieser speziellen Stelle, dass ich eine klare professionelle Haltung noch suche, was sich natürlich gerade in so einer cleveren, störungsfreudigen Gruppe auswirkt, da ich weniger deutlich für bestimmte Regeln einstehe, als in anderen Klassen und bei meiner sonstigen Art der Klassenführung. (Zwei Seelen schlagen ach in meiner Brust... )
Hallo CDL,
ich habe auch eine Klasse, in der ich den tobsüchtigen Schreihals geben muss, sonst geht da gar nichts. Das macht mir überhaupt keinen Spaß, da ich viel lieber nett und humorvoll wäre, doch diese Gruppe funktioniert nur, wenn sie klare Ansagen bekommt und bei jeder Verfehlung sofort hart durchgegriffen wird. Konsequenz halt.
Pass aber auf wie ein Schießhund als Referendar: Sichere dich ab, wo es nur geht. Renitente Schüler werden nach Schwächen suchen und diese finden, wenn du nicht auf der Hut bist. Den Unterricht in dieser Klasse möglichst perfekt planen, strukturieren, die Maßnahmen dokumentieren und klare Regeln schriftlich festhalten. Im Zweifel kannst du so vor der Schulleitung rechtfertigen, weshalb du diese oder jene Disziplinierung durchführen musstest.
Ich danke dir für deine Antwort. Ja, ich sichere mich natürlich ab, deshalb arbeite ich besonders eng mit der KL zusammen in dieser Klasse, hole mir bei Bedarf Rat, z.B. wenn ich merke, dass Kollegen Dinge etwas entspannter handhaben, die ich mir als Ref nicht leisten darf.
"Tobsüchtiger Schreihals" klingt ehrlich gesagt aber ziemlich erschreckend. Das gehört für mich persönlich zu den schlimmsten Erinnerungen meiner Schulzeit, wenn ich derartige Lehrer hatte. Da hatte ich oft Angst (wurde in der GS von meiner damaligen KL zwei entsetzliche Schuljahre lang gemobbt, gedemütigt, täglich angebrüllt und entwertet oder für nicht begangene Dinge bestraft). Aus dieser Erinnerung heraus ist es mir gänzlich unmöglich meine SuS ernsthaft anzubrüllen (auch wenn ich durchaus lauter werden kann, wenn z.B.zwei meiner Jungs sich mal wieder kloppen und ich sie auseinanderschieben muss) oder Angst als Mittel meines pädagogischen Handelns einzusetzen. Ich könnte das jetzt auch begründen mit meinen Haltungen als GK-Lehrerin oder damit, dass ich Respekt und menschliche Wertschätzung und Achtung für zentral halte und in meiner Klassenführung grundsätzlich umzusetzen suche, aber ich glaube tatsächlich, dass meine eigenen Erfahrungen mit brüllenden Lehrern ausschlaggebend für mich sind. Das würde einfach im Widerspruch stehen zu den Motivationen aus denen heraus ich Lehrerin geworden bin. Dennoch sehe ich, dass derartige Wege funktionieren können. Einer meiner Mentoren muss nur leicht die Stimme erheben (riesen Kerl, breite Schultern, tiefer Bass) und die Klasse zieht die Köpfe ein. Er steht aber auch voll dahinter- vielleicht funktioniert das auch deshalb bei ihm und könnte umgekehrt, angesichts meiner Haltung zu derartigen Mitteln, bei mir niemals funktionieren.
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Die Idee von Frau Barley unter dem Eindruck dieser Demonstrationen, das Wahlalter auf 16 zu senken (Bundestagswahlen?) halte ich hingegen für puren Aktionismus. Bei aller Wertschätzung glaube ich doch, dass es eine sehr kleine Minderheit unserer Kinder und Jugendlichen ist, die sich politisch interessiert und auch Ahnung hat, was sie da wählen (sollen).
Aha und ab welchen Alter setzt dann magischerweise das politische Interesse bei einer Mehrheit ein?
Meine 7.Klässler in GK sind etwa zur Hälfte bereits sehr interessiert an Politik, da könnten sich manche Erwachsene eine Scheibe abschneiden. Vor dem Hintergrund von zunehmenden Möglichkeiten bereits mit 16 an Kommunalwahlen teilzunehmen entbehrt das Argument auch einer verallgemeinerungsfähigen Grundlage: Auch wenn der Gedanke sein mag, dass Jugendliche sich in ihrem Nahraum besser auskennen mögen und man sie deshalb kommunal einbinden möchte, wissen meine Schüler mehrheitlich mehr über Bundes- und Weltpolitik als über Kommunalpolitik, die wir Lehrer ihnen erst schrittweise nahebringen.
Wer sich politisch noch nicht interessiert bringt meistens auch nicht das Engagement auf wählen zu gehen, umgekehrt ist eine frühe Einbindung der Meinung von Jugendlichen eine Möglichkeit deren besondere Art die Welt zu sehen und gestalten zu wollen wertzuschätzen, anzuerkennen, politisch zu hören.
Last but not least: Aktuell wird darüber diskutiert, dass das Wahlrecht Menschen mit geistiger Behinderung oder die sich in Betreuung befinden diesen nicht per se abgesprochen werden dürfe, da das Wahlrecht das höchste Gut der Demokratie sei. Auch vor diesem Hintergrund halte ich ein Wahlrecht ab 16 auf Bundesebene durchaus für diskutabel.
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Als ich Schülerin war, war gerade die Hochzeit der Republikaner in BaWü. Vor dem Hintergrund von Brandanschlägen in Deutschland und einer sichtbarer werdenden Neonazi-Szene gab es nicht nur Konzerte ("Rock gegen Rechts"), sondern auch große Demonstrationen, an denen die Schüler meiner Schule damals an einem Vormittag geschlossen teilgenommen haben. Da gab es eine Durchsage der Schulleitung, dass wer Unterricht versäume empfindliche Strafen bekäme wie zeitweisen Schulausschluss. Die SMV und einige Lehrer haben uns dennoch ermutigt zu gehen, da klar war, dass die Schulleitung nicht gegen alle SuS der Schule §90 ziehen würde. Am Ende war dann -wegen der regen Teilnahme- die offizielle Regel, dass verpasster Unterricht nachgearbeit werden musste und weitere Strafen nach Maßgabe der KL galten. Ich habe von keiner Klasse gehört deren KL Strafen verhängt hätten.Zivilcourage und ziviler Ungehorsam sind ganz wesentliche Bausteine einer wehrhaften Demokratie und stehen für mich wenigstens gleichrangig neben einer Schulpflicht, schließlich lernen die SuS die an derartigen Demonstrationen teilnehmen freiwillig etwas über gesellschaftliches Engagement und gelebte Demokratie.
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Die KA ist leider nicht so gut ausgefallen. Als ich die KA ausgeteilt habe, sind einige Schüler sehr beleidigend ihm gegenüber geworden, teilweise unter der Gürtellinie …
Hätte ich hart reagieren sollen? Finde es schon heftig, was sich Schüler so erlauben…
Welche Möglichkeiten hat der Kollege wenn ich es ihm sage? Kann man gegen solche Schüler vorgehen? Sie sind größtenteils volljährig
Wie hast du denn reagiert? Wie reagierst du sonst in derartigen Situationen? Auf den ersten Blick liest dein Post sich sehr unerfahren; optimistisch davon ausgehend, dass du tatsächlich Lehrer bist: Bist du vielleicht Ref oder Quer-/Seiteneinsteiger, dass dir hier noch entsprechende Erfahrungen fehlen?
Ich bin durchaus eine Lehrerin, mit der man diskutieren kann, bei Beleidigungen oder unsozialem Verhalten hört bei mir aber der Spaß auf. Hatte vor einigen Wochen einen Fall zwischen SuS, die durften sich dann im Nachsitzen gegenseitig Entschuldigungsbriefe schreiben und dazu eine Karte malen. Für Jungs in der Pubertät quasi die Höchststrafe... Nach Prüfung der Briefe auf inhaltliche Ernsthaftigkeit mussten die sich dann ihre Entschuldigungskarten gegenseitig überreichen. Fanden die nicht witzig, hat aber sichtbar etwas in ihnen ausgelöst und nachhaltige Wirkung gezeigt.
Wenn SuS sich mir gegenüber über andere Lehrer beschweren wollen à la "wie würden Sie denn in Situation x reagieren, Herr/Frau Y hat nämlich dieses und jenes gesagt/getan?", verweise ich die SuS generell darauf so etwas direkt mit der jeweiligen Lehrperson zu klären.
Wichtiger als was ein Kollege machen könnte/würde/vielleicht auch möchte ist, wie du in deinem Unterricht mit derartigen Situationen umgehst, der Rest liegt ja nicht bei dir, wobei es unter Umständen eine Frage sein kann, die im größeren Rahmen geklärt werden kann. Da würde ich dir empfehlen sehr klar und deutlich für Werte wie Respekt einzustehen, deinen SuS deutlich zu machen, dass du derartige sprachliche Entgleisungen in deinem Unterricht nicht akzeptieren wirst und das auch entsprechend sanktionieren.
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(...) Die benotete Gruppenarbeit könnte auch einfach deswegen funktionieren, weil's eine Gruppenarbeit ist und jeder eine konkrete Aufgabe bekommt und sich einbringen muss.
"Funktionieren" ist in der Klasse von der ich geschrieben habe gar kein Problem: Die bringen fachlich egal mit welcher Methode mehrheitlich gute Leistungen und stellen spannende, durchaus im Vergeich mit anderen Klassen auch ungewöhnliche Fragen (fachlich macht das wirklich große Freude mit denen zu arbeiten, pädagogisch ist es als Ref eher Bundesliga). Dabei herrscht allerdings eine unfassbare Grundunruhe und Lautstärke im Raum, die man als Lehrkraft kaum erträgt und der nur sehr schwer beizukommen ist. Da es immer dieselbe Handvoll SuS ist, die diese Unruhe anzetteln sind z.B.benotete GA ein Weg, diese SuS "einzuhegen" ins Unterrichtsgschehen, weil sie sich entscheiden müssen zwischen dauerhaftem Quatsch & Unfug oder eben der Mitarbeit und damit der guten Note, die sie, wenn sie mitarbeiten, im Regelfall auch erzielen.
Trotzdem finde ich das im Hinblick auf andere Lerngruppen einen wichtigen Ansatz den du ansprichst Krabappel, einfach auch um möglichst alle SuS zu aktivieren und in den Lern- und Arbeitsprozess einzubeziehen.
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Angesichts von Sommertraums Anmerkung zu Noten als Disziplinierungsmittel würde ich das gerne mit euch in einem eigenständigen Thread diskutieren, um als Ref/angehende Jungelehrerin von eurer Berufserfahrung zu profitieren.
Die Theorie ist klar: Noten haben unter anderem eine klare Sozialisationsfunktion, dienen insofern auch dem Erlernen gesellschaftlich anerkannter sozialer Regeln. In der Praxis ist genau diese Funktion aber sicherlich hochumstritten. Ich selbst merke, wie mir an dieser Stelle manchmal mein "innerer Gärtner" ins Gehege kommt mit der beruflichen Realität in der einen oder anderen Klasse.
In den meisten meiner Klassen gelingt es mir Regeln ohne zusätzlichen Notendruck auf der Beziehungsebene auszuhandeln bzw. deren Einhaltung sicherzustellen (= happy gardening). Eine meiner Klassen spricht auf mein "Standardprogramm" aus Beziehungsarbeit und konsequenter Klassenführung aber nicht an. Die Empfehlung erfahrenerer Kollegen die in der Klasse sind lautet dahingehend ein straffes Programm aus konstantem Notendruck (unangekündigte Tests, benotete Gruppenarbeiten,...), Elternarbeit (da die Eltern in dieser Klasse engagiert sind und ein Interesse am Unterrichtsverhalten ihrer Kinder haben), Verhaltenseinträgen und bestärkender Beziehungsarbeit durchzuziehen. Zuckerbrot und Peitsche in der verschärften Version wenn man so will und mehr der Einsatz im "Raubtiergehege" als Dompteur. Noten sind damit in dieser Klasse ganz klar ein Mittel der Disziplinierung, Sanktionierung und haben erst danach die Funktion den aktuellen Lernstand rückzumelden. Die Krux die ich sehe ist, dass damit Lern- und Leistungsraum kaum noch getrennt werden. Ängstliche SuS, die Fehler vermeiden wollen, könnten damit wichtigen, geschützten Übungsraum verlieren.Wie steht ihr zu dieser speziellen Funktion von Noten? Wie handhabt ihr das in eurem Unterricht (vielleicht auch um eine Klassenführung wie die oben Dargestellte vermeiden zu können)? Gibt es Klassen, bei denen ihr entgegen eurer sonstigen Überzeugungen und Konzepte dennoch anders agiert oder gelingt es euch dank entsprechender Berufserfahrung "eurer" Linie treu zu bleiben?
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Alle: nein, überraschend viele meiner letztjährigen 8er kamen mithilfe der eingeführten unterstützenden Symbole/Bilder aber noch auf 3-4 und gemeinsam im Klassenverband waren 8/10 meist noch benennbar. (Hatte ich selbst nicht erwartet, war etwas, was ich methodisch von einer Kollegin übernommen habe und angesichts des Erfolgs natürlich weiterführe.)
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Im "späteren Berufsleben" hat der Schüler vermutlich Gleitzeit oder kann mit dem Arbeitgeber einen Arbeitszeitbeginn absprechen, der zu seinem Lebensrhythmus passt. Starre Anfangszeiten wie in der Schule gibt es vielleicht im Einzelhandel, aber ansonsten doch kaum.
Vor allem vor dem Hintergrund, dass du auch Realschullehrerin bist, verstehe ich so eine berufsweltfremde Aussage gar nicht. Da gilt bei uns an der Schule ganz klar, - und im Sinne von Berufsorientierung und Schulpflicht- dass SuS pünktlich zu erscheinen haben. Wo Busse regelmäßig verspätet ankommen müssen unsere SuS -wenn möglich- eine Busverbindung früher wählen, andernfalls gibt es direkt einen Elternbrief und die verpasste Unterrichtszeit muss nachgearbeitet werden im Nachsitzen.
Kein Arbeitgeber mag Azubis, die gesetzte Arbeitszeiten nicht einhalten können oder wollen. Gleitzeit haben die wenigsten Ausbildungsbetriebe bei uns im Umkreis, wohl aber sehr klare Erwartungen an Arbeitsverhalten, Pünktlichkeit, Fleiß ihrer Azubis. Nicht alle meiner SuS lernen das ausreichend in ihren Elternhäusern. Der eine oder andere hat aber am Ende seiner Schulzeit durchaus verstanden, dass in der Welt außerhalb des eigenen Zuhauses andere, festere Regeln gelten und deren NIchteinhalten unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen kann.
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Ich würde dir wirklich gerne weiterhelfen, aber meine Methoden sind sicherlich nicht besonders innovativ, sondern eher klassische Methoden. Davon ausgehen, dass jeder SuS sein angestrebtes Ziel reflektiert kann man im Prinzip nie. Selbst mit Reflexionsbögen/Kompetenzbögen lässt sich ja nicht erzwingen, dass SuS tatsächlich mehr machen, als nur irgendwas hinzukritzeln, was passend klingt. Da sind vielleicht 90% als Ziel realistischer (und anspruchsvoll genug in manchen Klassen) als 100% (=alle SuS).
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(...) Und ich glaube auch nicht, dass man irgendwas ausspielen müsste oder dass irgendwo nur im Chor nachgesprochen würde (in Deutschland zumindest nicht),(...) auch wenn nicht nur sklavisch auswendig gelernt wurde.
Dass das bloße Auswendiglernen von "Stoff" vor dem Hintergrund moderner Bildungsziele kein ernstzunehmender Unterricht (mehr) ist, dürfte hinreichend klar sein. Es geht selbstverständlich immer darum, kognitive Aktivierung (Verständnis) zu erreichen. Die Frage ist die, wie das am effektivsten geschehen kann und nicht, ob man irgendwas stupide auswendig lernen sollte - das ist (zum Glück) längst vom Tisch.
Ähm nein, chorisches Sprechen ist das Mittel der Wahl (sic!) im Fremdsprachenunterricht zum Aussprachetraining, auch das "stupide Auswendiglernen" halten wir Fremdsprachenlehrer für nicht ganz so stupide und erwarten deshalb von unseren SuS Vokabeln einzeln oder im Satzgefüge auswendig zu lernen. Beides ist damit absolut und ohne jeden Zweifel Teil eines ernstzunehmenden Unterrichts mit modernen Bildungszielen, weshalb derartige Methoden sicherlich auch in 20 Jahren noch nicht vom Tisch sein werden. Manche "Klassiker" gehen einfach nicht besser, weil sie schon eine bestmögliche Erreichung eines bestimmten Lernziels ermöglichen.
In Wirtschaft/GK würde ich das oben Geschriebene weitestgehend unterschreiben: Natürlich lasse ich meine SuS nicht einzelne Artikel des GG auswenig lernen, erwarte aber absolut, dass mir jeder nach Beendigung einer Unterrichtseinheit zum Grundgesetz sagen kann, dass Art,1 GG die Menschenwürde behandelt und der Ewigkeitsklausel unterliegt, sprich auch von einer noch so jecken AfD nicht abgeschafft werden könnte. Ob sie das dann infolge der erfolgreichen Aktivierung von Tiefenstrukturen im Unterricht memorisieren oder weil sie es für eine Klassenarbeit auswenig gelernt haben ist mir dabei erstmal ziemlich latte, wobei ersteres natürlich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es sich nicht nur um "Bulimie-Wissen" handelt, sondern tatsächlich einen Beitrag zur Mündigkeit darstellt. (Tatsächlich können alle meine Klassen am Ende der Unterrichtseinheit wenigstens 5 der ersten 10 Artikel des GG benennen dank einer Geschichte zur kognitiven Aktivierung, die ich in der Einführungsstunde mit denen durchspiele.)
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In Wirtschaft kann Handlungsorientierung beispielsweise bedeuten eine Schülerfirma zu gründen und zu betreiben ("Unternehmer"), beim Thema Preisbildung ("Konsument") Preisverhandlungen im Rahmen eines Rollenspiels durchzuführen um damit zugrundeliegende Prozesse zu beschreiben und zu verstehen und den idealen Markt vom realen Markt abzugrenzen oder auch eine Verhandlung zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften/Betriebsrat zu Arbeitsbedingungen und Löhnen durchführen zu lassen ("Arbeitnehmer"). In jedem Fall ist es in der Sek.I natürlich nicht damit getan "Kronen zu basteln" und es geht auch nicht nur um "einfache kognitive Handlungen", sondern um alters-, schulart-, fach-, lernziel- und lerngruppenangemessenen Unterricht.
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Ich bin selbst noch nicht lange genug dabei, um solche Alternativen zu suchen,(...)
Mir ist gestern klar geworden, dass das so nicht wirklich stimmt. Fakt ist ja, dass ich nach mehr als 10 Jahren außerschulischer Bildungsarbeit sehr bewusst den Weg in den Schuldienst gegangen bin,u.a. weil ich an meiner alten Arbeitsstelle alle Aufgaben duzendfach verrichtet und perfektioniert hatte. Da gab es einfach wenig Neues für mich und wenig Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung. Auch wenn die Arbeit menschlich sehr erfüllend war, war ich intellektuell einfach nur noch dann gefordert, wenn ich mich in die Grammatik einer Fremdsprache einarbeiten musste, die ich noch nicht kannte, damit ich Kindern bei darauf bezogenen Hausaufgaben sinnvoll unterstützen oder Übungsaufgaben erstellen und korrigieren konnte. Der Wechsel in den Schuldienst bedeutet eine in vieler Hinsicht vertraute und dennoch völlig neue Aufgabe zu erfüllen, was intellektuell enorm anspruchsvoll ist im Moment. Da ich weiß, dass mir schnell fad wird bei Routinen gehe ich aber davon aus, dass ich in 10 Jahren neue Aufgabenbereiche dazunehmen werde (oder bereits dazugenommen haben werde), um mich weiter intellektuell ausreichend gefordert zu fühlen. Aufgrund meines bisherigen Engagements wird mein Weg dann wohl entweder in Richtung berufsbegleitender Promotion oder berufsergänzende Gewerkschafts- und Personalarbeit gehen. (Je nachdem, ob eher der Kopf neues Futter will oder das Herz.)
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Das habe ich bislang aus BaWü noch nicht gehört. Muss ich einmal in Erfahrung bringen, ob es bei uns etwas Ähnliches gibt (oder wenn nicht im Rahmen eines Ausbaus unseres Präventionsansatzes geben könnte/sollte).
Dass das Jugendamt in solchen Fällen zu lange blind sein kann habe ich leider auch schon von meinen Kollegen zuletzt gehört. Da würde es mir zumindest schwer fallen mich abzugrenzen, wenn ich weiß einem Kind widerfährt Leid und eine zuständige Stelle an die ich das abgeben können und auf deren Arbeit ich vertrauen können soll leistet nicht die notwendige Arbeit. Wäre Kontakt zum Kinderschutzbund in solchen Fällen eine Option, um den Druck aufs Jugendamt zu erhöhen?
Ganz unabhängig von meinen Überlegungen wünsche ich dir viel Kraft und auch Zeit für andere, ressourcenstärkende Dinge in der nächsten Zeit Frapper.
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Herzlich willkommen

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@Marlena, hallo hier in der Runde

Du musst immer erst das Stundenziel definieren und einen Weg skizzieren, den du einzuschlagen gedenkst, erst dann kann dir ein Fachkollege helfen. Zum Beispiel ob das, was du dir vorgenommen hast, zum Ziel führt/ob es zu viel/wenig/schwer ist etc. Die Grundidee muss aber von dir kommen.(...)Ich sag das jetzt mal aus meiner Perspektive als Ref: Beim 5.UB darf man das dann bereits wissen.

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Fragend-entwickelnder Unterricht (Frontalunterricht): Sehr anspruchsvolles Format als Lehrer, da man ständig gefordert ist; bedarf einer gut bis sehr gut entwickelten Gesprächstechnik (liegt nicht jedem); sehr starke Steuerung durch die Lehrperson, dadurch auch stärkere Möglichkeit der Kontrolle/Steuerung des Geschehens bei Störungen/Unruhe und intensive Form der Beziehungsarbeit, da man als Lehrer konstant mit den SuS arbeitet, diese fordert, Arbeitsleistung einfordert, Rückmeldung gibt, etc.; leistungsschwache SuS profitieren am stärksten von besonders stark gesteuerten Lernformen wie dieser.
Größter Nachteil: Sprechanteil der SuS sinkt unter Umständen stark ab --> Abwendung von reinen Ping-Pong-Gesprächen beispielsweise durch Meldeketten möglichOffene Unterrichtsformen: erlauben es insbesondere leistungsstarke SuS besonders intensiv in ihrem Lernprozess zu begleiten und zu unterstützen; viel Raum für kindliche Neugier und Interesse, was intrinisische Motivation unterstützen oder auch generieren kann.
Größter Nachteil: Wenngleich es auch für leistungsschwächer SuS wichtig ist Lernprozesse selbstorganisieren zu lernen, profitieren diese am wenigstens von offenen Unterrichtsformen; in Klassen die sehr starkes Engagement in der Beziehungsarbeit benötigen können zu große Anteile offenen Unterrichts kontraproduktiv sein. + Besonders vorbereitungsintensiv im Hinblick auf Materialien.Handlungsorientierter Unterricht: Zentraler Bestandteil vieler Fächer in denen simulatives, anwendungsorientiertes Lernen im Sinne der Kompetenzorientierung im Mittelpunkt steht. Erlaubt es meiner Erfahrung nach beispielsweise in Wirtschaft auch leistungsschwächeren SuS komplexe theoretische Zusammenhänge aus ihrem konkreten Handeln abzuleiten und zu verstehen. Sehr motivierend für viele SuS (die meisten meiner Klassen fragen gezielt nach solchen Ansätzen, da diese ihnen große Freude bereiten und sie nicht immer das Gefühl haben gerade etwas zu lernen, was gerade deshalb viel leichter möglich ist). Alle SuS sind involviert und müssen aktiv mitdenken und mitarbeiten. Selbst die größten Faulbärchen und "Denkverweigerer" lernen hierbei etwas. Dank der Anwendung/des eigenen Handelns ist das Wissen deutlich tiefer verankert als bei anderen Erarbeitungsformen und auch in Klassenarbeiten besser abrufbar mit einer gewissen Chance, dass SuS tatsächlich an der einen oder anderen Stelle etwas lebenslang lernen, da sich sich in realen, analogen Situationen daran erinnern.
Größter Nachteil: Vorbereitungsaufwand um motivierende, aktuelle, fachspezifische, angemessene Szenarien zu kreieren (da sind Schulbücher zumindest in manchen meiner Fächer nur begrenzt hilfreich).Literatur: Da gibt es viel für die Fächer und manches Allgemeine. Worauf sollen Literaturhinweise sich denn beziehen (Schulart/Fächer und Umsetzungsmöglichkeiten im jeweiligen Fach/fachübergreifende Mehtoden/...)? Hab für jedes meiner Fächer diverse Bücher im Schrank oder auch Fachzeitschriften, die dir je nachdem, was genau du wissen willst aber nicht weiterhelfen werden, da sie ggf.zu fachspezifisch sind.
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