Ich vermute auch stark, dass Abiturienten heutzutage nicht weniger wissen als frühere Generationen.
Das denke ich auch. Ich habe den Eindruck, dass die Art des Lernens und die Schwerpunktsetzung auf best. Skills sich geändert hat und dass die Welt "drumherum" sich sehr geändert hat und ihren Einfluss hat. Man sagt der Generation Z ja nach, dass deren Aufmerksamkeitsspanne geringer ist, vielleicht auch aufgrund des täglichen "Overloads" an Informationen durch die schnellen, digitalen Medien. Sie sind multi-tasking-fähiger, aber bewegen sich gleichzeitig weniger (so wird die Generation Z in meinem Englisch-Lehrbuch für die Oberstufe beschrieben). Sie sind einerseits digital natives, andererseits (meine Interpretation/Erfahrungen) wirken sie überfordert mit der "analogen" Art, zu arbeiten, sich Texte zu erschließen, das Wesentliche herauszuarbeiten und sich bei der Bearbeitung auf die eigentliche Aufgabenstellung zu konzentrieren oder auch einfach mal etwas auswendig zu lernen. Letzteres hat sogar neulich eine Mutter im Gespräch zu mir gesagt, dass ihr das auffällt, dass manche einfach nicht mehr in der Lage sind, Vokabeln oder grammatische Formen (Verbendungen) einfach auswendig zu lernen (und hier bin ich der Meinung, dass es ohne stures Auswendiglernen nicht geht). Und da kann man endlos Skills wie Lese- und Hörverstehen und Texte verfassen einüben, die Verbendungen werden sie immer noch nicht können, ohne sie zumindest einmal richtig auswendig gelernt zu haben.
In meinem Oberstufenkurs habe ich mich neulich gewundert, dass nicht nur ein S., sondern mehrere SuS nicht in der Lage waren, einen Text in ein paar Sätzen zusammenzufassen. Sie haben unwichtige Details genannt, aber waren z.T. nicht in der Lage, den Kern des Textes wiederzugeben.
(Aber das sind natürlich nur meine persönlichen Eindrücke.)