Beiträge von Palim

    Und so, wie du es hier schreibst...

    Die Brennpunktschule, an der ich früher war, lief schon vor 5 Jahren nur noch dadurch, dass Student:innen Klassenleitungen übernommen haben.

    ... ist es an anderen Schulen auch.

    Dann ist die Stundentafel zwar die gleiche, aber der Unterricht ist anders oder entfällt.

    Unter Corona haben sich alle über Schulschließungen aufgeregt, auch Wechselunterricht war zu wenig.

    Wenn in den Schulen über Monate die Lehrkräfte fehlen, man Vertretungen zur Aufsicht hat und keinen Unterricht erteilen kann, ist das keine Meldung wert.

    Die Erhebungen zur Studie waren kurz nach der Wechselunterrichts-Phase.

    Dann sieht man doch deutlich, wie die Ergebnisse ohne Unterricht aussehen,

    an einigen Schulen ist es seid Jahren so.

    NDS hat dann quasi gleich viele Stunden wie Berlin (wenn man Religion rausnimmt).

    Hm, nein.

    NDS hat nur 94 Std. in 4 Jahren, davon gehören 8 zu Religion, bleiben noch 86 für den Rest.

    BE Kl 1: _7 D, 5 Ma, 2 Su, 2 Mu, 2 Ku, 3 Sp - 21 Std.

    NDS Kl1: 6 D, 5 Ma, 2 SU, 1 Mus, 1 Ku, 3 Sp, 2 Rel - 18+2 Std. (die 3 Std. Sport sind Kontingent/ schuspez.)

    Kl 2: ___8 D, 5 Ma, 2 SU, 2 Mu, 2 Ku, 3 Sp

    NDS Kl1: 6 D, 5 Ma, 3 SU, 1 Mus, 1 Ku, 3 Sp, 2 Rel - 19+2 Std.

    Kl. 3: ___ 8 Deutsch, 5 Ma, 3 SU, 2 Mu, 2 Ku, __________2 Sport/1 Schwimmen, 2 Englisch. - 25 Std.

    NDS Kl3 __6 Deutsch, 5 Ma, 4 SU, 1 Mus, 1 Ku, 2 TG/WK, 2 Sp/ Schwimmen, ____2 Eng, ____1 AG, 2 Rel - 24+2

    Kl. 4: ____8 D, 5 Ma, 5 SU, 2 Mu, 2 Ku, __________3 Sp, _______________3 Eng________________ 28 Std.

    NDS Kl4 __6 D, 5 Ma, 4 SU, 1 Mus, 1 Ku, 2 TG/WK, 2 Sp/ Schwimmen, ____2 Eng, ____1 AG, 2 Rel - 24+2

    Wer gibt da was vor und wozu?

    Man übt ein, dass man das Heft von einer Seite beginnt und dann Seite für Seite nutzt, damit man Aufgaben leichter wiederfinden kann.

    ___________________________Und __________________________man__________________ schreibt

    in_______________________________ der ___________________________Zeile und

    __________________________________________nicht irgend __________________________ wo

    ____________springt ______________nicht auf _____________________der Seite.

    Ich finde Ethik für alle wäre eine gute Lösung. Da sollten alle (Welt-) Religionen neutral Thema sein und eben Werte & Normen, philosophieren, etc.

    In HH gibt es "Religion für alle", das wird ähnlich sein.

    Meiner Meinung nach gehören die Religionen mit dazu und auch die Kenntnisse der bekanntesten Erzählungen, sowie der Hintergrund der Feiertage.

    In NDS

    6 Deutsch, 5 Ma, 4 SU, 1 Mus, 1 Ku, 2 TG/WK, 2 Sp, 2 Eng, 1 AG (Wahlpflicht... das machen nicht alle Schulen, aber ich weiß nicht, wo die Stunde dann bleibt), 2 Rel - 26 Std. einschließlich Religion, was bei euch ja zusätzlich wäre

    Gibt es denn für LER und Religion andere Lehrkräfte oder wird es trotzdem von euch erteilt?

    Ich kann nur aus meinen persönlichen Erfahrungen und aus unserem Umfeld berichten und die zeigen, dass Kinder, die vier Jahre in der Grundschule, durch eine inzwischen ja auch fragwürdige Methode, das Schreiben gelernt haben, an den weiterführenden Schulen benachteiligt sind. Dieses Defizit kann auch an den weiterführenden Schulen nicht wirklich konsequent aufgearbeitet werden. Im Übrigen ist das nicht nur meine Meinung, sondern auch die Lehrer an unserer weiterführenden Schule benennen dieses Problem ganz klar.

    Mit dem Erlernen von mathematischen Grundkenntnissen ist diese Tatsache auch nicht wirklich vergleichbar 😉. Es sei denn, Sie vergleichen Äpfel auch gerne mal mit Birnen.

    Nachdem die Diskussion über Verbote in z.B. NRW hochkochte, hat das Land NDS in den Grundschulen abgefragt, wer überhaupt nach der Methode unterrichtet (jede Schule wurde angerufen). Es gab dazu eine Anfrage im Landtag und eine entsprechende Antwort.

    Die allermeisten Schulen haben nie nach der Methode unterrichtet, aber das Gerücht, dass es so sei, hält sich hartnäckig und jedes Freie Schreiben wird als Indiz genommen und kritisch beäugt.

    Die von dir selbst veröffentlichte Handreichung richtet sich übrigens an die SekI, also den Rechtschreibunterricht ab Klasse 5.

    Die GS haben schon Jahre vorher so eine Handreichung bekommen mit einem umfassenden Anhang zum Erstunterricht, zu Auffälligkeiten und Übungen.

    Ein Großteil dessen wird von den Materialien abgedeckt, die nahezu alle Schulen für das 1. Schuljahr einsetzen.

    Wenn ich es wissen wollte, würde ich die Schüler:innen nach den Fibel-Figuren fragen und hätte schnell heraus, mit welchem Lehrgang sie gearbeitet haben.

    Tablets oder Notebooks werden die SuS in der Grundschule höchstwahrscheinlich nicht haben. Auch eine schuleigene Plattform, wo man z.B. Arbeitsblätter etc. hochladen kann, wird es für die Grundstufe wahrscheinlich nicht geben.

    Doch, zum Ausleihen in der Schule.

    Die Plattform gibt es auch, bei uns inzwischen an allen Grundschulen. Alle Kinder bekommen einen Zugang (eher Eltern, getrennt sind bisher nur Elternvertreter:innen)

    Die Erfahrungen, Materialien darüber zu teilen, waren unter Corona sehr unterschiedlich. Erwartet wird es dann von den Eltern. Das hat oft nicht geklappt, selbst mailen können nicht alle.

    Mit den Tablets könnte man es in der Schule anleiten, dass die Kinder es allein schaffen, Aufgaben abzurufen und Ergebnisse hochzuladen. Könnte … wenn man das machen will.

    Was ich auch täglich benötige, ist eine Übersetzungs-App

    :_o_D

    Musste auf Grund der mangelhaften Digitalisierung letzte Woche den OHP auspacken.

    S1: cool

    S2: Was ist das denn?

    S3: ein Roboter?

    Ich musste lachen.

    L: ja, klar, ein Hausaufgabenroboter

    S haben dann gestutzt, mit Ironie ist es in Klasse 1 noch schwer,

    dann haben sie überlegt, was noch möglich wäre.

    Danach habe ich das Wunderwerk erklärt.

    Ich hatte den Gedanken, dass es gut ist, wenn man vielerlei Kram beherrscht und schnell einsetzen kann, Plan B und C braucht es ständig, und habe mich gefreut, dass die Kinder so fasziniert waren.

    Eigentlich wollte ich ja nur ein Bild zeigen.

    Ob man wohl noch ein Filmvorführgerät ausleihen kann und dazu eine große Spule mit einem tollen Film? Das wäre mal etwas für ein Herbstfest.

    Es ist sehr abhängig von den technischen Möglichkeiten der Einzelschule.

    Unser WLAN macht was es will, also nicht das, was es soll, da geht dann fast nichts mehr.

    Ansonsten können die meisten:

    - Bilder und Filme zeigen

    - Internetrecherche

    - Antolin und Anton bedienen

    In einigen Schulen sind Dokumentenkameras beliebt, da wird dann ein AH druntergelegt und per Board/Beamer gezeigt und das Ergebnis eingetragen/ verglichen,

    in einigen Schulen geht es per Foto der AH-Seite und Bearbeitung am Tablet Stift.

    Den Klassensatz Tablets kann man sich ausleihen, das machen die meisten wohl am ehesten für eine Anton-Übezeit,

    gut ist, wenn man es auch in anderen Fächern zu Recherchezwecken einsetzen kann.

    Sinnvoll finde ich, wenn man Hilfen/ Seiten/Videos/ Hinweise per QR-Code bereitstellen kann, sodass die Kinder es dann nutzen, bzw. vorab gewählte Seiten einfacher aufsuchen können.

    Filme dreht bei uns bisher keiner im regulären Unterricht, das bleibt bisher den Lehrkräften, die es in einer AG nutzen wollen.

    Wenn eines guten Tages das WLAN geht, alle Klassen ein Bord haben, wird es bestimmt besser, zumal das Kollegium jung ist,

    hat man schon viel Erfahrung mit anderen Medien und wenig Zeit für die Vorbereitung, wird man langsamer neue Medien einbauen.

    … und es gibt auch junge Kolleg:innen, die diese Sachen lernen müssen.

    Ich weiß, dass ich es in der Ausbildung in einer Vollen Halbtagsschule anders erlebt habe.

    Dort hatten alle 1.+2. Klassen 5 Stunden und die 3.+4. täglich 6 (so erinnere ich es zumindest).

    Die Tage waren anders eingeteilt und die zusätzliche Zeit ging ins Üben, die Klassenleitung hatte diese Stunden und es gab individuelle Aufgaben (vergleichbar mit Wochenplan-Aufgaben).

    Derzeit sehe ich, dass Kinder nach einer Pause, bei uns ist in der 5. Stunde die Betreuung für die Verlässlichkeit, im Anschluss doch wieder recht gut mitarbeiten können, wenn sie dann in der 6. Stunde in einer kleinen Gruppe Förderung erhalten. Das planen wir nur in Ausnahmen, aber ab dem 2. Halbjahr klappt das auch bei Erstklässlern recht gut.

    Ich habe es vorhin noch mal nachgeschlagen,

    Hamburg hat 108 Stunden in der Pflichtstundentafel der Grundschule,

    Bayern 104,

    dazwischen die anderen Länder,

    Niedersachsen 94,

    Brandenburg 93,

    Hessen, SH und Berlin 92 (Schlusslichter).

    Die Aufteilung innerhalb der Grundschule ist auch verschieden, manchmal flexibel,

    In NDS kann man in der 1. Klasse 20 Stunden setzen und 22 in der 2. Klasse

    oder beide Male 21 Stunden.

    „Nur“ ist also relativ.

    Entscheidend wird auch sein,

    - ob man 5, 6 oder 7 Stunden Deutsch erteilt,

    - ob man zusätzliche Förderstunden für alle hat,

    - ob man zusätzliche Förderstunden für kleine Gruppen hat,

    - ob man als Klassenleitung viele oder wenige Stunden hat und die Zeit für die Klassenangelegenheiten überwiegend aus den Deutschstunden genommen werden müssen (Klassenleitung hat D/Sp) oder andere Zeiten möglich sind, weil man nahezu alle Fächer hat und dann einfacher etwas verschieben kann.

    Am Ende können wir auch keine Wunder vollbringen und wenn beim Schüler schlichtweg die Grenze des Wollens und des Könnens erreicht ist, muss man das akzeptieren. Wenn er die Schule am Ende ohne gesicherte Lesekompetenzen verlässt, muss er sich überlegen, ob er so sein ganzes Leben irgendwie verbringen will oder vielleicht doch noch einmal zur Volkshochschule geht und einen Kurs belegt. Manche bekommen im Erwachsenenalter noch einen Motivationsschub, bei Anderen ist halt wirklich Hopfen und Malz verloren.

    Ich hatte ja weiter oben schon geschrieben, dass eine „macht was ihr wollt“ Einstellung in den Grundschulen nicht vorstellbar ist und dass es nicht ausreicht, ein Angebot auszulegen.

    Gymshark

    Zu diesem Beitrag bescheinige ich dir persönlich ein geradezu erschreckendes und extrem herabwürdigendes Menschenbild, das du da zeichnest.

    Nahezu alle Schüler:innen sind in der Grundschule in der Lage, lesen zu lernen, wenn sie Hilfe beim Üben erhalten.

    Kinder mit Unterstützungsbedarf Lernen benötigen länger, diese Zeit wird ihnen über den Unterstützungsbedarf gewährt.

    Selbst die Kinder mit Unterstützungsbedarf Geistiger Entwicklung, die bisher bei uns an der Schule waren, haben es geschafft, lesen zu lernen. Letztere hatten aber Helfende an ihrer Seite, die für sie allein da sind und täglich mit ihnen wiederholen und üben können. Und sie benötigen sehr viel Zeit, da reicht ein Jahr nicht aus, in Klasse 3 oder 4 freut man sich dann über die Fortschritte. Sie lesen auch dann keine Bücher, aber sie bleiben keine Analphabeten.

    Sich darauf zurückzuziehen, dass einige es einfach nicht könnten, ist … mir fehlen angemessene Worte, aber ich finde die Einstellung mehr als herabwürdigend.

    Es wird Kinder geben, die es nicht erlernen können, bestimmt, aber es sind bei Weitem nicht 25% der Kinder, die kognitiv nicht dazu in der Lage sein sollen.

    Von „wollen“ kann noch weniger die Rede sein, gerade die beeinträchtigten Kinder wollen oft unbedingt und üben engagiert und kommen doch nur langsam voran, was nicht am Wollen, sondern an der kognitiven Beeinträchtigung liegt.

    Und ja, es gibt auch in der Grundschule Kinder ohne Neugier, ohne Interesse, abgestumpft, gezeichnet, übermüdet, hungrig, manche grenzenlos, das sind solche, die vor lauter Schrecken und Sorgen im eigenen Leben gar nichts mehr wollen oder wagen.

    Es werden keine Wunder erwartet?

    Doch.

    Aber anders, als du es zeichnest:

    Erwartet werden sollte dass man die Aufgaben in der Grundschule ernst nimmt und dafür die notwendige personelle Ausstattung gewährt, um Kindern schon frühzeitig im Lernprozess Unterstützung zu geben. Das wäre aus heutiger Sicht ein Wunder, auch wenn es eine Selbstverständlichkeit sein sollte.

    Weil dies seit 20 Jahren nicht erfolgt, gebärdeten man sich nun erstaunt … und erwartet einmal mehr, dass Lehrkräfte in der Grundschule dies mit vorhandenen Mitteln retten.

    Dieses „Wunder“ werden die Grundschullehrkräfte nicht liefern können.

    Bestimmt suchen die Lehrkräfte an Grundschulen, wie sonst auch, nach Möglichkeiten und Lösungen, was sich auch hier im Forum abzeichnet. ( Quittengelee Liste folgt).

    Das fehlende Personal werden die Lehrkräfte nicht einstellen können und den Lehrkräftemangel müssen sie seit vielen Jahren auffangen, Abordnungen und anderes Personal einarbeiten und Material wie Wissen teilen.

    Es geht also einmal mehr auf dem Rücken der Grundschullehrkräfte, die es nicht schaffen, sich genügend abzugrenzen, um bei einer 40-h-Woche zu landen, weil sie die lesenden Kinder sehen wollen und wissen, was den ihnen anvertrauten Kindern möglich wäre, wären die Bedingungen bessere.

    Am Ende werden sich die Grundschullehrkräfte aber sicher nicht hinstellen und behaupten, die Kinder wären schlicht zu dumm und hätten nicht gewollt.

    Es gibt eine Menge dieser Maßnahmen, wenn wir eine Liste erstellen würden, wäre sie riesig und es gäbe vieles, was in den meisten Schulen stattfindet.

    Aber offenbar reicht es ja dennoch nicht.

    Gerade hinsichtlich der 20-25% auffallend schwacher Kinder denke ich, dass sie weit mehr persönliche Betreuung benötigen, damit es früher mit dem Lesen klappt und dann nicht länger quälend und anstrengend ist. Damit wäre viel gewonnen, denn erst dann können die anderen Maßnahmen ihren Nutzen entfalten.

    Mädsche und Bubsche gibt es im Dialekt auch, Jung und Wicht in der plattdeutschen Sprache,

    aber zu Mädchen müsste Bübchen gehören (Mädchen hört und Bübchen, macht mir auf das Stübchen)

    Jungen und Maiden oder Mägde sagt aber niemand,

    bei Mädchen steht eine sächliche Verkleinerungsform neben Junge.

    Warum hat man bei der weiblichen Form die Verniedlichung nicht aufgehoben?

    Für DaZ-Lerner:innen schwierig, weil die Verkleinerung Neutrum ist, das Kind aber weiblich.

    Beißt sich das nicht mit der Auffassung, dass die Lese- und Schreibkompetenzen von jungen Leuten immer schwächer werden?

    Ich denke, hier müsste stärker unterschieden werden, aus welchem Elternhaus diese jüngeren Personen kommen. Dass junge Personen aus dem ludwigshafener Problemviertel hiermit keine Probleme haben, würde ich zumindest anzweifeln.

    „Lehrer:innen“ ist einfacher zu erlesen als „Lehrerinnen“.

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