Beiträge von Palim

    Hatte nicht MV oder SA auch sowas geplant?

    Da haben die anderen Bundesländer signalisiert, dass sie die Abschlüsse nicht anerkennen würden.

    Mich regt es auf:

    Das Land reagiert nicht rechtzeitig auf den Lehrkräftemangel und achtet nicht auf die Arbeitsbedingungen, man setzt ungelernte Kräfte für Vertretungsregelungen ein und untergräbt die Professionalität der Berufes,

    dann A13 steht für alle (Lehrkräfte) im Raum,

    aber noch bevor das greift werden nicht die Bedingungen verbessert, sondern man setzt auf eine geringere Professionalität und schafft Möglichketen, noch günstigeres Personal einzustellen.

    Könnte an der Uni oder am SekII Studiengang liegen, bei uns war der Pädagogik- und auch der Praxisanteil schon damals nicht gering und sehr hilfreich,

    allerdings kamen auch damals andere Studierende ohne Ahnung ins Ref.

    Das ist auch heute sehr unterschiedlich, einige haben trotz Praxisphase und Vertretungsvertrag vorab z.B. von Unterrichtsplanung keine Ahnung, andere Unis vermitteln es offenbar.

    Nein, an der Stelle verstehst du mich falsch. "Schuld" haben die in meinen Augen nur dann, wenn sie eben Zeug voraussetzen, das gar nicht von allen erfüllt werden *kann*. Das geht m. E. an der Primarschule gar nicht.

    Doch,

    das unterschätzt du oder schätzt es aus deiner Sicht völlig falsch ein.

    Auch wenn die Inhalte für Außenstehende nich so einfach erscheinen, ist es für Grundschüler schwierig zu verstehen und schwierig zu lernen, einmal mehr, wenn die Voraussetzungen fehlen und man sie nebenbei erst aufarbeiten muss oder wenn Lernschwierigkeiten unterschiedlichster Art das Lernen erschweren.

    Und auch das Kind ohne Deutschkenntnisse womöglich mit Unterstützungsbedarf GE und das Kind mit den Eltern, die Analphabeten sind, sollen lesen lernen - irgendwie und möglichst in 3 oder 4 Jahren. Trotzdem würden diese Kinder im Vergleich mit anderen ihres Alters immer schlecht abschneiden.

    Den Anspruch, gleiche Voraussetzungen zu schaffen, habe ich nicht, vielleicht verstehe ich auch etwas anderes darunter, ich habe eher den Anspruch, alle Kinder in möglichst allen Fächern so weit es geht zu bringen, die Lernvoraussetzungen zu verbessern und die Anstrengungsbereitschaft zu fördern.

    Wenn man dann Artikel liest, dass Intelligenz nur einen kleinen Teil bewirkt, Anstrengung und Motivation und anderes auch notwendig ist, dann können einige Kinder eben doch aufholen oder es zumindest auch weit bringen.

    Ihr könnt einfach nicht fordern, was nicht von allen erfüllt werden kann, schon gar nicht in der Primarstufe. Wenn ihr der Meinung seid, dies das und jenes muss zwingend zu Hause geübt werden und dann auf dieser Unbekannten, die ausserhalb der Schule erarbeitet wurde, weiter euren Unterricht aufbaut, müsst ihr euch über Fälle wie diese Grundschule in Ludwigshafen nicht wundern.

    Ich nehme den Part mal heraus.

    So, wie du es schreibst, lastest du allein den GS-Lehrkräften an, dass die Kinder innerhalb eines Jahres die Inhalte nicht erlernt haben.

    Das greift meiner Meinung nach zu kurz. Bei bestimmten Kindern ist es gar nicht möglich, ihnen binnen eines Jahres die angesetzten Inhalte zu vermitteln. Wunder vollbringen auch Grundschullehrkräfte nicht im Minutentakt.

    Bei dieser Schule und diesen Kindern gehe ich davon aus, dass sie zu Schulbeginn eine Menge aufholen müssen, das normalerweise vorausgesetzt wird.

    Ich persönlich halte nichts davon, dass man die Hürden für die Beschulung erhöht, sondern denke, dass das schulische Angebot erheblich erweitert werden muss, damit man die Kinder auffangen kann.

    Das Ministerium zählt in diesem Fall die zusätzlich gewährten Stunden auf, aber die sind für die gesamte Schule gesehen genannt und niemand weiß, wie viele dieser Stunden tatsächlich zur Förderung eingesetzt werden konnten oder in der Vertretung verpufft sind.

    So oder so muss man aber viel Zeit für Grundsätzliches aufwenden, so wie du es für deine neuen SuS auch erklärst. Das geht nicht von heute auf morgen, bei Kindern zu Beginn der Schulzeit dauert es wirklich lang, zumal bei etlichen die sprachliche Hürde hinzu kommt und man bei 98% Migrationshintergrund kein förderliches Sprachbad in der deutschen Sprache erwarten kann.

    Bei pfiffigen Kindern ohne Deutschkenntnisse dauert es 3-6 Monate, bis sie einigermaßen Deutsch können, um zumindest im Alltag einiges zu verstehen. Bei den Kindern, die im Lernen/ Hören/ Sehen eingeschränkt sind, dauert es länger.

    Da sich aber Inhalte häufig auch über Sprache vermitteln, kann man quasi die 6 Monate, die man zum Erlernen der Sprache und der Regeln eines Schullalltags benötigt, nicht auf die sonst üblichen Lerninhalte verwenden. Die Kinder könnten gar nicht Schritt halten. Also vermischt man die ersten Lerninhalte mit vielen zusätzlichen Übungen und Aufgaben, in denen man Deutsch und Regeln vermittelt.

    Auch bei den Eingangsklassen, die genau auf dieses Problem eingehen und für den Inhalt der ersten beiden Schuljahre auch 1-3 Jahre Zeit einräumen, benötigen bestimmte Kinder die 3 Jahre Zeit, um die Grundlagen im ausreichenden Maß zu erlernen.

    Ganztag oder HA-Hilfe ist noch immer nicht flächendeckend an allen Schulen eingerichtet. Da könnte man zuerst ansetzen, um denen, die Hilfe benötigen, diese auch zu gewähren.

    Gleiches gilt für zusätzliche Assistenzen in den Schulen, die mit den Kindern lesen, Kopfrechnen üben oder auch mal Ordnung in den Ranzen bringen oder anderes in Begleitung üben.

    Die Verbesserung der vorschulischen Förderung wäre ein Segen für diese Kinder, in Niedersachsen hat man genau das (verpflichtende Sprachförderung vor der Einschulung für alle Kinder, die es nötig hatten, Testung durch die Schule) gestrichen, weil man darüber den Lehrkräftemangeln in den Schulen lindern und die Statistik schönen konnte.

    Ich glaube, dass HA in Klasse 1+2 gar nicht allein zu schaffen sind für Kinder im Alter von 5-7.

    Und wenn sie es in dem Alter nicht lernen, werden sie es danach nur sehr schwer lernen, sie zu erledigen.

    Zu erwarten, dass Lernwörter zu Hause geübt werden, ist genau einer der Punkte, wo man die Benachteiligung verschärft, in dem Wissen, dass bestimmte Eltern das nicht leisten können und werden. Da kann an aber andere Formen finden, sodass die Kinder sich am Nachmittag mit den Lernwörtern beschäftigen müssen.

    Für mich ist die schwierigste Baustelle das Lesen, weil man das schlecht allein üben kann, und das Lösen vom zahlenden Rechnen, auch da braucht es sinnvolle Hilfe.

    Meiner Meinung nach kann man die Erwartungshaltung als Lehrkraft durchaus von dem Handeln als Mutter unterscheiden.

    Die Mütter und Väter im Forum unterstützen ihre Kinder vermutlich bestmöglich - sie geben das, was sie können. Das tun andere Eltern zum Teil auch, können aber nicht so viel wie andere, dafür gibt es unterschiedliche Gründe.

    Darum müssen die Eltern im Forum aber als Lehrperson nicht davon ausgehen, dass alle anderen Eltern ihnen gleich die Kinder unterstützen. Selbst wenn man mit der Vorstellung in die Grundschule geht, fällt man schon im ersten Praktikum mit einer entsprechenden Einstellung aus allen Wolken … ja, manche habe ich schon selbst aus den Wolken geschüttelt und bin froh, wenn sie mit der Einstellung nicht Lehrkraft werden, nicht mal im herausragend guten Einzugsgebiet.

    Selbst im Akademiker-Einzugsgebiet gibt es genug am Arbeitsverhalten zu tun und auch diese Eltern und Kinder sind nicht immun gegen Lernschwierigkeiten oder andere Herausforderungen.

    Schräg wird es da, wo man den Blick dafür verliert, sich darauf einrichtet und zum Ausdruck bringt, die anderen Eltern müssten sich einfach nur ein bisschen mehr anstrengen, dann wären die Kinder auch nicht benachteiligt.

    Und schräg ist es, dass die Gesellschaft die Segregation immer weiter forciert, mit der Wahl der besseren Schule, der tolleren Freunde etc., dabei an die eigenen Kinder denkt, ja, verstehe ich anteilig, letztlich aber damit die Benachteiligten noch weiter ins Abseits stellt und außer Acht lässt und eine bessere Versorgung der KiTa und Schulen, die diese Kinder auffangen, nicht zu Stande bringt.

    Damit lässt man die Kinder sehr früh an einfachen Anforderungen scheitern.

    Dass an einer Schule, deren Kinder zu 98% Migrationsanteil haben und vermutlich zu einem sehr hohen Anteil auch eine Elternschaft mit weniger Schulbildung und einer Menge Problemen, viele Kinder zu Beginn der Schulzeit mehr Zeit und Unterstützung benötigen, ist dann eine Schlagzeile, die auch intendieren kann, „die Schule“ hätte es retten sollen, obwohl doch die Schlagzeile sein müsste, dass es gesellschaftlich und politisch nicht vorgesehen ist, diese Schule entsprechend zu unterstützen, obwohl die Abhängigkeit gerade für Deutschland schon lange bekannt ist.

    Ich verstehe den Einwand irgendwie nicht.

    Dass Eltern ihre Kinder unterstützen wollen, ist doch richtig, und als Lehrkraft kann man das schlecht unterbinden.

    Viel eher sollte es doch so sein, dass ich als Lehrkraft beachte, wer wie viel Unterstützung hat und wer in der Schule mehr Hilfe benötigt.

    Um allen Chancen zu ermöglichen, gehört für mich auch dazu, dass ich Aufgaben bewusst so stelle, dass sie von den Kindern und nicht von den Eltern erbracht werden (müssen). Dann werden bestimmte Aufgaben eingesammelt und nicht mit nach Hause gegeben, damit die Leistung in der Schule erbracht wird und bewertet werden kann, was die Kinder schaffen. Und ja, auch das finden bestimmte Eltern gar nicht toll, sondern protestieren vehement, weil man an dieser Stelle Leistung vom Kind erwartet und den Eltern die Möglichkeit nimmt, dem Kind diese abzunehmen.

    Die Schreibaufgaben, die zu Hause offensichtlich von einem Familienmitglied erbracht wurde, radiere ich übrigens aus. Da muss das Kind dann selbst noch mal ran.

    Schon interessant, dass es jetzt hier im Thread auch um die Hausaufgaben geht.

    Antimon hat etwas aus dem anderen Thread hier beantwortet und es ja auch extra dazu geschrieben:

    Ich kommentiere das mal hier, hier passt es nämlich hin

    Es war erwartbar, dass das Thema HA mehr Gesprächsbedarf erzeugt, in dem anderen Forum ging es ja eigentlich um Arbeitszeit, nicht um das Für und Wider oder die Erwartungshaltung an Lehrkräfte oder Eltern.

    Wenn Kind A das kann, muss Kind B das auch können.

    Tatsächlich ist man nah genug dran, dass man schon recht genau weiß, wessen Eltern die HA korrigieren, und wessen Eltern das nicht können.

    Da guckt man vielleicht doch mal bei A weniger hin als bei B, weil man vermutet, das A ohnehin fehlerfreie HA abgibt.

    Ist man in Einzugsgebiet A, kann man sich das Kontrollieren der Aufgaben womöglich sparen, da man ohnehin keine Fehler findet,

    ist man in Einzugsgebiet B, hat man sehr viel damit zu tun, den Kindern überhaupt eine entsprechende Arbeitshaltung zu vermitteln.

    Das ist verkürzt, es gibt nicht nur A und B.

    Unterschiede ergeben sich in den Beiträgen auch entsprechend der Unterstützung, die über Hort/ Ganztag/ HA-Hilfe gewährt werden ... oder eben auch nicht, weil solches an der Schule (noch immer) nicht angeboten/ umgesetzt ist.

    Und die notwendige Unterstützung zieht sich durch, es sind ja nicht allein die HA, die Arbeitshaltung, auch die Materialien, das Interesse und die Neugierde, die gefördert werden, die Berührung mit unterschiedlichsten schulrelevanten Themen, die Erfahrung von Erklärung oder Diskussionen überhaupt und vieles mehr, das man bei A erwarten kann, bei B aber nicht.

    Aber Papi und Mami A mit Studium und Titel sind kein Garant für das exzellente Erstellen von HA, die Erfahrung von Grenzen, das Einfordern von Anstrengungsbereitschaft oder ausreichend Zuwendung.

    Man hat es schnell raus, bei wem die HA begleitet UND korrigiert werden, das zeigt sich schon sehr früh in Klasse 1 und es ist auch immer mal wieder Thema in Gesprächen, wenn es um das selbstständige Anfertigen von Aufgaben geht. Hilfe bei den HA kann sich auch nachteilig auswirken, wenn sich das Kind zu sehr auf die Hilfe verlässt. Dann überlegt man gemeinsam, wie es anders gehen kann.

    Außerdem kann man als Lehrperson die Erwartung auch schon auf dem ersten Elternabend formulieren: möchte ich, dass die Eltern die HA kontrollieren und korrigieren, oder sage ich deutlich, dass die Lehrkraft die HA korrigiert, die Eltern aber kontrollieren sollen, ob das Kind die HA erledigt. Das sind auch übliche Fragen von Eltern nach dme Motto "Wie hätten sie es denn gern" oder "Hilfe, mein Kind kommt zur Schule".

    Ich gehe davon aus, dass doch recht viele Kind Unterstützung benötigen: Was hast du auf? Was musst du machen? Ist geklärt, was zu erledigen ist, schaffen es viele Kinder selbst - das ist im Unterricht ja auch so.

    Lesen kann ein Anfänger allerdings nicht allein üben, dabei braucht es jemanden, der mit aufs Blatt guckt.

    Als Nichtgrundschullehrer finde ich die Unterschiede bezüglich Hausaufgabenkorrekur ja interessant. Mich würde interessieren, wie die Rechtschreibleistungen von Grundschülern aus Bayern im Vergleich zu z.B. NRW aussehen. Angesichts dessen, wie die Fünftklässler an Gymnasien schreiben, scheint mir, dass man hier bei uns in diesem Punkt bereits vollumfänglich kapituliert hat und es letztlich auch egal ist - wäre spannend, ob Bayern (bei regelmäßiger Korrektur) andere Ergebnisse erzielt.

    Davon abgesehen hört sich das nach einem Arbeitsaufwand an, den ich bei freier Entscheidung auch nicht betreiben wollen würde.

    Es war doch nur eine Äußerung aus NRW, oder?

    Bestimmt ist es nicht bei allen Lehrkräften gleich. Neben den engeren Vorgaben in BY gehören aber auch mehr zusätzliche Kräfte und weit mehr Unterrichtsstunden dazu - ich meine, im Vergleich zu NDS sind es 10h weniger auf die 4 Jahre gesehen, da könnte man auch mehr Deutsch unterrichten.

    Wieviel ich auch kontrolliere und sanktioniere, bei etlichen Eltern führt es zu keinerlei Verbesserung und die Kinder schaffen es einfach nicht selbstständig, wenn es zu Hause niemanden interessiert und man eher dagegen arbeitet. Aber wenn man nicht dagegen hält, dann werden diese Kinder sehr schnell abgehängt se8n, was ich enttäuschend finde und was noch mehr Arbeit nach sich zieht, weil man dann noch mehr fördern muss oder Förderpläne, Gutachten und ein weiteres I-Kind in der Klasse hat.

    Es mag an anderen Schulen anders und quasi von selbst laufen, bestimmt gibt es Eltern, die sich darauf einstellen und dann selbst mehr kontrollieren und korrigieren, dann muss man aber auch eine entsprechende Elternschaft haben.

    Die Kinder, die nicht aus solchen Elternhäusern kommen, schon in Klasse 1 aufzugeben, finde ich falsch und bodenlos. Dann muss man sich nicht wundern, dass sie irgendwann die Abschlüsse nicht schaffen, weil sie nicht lesen können und das 1+1 bis 20 nicht sitzt.

    Die RS-Leistung hängt sicher auch von Übung und Kontrolle ab, aber ganz bestimmt auch von den Vorläuferfähigkeiten. Dieses Mal bin ich in Deutsch eher zufrieden, dafür in Mathe wahrlich entsetzt und weiß schon jetzt, dass es in Mathe schwierig bleibt.

    Antimon

    Einige hatten ihren Tag ja schon beschrieben.

    Bei uns kommen die Lehrkräfte zwischen 6.30 und 7.30 Uhr, und nutzen die Zeit für Vorbereitungen und Absprachen.

    Dann beginnt die Vorviertelstunde, wo man schon in der Klasse ist, aber auch noch mal etwas organisieren/kopieren gehen kann. In dieser Zeit kommen die Kinder in die Klasse, in einigen Schulen beginnt damit eine offenere Lernzeit.

    Den Schulbeginn legt jede Schule selbst fest, 7.45 oder 7.55 oder 8.00 Uhr sind üblich. Mit den ersten 5 Stunden + Pausen muss man 5 Zeitstunden abdecken, in denen die Schule die verlässliche Betreuung der SuS gewährleisten muss.

    Zumeist hat man seine 5-6 Unterrichtsstunden am Stück, dazwischen immer die Frühstückspause und je nach Größe des Kollegiums noch 1-x Aufsichten in der Pause und je nach Lage der Schule Busaufsichten.

    Springstunden sind eher selten, 3 davon sind schon eine Ausnahme.

    Um 13.30 Uhr ist die 6.Stunde beendet, Kolleg:innen mit Kindern oder Hunden sind schneller verschwunden als andere, viele erledigen einen Großteil von Planung und Vorbereitung und Korrekturen zu Hause.

    Wenn ich täglich 29!! Hausaufgaben kontrollieren müsste zu den vielen Arbeiten/ LZK die ich schreibe plus der Vorbereitung/ Elterngespräche/ weiteren schulischen Terminen würde ich ein Dauerminusgeschäft machen. Dazu bin ich nicht bereit...

    Es gab die Frage nach der Arbeitszeit und hier schreiben viele, die mit 40h auszukommen scheinen.

    Die Arbeitszeitstudie aus Göttingen hat vorgerechnet, dass man wöchentlich 48h arbeiten müsste, wenn man die Ferien frei haben wollte, quasi als Ausgleich.

    Sie hat aber auch erhoben, dass viele Lehrkräfte damit nicht auskommen. Es gibt also Lehrkräfte, die sich sehr strikt abgrenzen, aber es gibt eben auch viele, die das so nicht schaffen, gerade weil die gestellten Aufgaben zu viele sind und es schwer fällt, etwas wegzulassen. Auch das ist ein Grund, warum Lehrkräfte in Teilzeit gehen, ihre Arbeit reduzieren, aber dennoch oft zu viel arbeiten.

    Auch sind die Ferien nicht komplett frei, sondern gerade in den Grundschulen geprägt mit Aufgaben hinsichtlich des Raumes und Vor- und Nachbereitung des Schuljahres im Sommer. Die kleinen Ferien könnte man ggf. frei halten, aber auch da kenne ich viele Kolleg:innen, die bestimmte Aufgaben in die Herbst- oder Osterferien legen (Förderpläne, FöS-Meldungen u.a.)

    Wenn die TE nach der Arbeitszeit fragt, so kann an die eigene Arbeitszeit darstellen, es ist aber eben auch ein Teil der Antwort, dass die Arbeitsbedingungen schlecht sind, dass die Arbeitszeit bisher nicht erhoben wird, dass die Arbeitszeit neben 28 Unterrichtsstunden viele weitere Aufgaben stellt, die man kaum in der Arbeitszeit schaffen kann und man immer im Widerspruch steht, wie man den Aufgaben gerecht wird, ohne Selbstausbeutung zu betreiben und weit mehr als die angesetzten durchschnittlichen 40h zu arbeiten.

    Wozu soll das nutzen?

    Dazu, dass die Kinder eine Wertschätzung und eine Rückmeldung bekommen.

    In meinem Einzugsgebiet haben die meisten Kinder keine Eltern, die die Aufgaben bereits vorab korrigieren, oft gucken die Eltern gar nicht.

    HA sollen ja selbstständig zu erbringen sein, das kann man so oder so verstehen. Davon, dass Eltern die häuslichen Übungen nachgucken, kann ich nicht ausgehen und bei vielen Kindern -lange nicht bei allen - gucken die Eltern, ob etwas gemacht wurde oder geben zu Beginn einen Anschub, korrigieren aber weder Fehler noch Schrift.

    Korrigiert man es nicht als LuL, bleibt es fehlerhaft und unsauber oder unerledigt.

    Ich finde tatsächlich, dass die Kinder zunehmend ein Korrektiv in der Schule benötigen.

    Ich halte meine Stunden, stecke aber auch viel Zeit in Vorbereitung,

    gerade für die Differenzierung brauche ich wirklich viel Zeit,

    für die Korrekturen auch, in Klasse 1 kontrolliere ich wirklich alles - jede Zahl und jeden Strich.

    Dass man sich so gut abgrenzt, dass man mittags Feierabend macht, finde ich eher ungewöhnlich. An unserer Schule machen viele Lehrkräfte viel und die Schätzung von Kolleg:innen ist eher so, dass alle etwa 50 h in der Woche arbeiten.

    Vielleicht schaust du dir die Arbeitszeitstudie aus NDS an, da kann man auch die Streuung sehen, die Erhebung war noch vor der Umsetzung der Inklusion und zu der Zeit waren weniger Schulen im Ganztag.

    Eine Vollzeitstelle an der GS ist heftig und ich kenne nur sehr wenige Menschen, die das über Jahre gemacht haben. Das dreht sich zumindest in meinem Umfeld gerade mit jüngeren Kolleg:innen, aber auch durch das Bewusstsein, dass alles andere ein Ausnutzen der Beschäftigten ist.

    Das Land weiß schon, warum es die Arbeitszeit nicht erheben möchte.

    wieder_da

    Findest du denn, das der Unterschied, ob es nun 40 oder 50% AFB I sind, so entscheidend ist?

    Ich erinnere es so, dass mit dem Curriculum 2006 der AFB I keine 50% mehr haben sollte, da gab es eher ein AHA-Erlebnis oder ungläubige Blicke auf dem Elternabend.

    Aber nach den Jahren mit immer wieder neuen Klassenarbeiten und auch wieder geänderten Vorgaben kann ich die großen Unterschiede nicht feststellen.

    Wer wirklich gute Noten haben will, muss ja auch die schwierigen Aufgaben lösen, seien es AFB II und III mit Erläuterung oder Begründung oder kompliziertere Rechnungen oder Wiederholungen oder Aufgaben, bei denen man sehr aufmerksam sein muss oder oder

    Stelle ich eine 0815-Textaufgabe nach genau vorab geübtem Muster oder erwarte ich selbstständiges Erfassen aus einem Angebot an Informationen,

    erwarte ich Umrechnungen von Größen in die nächste Einheit oder quer durch die Einheiten (auch in Büchern sehr unterschiedlich!),

    Stelle ich Aufgaben, bei denen es durch alle Grundrechenarten geht oder prüfe ich alles einzeln ab.

    Die Schwächeren haben generell Mühe die 50% zu erreichen, weil das 1x1 auch nach der tausendsten Wiederholung nicht sitzt und man viel zu wenig Betreuung bieten kann, um in mühsamer Übung das zählende Rechnen zu ersetzen.

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