Beiträge von Palim

    (…) Dieses grundsätzliche Verständnis und eine grundlegende Art zu Denken und an Themen heranzugehen würde ich als Hauptzweck des Studiums sehen.


    Wenn das im Primarbereich nicht geschieht, und sei es eben am Beispiel von Konfuzius oder der alttestamentlichen Exegese, dann läuft da tatäschlich sehr viel falsch.

    Ja, wenn,

    wenn man unter Praxisbezug verstehen will, dass es um konkrete Schulthemen und deren Gestaltung im Unterricht gehen soll,

    ist es aber etwas anderes, als dass man das grundlegende Verständnis, Sprachwissenschaft o.a. als relevant für die Ausgestaltung des Unterrichts ansieht, gerade weil diese Kenntnisse für die Bewertung der schulischen Inhalte relevant sind oder die nachvollziehbare Erläuterung für Schwierigkeiten beim Lernen bieten.

    Im Grundschullehramt ist die Exegese von AT/NT dabei, und das ist gut so.

    Ist das Studium davon heute so weit entfernt (kann ich von unseren Refs her nicht bestätigen) oder aus welchem anderen Grund kommt man zu dieser Einschätzung?

    So wie ich von polnischen Freunden mitbekommen habe, wollen die Ukrainer nicht nach Deutschland, da aus deren Sicht Verräter.

    Die meisten mir bekannten Russen unterstützen Putin, da er nicht die Ukraine besetzen will, sondern nur von Banderas, Nazis und Waffenanlagen gegen Russland säubern will. Die westlichen Medien verschweigen die Kriegsverbrechen der Ukraine im Grenzgebiet der Ostukraine.

    Unsere ukrainischen Freundin hasst jetzt alles was mit Russland zu tun hat und würde am Liebsten nach Kiew fliegen und Ihr Land verteidigen.


    Die Fronten sind extrem verhärtet und es trieft der Hass. Echt traurig.

    Genau das erlebe ich anders und ich denke, es ist wichtig, dass man differenziert und dies auch in die Klassen trägt.

    Es gibt durchaus aus Russland stammende Mitbürgerinnen, die entsetzt sind, sich schämen und große Sorge haben, dass ihnen dieser Konflikt angelastet wird.

    Bisher war es hier ein gutes Miteinander, auch wenn auch ich Menschen kenne, die vorwiegend russische Sender mit auffälligen Inhalten konsumieren, z.B. auch im Hinblick auf Corona, aber nicht nur.

    Andere stehen im Austausch quer durch die Länder, lesen die Darstellungen in unterschiedlichen Ländern und sind offen, unsere Fragen zu beantworten.

    Eine Bekannte hat vor einigen Tagen gesagt: „Die Politiker streiten und beginnen den Krieg, am Ende leidet die Bevölkerung, auf allen Seiten.“

    Sie haben alle Sorgen um ihre Familien und um die Zukunft, die durch diese Eskalation erheblich schwieriger geworden ist.

    Solange es einen territorialen Konflikt im Land gibt, nimmt die NATO es nicht auf.

    In der Ukraine gibt es Separatisten, da muss man über die Vergangenheit lesen, warum der Osten des Landes zu Russland tendiert, und wie sehr es in den vergangenen Jahren von Russland forciert wurde.

    Auch in Moldau gibt es im Osten Separatisten,

    in Georgien war es ähnlich, in Kasachstan.

    Im niederländischen De Telegraph gab es einen Artikel, der es gut erläutert, auf tagesschau24 wurde heute Abend ein zweiteiliger längerer Beitrag gezeigt, der verschiedene Facetten aufzeigt.

    Putin will Weltmacht sein, keine NATO-Erweiterung nach Osten, kein starkes Europa und hat ein anderes Verständnis von Machtbereichen bzw. Staaten.

    Es gibt Urteile dazu, dass die Schule den Lehrkräften auch alle Handreichungen zur Verfügung stellen muss?! Das war mir nicht bewusst. Hast du dafür eine Quelle?

    Nein, habe ich nicht, aber eine Schule, in der es so ausgelegt wird.

    Wir haben seit vielen Jahren immer wieder Lehrkräftemangel und versuchen immer aufs Neue die Aushilfen nicht hängen zu lassen.

    Ansonsten teile ich die Äußerungen von chilipaprika , dass man als Referendar nach einer guten Ausbildung im Studium durchaus in der Lage ist, die Inhalte der eigenen Fächer zu erschließen und pädagogisch umzusetzen.

    Ich finde Handreichungen eher zu Erläuterung der grundsätzlichen Konzeption sinnvoll, nutze oft eher die Zusatzmaterialien, aber eben auch anderer Lehrwerke.

    Schon am Anfang war mir nicht klar, worum es überhaupt geht, nun sind Schulbücher genannt, die ich nicht kenne und beurteilen kann, und ein Seiteneinstieg über anscheinend 3 Fächer.

    Der Einsatz von Vertretungen ohne Lehramtsausbildung und die ungenügenden Ressourcen in den Schulen und zur Begleitung derer, die in der Ausbildung sind, führt dazu, dass Personen sich von vorne nach hinten durch das Buch arbeiten und an die Vorgaben der Handreichungen halten, um zu verzweifeln, wenn es nicht zur Lerngruppe passt.

    Dann wird nach Fortbildung gerufen, das Land ist aber nicht bereit, in Ausbildung zu investieren.

    Am Ende hilft das Quer- und Seiteneinsteigenden aber wenig.

    Hilfreich wäre:

    - Vernetzung im Kollegium,

    - Materialressourcen über die Schule,

    - Vernetzung mit anderen in gleicher Situation

    - Ressourcen im Internet nutzen.

    Die Inhalte von Klasse 3 in D, Ma, Su sind ja nicht exotisch, da findet man eine Menge auf Tauschplattformen und den Blogs von GS-Lehrkräften.

    Dazu braucht es schnell das Handwerkszeug, wie man Unterricht plant, der auf die Lernausgangslage abgestimmt ist.

    in NDS nicht ans Gym zu gehen und da blieb nur die Oberschule.

    DAs ist regional sehr unterschiedlich. In Schleswig-Holstein gibt es wirklich nur 2 Schulformen in der SekI, in Nds. hat man zwar insgesamt mehr Auswahl, regional muss man dann aber genau schauen, was möglich ist. Gesamtschulen-Gründungen waren lange verboten, sodass es davon nicht so viele gibt, dann wurde die Umwandlung in Oberschulen forciert, aber es gibt auch Städte/Regionen mit Gesamtschulen und anderen Schulformen.

    Bei der BPB gibt es eine Übersicht der Schulformen in den Bundesländern.

    Oberschule

    Das kommt wohl aufs Bundesland an.

    In NDS, HB und BB ist es der Name für eine besondere Schulform der SekI., die man zuvor wohl als kooperative Gesamtschule angehesen hätte,

    anderswo heißt sowas Realschule Plus (RLP)

    Regelschule (TH), Mittelschule (SN), Regionale Schule (MV), Sekundarschule (ST/NRW), Erweiterte Realschule (SL) oder Integrierte Sekundarschule (BE) heißen.

    Natürlich sind die Konzepte auch nicht alle identisch.

    Wir haben ein Ma-Lehrwerk, das so viele Seiten hat, dass man täglich mindestens 3 Seiten bearbeiten müsste, wollte man alles schaffen und ausfüllen.

    Oftmals beinhaltet ein Lehrbuch ja auch viel mehr Themen, als eigentlich laut Lehrplan vorgesehen ist.

    Und obwohl das KuMi die Bücher doch überprüfen möchte, sind Themen gesetzt, die nicht im Curriculum stehen.

    Ich will keine andere Schulleitung, ich will so einen tollen Lüfter!

    Einer der auf die Uhr guckt und geräuschlos und pünktlich die Fenster auf und wieder zu macht, während ich weiter Unterricht mache. Auch bei Sturm. Ich brauch aber einen großen, der in der 3a auch bis hoch an die Entriegelung kommt. Und einen kräftigen, der den schweren Hebel für die Kippfenster ganz oben bedienen kann.

    (ein Luftfiltergerät hab ich schon.....)

    Der könnte dann auch die Pausen übernehmen oder die Aufsicht, wenn die Lehrkraft mal trinken oder austreten möchte (anderer Thread).

    Es gibt solche Klassen, die man nicht allein lassen kann - und ja, dann hat man ein Problem, weil "Pause" nur "unterrichtsfrei" bedeutet und nicht "ich-kann-tun-und-lassen-was-ich-will" und weil Unterricht bedeutet, dass man eine Aufsichtspflicht hat, der man nachkommen muss und die sich nach den SuS richtet, die da sind.

    Dann muss man nachweisen können, dass man im Raum war, als die Schere flog.

    Ja, das ist ein Problem, klar, aber es gibt Schulen, die sich genau dieser Schüler:innen annehmen, die an anderen Schulen nicht beschult werden.

    Statt sie zu verteilen, landen sie oft in bestimmten Schulen, die dafür notwendige Unterstützung jedoch nicht, eher der Lehrkräftemangel, da ja gerade diese Schulen nicht an oberster Stelle der Wunschliste stehen.

    Ich hatte auch schon Unterricht mit solchen SuS. Eine Schulbegleitung zu erhalten, die dann auf diese SuS Acht gibt, ist sehr schwierig und braucht 1-2 Jahre zusätzlicher Arbeit sowie das Einverständnis der Erziehungsberechtigten.

    Bis dahin hat man dann womöglich ein Problem, am Vormittag 5 min Zeit zu finden, obwohl man weit vorher kopiert und bemüht ist, alles immer vorab zu regeln. Man hat auch ein Problem im Unterricht, da man gleichzeitig hinter bestimmten Kindern stehen möchte, um sofort eingreifen zu können, obwohl die Aufgabe des Unterrichtens etwas anderes erfordert.

    Die Lösung, die einem angeboten wird, sind stundenlange Konferenzen, salbungsvolle Worte und Gespräche mit SchulpsychologInnen, mit Verweis auf die Verhältnismäßigkeit von Konsequenzen, da die armen Kinder dringend soziale Kontakte und Bildung benötigen. Dafür darf die Schule dann ein Abhilfe-Konzept verfassen, in dem eine lückenlose Aufsicht des Kindes festgehalten wird, um die anderen zu schützen ... und schon haben ein paar Lehrkräfte das Problem, keine 5 min zum Luftholen zu haben.

    Welchen Vorschlag habt ihr denn konkret für die Lehrkräfte von Schüler:innen mit Verhaltensauffälligkeiten und aggressivem Verhalten?

    In NDS wurde im 1. Jahr gesagt, dass die Kollegien selbst die Curricula zusammenstreichen sollen, Anfang des nächsten Schuljahres gab es dann vom Ministerium gestrichene Listen. Doppelte, nein für die Schulen vielfache Arbeit, die in Teilen auch nicht zusammenpasst.

    Da meint dann das Ministerium, dass man Themen aus einem Fach ins nächste geben könne oder dass man Inhalte in den Schulalltag integrieren könne. Der Schulalltag ist aber der Unterricht, dessen Zeit ja nicht mehr wird. Auch müsste es doch in jedem Fach auch Zeit für soziales Lernen, Projekte und in die Fächer gegebenen Aufgaben, wie z.B. Sprachbildung, Methoden, Digitalisierung, geben.

    Ganz unabhängig von Corona gibt es hier Fächer, bei denen auch die Seminarleitungen der Referendare sagen, dass der Plan so überladen sei, dass man nicht alles schaffen könne.

    Wenn man dann noch ständigen Lehrkräftemangel und Lehrkräftewechsel auffangen muss, Distanzlernen, Vertretung durch ungelernte Kräfte, dann bekommt das Land das, was es selbst organisiert.

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