Beiträge von Palim

    Unser Kollegium hätte auch Impftermine in den nächsten Tagen.

    Mal sehen, was davon noch übrig bleibt. Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass es da jede Menge zusätzlicher Impfdosen anderer Art zum Verimpfen gibt, aber das wird sich vermutlich morgen klären.

    Den Eltern schrieb unser Ministerium, dass sie sich vertrauensvoll an die Schule wenden sollten, die hätten sicher eine tolle Lösung, das wäre immerhin ihr Job.

    Auch wir hegen den Verdacht, dass das Ministerium immer dann, wenn es nicht weiter weiß, die Lösung des Problems den Schulen aufträgt.

    Die Lehrkräfte finden dann immer eine Lösung.

    Sie tragen auch die Verantwortung für das, was dort abläuft, und bekommen die direkte Rückmeldung durch SchülerInnen und Eltern.

    Warnungen, Eigenverantwortung, keine weitere Gängelung,

    Die Eigenverantwortung haben wir jetzt ein Jahr lang beobachten können.

    Die Devise war: So wenig Kontakte wie irgend möglich.

    Und?

    Wie sehr hat es geholfen, diese Devise auszugeben?


    Du schreibst doch selbst, dass den meisten die anderen total egal sind und Eigeninteressen das einzige sind, was zählt, also das eigene Vergnügen, Party, Urlaub ...

    Mich nervt ja, dass man wieder einmal so lange lamentiert. Da wird die Osterruhe aufgehoben, ja, kann ich verstehen, es war zu wenig durchdacht und offenbar zu kurzfristig, aber dann kein Ersatz genannt.

    Nun ist eine ganze Woche vergangen und nichts weiter passiert.


    Dabei haben mehrfach Wissenschaftlerinnen dargelegt, dass es besser ist, früh zu reagieren, statt hohe Inzidenzen zu riskieren, was wiederum eine längere Phase der Einschränkungen notwendig macht.

    Es gibt Familien, die derzeit große finanzielle Sorgen haben, dafür läuft es gesundheitlich. In anderen ist es genau andersherum.

    Und dann wird es Familien geben, die finanzielle Sorgen haben und womöglich auch gesundheitliche, die dann wiederum zu finanziellen führen, um so mehr, wenn Versicherungen meinen, sie müssten - trotz Vertrag - nicht zahlen.

    Tagesausflüge an die Nordsee machen wir auch immer mal wieder. Das ist von uns aus etwas über eine Stunde Fahrt und auch wir haben ja ein auswärtiges Kennzeichen.

    Es ist schon ein Unterschied, ob man an der Küste Kennzeichen der "ost-friesischen Halbinsel" oder aus dem Ruhrgebiet entdeckt.

    Das könnten natürlich trotzdem alles Tagesausflügler sein, dank Ostfriesenspieß, allerdings nicht mehr, wenn der Kofferraum voller Gepäck ist.


    Gab es nicht auch schon Landkreise, die dann nur noch im Umkreis von 10km vom Wohnort sein durften? Da gab es doch auch Debatten in und um Berlin, was dazu gehört.

    Dadurch würden Leute, die in Kreisen mit hoher Inzidenz leben, weniger mobil sein und sich überwiegend im eigenen Kreis aufhalten oder noch zur Arbeit pendeln.

    Jetzt fahren die Leute in der Gegend herum oder in den übernächsten Landkreis, weil die Baumärkte dort geöffnet haben.

    Palim schrieb neulich, Nymphicus versuche wenigstens, irgendwelche Zahlen zu finden, die seine Angst begründeten.

    Stopp. Das genau habe ich NICHT geschrieben.

    Tatsächlich waren mehrere Seiten lang andere UserInnen sehr persönlich und sehr verletztend und egal, was Nymphicus schrieb, was genannt oder zitiert wurde, nichts war richtig, gut genug, plausibel oder akzeptabel und alles wurde abgeschmettert, als Hysterie gebrandmarkt und dann auch gerne noch mit persönlichen Kommentaren und Anfeindungen geschmückt.

    Daraufhin habe ich geschrieben:

    Es ist doch kein Wunder, dass Nymphicus solche Sachen postet.

    Unentwegt ist sie darum bemüht, ihre Aussagen mit Zahlen zu belegen, was ganz andere Leute, die sich im Recht sehen, gar nicht machen, aber im Gegenzug entweder die genannten Quellen bemängeln oder kleinreden, aber keine eigenen dagegen stellen.


    Da muss man ja den Eindruck bekommen, dass Nymphicus mit Leuten im Forum schreibt, die offenbar die ganze Sache nicht ernst nehmen wollen, weil es ständig Kritik gibt.

    Das bedeutet in keinem Fall, dass Nymphicus sich Zahlen suchen würde.

    Allerdings sind in Nymphicus Beiträgen in der Regel Quellen angegeben, ob sie gefallen oder nicht, es sind Quellen.

    Andere geben andere Quellen an, die anderes oder gleiches belegen.

    Tatsächlich ist aber nichts so eindeutig, wie manches es sehen wollen, gerade weil die Studienlage recht dünn ist und das Virus und Folgen wenig erforscht.

    Ich wüsste nicht, warum man die eine Quelle hinnehmen soll, die andere aber nicht, außer es sind nachweislich schlecht aufgestellte Studien. Fragen, wie dieses oder jenes Ergebnis zu Stande kommt, müssen erlaubt sein und bleiben - in alle Richtungen.


    Das andere ist, was Kris24 zum Ausdruck bringt:

    Neben dem Diskussionsstil , der allein die eigene Faktenlage akzeptiert, gibt es durchaus Menschen, die hier sehr schnell sehr persönlich und angreifend werden, ob sie es merken oder nicht, ohne die Reaktion des Gegenübers einschätzen zu können oder zu wollen.

    In der Regel gibt es einige, die gegenhalten, dann schreitet die Redaktion irgendwann ein, und andere, denen das zu viel oder zu doof ist, die melden sich dann ab oder klinken sich aus. Das ist letztlich die eigene Entscheidung, klar, aber durchaus ein Ergebnis der vorherigen Diskussionskultur, die man nicht alleine bildet.


    Und das Dritte:

    Es ist durchaus möglich, in diesem Forum den persönlichen Eindruck, die eigene Einschätzung zu schreiben.

    Auch das mag anderen nicht gefallen, aber es ist kein Forum, in dem es allein darum ginge, wissenschaftliche Fakten zu benennen und die allein gültige Interpretation eines/einer Einzelnen hinzunehmen.

    Miss Jones

    Meinst du das ernst?

    Oder ist das ein soziales oder bildungspolitisches Projekt, wie wir auf die Inhalte oder Konfrontation reagieren?


    Ist es wirklich so, dass viele Menschen sich derart extrem eingeschränkt fühlen, dass sie Menschen verletzen würden, um ihre Meinung äußern zu können?

    Mit welchem Recht geschieht das?


    Ein „Ich-will-mein-Leben-zurück“-Gefühl kann ich durchaus nachvollziehen, das stellt sich sicherlich in der Pandemie bei manchen Menschen ein, wie bei anderen nach einem schweren Unfall oder anderen persönlichen nachteiligen Begebenheiten.

    Das würde aber Geld kosten, fällt also leider raus. Obwohl (oder scheinbar weil) Bildung soooooo wichtig ist.

    Der Test und das anschließende Lamentieren darüber kosten auch Geld,

    aber vermutlich kann man frühere Briefe und Pressemitteilungen nutzen oder es gibt Vordrucke, in denen man nur wenige Wörter austauschen muss:

    ... alle Lehrkräfte verpflichtet, unterrichtsimmanent auf ______ zu achten und dies durchgängig in allen Fächern zu berücksichtigen und weiterer Benachteiligung entgegenzuwirken. Dazu bestimmt die Schule eineN ______- Beauftragten. DiesEr erstellt in Absprache ein schuleigenes _______-Konzept, in dem die innerschulischen Maßnahmen erörtert werden und außerschulische Stellen aufgeführt werden. Die Elternvertretung ist zu beteiligen. Das Konzept ist nach 3 Jahren zu evaluieren.

    Wir wissen doch alle, dass es hier darum geht irgendwie die Masterarbeit rumzukriegen, nicht um ein ernsthaft anwendbares Konzept.

    Wir wissen aber nicht, wie der Prof aufgestellt ist und ob er sich letztlich auf die Ergebnisse einer Masterarbeit verlässt, um seine Idee in Schulen unterzubringen.

    Am Ende gibt es entsprechende Zeitungsartikel, wie wichtig das sei und die üblich „Schule müsste...“-Forderung und eine Aufgabe mehr, die Schule übernehmen soll.


    Warum sonst gibt der Prof das Thema „Implementation“ als Masterthesis?


    Wenn es das Programm in den USA schon gibt, hätte man doch aber von den dortigen Bedingungen ausgehen und überlegen können, was davon in D in Schulen möglich ist oder was gerade nicht, sodass es andere Wege der Umsetzung geben müsste.


    Ich kann es mir realistisch in Schulen gar nicht vorstellen, z.B. für Flüchtlinge. Es gibt nicht mal durchgängig Stunden für Sprachunterricht oder zusätzliche Stunden für benachteiligte SuS, wo soll dann eine Stunde für Traumabewältigung herkommen?

    Da müsste man Schulpsychologen einbinden, aber auch dazu gibt es Statistiken, wie gut die einzelnen Bundesländer aufgestellt sind ... oder auch mal nicht. Entsprechend häufig kann man diese einbeziehen oder nie einen Termin bekommen.

    Vielleicht kommt auch raus, dass der Lernstand ganz normal ist?

    Dann bräuchte man aber vergleichende Werte, die zuvor erhoben wurden, oder was ist „normal“?

    Für meine Lerngruppen kann ich sagen, dass sehr viele Kinder „normal“ sind, dazu brauche ich keinen externen Test.

    Einige haben vom Distanzlernen profitiert, weil sich zu Hause jemand intensiv um sie gekümmert hat und sie mehr geschafft haben als in der Schule.


    Bei einzelnen ist es so, dass sie im Distanzlernen abgetaucht sind und ihre Aufgaben nicht zuverlässig erbringen, das gilt auch für die Wechseltage zu Hause, aber auch für andere Hausaufgaben, den sonstigen Schulbesuch oder Fehltage.

    Aber was sollte bei diesen Kindern eine erneute Testung bewirken?

    Und wofür braucht man neu entwickelte Tests? Nehmen wir ILeA aus BB oder die HSP, da gibt es genug Vergleichsdaten.


    Lieber wäre mir, die Schule hätte eine Möglichkeit, die Kinder länger nach dem Unterricht zu begleiten (Ha-Hilfe, Tagesaufenthalt), Sozialarbeiter oder Familienhelfer, pädagogisches Personal am Vormittag.


    Besonders lieb wäre mir, wenn wir tatsächlich mal ein ganzes Jahr die beantragten und bewilligten Stunden für den sozialen Brennpunkt und für FAZ behalten würden und sie einsetzen könnten, statt sie seit Jahren in jedem längeren Vertretungsfall gegengerechnet zu bekommen. In mindestens den letzten 10 Jahren konnten die Stunden nicht durchgängig erteilt und eingesetzt werden.


    Jetzt zu testen und die Nachhilfe-Wirtschaft zu bedienen finde ich scheinheilig.

    Auch wenn das sicher nicht meins ist: in manchen Gegenden ist das so ziemlich die einzig bezahlbare Option, wenn man im eigenen Haus leben möchte. Das gilt gerade für den urbanen Bereich. Wir hatten die Option Reihenhaus in der Stadt oder Einfamilienhaus im Speckgürtel und sind eher bei Letzterem, aber ich kann jeden gut verstehen, der lieber in der Stadt sein möchte und dann das Reihenhaus als Alternative zur Miete oder ETW zieht.

    In Bullerbü ist es stattdessen so, dass es kaum Mietwohnungen gibt, erst seit ein paar Jahren haben die marktbeherrschenden Auktionatoren diese Marktlücke entdeckt und bauen nun vermehrt solche Häuser, deren Wohnungen allerdings - im regionalen Vergleich - recht teuer sind. Da kann man kostengünstiger im vermieteten Haus wohnen.

    Auch die Kommune hält Einfamilienhäuser als Sozialwohnungen vor.

    Den Unterricht halten würden dann Vertretungslehrer, die von den umliegenden Universitäten abgerufen werden würden. Es gibt viele Studenten, die derzeit ihre Jobs nicht ausüben können, das würde klappen.

    Klar, und die Studierenden hängen ihr online weiterlaufendes Studium an den Nagel oder studieren nachts, weil die Dozierenden gerne bereit sind, ihre Videokonferenzen auf die Zeit nach Unterrichtsschluss in der Regelschule zu verlegen.

    Deshalb haben wir auch überhaupt kein Problem, pädagogische Mitarbeitende zu finden, die eine leichte pädagogische Vorbildung haben müssen, um SchülerInnen zu beaufsichtigen.

    Das ist alles absoluter Käse. Wenn es so wichtig wäre, qualifizierte Menschen in die Schulen zu holen, würde man Stellen dafür schaffen und längerfristige Verträge anbieten.

    Was die Kinder angeht: Das ist schwierig, gebe ich zu, denn viele sind ja ohne Integrationshelfer aufgeschmissen - und das geht mit Abstand kaum. Es bräuchte einen Extraraum und der Integrationshelfer müsste dauernd getestet werden -

    Vielleicht beschäftigst du dich in deinem nächsten Semester auch mal mit der Umsetzung der Inklusion, mit Förderschwerpunkten und mit Regelungen, wann wo welche Integrationshelferin die Kinder unterstützt.

    Es sind ja schon einige Maßnahmen genannt,

    ich würde einerseits sehr deutlich sagen, was ich erwarte (welche Aufgabe bis wann fertig zu sein hat, mit welcher Konsequenz, wenn dem nicht so ist (z.B. Nacharbeiten in der Pause/ in einer angehängten Stunde/ zu Hause - jeweils mit Absprache zu Hause),

    andererseits Inhalte entweder reduzieren oder ersetzen, wobei es bei beiden auch sein kann, dass die Inhalte zu leicht sind - da kann man dann ja mal Testballons starten, was möglich ist.

    Dazu finde ich unterstützend, dem Kind die Geräusche zu reduzieren (Kopfhörer, anderer Tisch), die Blickrichtung zu begrenzen - ohne auszugrenzen (schon schwieriger), manchen Kindern helfen auch Sandsäcke oder sowas, um ruhiger und konzentrierter zu arbeiten.


    Die andere Möglichkeit sind immer auch Verstärkerpläne, ich habe derzeit eine Art Stundenplan, in den für jede Stunde (und ggf. Pause) per Smiley eine Rückmeldung für dieses eine Kind gegeben wird. Der Plan läuft täglich mit nach Hause und wird dort abgezeichnet. In Absprache mit den Eltern können diese die Verstärkungen (Belohnungen) vereinbaren und sind zudem direkt darüber informiert, wie es in der Schule läuft. Es gibt Kinder, die ihr Verhalten von jetzt auf gleich umstellen können, sobald so ein Plan auf dem Tisch ist, es gibt andere, da hilft das gar nichts.

    Von Lehrern, die selbst mal davon abhängig waren, dass sie empirische Daten für ihre Abschlussarbeiten aufnehmen durften, erwarte ich da durchaus eine gewisse Kooperationsbereitschaft.

    Es gab Zeiten, da musste man für seine Abschlussarbeiten keine Umfragen machen und ich bin weiterhin der Meinung, dass sehr viele dieser Umfragen Augenwischerei sind, völlig überzogen und fachlich unsauber.


    Ansonsten kann man derzeit zwar einiges erwarten, aber jeder, der etliche Wochen Distanz- oder Wechselunterricht oder beides hinter sich hat, ist dermaßen erschöpft, dass solche Extras einfach nicht mehr bewältigt werden können.

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