Beiträge von Palim

    Das Land Niedersachsen kündigt an, dass man mit dem Testen beginne - große Überschrift.

    Tatsächlich hat man die notwendigen Briefe an alle Schulen vorgestern verschickt und begonnen, Testkits an weiterführende Schulen in Südniedersachsen zu liefern. Von Testung kann da noch gar keine Rede sein.

    Gestestet werden soll dann, sofern Tests da sind, nächste Woche 1x zur Probe im Unterricht. Grundschüler bekommen die Kits mit nach Hause.

    Wenn die KMK äußert, dass die Schulen geöffnet bleiben sollen, weil man testen würde, müsste man Schulen, wo dies nicht der Fall ist, schließen.

    Davon, dass du es wiederholst, wird es aber nicht flächendeckend wahr. Es ist nicht an jeder Schule so.

    Bei uns ist es flächendeckend ähnlich, wie schon Thamiel meinte:

    Es gibt Regionen, da wird genau das erwartet.

    Wenn man 2 Std. pro Woche pro Klasse hat, unabhängig von der Anzahl an Schüler:innen mit Schwierigkeiten oder festgestelltem Unterstützungsbedarf, hat man 24 Std. in der Woche alleine die Verantwortung für die Beschulung dieser Kinder.

    Und ich kann nicht sagen, dass ich nicht zuständig sei, zu viele Kinder/Meldungen hätte, man jemand anderen fragen solle, man mal abwarten müsse...

    Das hilft mir 24 Unterrichtsstunden in der Woche (also täglich) nicht weiter.

    Für die Umstände können die Sonderpädagog:innen nicht, durchaus aber für den Eindruck der Tatkraft, den sie hinterlassen (können).

    bei uns an der Schule gab es die eben nicht und die Probleme auch nicht, weil sie eben entsprechend in der Notbetreuung waren, aber deshalb muss man nicht alle gefährden.

    Ja. Und dann müsste man entsprechend Sorge tragen, dass eine Notbetreuung über Erzieher:innen oder andere Mitarbeitende gewährleistet werden kann. Die bräuchte man ohnehin, da die benachteiligten Schüler:innen diese auch ohne Corona dringend benötigen.

    Aber den Vorschlag von dir hätte man doch schon vor Wochen machen können als viele Schüler zuhause waren.

    Da gab es in Deutschland doch gar keine verfügbaren Schnelltests ... auch bisher sind vor Ort keine angekommen.

    Niedersachsen beginnt erst mal "im Süden" und beliefert vorerst die SekI+II-Schulen.

    Gleichzeitig sind die Grundschulen seit Mitte Januar geöffnet und die KiTa hat man bei den Testungen gleich ganz außen vor gelassen.

    "Modellversuche" sollen doch zeigen, ob eine Methode zum gewünschten Ergebnis führt

    Dann würde dieser Modellversuch zeigen,

    a) wie viele der Schüler:innen sich bereits infiziert hatten und in den nächsten 2 Wochen bei Testungen positiv wären,

    b) ob die Anzahl der positiven Testungen nach 2 Wochen (oder 3) geringer ausfallen würde, da die schulischen Kontakte wegfallen,

    c) ob die Schließung der Schulen einen signifikanten Einfluss auf das Infektionsgeschehen unter Kindern hat, bei gleichbleibend hoher Testung im betreffenden Personenkreis,

    d) ob die Schließung der Schulen einen signifikanten Einfluss auf das Infektionsgeschehen im Landkreis hat.

    Warum sollte man über der Inzidenz von 200 einen Modellversuch mit weiterer Öffnung ausrufen, statt sich an die vereinbarten Regeln zu halten und die Schulen zu schließen?

    Ebenso könnte man dann auch vor 200 einen Modellversuch zur Schließung benennen.

    Die einen Kommunen möchten die Schulen schließen, dürfen aber nicht, weil das Land dies unterbindet,

    und tatsächlich hatte man sich doch auf eine Notbremse geeinigt, von der nun keiner mehr etwas weiß oder die man mit "Modellversuchen" untergräbt?

    Wenn das alles so beliebig ist, kann ja jede Kommune ihren eigenen Modellversuchen starten.

    Nee, ist klar.

    Die 15 min Wartezeit kann man ja nicht verkürzen, dass es schneller geht.

    Damit kann man die Stunde doch kippen.

    Alternativ fangen wir um 6.30 Uhr an - zuerst 30 min Händewaschen, dann 30 min Test, dazwischen Lüften nicht vergessen,

    dann Unterricht.

    Frage an die Kollegen aus Niedersachsen:

    Ich habe auf spiegel gerade ein Filmchen gesehen und da wurde gesagt, dass Niedersachsen schon seit Januar in den Grundschulen im Wechselunterricht ist- seid ihr das immer noch und wie läuft es? Auf der Seite vom rki wird die Inzidenz für N mit 76 angegeben, also ungefähr im deutschlandweiten Mittel.

    Habt ihr Zahlen oder andres Wissen über Schulschließungen, lokale Inzidenzen und Schule etc.?

    Würde mich sehr interessieren.

    Wir sind seit Mitte Januar im Wechselunterricht, dabei stehen unterschiedliche Modelle zur Verfügung.

    Es gibt eine verpflichtende Notbetreuung (8-13 Uhr) an den Schulen, die auf den Ganztag ausgeweitet werden kann.

    Es gab ein paar Landkreise, deren Inzidenz im Januar/Februar über 200 lag, da wurden auch die Grundschulen geschlossen.

    Bis zum 7.3. war die Präsenzpflicht ausgesetzt, sodass Kinder generell zu Hause bleiben konnten und auch geblieben sind.

    Jetzt ist wieder Anwesenheitspflicht, allerdings gibt es wiederum Ausnahmen, sodass weiterhin manche Kinder zu Hause bleiben können (vulnerable Angehörige, neuerdings auch: Quarantäne eines anderen Familienmitgliedes)

    Ein Inzidenz-basierter Stufenplan mit Notbremse soll nach den Osterferien gelten, ist aber meines Wissens noch nicht beschlossen.

    Für die Öffnung weiterer (weiterführender) Jahrgänge, die heute begonnen hat (Klasse 5-7,12 und bestimmte Klassen der BBS und bestimmter FöS) und kommenden Montag auf alle Jahrgänge ausgeweitet wird (letzte Woche vor den Osterferien), gilt, dass die Inzidenz unter 100 liegen muss.

    Dabei gelten die Zahlen für den jeweiligen Landkreis, die auf der Seite des Ministeriums veröffentlicht werden (täglich um 11 Uhr, siehe https://www.niedersachsen.de/Coronavirus/ak…_niedersachsen/)

    Die tatsächlichen Vorgaben ändern sich quasi täglich, es kommt eine Verfügung, am nächsten Tag die Änderung zur Verfügung und ein paar Tage später die Änderung zur Änderung der Verfügung. Da ist es etwas schwierig, die Eltern zeitnach zu informieren, ohne sie laufend zu verwirren.

    HEUTE (Verordnung von Sonnabend ?) ist es so, dass - in einem Landkreis die Inzidenz 3 Tage in Folge über 100 sein muss (bisher reichte 1 Tag), damit an den weiterführenden Schulen die Öffnung zurückgenommen wird - es gibt Notbetreuung und Unterricht für Abschlussklassen + Grundschulen - wie seit Januar, die anderen bleiben (wieder) zu Hause.

    Ursprünglich gab es eine an den Zahlen orientierte, generelle Regelung, jetzt hat der Landkreis ein Mitspracherecht und soll einschätzen, ob die Überschreitung bzw. Unterschreitung der 100er-Inzidenz von Dauer ist. Es braucht somit doch eine öffentliche Allgemeinverfügung des Landkreises oder der zuständigen kreisfreien Stadt, wann der Schlubesuch eingeschränkt wird oder wieder zulässig ist.

    Und weil es ständig geändert wird und schlecht kommuniziert ist und falsch in Zeitungen wiedergegeben wird und den Eltern unverständlich ist und irgendjemand die Verfügung von vor 1 Jahr, dass die Schulen ab dem 14.3. geschlossen werden, in den letzten Tagen über die sozialen Medien verteilt hat, wissen so einige Eltern nicht, was gilt, und Kinder fehlen im Unterricht, obwohl sie da sein sollten.

    Ansonsten gibt es seit dem 15.2. das Angebot, sich 1x in der Woche testen zu lassen, dafür braucht man aber ein Schreiben der Schulleitung und eine Liste, welche Ärzte an dem Angebot teilhaben, und einen Termin dort. Etliche Schulen bzw. Ärzte haben schnell oder inzwischen organisiert, dass die Testung der Lehrkräfte in den Schulen erfolgen kann.

    Während der Kultusminister in den Medien äußert, Lehrkräfte würden sich sicher fühlen, da sie wenig an den Testungen teilnehmen, wurde inzwischen nachgefragt, warum diese wenig angenommen werden.

    Testungen für Kinder gibt es an den Schulen bisher nicht, sie sollen aber in der letzten Woche vor Ostern noch erfoglen - also kommende Woche.

    Maskenpflicht gibt es in Grundschulen nur bis zum Sitzplatz, in weiterführenden Schulen auch dort.

    Schulschließungen oder Klassen-Quarantänen gibt es, sie sind aber medial wenig präsent,

    die Quarantäne von SchülerInnen und Lehrkräften wird in Nds nicht erhoben:

    https://www.kmk.org/dokumentation-…9-pandemie.html

    Aber Wollsockens Aussage bezog sich nicht darauf, dass sich Personen, die krank sind sich nicht gemeldet haben. Sie sagte, dass sich höchstwahrscheinlich nur Menschen gemeldet haben, die krank waren und aktuell noch über Probleme klagen.

    Das ist aber eine Vermutung oder ist in der Studie benannt, dass X abgelehnt hat, weil es ihm zu gut ging, und Y, weil es ihm schlecht ginge?

    Es wird etwas in den Raum gestellt, von dem man nicht weiß, ob es so ist.

    Wollsocken nimmt es an, du, kleiner gruener frosch , findest es plausibel,

    ich finde auch plausibel, dass sich bestimmte Menschen aus anderen Gründen nicht beteiligen.

    Beides sind berechtigte Einwände und

    beides führt letztlich zu einer Interpretation der Zahlen, die nicht allein auf den Fakten basiert, sondern ein Abgleich mit Annahmen und Mutmaßungen ist.

    Der Punkt bleibt:

    Die Daten werden immer interpretiert und es ist möglich, dies auf die eine oder andere Weise zu tun, ohne dabei ins Beliebige zu gelangen.

    Weil du es offenbar nur an Zahlen verstehen kannst, versuche ich noch einmal, das, was ich eigentlich sagen will, daran zu erläutern. Dabei merke ich vorab an, dass wir uns auf einer Meta-Ebene befinden. Die Zahlen sind das Beispiel, an dem etwas erläutert wird. Es sind nicht die Zahlen selbst, die in der Kritik stehen, sondern Schlussfolgerungen und Äußerungen, die getätigt werden.

    Du bewertest Studien nach dem, was du darin findest und was du für Vermutungen anstellst, aber auch danach, was dir an weiteren Erkenntnissen vorliegt.

    Für dich ist das gesetzt, obwohl du selbst weißt, dass du Vermutungen mit einbeziehst:

    Man versucht alle Personen mit positivem PCR-Test im Kanton Zürich zu kontaktieren und zu einer Befragung einzuladen

    Also alle, die - aus welchem Grund auch immer - getestet wurden und positiv waren.

    Symptome zum Zeitpunkt der Diagnose wurden von 90 % der Teilnehmer angegeben,

    Asymptomatisch Infizierte sind praktisch nicht eingeschlossen.

    Doch, wie du selbst schreibst, sagen 10% aus, sie hätten zum Zeitpunkt der Diagnose keine Symptome oder sie haben keine Angaben dazu gemacht. Das ist nicht eindeutig.

    Gleichzeitig betonst du aber:

    Hier wurde monatelang überhaupt nur symptomatisch getestet,

    Dann wurden die 10% in der Studie also symptomatisch gestestet, obwohl sie selbst gar keine Symptome hatten? Oder sie wurden symptomatisch getestet und konnten sich 6 Monate danach nicht mehr daran erinnern?

    Für mich ist das nicht eindeutig, für dich ist das gesetzt und glasklar.

    Natürlich weißt du auch, wer da wie und auf welcher Grundlage getestet wurde.

    Ich kann das hier nicht klar sagen, nicht einmal für meine Region, schon gar nicht für ganz Deutschland oder irgendeinen Ort, an dem eine Studie erstellt wurde, weil die Landkreise sehr unterschiedlich vorgegangen sind, im Frühjahr, weil sich die Strategien erst ergeben mussten, im Frühsommer, weil Gesundheitsämter bei plötzlichen, größeren Ausbüchen schnell überfordert waren und die Nachverfolgung und Testung nicht mehr konsequent vollzogen werden konnte, im Herbst, weil die Testrate reduziert werden sollte und die Strategie geändert wurde.

    Ich kann auch nicht wissen, ob es zu dem Zeitpunkt im Kanton Zürich einen besonderen Ausbruch, Hotspots oder anderes gab und wie exzellent das Gesundheitssystem in diesem Kanton aufgestellt ist.

    Das sind im übrigen keine Verschwörungstheorien, sondern Fragen, die sich hinsichtlich der Bewertung von Zahlen stellen. Dir vielleicht nicht, mir schon.

    Weiter:

    Man versucht alle Personen mit positivem PCR-Test im Kanton Zürich zu kontaktieren und zu einer Befragung einzuladen

    Wer wird sich wohl am ehesten bereiterklären? Natürlich die, die was zu erzählen haben.

    Du weißt selbst, dass es eine Vermutung ist:

    Wenn man diese "Unterstellung" meinerseits nicht glauben möchte

    Aber für dich ist das in der Studie klar gesetzt ... danach zitierst du einen Satz aus der Studie.

    Andere Möglichkeiten kannst du also absolut ausschließen.

    Ich kann das nicht:

    - Menschen nehmen nicht teil, weil es ihnen noch immer so schlecht geht, dass sie nicht teilnehmen können/ es sie zusätzlich belastet (Fatigue, Angstzustände).

    - Menschen nehmen nicht teil, weil sie nach Krankenhausaufenthalt keine Lust mehr auf Tests haben.

    - Menschen nehmen nicht teil, weil sie ihren Alltag regeln müssen, trotz anhaltender Symptome.

    ...

    Wieder also eine Vermutung, auf deren Grundlage du zu einer Bewertung kommst.

    Darf man auch zu einer anderen Bewertung kommen?

    Für mich ist das nicht eindeutig, für dich ist das gesetzt und glasklar.

    Bei mir ergeben sich Fragen, die du ausschließt oder für dich beantwortet hast.

    Unklar oder nicht ersichtlich ist für mich auch, wie viele Personen überhaupt in dem besagten Zeitraum positiv getestet wurden und wie viele von ihnen - prozentual - überhaupt der Studie gefolgt sind.

    Daraus muss man dann wieder Schlussfolgerungen ziehen:

    Wer folgt der Aufforderung?

    Sind es eher die mit starken Syptomen oder nicht?

    Entspricht die Teilnahme der Altersstruktur des Kantons?

    Entspricht die Teilnahme der Altersstruktur der im Frühjahr positiv getesteten?

    Für mich ist das nicht eindeutig, für dich ... vielleicht nachvollziehbar, irrelevant, erklärbar, über was auch immer zu belegen.

    Nächste Vermutung:

    Mal ganz genau hingeschaut findet man aber 1. eine Fallsterblichkeit von 0.26 % beim "Wildtyp" vs. einer Fallsterblichkeit von 0.41 % bei B117, was beides unter den bisher geschätzten 0.5 % liegt, das finde ich schon mal interessant. Könnte also bedeuten, dass man die Letalität insgesamt bisher immer noch überschätzt hat.

    Ja, könnte.

    Könnte aber auch ganz anders sein, weil z.B. die Teilnehmenden besonders jung waren und deshalb die Infektion besser weggesteckt haben, weil die Teilnehmenden weniger Vorerkrankungen hatten als die allgemeine Bevölkerung, ...

    Ist also auch eine Mutmaßung, man weiß es nicht.

    Man kann die Zahlen bewerten mit dem, was einem zur Verfügung steht,

    und wird es mit neuen Daten neu bewerten müssen.

    Ich weiss nicht, was Du von mir willst.

    Ich versuche dir seit diversen Beiträgen zu vermitteln, dass die Welt nicht eindeutig in den Fakten ist, wie du sie sehen möchtest und für dich interpretierst,

    dass die Auswertung von Studien immer neue Fragen aufwirft und man nur nach und nach der Wahrheit ein Stück näher kommt.

    Auf dem Weg dahin sind Zweifel berechtigt und Vermutungen in alle Richtungen hilfreich.

    Man kann anderer Menschen Meinung interessant finden oder ablehnen oder nutzen, um die eigene Einschätzung zu hinterfragen.

    Wenn dir etwas klar erscheint, sieht jemand anderes aus einem anderen Blickwinkel womöglich ein Haar in der Suppe.

    Er hat dir nicht in die Suppe gespuckt, wird dies auch nicht tun, möchte auch nicht so behandelt werden, er sagt nur: Kann es sein, dass da ein Haar in deiner Suppe schwimmt?

    Vielleicht kannst du es ausräumen, dann sagst du: "Vielen Dank, dass du mich aufmerksam gemacht hast."

    Vielleicht merkst du aber dadurch auch, dass dein Teller einen Sprung hat und du das vorher gar nicht bemerkt hast. Dann kannst du bei deiner Einschätzung bleiben, die Suppe ist klar. Trotzdem war die Frage des anderen berechtigt.

    und nicht nur auf "like" für die Gedanken einer anderen Person drücken

    Vielleicht möchte ich aber genau das: Ich drücke auf "was auch immer für ein Symbol", weil ich die Gedanken DIESER Person beuteile und DIESER Person eine Rückmeldung gebe.

    Ich muss hierfür keine "eignen Quellen" gegen irgendwas stellen, ich muss Quellen nur einfach einmal lesen und komme dann allenfalls zu einer anderen Bewertung als eine andere Person.

    Du kommst mit deinem Quellenstudium zu einer anderen Einschätzung, du liest Quellen und vergleichst sie mit dem, was dir bekannt ist oder was dir auffällt. Das machen andere Menschen auch. Und tatsächlich kommen dann nicht immer alle Menschen zur gleichen Bewertung.

    Das liegt an der unterschiedlichen Bewertung GLEICHER Fakten, ebenso wie an unterschiedlichen FAKTEN, die man zu einer Bewertung oder zum Abgleich hinzuzieht.

    Und ja, manchmal oder vielleicht auch öfter, liegt es auch an unterschiedlichen Vermutungen. Da kann es unsauber oder auch falsch werden. Aber es kann auch dazu führen, noch einmal genauer hinzusehen - für den, der es äußert, und für den, der es kritisiert. BEIDE werden noch einmal darüber nachdenken. DAS ist für mich ein Vorteil.

    Wenn hier jemand seine Gedanken äußert, kann man sie mit dem bisher Gelesenen und Erlebten abgleichen. Wenn sie nicht zu dem, was du bisher erfahren hast, passen, kannst du das für dich äußern, aber nicht annehmen, dass alle anderen zur gleichen Einschätzung kommen.

    Dem ist nicht so und es muss auch nicht so sein.

    Trotzdem ist es interessant und ausgesprochen spannend, warum es zu unterschiedlichen Bewertungen kommt, auf welcher Grundlage dies geschieht und welche Vermutungen daraus wieder entstehen. Diese benötigt man nämlich, um sich der Sache selbst weiter nähern zu können und das eigene Urteil zu schärfen.

    Genauso, wie du "Unterstellungen" in den Zahlen belegt findest oder Vermutungen äußerst, ziehen andere Menschen auch Schlüsse aus dem, was sie lesen, hören, täglich beobachten, hinterfragen, oder finden andere Unstimmigkeiten in den Zahlen.

    Konkret:

    Du vergleichst Zahlen einer Studie aus England mit den Infektionszahlen aus der Schweiz. Warum? Müsstest du nicht Zahlen aus GB nehmen?

    Du gehst davon aus, dass asymptomatische Verläufe möglich sind und durch die anschließende Befragung ausgeschlossen wurden. Das ist aber eine Behauptung. Man weiß nicht, welche Verläufe diejenigen hatten, die nicht teilgenommen haben. Andere Vermutung: es ging ihnen so schlecht, dass selbst eine Befragung zu viel für sie war.

    Wenn nur junge Personen einbezogen wurden, die zu Beginn nicht hospitalisiert waren, sind diejenigen, die erst getestet werden, wenn es ihnen nachweislich schlecht geht, in der Studie nicht einbezogen. Auch dadurch passen die Zahlen aus der Schweiz, die du heranziest, nicht zum Abgleich. Auf Seiten der Studie wird genannt, dass etwa 8% aller Todesfälle einbezogen wurden und obwohl vor allem junge Menschen einbezogen waren, lagen die Zahlen hoch und waren unterschiedlich genug, um zu einer Aussage zu kommen.

    Es wurden innerhalb der Studie Paare gebildet, bei denen Regionen, sozialer Status und andere Parameter möglichst gleich waren, um einen Vergleich auch der medizinischen Versorgung zu haben. Kannst du die medizinische Versorgung/ den sozialen Status in der Schweiz mit der/dem in GB zu diesem Zeitpunkt vergleichen und sicher sein, dass es in der Schweiz zur gleichen Auslastung der Krankenhäuser kam?

    Das ist kein "Kleinreden" eines möglicherweise beunruhigenden Resultats, sondern ein ganz normales Nachdenken darüber, wo es eventuell Unsicherheiten bei den Ergebnissen geben könnte.

    Ja. Und genau das machen andere auch.

    Sie äußern ihre Beobachtungen und ihre Bedenken, genauso wie du oder auch anders als du.

    Sie hinterfragen das, was sie erfahren - manchmal auch das, was du schreibst.

    Es ist berechtigt, dass du kritisierst, dass nicht jeder gut informiert ist.

    Es ist nachvollziehbar, dass dich ärgert, dass andere, die sich beteiligen, nicht jedes Detail einer Studie und jeden Eintrag im Forum präsent haben, weil du das für dich in Anspruch nimmst und es dir wichtiger ist, als anderen.

    Aber das ist kein Grund, dass andere keine Beiträge schreiben dürften oder sollten.

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