Beiträge von Palim

    Die Geschichten, von denen @samu schreibt, kenne ich auch, mal erzählt, mal angedeutet,

    die einen sind geflohen, die anderen nicht, aber brennende Städte, Ruinen und der Hungerwinter war dennoch schrecklich.

    Silvesterböller finden übrigens auch Menschen schrecklich, die in anderen Ländern in anderen Jahren im Krieg waren ... und ich hatte mich schon sehr über das Verbot in NDS gefreut, aber leider kam es ja zur Klage.

    Neulich ging es um Hessen und die Erreichbarkeit von Unis ... es waren 5 oder 7, die man alle gut erreichen konnte. Vermutlich liegen diese Unis in der Nähe oder in einer Stadt und nicht auf der grünen Wiese.

    Andere Menschen wohnen in einem Flächenland irgendwo in der Botanik. Da gibt es weit weniger spezialisierte Läden, dennoch spezielle Wünsche.

    DAS und dass man sich gerade nicht im Zug, Bus, Geschäft tummeln möchte, weil man sich zum Schutz der Angehörigen bei allem zurückhält, kann ein Grund sein, online zu kaufen.

    Ich war noch in so früh mit den Geschenken, manches muss ich in den nächsten Tagen selbst noch fertigstellen, ansonsten gibt es das, was da ist, und es wird ganz sicher ausreichen.

    Und wenn ab morgen die Läden alle geschlossen sein sollten, kann ich auch damit leben, wenn es Weihnachten Milchreis oder Suppe geben wird.

    Übrigens haben in meiner Umgebung sehr viele Leute sehr schöne Sachen anderen in kleinen Tüten vor die Tür gestellt.

    Später erzählt ihr heldenhaft: „Als wir uns zwanzig-zwanzig zum Schutz der Gesellschaft und der Omma daran gehalten haben, wirklich alle physischen Kontakte auf nur noch die allernotwendigsten zu reduzieren ... haben wir uns den Kirchgang gespart, aber um 20 Uhr haben die Glocken der Kirche geläutet und wir sind mit Kerzen nach draußen gegangen und haben da bei Kerzenschein selbst gesungen ... und konnten die Glocken der Kirche hören ... und die Nachbarn, weißt du noch, der Heinz, wie er gebrummelt hat...

    Das Geschenkpapier war alle, da haben wir alles in Zeitungen und Handtücher eingepackt - war auch gleich viel umweltfreundlicher.

    Und weil man ja nicht wusste, wann das alles endet, haben wir uns Gutscheine für Picknick und Wanderungen geschenkt und Online-Konzerte und Do-ist-yourself-Kochkisten mit Zutaten und Rezepten.

    Zwischen den Jahren haben wir mit Freunden Mensch-ärgere-dich-nicht per Videokonferenz gespielt und jeder hatte ein Spielbrett mit allen Figuren vor sich. Am anderen Abend haben wir „Montagsmaler“ gespielt, das war wirklich lustig, weil Erna auf dem IPad „WLAN“ malen musste.

    Das war wirklich merkwürdig zwanzig-zwanzig... und doch waren es besonders schöne Weihnachten.“

    Ja doch, ich glaube schon dass mich das als Auslandsdeutsche heute prägt.

    Zeigt doch aber, dass es sich eben doch fortsetzt, nicht unbedingt gleich, aber durchaus auf die Weise, dass man versucht, es anders zu machen ... und damit dann doch geprägt ist und etwas davon weitergibt.

    Vielleicht ist das der Lauf der Welt, andererseits betrifft das schon sehr viele Menschen, da sie die Erfahrung von Flucht und Krieg in der Familie haben.

    aber ich verbinde mit "Nazi" wohl eher die Selbstverständlichkeit, mit der solche unsagbaren Dinge plötzlich gesagt werden. Ob nun rechts oder homophob (und deshalb noch lange kein Nazi) - dieses Schwadronieren, das kommt von den Nazis, da bin ich mir sicher.

    Vermutlich stimmt irgendwie beides, denn im Ausland gibt es ja durchaus Rechte und Hetze.

    Aber ich weiß auch, dass meine Großmütter beide sehr von der Propaganda geprägt waren und auch in den 80ern durchaus noch entsprechende Äußerungen kamen, die mir aufgefallen sind, weil sie für mich ungewöhnlich klangen ... vielleicht auch, weil ich gespürt habe, wie meine Mutter die Luft angehalten hat.

    Es ist schon möglich, dass sich das weitergibt und wieder auftaucht, wenn dann doch plötzlich „Jude“ als Schimpfwort auftaucht bei Leuten im Alter zwischen 50 und 60 Jahren.

    Ich schätze, ich bin jünger als einige, die schon geschrieben haben, und doch nutze ich die gleichen Sätze und habe die gleichen Verhaltensweisen mitbekommen ... FreundInnen in meinem Alter auch: „Alles aufsparen“ ist so ein Thema und „sparsam sein“ (nein, ich bin kein Schwab).

    Und da erstaunt es mich, wenn jetzt die jüngeren Lehrkräfte wie selbstverständlich aus dem Vollen schöpfen ... und Fridays for Future Sachen fordert, die ich schon als Kind selbstverständlich fand und die durch die 80er verstärkt wurden, weil sie auf sehr fruchtbaren Boden fielen.

    Vor ein paar Jahren habe ich ein Buch gelesen, in dem jemand ausgehend von einem sehr kleinen regionalen Friedhof nahe eines kleinen KZ recherchiert hat, wo die Familien der dort Beerdigten leben. Sie waren über ganz Europa verstreut, was mich erstaunt hat, weil mir vorher nicht klar war, wie weiträumig die Verschleppungen waren ... ich hatte zuvor gedacht, dass es große Zentren und klare Routen gab.

    Zudem wurde noch etwas sehr deutlich: Es ist die Generation der Enkel, die fragt und aufarbeitet, weil die Generationen vorher zu dicht dran waren.

    Auch ich kenne Geschichten von Eltern und Großeltern aus Krieg und Nachkriegszeit, aber vieles wurde nicht vor uns erzählt.

    Ich weiß von anderen, die nicht gefragt haben oder es zum Teil verschwiegen haben, weil der Vater oder Großvater besonders aktiver Nationalsozialist war.

    In einer anderen Reportage wurde es „der Krieg im Altenheim“ genannt, dass viele die Erlebnisse nie verarbeitet haben, sondern verdrängt und verschwiegen und die Albträume doch immer wiederkehren.

    Nicht umsonst gibt es jetzt die Zeitzeugenprojekte, weil die älteren jetzt noch aus ihrer Kindheit und Jugend erzählen können, die Täter aber bereits gestorben sind.

    Auch da ist manches noch nicht aufgearbeitet und es gibt nicht überall einen offenen Umgang damit, sondern auch Menschen, die Seiten aus Chroniken verschwinden lassen oder schwärzen.

    Auch ich denke, dass durchaus vieles weitergegeben wurde, bewusst und unbewusst.

    Resilienz ist das nicht unbedingt, finde ich, weil eben auch vieles verschwiegen oder von den eigenen Kindern ferngehalten wurde, um sie nicht aktiv zu belasten, was auch mit den Erfahrungen aus der Kriegszeit zu tun hat.

    Aber wenn man das, was man hat, eher als Luxus und nicht als Selbstverständlichkeit auffasst, fällt es einem derzeit womöglich leichter, auf etliches zu verzichten, das andere, die gewohnt sind, grenzenlos aus dem Vollen zu schöpfen, als Entbehrung empfinden, z.B. shoppen, reisen/Urlaub etc.

    Wir planen den Unterricht schon seit den Herbstferien so, dass wir den Plan sowohl im Präsenzunterricht, als auch als Arbeitsplan zu Hause durchziehen können.

    Es waren immer mal wieder Kinder in Quarantäne... und auch wir Lehrerinnen... das hat sich also schon bewährt.

    Ab Januar führen wir das also nur so weiter.

    Guter Plan!

    Ich finde, dass man manches nicht über die Distanz vermitteln kann, aber dann muss man es einbauen, wenn die Kinder doch da sind.

    Niedersachsen hat im letzten Rahmenhygieneplan auch neue Stufen eingebaut, die aber nur Verwirrung stiften.

    Auch Minister Tonne hat sich schon zum Unterricht nach den Ferien geäußert.

    Ich bin mal wieder hin und her gerissen, was meine Planungen für nach den Ferien betrifft.
    Wie geht ihr vor? Erstmal nix machen, bis man weiß was kommt, damit man nicht für die Tonne geplant hat?

    Die Minister treffen sich am 5.1. mit der Kanzlerin und noch kann keiner sagen, wie die Zahlen sich bis dahin verändern, erst Shopping, dann Schulschließung, dann die Mutation aus GB oder Südafrika oder sonstwo, danach Weihnachten, dann Silvester - mit oder ohne Feuerwerk, NDS debattiert und prozessiert noch ... und schwups ist auch schon der 5.1.

    ...und am Ende ...

    Nach dem Hin und Her der letzten Wochen können sich die Aussagen und Entscheidungen und Veröffentlichungen noch zig mal drehen

    Wobei ja eigentlich klar ist, dass NRW erst über Nacht informiert wird.

    Da hilft doch so eine schwammige Darstellung... es ist alles möglich, aber man kann hinterher behaupten, man habe alle rechtzeitig informiert.

    Gibt es da Unterschiede zwischen Schulen mit Fö-Schwerp. Lernen und Fö-Schwerp. Körperliche u. Motorische Entwicklung, etc.?

    "Lernen" kann, muss aber nicht, zieldifferente Beschulung bedeuten,

    bei "KME" geht es um anderes und nicht unbedingt um zieldifferente Beschulung. Da gibt es Nachteilsausgleiche oder Ersatzleistungen, aber diese SuS sind ja nicht im Lernen als solches eingeschränkt, es sei denn, es ist eine Kombination aus mehreren Unterstützungsbedarfen.

    Wobei das ja mein unterrichtsbegleitender Kurs ist, da kommt Struktur aus dem Unterricht.

    Tatsächlich habe auch ich die Möglichkeiten ohne Schulschließungen weiter eingesetzt, in der Hoffnung, dass sich mehr SchülerInnen dahin verirren und die Hilfen annehmen.

    So gab es Erläuterungen zu den Themen des Unterrichts, gezielt ausgewählt Erklärvideos und Übungen, die genutzt werden konnten,

    zudem auch Pins in Anton, die markieren, welche Inhalte passend um derzeitigen Unterricht sind und beim Üben helfen könnten.

    Zumeist habe ich es im Unterricht gezeigt, wo es ist und wie man dahin kommt, auch wird es auf dem Wochenplan benannt, damit es transparent ist.

    Einerseits sehe ich den Nutzen, den es haben könnte,

    andererseits sehe ich, dass die vielen Angebote schnell überfordern. Das wird auch von Eltern benannt.

    Während alle Welt gewohnt ist, am Fernseher zu zappen und umzuschalten, ist das am PC offenbar etwas anderes.

    Auch das bedarf noch der Anleitung und Übung.

    (Können wir bitte einführen, dass überall in der Pause Bücher vorgelesen werden? Ich find das ganz großartig. Hab mich ganz heimlich vor der geschlossenen Tür meiner Tochter platziert und zugehört :-))

    Mach doch,

    täglich 10 min unentgeltliche Mehrarbeit,

    dafür aber viel Spaß.

    ... und das ist genau die Frühstückszeit, die wirklich wertvoll ist, über die wegen der Maskenpflicht im Unterricht der GS diskutiert wurde.

    Aber das gehört in den anderen Thread.

    Tatsächlich kann ich mir eher vorstellen, Vorlesen oder Frühstück oder einen kurzen Austausch per Video anzubieten,

    als verpflichtenden Unterricht mit Schüleräußerungen, die in alle Welt gehen.

    Wo, sehr vielen herzlichen Dnak für die ausführliche Antwort!

    Gerne. Ich fand gut, dass du mit Interesse nachgefragt hast.

    Ganz bestimmt! Kann man damit auch das machen, was ich in meinem Video zeige?

    Man kann ja einiges sehen und du sagst ja selbst, dass es oft eher eine Materialsammlung ist, weil man erwarten kann, dass die älteren SuS sich dann selbst strukturieren.

    Über IServ lässt sich ähnliches nicht so gut abbilden, finde ich, weil man immer auf externe Links angewiesen ist.

    Dennoch, das war ja mal die Ausgangsfrage, finde ich vorstellbar, dass man den Schülern die Themen in solchen Kursen aufbereitet,

    ein Erklärvideo einstellt und danach Übungsaufgaben setzt.

    Kann man die nachfolgenden Schritte dann individuell freigeben?

    Ich halte es auch für mögich, dass man Lesetexte/ kurze Filme oder ähnliches zur Verfügung stellt, die die Kinder dann betrachten/lesen, worauf sich nachfolgend Aufgaben beziehen.

    Das ist dann insgesamt wie ein Arbeits- oder Wochenplan, der digitale Inhalte hat, an sich kennen die Kinder diese Arbeitsweise aber bereits.

    Gut fände ich, auch ab Klasse 3 kollaborative Formen zu nutzen. Dazu müsste man aber

    a) im Klassenchat z.B. ein Bild setzen können, auf das sich dann alle beziehen

    b) in einem anderen Toll ein Bild einstellen, unter dem dann über Kommentare kommuniziert wird ... aber jedes neue Tool ist eine neue Hürde.

    Auch das Schreiben an sich ist eine Hürde, da die Kinder nicht sehr schnell dabei sind - wie ja sonst auch. Gerade deshalb sind asynchone Möglichkeiten von Vorteil.

    Nicht gut vorstellen kann ich mir, dass die Kinder eigenständig ihre Lösungen kontrollieren und verbessern. Das liegt aber an den Erfahrungen im Unterricht. Man müsste es vorab sehr gut eingeübt haben. Zudem habe ich persönlich lieber die unmittelbare Rückmeldung, was richtig und was falsch ist, um dort wieder ansetzen zu können.

    Unklar ist mir auch, wieweit man den SuS individuelle Rückmeldung zu Aufgaben geben kann. Aber da bin ich bei IServ auch noch nicht wirklich gut aufgestellt. Vielleicht komme ich in den nächsten Tagen ein Stück weiter. Die abgegebenen Aufgaben der letzten Tage kann ich gut zum Üben nutzen :)

    Verbunden mit regelmäßigen Anrufen der Lehrerin.

    DAS übrigens, ist ein Kunststück! Es ist entsetzlich, wie schlecht erreichbar etliche Familien sind!

    Auch da fände ich es gut, wenn man über die digitalen Möglichkeiten mehr Rückmeldung hätte und somit regelmäßig sehen würde, was bereits bearbeitet ist oder wo es Probleme gibt.

    Das wäre vielleicht etwas, das man als nächstes vermitteln könnte: Schicke die Aufgabe, auch wenn du nicht weiter gekommen bist, damit ich sehe, wo es Probleme gibt.

    Das Videotool findet sie aber ganz toll und scheint mir gerade in Grundschulen auch ein Muss zu sein. Die Kinder scheinen sich offenbar sehr gerne zu sehen :)

    Die Kinder sind generell etwas erstaunt, was alles möglich ist.

    Das Videotool hat bei uns bisher nur eine Lehrkraft eingesetzt, da in dieser Klasse die Resonanz insgesamt recht hoch war.

    Von einer Nachbarschule weiß ich, dass sie im Frühling mehrfach über ein anderes Videotool Kinder-Treffen ermöglicht haben, einfach dafür, dass die Kinder sich mal wieder sehen.

    Für die Arbeit an Aufgaben finde ich asynchrone Möglichkeiten sinnvoller und verspreche mir davon, dass es dadurch insgesamt weniger Stress in den Familien gibt. Da können sie selbst überlegen, ob die Kinder gleich morgens "Schule" machen oder ob die Kinder ausschlafen und sich dann an die Aufgaben setzen.

    Sollte es zu einer erneuten längeren Phase des Distanzlernens kommen, bin ich zwiegespalten. Auch ich möchte den Kontakt möglichst dezimieren, andererseits hätte ich gerne bestimmte Kinder, die im letzten Distanzlernen abgetaucht sind, zur Bearbeitung der Aufgaben im Schulgebäude.

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