Der Grundschullehrermangel ist aber auch nicht chronisch, sondern ein momentanes Phänomen,
Was ist denn "chronisch"? Ein Mangel von 5 Jahren oder 10 Jahren oder 15 Jahren oder 30 Jahren?
Wenn Stellen in GS über Jahre nicht besetzt werden und die Schulen über Jahre mit Abordnungen und Vertretungen irgendwie den Unterricht aufrecht erhalten, dann ist der Mangel eklatant.
Und wenn Stellen ausgeschrieben sind, aber nicht besetzt werden können, z.B. Grundschule Deutsch-beliebig, dann ist doch deutlich, dass es für diese Stelle an dieser Schule keine einzige Bewerbung gegeben hat und es keinen Lehrkräfte-Überhang gibt, sondern selbst für die ausgeschriebenen Stellen nicht genügend ausgebildete Lehrkräfte.
... weil sich viele diese Fächer nicht zutrauen, sie wenig Leute interessieren, bei vielen Interessen das Talent fehlt oder sie reihenweise schon im Studium durchfallen. Das sind die bekannten Bereiche MINT und Ästhetik in den diversen Schulformen von der Grundschule (Musik!) bishin zur Berufsschule (z.B. Metall/Elektro).
Da frage ich mich nun, wo denn da der Unterschied zum Grundschullehramt sein soll
- es interessiert viele nicht - aus unterschiedlichen Gründen - bei jüngeren Kindern Erziehung, Bildung und Beratung zu übernehmen
- es fehlt offenbar manchen am Talent, den Anfangsunterricht übernehmen zu wollen
- es gibt Studierende, die das Studium oder Ref abbrechen, weil sie es sich ganz anders vorgestellt haben
- es wechseln manche schon vorab oder im Studium die Fächer, weil es einen NC gibt oder weil es eine Aufnahmeprüfung gibt, die vorab hohes Engagement erfordert (Kunst, Musik, Sprachzertifikate)
- es sind Studierende von den Anforderungen überfordert, was am ehesten in den MINT-Fächern auffällt, weil es dort weniger Studierende gibt, in anderen Fächern aber durchaus auch so ist.