Beiträge von Palim

    Klassen-Team heißt das Zauberwort!

    Das ist ein schöner Wunsch, der in Zeiten des Lehrermangels nicht zu erfüllen ist.

    Wenn (halb)jährlich neu diverse Abordnungen durch die Klassen gehen und die Schule die Leute irgendwie entsprechend ihrer Fächer einsetzen muss, kommt es eben zu solchen besonderen Bedingungen.
    Da machen Vertretungskräfte, die ihren Master SekII haben, aber ihr Ref noch nicht begonnen haben, Englisch in Kl. 3+4, SekII-KollegInnen übernehmen Musik, Kunst, Sport oder Religion, da die Fächer wenige Stunden haben, ist es mit den Abordnungen einfach.
    Andere Fächer werden aufgeteilt, sodass die Abordnung an 2 Tagen das Hauptfach übernimmt, an den anderen Tagen jemand anderes.

    Geht es nur nach Zahlen der Versorgung, bekommt man dann eben keine kompletten STellen ersetzt, sondern zig mal 4-6 Std-Abordnungen, die dann in den Plan integriert werden müssen.

    Wenn es innerhalb der Schule Absprachen gibt, dass Kinder den Raum verlassen, und alle sich daran halten, ist das unter diesen BEdingungen schon recht gut. Vielleicht gibt es ähnliche Absprachen zu Übungsheften, sodass man beides miteinander kombinieren kann: der SuS sitzt mit dem Übungsheft in der anderen Klasse.
    Bei BESTIMMTEN Kindern hatten wir schon Mappen ausliegen, sodass das Kind jeweils zuerst die Besinnung schreiben durfte und anschließend Aufgaben aus dem Mappen erledigen konnte. Aber auch das muss man dann innerhalb der Lehrerschaft kommunizieren.

    Die Entscheidung ist wirklich schwierig,
    aber letztlich geht es doch dabei um 2 spezielle Schulen, ihren Ruf und deine Vorstellungen davon, wie du arbeiten möchtest.
    Da müsstest du dir beide Schulen ansehen.

    Bei uns gibt es in den normalen Verfahren Bewerbungsgespräche.
    Eine Freundin aus einem ganz anderen Bereich sagte mal: Bewerbungsgespräche gelten doch für beide Seiten.

    Vermutlich hat es etwas damit zu tun, wie man sich eine Schule wünscht und vorstellt.

    Aus der Grundschule kommend ist der gemeinsame Unterricht von SuS auf verschiedenen Niveaustufen Alltag.

    Aus anderen Schulformen kommend, womöglich noch klassisch mit dem Ansatz, FöS+HS+RS+Gym zu trennen, ggf. sogar auf der Grundlage von Noten Ende 4, ist der gemeinsame Unterricht eine Utopie.

    Dazwischen bewegen sich die Bewertungen.

    Dass zudem jede Schule unabhängig von der Schulform einen guten oder schlechten Ruf entwickeln kann, kommt hinzu.

    Die Gedanken, @Alhimari, sind nicht falsch,
    aber letztlich geht es offenbar um eine Sanktion und nicht um Willkür.

    Wir haben dieses Mittel als eines schulintern vereinbart, manchmal ist es gut, wenn ein Schüler mal eine Stunde woanders verbringt - gut für alle Beteiligten, bevor Schlimmeres passiert.

    Ehrlich gesagt sollen diese Aufgabe ja nun auch keine superschönen Rätelseiten sein, sonst haben demnächst mehr SuS Lust darauf, dass sie diese ausfüllen dürfen

    Ich finde gut, was @Susannea vorschlägt und es ist sinnvoll, wenn man dies innerhalb des Kollegiums abstimmt und gemeinsam durchführt.

    Meine Erfahrung ist, dass diese einfachen AB selten passen.
    Einfacher ist es, wenn die SuS dafür Übungs-Hefter oder Übungshefte haben, in denen sie auch sonst arbeiten.

    Ab Klasse 3 kann man natürlich jederzeit 1x1-Aufgaben reingeben oder die üblichen RS-Übungen, die immer mal wiederholt werden,
    insgesamt ist es aber so, dass gerade in Klasse 1+2 und auch z.T. in 3 die Veränderung in Mathematik doch erheblich ist.
    Hinzu kommen zumindest in unserern Klassen diverse SuS mit irgendwelchen Förderbedarfen.

    Trifft man mit solchen Aufgaben dann etwas, das noch gar nicht beherrscht wird, ist doch auch wieder Ärger vorprogrammiert.
    Dann ggf. lieber Fragen zum Text oder eben doch etwas zum Abschreiben. Da könnte mnan auch Liedtexte oder kleine Texte über Komponisten vorhalten.

    Es ist Frau Klöckner, die hierfür zuständig ist und mit hochglanz-Bildchen in Schüler-Materialien auftaucht.

    Es ist aber auch Frau Klöckner, die die Ernährungsampel nicht umsetzt und die sich mit Herrn Nestle ablichten lässt und für den Konzern Werbung macht, statt klare Richtlinien für z.B. den Zuckeranteil zu erarbeiten und per Gesetz zu regeln.

    Und weil dies alles nicht hilft und der gesunden Ernährung nicht dient, bekommen jetzt die Lehrkräfte den Schwarzen Peter zugeschoben?

    Ja, es gibt Materialien zu diesem Thema, das Fehler aufweist. Das könnte daran liegen, dass man bei Fast-Food-Ketten Schulungsunterlagen oder gleich ganze Einheiten in ihren Räumen buchen kann, gleiches vom Verband der Milchwirtschaft, Kochrezepte mit erstaunlich viel Haferflocken etc.
    Ähnlich wird es beim Essen für die Mensa aussehen.

    Was genau wünscht sich Frau Klöckner wohl von den Lehrkräften, außer Ablenkung von eigenen Versäumnissen?

    Ich kann einen Blick in die Brotdosen werfen, aber ich kann nicht bestimmen, was darin zu finden ist oder dem Kind das Essen verbieten.
    Ich kann Regeln für die Schule aufstellen, eine Zeit lang lief das ganz gut, aber die derzeitige Elternschaft setzt sich für den schnellen Erfolg bei ihren Prinzessinnen darüber hinweg und Regeln sind egal. Zur Not bringen sie eine Bescheinigung des Arztes, dass das Kind kohlenhydratreiche Nahrung zu sich nehmen soll, und rechtfertigen damit so ziemlich alles.
    Zu Klassenfahrt in Klasse 4 braucht es dann einen Diätplan und Dauerkontrolle, da das Kind ansonsten einen Krankenhausaufenthalt benötigt - womit ich keinesfalls Kinder mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten meine, sondern solche, die durch jahrelange Fehlernährung krank wurden.

    Bleibt noch das Obstprogramm, das flächendeckend umgesetzt wird, wohlgemerkt durch Mithilfe von Ehrenamtlichen oder innerhalb der eigentlichen Unterrichtszeit, in der Lehrkräfte dann noch die Früchte mundgerecht zubereiten und darreichen, im Klassenraum, da es in den allerwenigsten Schulen eine ausgestattete Küche für diese Aufgaben gibt und natürlich auch kein Personal.

    Aber sicherlich wartet Frau Klöckner demnächst mit Nestle-Flyern und abgepackten Obstriegeln auf, die wir dann anpreisen dürfen,
    oder sie nimmt sich 1 Jahr lang Zeit, vor ihrem anderen Dienst in wechselnden Schulen den SuS und LuL das Frühstück zu bereiten. Schließlich liegt ihr doch sicher das Wohl am Herzen und - wie Mikael es immer vorschlägt- auch sie wird das gerne für leuchtende Kinderaugen auf sich nehmen.

    Was allerdings auf einem anderen Blatt steht ist, inwiefern sich das bei zukünftigen Bewerbungen negativ auswirkt. Für NDS kenne ich mich da nicht aus,

    Ich denke nicht, dass es eine Rangliste gibt.
    In Nds laufen die allermeisten Stellen schulscharf, das bedeutet:
    - Die offenen Stellen stehen im Portal
    - Die Bewerbungsmappen landen in der Schule.
    - Die SL sucht unter den BewerberInnen die aus, die am vielversprechendsten sind.
    - Es finden Bewerbungsgespräche statt.
    - Die SL erstellt eine Rangliste entsprechend der Vorgaben und mit Begründung, warum diese und nicht jene KollegIn ausgesucht wird.
    - Die Landesschulbehörde besetzt vorrangig nach dieser Rangliste, sofern das möglich ist.

    Zurzeit gibt es viele offene Stellen, also bekommen die BewerberInnen nachfolgend eine Liste, auf der alle Schulen stehen, die sie gerne im Team hätten und diese BewerberInnen auf Rang 1 gesetzt haben. Die BewerberInnen können dann überlegen, an welcher Schule sie zusagen und haben ca. 1 Woche Bedenkzeit.
    Da sie nur eine Stelle annehmen können, gehen die anderen Schulen womöglich leer aus.
    Ich bin nicht sicher, wie weit dann die Rangliste noch genutzt wird und ob den Bewerberinnen weitere Schulen angeboten werden.
    Bleibt die Schulstelle unbesetzt, geht es in die 2. Runde.

    Die 2. Runde:
    Alle offenen Stellen werden erneut ausgeschrieben.
    Alle unversorgten BewerberInnen werden automatisch zugeteilt, Bewerbungsmappen werden nur nach Anfrage durch die Schule geschickt/ abgegeben.
    Die SL kann bekommt die Liste und kann wieder auswählen, Bewerbungsgespräche führen.
    Es gibt dann ein schnelleres Verfahren. Bei Zusage durch eine Bewerberin wird die Einstellung vollzogen.

    Konkret:
    An der Schule, an der du jetzt absagen würdest, kämest du bei der nächsten Bewerbung womöglich nicht auf Rang 1, dein Name und deine Absage sind bekannt und sicher nicht vergessen.
    An einer anderen Schule kommt es auf deine Bewerbung an und darauf, welchen Eindruck die Schule von dir gewinnt ...

    Ich habe es anders wahrgenommen.

    Vor dem Film und in allen Besprechungen dazu wird deutlich darauf hingewiesen, dass es gerade nicht um den Normalfall geht.
    Da war von "14 Schreistunden täglich" die Rede und von vielem anderen.
    Die Kinder essen nicht, obwohl genug Essen ihrer Wahl angeboten wird, und die Eltern verzweifeln und haben Sorge, dass ihre Kinder Schaden nehmen.

    Dass diese Familien Hilfe brauchen ist doch unstrittig und "Händchen halten" wird allein nicht ausreichen, gerade weil die Kinder diverse Strategien entwickelt haben und zum Einsatz bringen.
    Sowas sieht man doch an anderer Stelle auch, dass Eltern beim gemeinsamen Frühstück hinter ihren 3jährigen auf dem Boden unter Tische hinterher krabbeln, um ihnen einen Happen in den Mund zu schieben zum Beispiel.

    Und dann kommen Kinder in die Schule, haben 6 Jahre lang geübt, Regeln zu umgehen mit Hilfe diverser Strategien und wissen sehr schnell sehr genau, welche Knöpfe sie in der Schule bedienen und an welcher Stelle Erwachsene in diesem System keine Möglichkeiten haben, sodass das Kind nicht beschulbar ist.

    Der Film zeigt nur Ausschnitte, die Eltern sind immer in der Nähe, es gibt ein Art Unterricht mit Erläuterungen und offenbar sehr, sehr viele Gespräche, in denen Ängste u.a. zur Sprache kommen.
    Die Eltern können selbst jederzeit abbrechen, aber dann stehen sie ohne Hilfe da und müssen in einen Alltag zurück, für den ihre Kräfte und Ideen nicht ausreichen.
    Eine Mutter hat es ja sehr klar formuliert: "Dann muss das Kind in ein Heim, ich kann es nicht mehr"
    Der Aufenthalt in dieser Klinik wird für viele das letzte Mittel der Wahl sein, weil alles zuvor nicht geholfen hat.

    Davon bleibt unbenommen, dass Familien, bevor es so weit kommt, andere Hilfe angeboten bekommen und erhalten können, ohne das Gesicht zu verlieren und ohne von Beginn an Sorge zu haben, dass ihnen die Kinder weggenommen werden.
    Da wünsche ich mir eher, dass es ein dichtes Netz an Beratungsstellen gibt, auf deren Briefkopf nicht "Jugendamt" steht, weil dies eben anders besetzt ist.
    Und ich wünsche mir Ärzte, die dies ernst nehmen und nicht mit "das wächst sich noch raus" oder "verzichten sie auf Zucker" reagieren, sondern Beratungen und Therapien ins Auge fassen, lieber einmal mehr als einmal zu wenig.

    Unter "Elternschule" hatte ich übrigens etwas ganz anderes vermutet. Es gibt auch Kurse, die unter "Elternschule" laufen, in denen ähnliche Hintergründe geschildert und allgemeine Verhaltensweisen oder Erziehungstipps vermittelt und Problemsituationen besprochen und mögliche Wege daraus aufgezeigt werden. Solche Kurse sollen vor einigen Jahren in SH gut angenommen worden sein, bei uns war daran nicht zu denken. Eltern ist nicht immer bewusst, dass es Hilfe gibt und dass sie diese als Ratgeber annehmen könnten. Schon dabei haben Eltern das Gefühl, das Gesicht zu verlieren. Mit einer Familienhilfe in den eigenen 4 Wänden, bei denen das persönliche Verhältnis stimmt, kommen diese Familien offenbar besser zurecht.

    Ich schreibe es gleich dazu: ich bin parteiisch in dieser Frage.

    Die Lehrkräfte, die ausgebildet und gerade fertig sind, sind in der günstigen Lage, sich ihre Stellen auszusuchen. Es sei ihnen gegönnt.
    In diesem Sommer gab es auch schon 1500 ausgeschriebene Stellen und dennoch sind einige Lehrkräfte noch ohne Stelle, was dann gerne in der Zeitung steht... und wie im letzten Jahr können etliche Stellen nicht besetzt werden. Selbst Stellen wie "Grundschule-Deutsch-beliebig" bleiben offen.

    Hintergrund ist genau das, was du, gnossos, beschreibst:
    Die jungen KollegInnen wünschen sich eine SekII-Stelle an einem renommierten Gymnasium, etwas anderes kommt für sie nicht in Betracht.
    Die Stellen, die jetzt noch übrig sind, sind fast alle IGS-Stellen.
    Viele Junglehrkräfte ziehen es vor, 1 Jahr zu überbrücken, um dann, mit beginnendem G9, an einem Gymnasium eine Stelle zu erhalten.
    Andere haben jetzt eine Stelle am Gym angenommen, wissend, dass sie sofort und mit voller Stelle für 1 Jahr abgeordnet werden, danach aber an das Gymnasium ihrer Wahl kommen.

    So regelt sich Angebot und Nachfrage, zu anderen Zeiten hätte man auch im letzten Winkel an der allerletzten Schule die für Beginner festgelegte 2/3 Stelle sofort genommen, um überhaupt eine Chance zu haben.

    Abgesehen von der üblichen Schweinezyklus-Erklärung ist dies ein Zeichen verfehlter Einstellungs- und Schulpolitik. Tatsächlich suchen nämlich sehr viele Schulen immernoch händeringend für das neue Schuljahr, das in 6 Wochen beginnt, nach Lehrkräften, die ihre Klassen übernehmen.
    Abordnungen gehen stundenweise an andere Schulen, dabei geht es häufig rein nach Zahlen und die Schulen müssen irgendwie den Kernunterricht decken.
    Klassenleitungen werden geteilt oder Lehrkräfte der Schule übernehmen doppelte Klassenleitungen und doppelte Belastungen.
    Vertretungslehrkräfte, wofür in Nds. ein Bachelor ausreicht, übernehmen nach den Herbstferien die Stunden, die noch nicht verteilt werden konnten, und werden im Januar auf die Straße gesetzt, um am 3. oer 5.2. wieder eingestellt zu werden - dann allerdings ohne Anspruch auf Vergütung über die Sommerferien, weil dafür eine Anstellung ab dem 1.2. notwendig wäre.
    Das geht an den H+R+GS+IGS+Oberschulen nun schon ein paar Jahre so, in jedem Sommer wartet man, wie viele Stunden man überhaupt erhält und wie man damit irgendwie einen STundenplan zusammenzimmert. Schulleiter suchen selbst Vertretungskräfte, die nach einiger Verzögerung Klassen übernehmen, also gibt es ab den Herbstferien den nächsten Stundenplan, wenn die Vertretungskräft nicht abgeordnet wird, weil es an einer anderen Schule noch knapper ist.
    Getoppt wird es dann mit einer "wertschätzenden" Gratifikation von etwa 94 Euro, statt einer Anhebung auf A13 für die Lehrkräfte, die den Stamm an den H+R+GS+IGS+Oberschulen bilden und mit dem stetigen Wechsel des Personals irgendwie klarkommen müssen.

    Die Gymnasien sind inzwischen mit in die Pflicht genommen, da sie viele Stunden an die anderen Schulformen abordnen müssen. Da kommen auch Lehrkräfte mit ungewöhnlicheren Fächern in den Grundschulen an, die dann bemüht sind, die Lehrkräfte entsprechend ihrer Fakultas einzusetzen. Oder es kommen tageweise Stunden für Hauptfächer, aber niemand wünscht für GS-Klasse 4 Std. am Tag D oder Ma oder eine auf 5 Personen verteilte Klassenleitung.

    Auch werden Gymnaisallehrkräfte-Stellen über Bedarf ausgeschrieben, um die Lehrkräfte im Land zu halten und für genau diese Abordnungen zur Verfügung zu haben.
    Wie im kommenden Sommer ansonsten der Unterricht aufrecht erhalten werden soll, ist nämlich nicht zu verstehen, wenn alle abgeordneten und neuen Gym-Lehkräfte dann in die Gymnasien beordert würden. Dann stehen manche Schulen noch mit 50% ihrer Versorgung da, müssen aber das volle Programm leisten.
    Da aber über Gebühr Gym-Lehrkräfte eingestellt wurden, bleibt womöglich ein Überhang, der dann eben doch in die anderen Schulen abgeordnet wird.

    Zu deinen konkreten Zahlen:
    Du rechnest vor, dass

    lediglich 180 Gymnasialstellen

    ausgeschrieben wurden. Darunter waren auch solche, die schon in der Ausschreibung die Abordnungsverfügung stehen hatten.
    Es gab offenbar auch noch Umwidmungen von Stellen, sodass neue Stellen an Gymnasien entstanden, die aber auch mit der direkten Abordnung verbunden waren.
    Es wurden aber auch 400 Stellen an Gesamtschulen ausgeschrieben, die noch nicht alle besetzt sind und von denen du offenbar eine angenommen hast.

    Nun habe ich heute morgen in der Zeitung gelesen, dass zum August 2020 wegen der Umstellung von G8 aug G9 ganze 1425 (!) Planstellen für Studienrätinnen und -räte ausgeschrieben werden!

    Es sollen viele Stellen für Gymnasiallehrkräfte ausgeschrieben werden. Ob es so viele sind, wird sich nächsten Sommer zeigen.
    Aber niemand sichert zu, dass diese Stellen an renommierten Gymnasien ausgeschrieben werden.
    Und niemand sichert zu, dass diese neu eingestellten Lehrkräfte dann nicht an GS-HS-RS-IGS-Oberschulen eingesetzt werden, mit A13, aber auch mit dem dort üblichen Deputat.
    Es ist nämlich ein Haushalts-Plan-ENTWURF.
    Darin steht

    siehe https://www.mf.niedersachsen.de/download/14557…twurf_2020_.pdf

    Wenn man sich mit den Feinheiten beschäftigt, wird man erkennen, dass dort nicht steht, dass die Stellen am Gymnasium ausgeschrieben werden und dass die Stunden am Gymnasium verbleiben werden.
    Mit den ausgeschriebenen Stellen soll der allgemeine Lehrermangel behoben werden und die Abordnungen "erstetzt" werden - also (halb-)jahresweise wieder neue Abordnungen.

    Die Schule plant jetzt mit dir.
    Wenn du dich anders entscheidest, mach es schnell.
    Ansonsten gibt es einen komplett neuen Stundenplan zu erstellen und Abordnungen oder Vertretungen müssen nun noch organisiert werden, obwohl die Schulen in der unterrichtsfreien Zeit angekommen sind.

    Die bereits gegebenen Antworten zeigen, wie unterschiedlich Erwartungen und Bewertungen in dieser Hinsicht sind.
    Außerdem sind die Möglichkeiten doch stark von Bedingungen und Schulgröße abhängig.

    Kümmert sich die SL zu wenig, sehen manche, dass dadurch das Kollegium mehr Möglichkeiten entwickeln kann. Das kann für alle gut sein und durchaus die Schule entwickeln, wobei die Lehrkräfte als Basis dicht am Geschehen sind oder im kleinen System vieles untereinander regeln.
    Klappt es im Kolleigum gemeinsam nicht so gut, kann es aber auch ein Nachteil sein, weil keiner zum Zuge kommt oder alles brach liegt oder sich die KollegInnen gegenseitig behindern.

    Kümmert sich die SL sehr viel, kann man es ebenfalls unterschiedlich bewerten. Es ist gut, wenn der Rahmen in Ordnung ist und die Aufgaben auf genügend KollegInnen verteilt werden können, die die Notwendigkeit sehen, sich wert geschätzt fühlen. Anders herum kann es aber auch dazu führen, dass ein ohnehin belastetes Kollegium eine Vielzahl zusätzlicher Aufgaben erhält und bewerkstelligen soll, die neben dem Unterricht und anderen Aufgaben gar nicht zu leisten sind, sodass schnell der Eindruck entsteht, dass die SL die Bodenhaftung verloren hat und die Arbeit der Lehrkräfte gar nicht wahrnimmt.

    Je nach Schule, Schulform, Kollegium sind die KollegInnen das eine oder andere gewohnt, warten ab oder sind selbst initiativ, warten auf Anweisungen oder haben selbst schon über Jahre gemeinsam die SL-Aufgaben im Team erledigt, sodass sie alle wissen, worauf es ankommt. Die KuK sind gewohnt, im kleinen Team die Fächer einigermaßen fair zu verteilen oder beharren auf ihre studierten Fächer und lassen andere eine Lösung suchen, falls die Mangelfächer nicht besetzt werden können. Entsprechend unterschiedlich bewerten Kolleginnen Ansagen von SL, begrüßen diese oder fühlen sich bevormundet oder gemaßregelt.

    Was noch nicht angesprochen wurde: Immer ist es auch eine Frage der Möglichkeiten innerhalb einer Schule.
    Wie groß ist das System und wie viele Entscheidungen kann und darf ich treffen?

    Wie viele Stammlehrkräfte habe ich und kann ich mit diesen über Jahre arbeiten oder bin ich durch ständig neue, halbjährliche Abordnungen an andere Schulen oder an meine Schule als SL immer gezwungen, den Mangel zu verwalten und monatlich mit HIlfe von Vertretungen oder anderem damit beschäftigt, den Laden überhaupt grundlegend am Laufen zu halten? Hat das Kollegium Zeit und Kraft oder ist es mit der Einarbeitung von Vertretungen, doppelten Klassenleitungen, ständigen neuen Curricula und neuen Vorgaben der Schulbehörde mehr als ausgelastet? Wie soll dabei auch noch Schulentwicklung erfolgen?

    Wie viele andere Aufgaben erhält die SL auf den Tisch, ist die Landesschulbehörde eher so, dass sie auf lange Sicht etwas anschiebt oder bombardiert sie die Schulen mit einer Statistik und Abfrage nach der nächsten, gerne Freitagmittag, gerne auszufüllen bis vorgestern?

    Welche Möglichkeiten bestehen hinsichtlich des Schulgebäudes und der Ausstattung? Ist der Schulträger an einer Entwicklung überhaupt interessiert? Braucht es Sponsoring und Einwerben von Geldern und ist die Region in der Struktur so stark und die Elternschaft so spendabel, dass dies leicht möglich ist ... oder gibt es bei Sponsorenläufen Beträge in Cent-Größe?

    Diese Tätigkeiten kann man meist ohne großen Aufwand einfach ablehnen.

    Nein, kann man eben nicht.
    Am kleinen System kann man nicht einfach ablehnen, es wird entweder gemeinsam verteilt oder einsam angeordnet.

    Man hat in jedem Fall eine Fachleitung, als Teilzeitkraft womöglich die eines Faches mit weniger Stunden oder weniger Aufwand hinsichtlich zusätzlicher verpflichtender übergreifender Konferenzen.

    in Bayern wären deine Aussichten auf A13 bei deinen Zusatzaufgaben auf jeden Fall gegeben!

    Ich finde es auch ziemlich übel, dass einem auf diese Weise die Vergütung schön geredet wird, die eben doch unfair ist:
    Auch für BY gilt, dass an anderen Schulformen die Lehrkräfte "einfach so" mit A13 einsteigen, an GS+HS darf man irgendwann mit viel zutun und sehr vielen Zusatzaufgaben, die lange unentgeltlich sind, eine Zulage erhalten oder auch A13. In gleicher Zeit werden in dem BL die anderen Lehrer OHNE zusätzliche Aufgaben zu A14 befördert und können dann immer noch weiter aufsteigen, indem sie Funktionsstellen besetzen, in denen ähnliche Aufgaben erledigt werden müssen. Das ist einfach total verquer!

    Und je nach BL gibt es diese Möglichkeiten dann zum Großteil gar nicht, keine Beförderung, keine Funktionsstellen, also stets A12, bei inzwischen gleich langem Studium.

    Wie @Krabappel schreibt, wird man dafür nicht Lehrkraft, man hat andere Gedanken dabei im Kopf.

    Es stört einen deshalb oder generell die ersten Jahre auch nicht, weil man sich einarbeitet, weil man damit beschäftigt ist, vieles umzusetzen, immer wieder Neues zu machen
    oder weil man die Aufstiegsmöglichkeiten zunächst nicht im Blick hat, dann aber bemerkt, dass man auch da benachteiligt wäre, weil man mit A12 an der eigenen Schulform keine Möglichkeiten hat und zunächst an eine andere Schulform auf eine A13-Stelle wechseln muss, und damit zeitlich und doppelt finanziell benachteiligt wird, bevor weiteres möglich ist, von einer SL-Stelle an der GS mit A12Z oder A13 mal abgesehen
    oder weil es zunächst nicht halb so wild war...

    ... aber mit Sicherheit ist es jetzt zunehmend ein Ärgernis,
    a) weil man in den letzten 20 Jahren viel zu viele zusätzliche Aufgaben in die Schulen geschoben hat, die gar nicht zu leisten sind.
    b) weil man durch den Lehrermangel einen ständigen Wechsel im Personal hat mit Vertretungen, pädagogischen MitarbeiterInnen, Abordnungen, mit denen man zwar den Kernunterricht irgendwie abdecken kann, dabei aber immer auch mithelfen und einarbeiten muss, immer wieder neu, man immer wieder etwas auffängt, doppelte Klassenleitungen hat etc.
    c) weil die Schule nie auf 100% läuft und ständig sämtliche Förderungen wegfallen, seit Jahren immer und immer wieder,
    d) weil mit dem ständig wechselnden Personal nicht diese vielen zusätzlichen Aufgaben abgedeckt werden, die "Aushilfen" diese nicht übernehmen können oder dürfen. Da aber gar nichts anderes mehr geht, werden jetzt eben Klassenleitungen, Erstunterricht und demnächst auf FöS-Meldungen, mit allem, was daran hängt, an die abgeordneten Lehrkräfte verteilt, die das Team verstärken.
    e) weil man angesichts des Lehrermangels in den GS+HS weiß, dass es über Jahre so weitergehen wird, da keine GS+HS-Lehrkräfte zur Verfügung stehen, es aber auch keine Versetzungen geben wird, sondern zumeist unterhälftige Abordnungen (also stunden- oder tageweise), damit die KollegInnen mit A13 ihr niedriges Deputat behalten oder keine finanziellen Einbußen auf ihr Teilzeit-Gehalt haben. Das neidet ihnen niemand, verschärft aber die Situation des Lehrermangels zusehends.

    Ja, aber A12 ist halt auch nur "normaler" Job ohne Leitungsfunktion.

    Nur, dass du als GS-LuL die Leistungsfunktion in jedem Fall gratis dazu bekommst, weil du in jedem Fall und ohne weitere Entlastung diverse Funktionen übernehmen musst, die an anderen Schulen "in der Leitung" angesiedelt sind. Je kleiner die Schule, desto schneller und häufiger trifft das zu.

    Mit A13 bist du in Ostfriesland oder der Uckermark der King,

    Nein, bist du nicht, als GS-HS-RS-LuL bekommst du ja zudem auch nur A12.
    Darüber lachen dann die, die z.T. nie studieren waren, im gleichen Alter sind und schon viele Jahre zuvor bei einem Autobauer gelernt haben und aufgestiegen sind, Boni einstreichen und Weihnachtsgeld erhalten.

    Und selbst wenn es so wäre, führt es nicht dazu, dass man genau deshalb in die Botanik zieht.
    Gerade die Stellen in den Uni-Städten sind weiterhin nahezu vollständig besetzt, während die Peripherie vor Mangel nicht weiß, wie die Klassen besetzt werden sollen und auch nicht auf Bachelor-Studierende als Vertretung zurückgreifen kann, dazu sind die Entfernungen einfach zu groß.

    Vor diesem Hintergrund ist es absolut absurd, dass ich auf der gleichen Gehaltsstufe wie eine GS-Schulleiter bin (A14)

    Bist du nicht. Die GS-Schulleiter bekommen im besten Fall A13, manchmal sogar nur A12Z

    Weil der Herr Studienrat recht bald die Regelbeförderung zum Oberstudienrat mit A14 bekommt, falls er dann noch die Bibliothek betreut oder andere Sonderaufgaben übernimmt gerne auch höher.
    Diese Aufstiegsmöglichkeiten sind den Grund- und Hauptschulkräften verwehrt.

    und die GS-LuL A12 von Anfang bis Ende, außer sie werden SL, weil es an den meisten Schulen nicht einmal Posten für Stellvertretungen gibt, keine Funktionsämter, aber dennoch Fachkonferenzen, Büchereien, Bücherausleihen und eine Menge zusätzlicher Aufgaben, die im Kollegium möglichst fair verteilt werden müssen.

    Und ja, auch ich finde das absurd.
    Warum gibt es an den Schulformen, an denen die LuL ohnehin schon mehr verdienen, zusätzlich Aufstiege mit oder ohne Bemühungen, Ämter und Entlastungen, an den anderen aber nicht?

    Und: Warum kann dies nicht transparent erfolgen?
    Fachkonferen 1 - Entlastungsstunde, Fachkonferenz 2 - weitere Entlastungsstunde, Fachkonferenz 3 - weitere Entlastungsstunde. Muss ich als LuL an einer kleinen Schule 3 davon übernehmen, darf ich auch gerne 3x die Entlastung bekommen. Ständig wechselnde Curricula und Vorgaben, Einführung von Schulbüchern und zahlreiche Wettbewerbe gibt es da auch.
    Habe ich im großen System keine davon, habe ich auch die Arbeit damit nicht.

    Gleiches gilt für die unzähligen Beauftragungen: Arbeitsschutz, Strahlenschutz, Digitalisierung ... was auch immer ... alle Aufgaben, die in der Schule verteilt werden, ziehen zusätzliche Arbeit nach und gehören entsprechend gewürdigt. Muss man mehrere davon machen, erhält man entsprechende Entlastungen.
    Das würde dazu führen, dass auch kleine Schulen entsprechend mehr Stunden verteilen könnten, schließlich teilen sie sich die Arbeit auch mit weniger KollegInnen untereinander auf.
    Dass es bestimmte Aufgaben nur an manchen Schulformen gibt, ist klar, hindert aber das System nicht. Wo die einen Einschulungstests und Koop mit diversen Kindergärten leisten, haben andere berufliche Orientierung u.a.

    Gleiches gilt dann auch für die Aufgaben der SL, die an kleinen Schulen zurzueit eben auch bis zu 20 Std. unterrichten müssen, obwohl Statistik, Förderkommissionen, Konferenzen, Elterngespräche, Beurteilungen etc. rufen.

    Meiner Meinung nach würde sich das Land dann womöglich sehr schnell überlegen, welche dieser Aufgaben tatsächlich von Lehrkräften durchgeführt werden müssen und welche man kostengünstiger verteilen könnte.
    Gerade bei den ganzen Beauftragungen wären sicher andere Formen möglich und sinnvoller, als diese unentgeltlich den Lehrkräften überzuhelfen.

    Im übrigen könnte man sich den Kampf um die A13 Stellen sparen, die womöglich nur als Alibi erschaffen wurden. A13 für alle LuL, auch an HS und RS, und entsprechende Entlastungen für zusätzliche Aufgaben für alle Schulformen wären fairer.

    Aber vielleicht ist das ja auch bald alles hinfällig, weil wir alle unsere Arbeitszeit tracken und die Landesschulbehörden darüber zur Kenntnis nehmen müssen, was sie über Studien längst wissen: Die Belastung und die Arbeitszeit sind an allen Schulformen zu hoch und es braucht Änderungen.

    Nachteilsausgleiche müssen in anderen BL auch nicht von Eltern beantragt werden.

    Neben Verbänden würde ich mich auch bei der Gewerkschaft erkundigen, welche Möglichkeiten bestehen.
    Eigentlich müssten solche Vorgaben doch anderen, die die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen darlegen bzw. stärken, entgegen stehen.

    Die Menge der Entlastungsstunden ist endlich.

    ... und geht in den nds. Grundschulen gen null.

    Die außerunterrichtlichen Aufgaben sind unendlich und werden von kleinen Kollegien getragen.

    Ich verstehe, dass man auch an anderen Schulen die Kriterien lieber klar formuliert hätte, als der Willkür oder dem Gutdünken ausgesetzt zu sein.

    Aber warum man an kleinen Schulen mit wenigen KollegInnen ohne Entlastungsstunden und mit hohem Deputat die vielen Konzepte und Beauftragungen zusätzlich bewältigen muss, während an anderen Schulformen dafür Entlastungsstunden UND Aufstiegsämter gewährt werden, ist mir schleierhaft.

    Natürlich könnte man meinen, dass die

    Mehrbelastung von diesen leistungsstarken Beamten durch planvolle und effiziente Arbeitsorganisation innerhalb der durchschnittlichen Wochenarbeitszeit bewältigt

    wird,
    aber warum geht das an weiterführenden Schulen nicht?


    Offenbar geht der Arbeitgeber hier im hohen Norden zusätzlich davon aus, dass

    die Tage gefühlt viiiiiiiiel länger dank unendlicher Sonnenstunden grad an der Küste

    sind und die Lehrkräfte deshalb ruhig mehr und mehr bearbeiten können.

    Der Denkfehler dabei ist, dass die Sonne nicht allein über denen länger scheint, die die viele zusätzliche Arbeit ohne Entlastungsstunden bewältigen sollen.

    So würde zwar

    ganz ganz ganz bestimmt (...) das ganze zusätzliche Vitamin D (...) dermaßen unerträglich glücklich

    machen,

    da man uns aber eher am Schreibtisch als an der Sonne trifft,
    bleibt das euphorische Dauerstimmungshoch leider aus. :nein:

    Soll ich nun froh sein, dass uns der Arbeitgeber davor bewahrt, unerträglich glücklich zu sein, damit wir den Südstaaten nicht auf den Wecker gehen? :ka:

    Was ist so schlimm an ue Fehltagen?

    Es wird zu Beginn kommuniziert, wie man es gern hätte. Schon im Halbjahr stehen dann die Fehltage auf dem Zeugnis, in Klasse 1 am Ende.
    Spätestens ab Klasse 2 sind die Tage entschuldigt oder die Leute nehmen in Kauf, dass die ue Fehltage auf dem Zeugnis oder ggf. beim Ordnungsamt landen.

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