Beiträge von Palim

    Vorher war eins meiner ADS Kinder dran, weil (...) und wir gemeinsam (Eltern, Beratungslehrer, schulpsychologischer Dienst) nach der bestmöglichen Lösung suchen.

    Wir haben in der GS ALLE Kinder und da ist nix einfach oder für alle gleich.

    Ja, so mache ich das auch, wenn es sich irgendwie organisieren lässt, eines nach dem anderen, manchmal auch mehrere Sachen parallel, dazu der normale Kram.

    Und auch deshalb ist die Arbeitszeit und -belastung immer hoch, weil immer noch etwas aufgeschoben wartet und immer viel mit vielen zu regeln ist.

    Letzte Woche war es das eine i-Kind, morgen ist es das andere, alles braucht viele Gespräche und Absprachen, für die die Zeit eigentlich nicht gewährt wird.

    Ich finde gut, dass du dich kümmerst, und verstehe, dass du alle Mögliche versuchst ... und bestimmt auch noch einiges mehr.

    ABER ich finde auch richtig, dass du es für dich auslotest. Wenn es nicht machbar erscheint, weil am Ende du mit der gesamten Gruppe in der Botanik stehst und einen Krankenwagen bräuchtest, dann solltest du genau das deutlich ansprechen. Gibt es keine Lösung für die Betreuung, kann das Kind gar nicht mit oder nur tageweise mitfahren oder täglich gebracht werden.

    Dazu gehört auch, dass die Begleitung - so ist es bei uns - 8h arbeitet, den Rest der Zeit aber Freizeit hat. Dann sind die Lehrkräfte doch wieder zuständig.

    Die Eltern vieler Kinder erwarten, dass man den Kindern so viel nachträgt, wie sie es selbst tun, und die Kinder allumfassend 1:1 betreut und begleitet werden. Eine Klasse ist aber eine Gruppe und die Einzelfallhilfe muss das Amt stellen, nicht die Schule.

    Bisher ist alles, was an Subventionen in den Sektor geflossen ist, zu fast 100% bei der Klientel der Besser- und Best-Verdienenden gelandet.

    Ist das so?

    Weil die mit den Reihenhäuschen mehrfach benannt wurden: in meiner Region gibt es nahezu keine Reihenhäuschen oder Wohnungen. Selbst die Leute, die vom Amt untergebracht werden, landen oft in Häusern, nein, ohne Walbox.

    Allerdings kann man hier auf die Öffentlichen nicht zählen, da sie nur ab und an fahren und es abends keinerlei Möglichkeiten gibt. Da denke ich, dass es in den Städten und umzu andere Angebote zur Mobilität gibt und diejenigen, die den Bus bräuchten, der an jeder Milchkanne hält, mit einem Stromer besser bedient und dann vielleicht auch gefördert sind.

    Das ist ja aber sehr unterschiedlich, es sieht anders aus, wenn man nicht in de Nähe wohnt und auch, wenn man zwischendrin keinerlei Freistunden oder Entlastungsstunden hat, sondern durchgängig Unterricht und ohnehin alles außerunterrichtliche noch hintenan hängen muss.

    Die Kolleginnen, die da bleiben, legen sich einige ihrer Aufgaben in die Zwischenzeit, bleiben an der Schule und arbeiten dort, dafür ist (hoffentlich) ein anderer Tag entlastet.

    und lieber die Zeit im Lehrerzimmer totschlage

    Ich finde vor lauter Aufgaben gar keine Zeit, die ich totschlagen könnte.

    Die Aussagen, es sei keine Arbeit, knüpft daran an, dass allein die 45 min Unterricht als solche gewertet werden, nicht die Pausen und Zwischenpausen. Verstehe ich nicht, ebensowenig wie die Zeit zwischen Unterricht und Konferenz.

    Wenn ich in anderen Berufen auf den nächsten Kunden, Klienten, Patienten warte, ist es auch Arbeitszeit, wenn ich den Raum vorbereite oder aufräume, mich auf die nächste Aufgabe einstelle, Materialien zusammensuche etc., warum wird das bei Lehrkräften anders gewertet?

    Wenn die Konferenz gleich nach dem Unterricht liegt, ist kaum Zeit, den Raum für den nächsten Tag vorzubereiten, zur Toilette zu gehen und etwas zu essen,

    ist die Konferenz später, liegen dort zwischendrin Arbeitsgruppen oder Korrekturen.

    Spazieren gehen die wenigsten in der Zeit, wer kann, fährt nach Hause, und ja, das wäre dann keine Arbeitszeit, die Tätigkeiten an der Schule aber schon, da ist es egal, ob ich sie zwischen Unterricht und Konferenz oder nach der Konferenz oder vor dem Unterricht am nächsten Morgen erledige.

    Ich habe es schonmal geschrieben, meine Kinder haben keine Aufsatzerziehung gehabt,

    Gar nicht?

    Hm, bei uns wurde es nach und nach zurückgedrängt UND die Vorgaben für Klassenarbeiten geändert,

    aber man muss ja trotz anderer Projekte auch mal einen Text verfassen lassen.

    Davon abgesehen finde ich die Aufgabenstellungen in den Schulbüchern oft schlecht, aber das ist ein weiteres Thema.

    Obwohl es bei uns zurückgedrängt wurde, bin ich bemüht, eine Mischung hinzubekommen und auch mal längere Texte zu schreiben. An meine eigene GS-Zeit (Lieder von der Tafel abschreiben) und an Unterricht mit mehrfacher Überarbeitung durch Abschrift komme ich aber nicht heran.

    Dennoch glaube ich, dass es in den abgegebenen Jahrgängen jetzt schon und nachfolgend noch mehr so sein wird, dass die SuS noch keine längeren Texte entwickelt haben, weil die 5-6 Std. Deutsch nicht ausreichen.

    Das ist doch ein breiter Querschnitt, denke ich.

    Bei den Hauptschüler:innen wird es von Beginn an weniger Erfahrung mit Schriftsprache geben, es braucht zu Beginn der Schulzeit mehr Übung zur Schreibfähigkeit, Motorik, Auge-Hand-Koordination und an sich mehr Übung, aber die Zeit ist begrenzt. Somit gibt es für diese SuS über Jahre stetig weniger Übung durch langsameres Arbeiten und Voranschreiten, mehr Wiederholungen, kürzere Texte, weniger Übersicht über Struktur und Aufbau …

    Wäre ja interessant, ob nun die SuS ankommen, die in der GS Grundschrift statt Vereinfachter Ausgangsschrift gelernt haben oder ob sonst etwas verändert wurde.

    Die ersten SuS mit dieser Schrift sind jetzt in Jahrgang 10 oder 11.

    Solange Diktate nicht mit Noten verknüpft sind, sondern eine Übungsform, bei der man durch Differenzierung den Kindern Möglichkeiten an die Hand gibt, den Text erfolgreich richtig zu schreiben, durch Laufdiktat, Kontrolle mit Vorlage, Kontrolle mit Fehlersuchen und verbessern (ich finde noch 4 Fehler - findest du sie auch?),

    finden viele Kinder Diktate gar nicht so schlimm und fragen sogar danach.

    Das sind dann auch nicht die Kinder, die ohnehin in der Rechtschreibung sicher sind, sondern auch andere, die es als Rätsel empfinden und sich an ihren guten Endergebnissen freuen, selbst wenn sie vorher Fehler gemacht haben.

    Aber vielleicht sollte man den „Satz des Tages“ (nicht mein Format) übers Radio verbreiten oder die Sprachlern-App in Deutsch-Deutsch anbieten.

    Liegt es am Fachbereich oder ist es quer durch verschiedene Klassen?

    Eben habe ich erfahren, dass bei uns Lehrkräfte in Klasse 7 noch mal Schreibtraining machen.

    Für die Grundschule überlege ich, ob nicht immer mal etwas anderes den Fokus bekommt. Wenn jetzt mehrfach in der Woche 20 min gelesen werden, kommt das Schreiben dann zu kurz?

    Wenn viele Inhalte angesetzt werden und Aufsatzerziehung zurückgedrängt wird, kommt dann das Schreiben längerer Texte zu kurz?

    Wenn gemischte Klassenarbeiten Vorrang bekommen und man immer einen Teil Rechtschreiben unterbringen soll, damit dies mehr Gewicht hat, kommt dann zu kurz, dass längere Texte gelesen oder geschrieben werden?

    Die Schwerpunkte verschieben sich, die Inhalte sind immens und die Zeit reicht nie aus. Da hätte ich gerne auch noch zwei Stunden Deutsch dazu, offiziell sind es 6.

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