Beiträge von Aktenklammer

    Gerade im Anfangsunterricht passiert es in den Klausuren ja öfters, dass die Schüler sich etwas "basteln", was man aber in der Sprache nicht so sagen würde. Das streiche ich nicht als Fehler an, schreibe aber in der Regel das "Bessere" oder Idiomatischere hin.
    Macht ihr sowas auch in Rot oder wählt ihr eine andere Farbe (wobei ja gar nicht so viele Farben übrig bleiben: Grün ist der Rektor, Gelb sieht man nicht gut, Blau oder Schwarz nehmen ja schon die Schüler ....)?

    Ok, das wusste ich nicht. Aber meinst du denn, dass die Schüler in Lage sein werden, neue Formen zu bilden? Um das zu können, müssen sie ja erkennen, was in dem Gedicht passiert ist. Dafür analysieren sie, dass bei zusammengesetzten Worten die Glieder vertauscht wurden (und hier passiert ja sogar noch mehr: aus "SonnENschein" wird "ScheinENsonne", d.h. das Fugenelement bleibt stehen, es wird nicht "Scheinsonnen". Außerdem wird aus dem Verb ein Sustantiv und die Substantive werden "ververbt". Das erfordert meiner Meinung nach Sprachreflexion, oder täusche ich mich da. Können die Drittklässler das? Bzw. kann oder sollte man dann nicht wirklich wie auch von jemand anderes beschrieben, auf die Sprachreflexionsebene gehen. Ich habe den Eindruck, dass es bei dem Gedicht mit "Kennen lernen" nicht getan ist, zumindest wenn die Schüler selber produzieren sollen. Sehe ich das zu kritisch?
    (Davon abgesehen kann das doch super werden, WENN Drittklässler sowas schon untersuchen und verbalisieren können sollten. Das ist doch ne Menge Stunde!)
    f


    olgende Sachen entsprechen ja nicht dem einfachen Schema:

    Scheinensonn (statt Scheinsonnen)
    ein Gurr (statt eine Gurr)
    Wirtschaftsgast (statt Wirtschaftgast)
    Fahrerssonntag (statt Fahrersonntag)

    Hat der Schüler noch eine 2. Fremdsprache, z.B. Französisch, wo es besser läuft? Er könnte ja ggf. eine neue FS anfangen, was natürlich auf eine Wiederholung des Jahres rausläuft. Aber mit Englisch sehe ich da arge Probleme bzw. es scheint mir für dich unmöglich, das aufzuholen. Der Schüler müsste starken eigenen Einsatz bringen, auch bzw. vor allem außerhalb des Unterrichts. Ich glaube, Enja hat Recht, dass das motivierende Äußerungen nichts bringen, da ja wirklich enormen Arbeitsbedarf dazu sein scheint. Und da Englisch ja auch in der Arbeitswelt, ob nun mit oder ohne Abitur, sehr wichtig ist, muss und kann es ja nur im Interesse des Schülers liegen, das aufzuholen.

    Zitat

    Tristan schrieb am 20.03.2006 15:04:

    Trotzdem, so denke ich, fehlt mir ein wenig an Inhalt für die Stunde, selbst wenn ich den Titel anschreibe und die Kinder erst mal überlegen lasse

    Der Inhalt ergibt sich ja mit dem Ziel. Ich glaube, dass sich da durchaus Inhalt ergeben könnte ;)

    Zitat

    Tristan schrieb am 19.03.2006 22:41:
    Ziele der Stunde:
    - das Kennenlernen des Gedichts "Ein Land auf dem Sonntag"
    - die Besonderheiten des Gedichtes erarbeiten
    - eigene Texte nach diesen Besonderheiten erstellen


    Wenn man diese Ziele in einer Lehrprobe für die Klasse 5 nennen würde, hieße es glaube ich, dass das keine richtigen Ziele sind .... Was haben die Schüler denn gelernt? Du weckst ja doch in gewisser Weise das Bewusstsein für Sprache bzw. ihre Bildungsmechanismen, denn nur wenn die Schüler diese erkennen, können sie einen eigenen Text erstellen. Ist nicht eher diese Sprachreflexion das Ziel?

    Wenn es nicht "kantapper, kantapper" hieß, dann habe ich meinen Text damals falsch gelernt 8o

    Ich hatte ein Pfannenkuchenkostüm an, zwei große runde Kartondinger vorne und hinten umgeschnallt. Es war das Geschenk an mich, weil ich wegzog ... und da sollte ich noch mal richtig großes Kino machen ;)

    Zitat

    Animagus schrieb am 19.03.2006 23:49:

    Es ist nicht primitiv. Ich glaube, ich würde es genauso machen.
    Wenn die Kinder erst mal nur den Titel sehen (oder hören), dann werden sie sich doch vermutlich wundern, und das erzeugt Neugier. Das ist doch eine prima Ausgangssituation.

    Gruß

    Animagus

    Ich halte das auch für besser als ein Bilderrätsel. Was für ein Bilderrätsel will man denn nehmen? Es gäbe ja höchsten ein Rätsel für "Ein Sonntag auf dem Land"; oder irre ich mich da? Du willst ja zu Verwunderung über den Titel sorgen.

    Wobei es bei mir an der Uni und im Seminar hieß, dass wir nicht "Einleitung" schreiben sollen, sondern etwas genauer "Aufgabenstellung", "Zielsetzung" oder was auch immer. Aber wenn ich Einleitung schreibe, könnte ich auch "Hauptteil" schreiben und das soll man ja auch nicht ...

    Meine Gliederund für die 2. Staatsarbeit war:


    1 Aufgabenstellung und Zielsetzung
    1.1 Persönlicher Zugang zum Thema
    1.2 Zielsetzung und Schwerpunkt der Arbeit
    2 Theoretische Vorüberlegungen und Begriffsbestimmungen
    2.1 bla
    2.2 blabla
    3 Konzeptionen von ....
    3.1 Gestaltungsmöglichkeiten von ....
    3.2 Mögliche Funktionen von ....
    4 Darstellung ....
    4.1 bla
    4.2 blabla
    5 Auswertung und exemplarische Analyse
    6 Reflexion ....
    7 Zusammenfassung
    8 Ausblick
    Literatur- und Onlinequellenverzeichnis

    Hach, Erinnerungen. Als ich in der 2. Klasse wegzog, durfte ich bei einer Aufführung den Pfannkuchen spielen. Grooooooße Role, viiiiiiiiel Text ... "kantapper, kantapper, lief der Pfannkuchen in den Wald hinein"

    ... 'tschuldigung' O.T.

    Wenn ich eine Arbeit schreibe - bzw. hoffentlich geschrieben habe - dann mache ich erstmal die Sachen, die man von Anfang an machen kann: ich tippe das Deckblatt, schreibe alle Literatur, die ich habe, ins Literaturverzeichnis (denn löschen kann man immer noch, aber hinterher fehlen einem dann plötzlich die Angaben) und schreibe ein vorläufiges grobes Inhaltsverzeichnis. Ich richte die Seiten ein, formatiere die Überschriftenformatvorlagen und all so Krimskrams. Dann sieht das schon mal nach was aus und die Hemmschwelle, richtig anzufangen ist nicht mehr so groß. Dann tippe ich die Sachen, die ich schon weiß oder kann, wie theoretische Sachen oder ähnliches. Anfangs ist das ein ziemlich löchriges Werk, das aber langsam miteinander verwoben wird und immer größer und dichter wird.

    Das glaube ich nämlich auch. Ich habe aber auch festgestellt, dass es z.T. schwierig ist, z.B. eine Gedichtinterpretation in so ein Schema zu pressen, weil da ja so viel ineinander verwoben ist. Ich möchte es aber auf jeden Fall in Zukunft versuchen, da man so ja auch einerseits den Schüler möglichst viel Klarheit über das Erwartungsspektrum gibt und gleichzeitig auch effizienter arbeiten kann. Die Erstellung des Bogen ist natürlich erst mal Arbeit.

    Hallo Tristan,
    was ist denn das Ziel der Stunde? Vielleicht kann man ja anhand des Zieles auch weitere Komponenten oder Vertiefungen vorschlagen? Ich habe mich beim Lesen deiner Antwort gefragt, inwiefern ein Bilderrätsel die Schüler auf das Gedicht oder die Erarbeitung neugierig macht. Das Verwirrende an dem Gedicht ist ja erst mal der Titel. Vielleicht kann man eher darum was zum Einstieg stricken, so dass die Schüler neugierig sind, wie das Gedicht "geht".

Werbung