Beiträge von Iossif Ritter

    @ Sunny74, wir kennen jetzt nur deine Sicht und müssten eigentlich noch die andere Seite hören. Die würde vielleicht alles ganz anders darstellen. Anscheinend aber stimmt die Chemie zwischen euch nicht, dann wird wohl nichts anderes helfen als ein Wechsel.


    PS: Berufskrankheit mancher Lehrer ist so eine gewisse Bestimmtheit im Auftreten, die außerhalb der Schule oft nicht gut ankommt, die wir im Beruf aber dringend brauchen, um nicht unterzugehen.

    @ tabularasa, du bist lange nicht zu alt, um noch in den Lehrerberuf einzusteigen. Es kann auch durchaus ein Vorteil sein, schon mal woanders reingeschnuppert zu haben. Nur sollte die Motivation nicht nur darin bestehen, etwas anderes doch nicht machen zu wollen.

    Ich zweifle gerade daran, dass Sozialpolitik die beste und wirksamste Bekämpfung der Kriminalität ist. Mir scheint, sie bekämpft nur bestimmte Gründe für Kriminalität, ich nenne sie mal "Überlebenskriminalität" und vielleicht noch "Teilhabekriminalität". Aber die Kriminalität, weil Menschen nicht genug bekommen können, bekämpft sie offensichtlich ja nicht.

    @ Siobhan, ich kann dich gut verstehen. Ich finde die Bürokratie und die ganzen Bedingungen und Bestimmungen für eine Klassenfahrt inzwischen so ausufernd, dass ich keine mehr machen möchte.

    @ Plattenspieler, das ist durchaus interessant. Leider macht mir das zitierte Fazit nicht klar, was dahinter steckt, also wie das kommt. Spontan vermute ich, dass das bessere Text-/Leseverständnis einfach an den vielen Übersetzungsübungen im traditionellen Lateinunterricht liegt.


    Das hat ja dann wiederum nichts mit der lateinischen Grammatik als solcher zu tun.


    @ lera1, die Frage war aber, wenn ich mich nicht irre, was der Lateinunterricht für das Verständnis der deutschen Grammatik bringt.

    Ich sehe es wie WillG, dass man durch den Lateinunterricht besser die deutsche Grammatik erlernt, liegt daran, dass Grammatik im Deutschunterricht eher vernachlässigt wird, was allerdings wiederum an der Stofffülle des Deutschunterrichts liegt.


    Grammatikkenntnisse (Sprachwissen und Sprachbewusstheit, wie es jetzt in Berlin auf den Zeugnissen heißt) helfen aber sehr, Aufbau und Struktur einer anderen Sprache zu verstehen, die man erlernen möchte. Ich erinnere mich, wie mir meine Englischlehrerin eine Form erklären wollte mit dem Hinweis, das sei ein Adverb. Das half mir aber damals nicht, denn ich wusste nicht, was ein Adverb ist.


    Die Grammatik liefert auch Begründungen für die Rechtschreibung, hilft also teilweise auch dabei. Es reicht jedoch die deutsche.

    Ich weiß nicht, aber ich meine, der Unterschied zwischen Bachelor und Master ist schon gravierend. Das ist, als wenn man die halbe oder die ganze Ausbildung absolviert hat bzw. die Schule nach der 6. oder nach der 10. Klasse beendet. Da fehlt dann was. Das infrage zu stellen, ist wie wenn Schüler fragen, wozu sie etwas lernen müssten.


    Den Unterschied zwischen FH und Uni kann ich nicht genau nennen. Hat die FH nicht von Anfang an einen größeren Praxisanteil und weniger theoretischen Hintergrund? Ich wundere mich aber, dass man Hebammen jetzt studieren lassen will. Wird man den Mangel so wirklich beheben und leisteten sie denn bisher keine gute Arbeit?


    Wir haben übrigens alle auch ohne Einstellungsgarantie studiert. Ja, immer wieder gibt es welche, die die Prüfungen nicht bestehen. Soll das denn egal sein?


    Edit: Ach, jetzt sehe ich erst, er/sie kann schon nicht mehr antworten.

    Zum einen meine ich auch, dass ist ein Vorfall, wie er in jeder Berufsgruppe passieren kann und passiert. Zum anderen möchte ich fragen, ob sich dahinter vielleicht eine mangelnde Frustrationstoleranz versteckt, also dass man nicht immer alles bekommt im Leben, wie man es möchte und ob Erziehung im Allgemeinen und Schule im Besonderen heute das vielleicht befördern, weil so sehr auf Freiwilligkeit und Individualität und den Spaßfaktor gesetzt wird?


    Edit: Da ging gerade was beim Bearbeiten schief, aber ich weiß nicht, wie ich das rückgängig machen kann.

    @ Miss Jones, das geisterte mir auch noch im Kopf herum. Bei allem Wandel der Erziehungsideale, unfähige oder nachlässige Eltern oder einfach unterschiedliche Erziehungsvorstellungen gab es immer schon und immer gab es Lehrer, die größere oder kleinere oder keine Probleme hatten, sich durchzusetzen. Der Rückhalt bei Eltern und Vorgesetzten ist wohl eher geschwunden für starke Lehrerpersönlichkeiten? Ich weiß nicht. Zumindest wird man mehr hinterfragt und muss sich mehr rechtfertigen, ich erlebe aber auch viel Zuspruch.


    Man kann auch heutzutage noch Klassen in den Griff bekommen, ohne sich strafbar zu machen und man kann das auch erlernen, wenn man es denn will. Etliche Lehrkräfte beweisen das ja, obwohl wir alle mit den gleichen Problemen kämpfen. Krabappel hat oben dazu gute Tipps gegeben. Zentral scheint mir die innere Haltung dazu zu sein.


    Es ist nur so unglaulich schwer, in einem Fall wie diesem, von dem wir nur das Ende kennen, die Eskalation also, zu sagen, woran es gelegen hat, (damit man daraus lernen kann).

    Ich habe mir das Video jetzt angeschaut, ich wollte es mir erst nicht anschauen, weil es mich grundsätzlich aufwühlt mitanzusehen, wie andere Spaß daran haben, einen Menschen zu demütigen. Es ist wie erwartet furchtbar zu sehen, was die Jugendlichen da treiben. Es ist auch eine noch größere Demütigung, dass das alles gefilmt und noch veröffentlicht wird. Das darf auf keinen Fall sein!


    Das ändert aber nichts daran, dass ich meine, die Fehler wurden vermutlich schon am Anfang gemacht und nicht erst am Ende.

    @ Krabappel, das hast du sehr gut zusammengefasst, wie ein Lehrer auftreten sollte. So stelle ich mir eine gestandene Lehrerpersönlichkeit vor. "Hart, aber herzlich" in Anlehnung an eine frühere Fernsehserie.


    Ich möchte hier weder den Lehrer entschuldigen bei "solchen" Schülern noch die Schüler bei "so einem" Lehrer. Mir scheint, dass wir hier am Ende einer Spirale angekommen sind, bei der alle Frühwarnsysteme und Konfliktbewältigungsstrategien versagt haben.

    Was ich bisher dazu las, ist, dass dieser Lehrer vorher schon auf vielfältige Weise von den Schülern gemobbt worden war, aber auch dass er sich von Anfang an durch sein Verhalten in Misskredit gebracht haben soll. Beides ist inakzeptabel, finde ich. Er soll inzwischen entlassen worden sein und den Schülern sollen Disziplinarmaßnahmen drohen.


    Ich finde es schwierig, das Ganze so aus der Ferne bzw. von außen zu beurteilen. Schüler anzuspucken, geht gar nicht. Lehrer zu mobben, geht aber auch nicht. Dass einem mal (fast) der Geduldsfaden reißt, kann ich nachvollziehen.


    Hier scheint etwas beidseitig so gründlich aus dem Ruder gelaufen zu sein.

    @ Kallisto, ich verstehe dich, ich fand den Kommentar auch etwas bissig, der sich dahinter versteckt, man würde ja nur die Wahrheit sagen, also die angenommene natürlich.


    Nach einer (fast?) beendeten Berufsausbildung noch einmal neu 6 Jahre zu studieren, fände ich auch sehr happig und vor allem ein finanzielles Problem. Ich meine auch, mach erstmal fertig und dann schau, wofür du dich noch nebenbei qualifizieren kannst. Ich unterrichte ständig auch fachfremd und meistens sogar gerne und meistens ohne zusätzliche Ausbildung. Das ist auf Grundschulniveau natürlich auch etwas einfacher zu bewerkstelligen.

    @ Kallisto, zunächst einmal finde ich sehr gut, dass du uns bestätigst, dass sich in der Lehrerausbildung etwas getan hat, da der "Master of Education" deiner Aussage nach mit mehr Pädagogik und Didaktik verbunden ist. Andere klagen genau das immer noch ein.


    Dann will ich auf den berühmten Spruch hinweisen, wonach Lehrjahre keine Herrenjahre seien. Das gilt wohl auch für das Referendariat. Du solltest dir aber auch vergegenwärtigen, dass sich meistens Leute zu Wort melden, die etwas zu kritisieren haben. Die Zufriedenen hört und liest man deutlich seltener. Kurz: Das Referendariat kann man auch bestehen.


    Ob du Lehrer werden solltest oder nicht, vermag ich anhand deiner Darstellungen nicht einzuschätzen, aber Unsicherheit und Zweifel gehören dazu. Sie zeigen, dass du das nicht auf die leichte Schulter nimmst und das werte ich positiv. Ein guter Lehrer zweifelt immer ein wenig daran, ob er gut genug ist, aber das treibt ihn auch an.

    @ Tofifee, wenn ich dich richtig verstehe, geht es dir ja darum, ob die Schulleitung das machen darf. Ich vermute, dass es dazu keine verbindlichen Regelungen gibt, das hieße, sie darf das. Ich glaube auch nicht, dass es Regelungen gibt, dass Lehrer, die auf Klassenfahrt sind, den ganzen jeweiligen Tag sozusagen dienstbefreit sind. Manche kommen ja vielleicht an einem Morgen zurück. Nach Ausflügen können einen auch noch Nachmittagstermine erwarten. Je nachdem wie früh wir zurück sind, haben wir nach einem Ausflug auch noch Unterricht.


    Wie andere schon schrieben, würde ich nach einem Kompromiss suchen, wenn sich der Termin nicht verlegen lässt.

    @ Susannea, ah, dann wissen wir jetzt endlich, was das wirklich bedeutet. Mir war es so erklärt worden. Vorliegen habe ich so einen Antrag jetzt natürlich nicht.


    Jedenfalls fand ich die Teilzeit seinerzeit sehr entlastend, denn man hat ja von allen Kernaufgaben, so will ich es mal nennen, weniger. Das ist schon sehr hilfreich.


    Als ich jung war. @Lehramtsstudent, war ich ähnlich eingestellt wie der Fragesteller. Ich wollte nur so viel verdienen, wie ich zum Leben wirklich bzw. unbedingt brauche (durch Teilzeit), um genug Zeit für meine Hobbys und meine Interessen und ein mögliches Engagement zu haben. Der Hinweis auf die Rente hätte mich nicht überzeugt. Ich hätte gedacht, ich lebe jetzt und nicht später. Ich kenne schon drei Leute, die ihre Rente gar nicht erreicht haben.

    In Berlin wird Teilzeit problemlos gewährt. Auf den Anträgen steht zwar, dass sie maximal 5 Jahre hintereinander gilt, aber in der Praxis kann man immer wieder neu Teilzeit beantragen.


    Teilzeit zu verwehren wegen des Lehrermangels macht auch keinen Sinn. Dann fallen die Kollegen eben irgendwann wegen Krankheit/Burnout aus.


    Als ich anfing, habe ich erstmal eine halbe Stelle genommen. Das war eine große Hilfe und Entlastung für mich, alleine schon, dass man oft länger schlafen und früher nach Hause gehen kann. Später, als mir vieles leichter fiel, habe ich schrittweise aufgestockt.

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