Beiträge von Quebec

    Und dann wechseln die Kinder an die weiterführende Schule und Diagnosen verschwinden dank Datenschutz, der die Weitergabe verhindert, in der Versenkung. Wir starten dann leider oftmals wieder von vorn.

    So ist es bei uns auch gelaufen. Grundschule / Umzug und wir haben dann ein quasi unbeschulbares Kind bekommen

    Es wundert mich, dass das Kind ohne offizielle Diagnose überhaupt eine Schulbegleitung bekommt. Beim Träger anrufen und beantragen, dass man jemand mit Erfahrung im Autismusbereich braucht. Das wird bei uns auch viel zu oft geduldet, dass die Schulbegleitungen untätig herumsitzen und zuschauen.

    Oh ja. Das haben wir alles. Das Jugendamt ist auch mit im Boot. Gute Leute sind halt schwer zu kriegen...

    Da wir sich ein Kind mit ASS (noch nicht Schulkind) haben, tut mir schon sehr weh, wenn ich das lese. Das Problem ist doch, dass für diese Kinder eigentlich nirgendwo ein richtiger Platz ist. Und dass die Diagnosen viel zu spät gestellt werden und damit den Kindern frühe Hilfe verwehrt ist.

    Inklusion als Sparmaßnahme auf den Rücken aller Kinder, Lehrer und Eltern. Eine passende Umgebung und Förderung kostet halt Geld.

    Gibt es denn bei euch Schulen, die eine echte Alternative sind? Fachberater für Autismus gibt es auch in einigen Regionen, die bei der Schulwahl helfen. Ich glaube ohne dass man mit den Eltern auf den gemeinsamen Nenner kommt, dass das Kindeswohl an erster Stelle stehen muss, wird man nicht arbeiten können. Autismus schließt Erziehung ja nicht aus. Aber Autismus erfordert leider ein großes Durchhaltevermögen in Sachen Erziehung. Wenn das Kind Autismustherapie erhält (geht erst mit Diagnose), dann können auch Therapeuten in die Schule kommen und beraten. Die Wartelisten sind aber genau so lang wie die Wartelisten für Spz und Kjp. Von dem Verdacht bis zur Therapie vergehen gut 2 ungenutzte Jahre…

    Das ist ja das Dilemma. Das Kind bei uns an der Schule gehört vom Intellekt her nicht auf eine Förderschule. Ein klares Nein. Wir haben bei uns an der Schule stets gute (!) Erfahrung mit ASS-Kindern gemacht. Die konnten wir bisher immer gut integrieren. Sie haben Schulbegleitungen, mit denen wir positiv zusammenarbeiten konnten. Dieses Kind hier sprengt aber alles, was wir erlebt haben. Schulbelgeitungen halten es mit dem Kind nicht aus. Echte alternative Schulen im Umkreis haben wir leider nicht.

    Danke dir für die aufmunternden Worte. Die Schulleitung ist involviert. Eigentlich ist dieses Kind bei uns überhaupt nicht beschulbar. Das sehen alle Beteiligten. Ich sage mal so: niemand hätte etwas dagegen, wenn das Kind die Schule wechselt. Wie kann ich als einzelne Lehrkraft erreichen, dass die Schulleitung das Kind der Schule verweist? Also langfristig? Geht das?

    Ich kenne die genauen Gegebenheiten in NRW nicht, aber grundsätzlich holt euch Beratung vom zuständigen Förderzentrum. Dein Beitrag klingt leider so, als ob das Kind schon absolut in den Brunnen gefallen ist, aber es könnte hilfreich sein alle Beteiligten an einen Runden Tisch zu holen und noch einmal ganz klare Absprachen und Regeln zu definieren. Die Grundfrage sollte sein, ob es Momente und Situationen gibt, an denen der Schüler dieses Verhalten nicht zeigt. Ganz nach dem Motto: Wenn es etwas gut funktioniert, dann mach mehr davon. Wenn etwas schlecht läuft, dann mach etwas ganz anderes.

    Die Eltern stehen natürlich auch sehr unter Druck und scheinen nur das Beste für ihr Kind zu wollen und setzen sich sehr für ihn ein. Natürlich nicht in eurem Sinne, aber eigentlich ist das doch positiv?

    Schaut gemeinsam, wie ihr die Unterrichtswoche und den Unterricht anders gestalten könnt und kommt von den Gedanken der Ordnungsmaßnahmen weg. Nicht zur Strafe arbeitest du draußen, sondern z.B. montags dritte Stunde ist das fest in deinem Plan verankert. Ich empfinde auch ein Ampelsystem als hilfreich, dass ganz klar ist nach drei Verwarnungen passiert das. Bei Autismus sind Klarheit und feste strukturierte Abläufe das A&O.

    Mir ist klar, dass das Problem nicht lösen wird, aber das erste Ziel sollte sein, dass die Situation für euch ein kleines bisschen besser wird.

    Es sind alle beteiligt und involviert, die vom Thema eine Ahnung haben. Mit dem Jugendamt ergeben das 7 Leute / Zuständigkeiten, die da mitmischen. Ein Ampelsystem haben wir. Allerdings wird das vom Kind nicht akzeptiert

    Wenn die Eltern euch erzählen, wir schlecht ihr seid, dann legt ihnen nahe, die Schule zu wechseln, sie finden sicher eine bessere.

    Ich wundere mich wirklich, was ihr euch bieten lasst. Der Schulleiter muss das Kind regelmäßig aus dem Unterricht holen und hat keine Idee, wie es weitergehen soll? Die Eltern haben keine Lust, das Kind abzuholen aber die Lehrer schauen zu, wie es die Mitschüler terrorisiert? Das Kind ist nicht in der Lage, am Unterricht einer Regelschule teilzunehmen aber seine Lehrkräfte tun nichts, als mit den Eltern zusammen auf eine Diagnose zu warten? Ich würde sagen, dann müsst ihr einfach damit leben, ihr verdient euch gegenseitig.

    Wir Lehrkräfte tun eine ganze Menge. Wir dokumentieren, was das Zeug hält. Leider ist es so, dass viele Verhaltensweisen anscheinend (sehr vorsichtig formuliert) wohl auf die Diagnose des Kindes zurückzuführen sind. Und dann heißt es, dass das Kind dann ja "nichts dafür kann". Ich sage mal so: wir werden angehalten, das Kind weiter zu unterrichten.

    Danke für deinen Input, Kodi.

    Ich gebe dir recht, dass mir / uns persönlich eine Diagnose nichts bringt. Sie würde nichts an der Situation ändern.

    Leider lässt das Kind sich nicht abholen, leider verlässt es nicht den Raum. Es hört ja auf keine Ansage.

    Selbst die manchmal hinzugezogene Schulleitung braucht Minuten, um das Kind da rauszubekommen.

    Unterrichten ist kaum möglich weil sich alles nur um dieses eine Kind dreht.

    Die Eltern halten an unserer Schule fest. Uns Kollegen wäre es sehr lieb, wenn das Kind die Schule verlassen würde…Aber da die ASS alleine kein Grund ist, ihn der Schule zu verweisen, bleibt es halt da.

    Gestern gab es einen Vorfall der so krass war, dass er mich nachts nicht hat schlafen lassen. Ich fühle mich nicht sicher und frage mich, ob man sich weigern kann, das Kind zu unterrichten? Wahrscheinlich nicht, oder?

    Wen möchtest du denn im Experten-Interview genau interviewen? Eltern eines mutistischen Kindes oder die Lehrer des mutistischen Kindes? Und was, wenn es in dem Bundesland des Kindes keine verbalen Zeugnisse gibt? Fragen über Fragen :)

    PS: die meisten mutistischen Kinder besuchen übrigens Regel- und keine Förderschulen. Ich finde es toll, dass du dich mit dieser Thematik auseinandersetzt und würde mir wünschen, dass die Regelschullehrer viel mehr über dieses Thema Bescheid wüssten ... Seufz

    Hey, ich kopiere dir hier mal den Vorschlag einer Kollegin rein, den sie damals für unsere Fachschaft gemacht hat:

    Vorschlag 1: Buchung: Kochschule Deutzer Loft (Firmenevent), ein Gewürzseminar oder Kochkurs mit dem Kollegium. Vorschlag 2: Wanderung in den "Cols de Cologne" (z.B. Rundwanderung durch das romantische Eifgenbachtal oder auch um die Sengbachtalsperre). Zum Mittagessen: einen Foodtruck kommen lassen und wir essen outdoor. (Z.B. streetquizine.de) Vorschlag 3: Treffpunkt in Herrenstrunden, 3 Aktivitäten zur Wahl: Beachvolleyball spielen ), Wandern und Radfahren (z.B. mit ambitionierten Kollegen). Im Anschluss: gemeinsam Essen über einen Caterer (in Herrenstrunden oder an der Schule oder Foodtruck.

    Unsere Schulleitung (Bez. Köln) behauptet, dass Köln es uns untersage, Dienstbesprechungen etc. online durchzuführen. Da hat es im letzen Schuljahr richtig Ärger gegeben weil einige Kollegen nach Hause mussten die eigenen Kinder betreuen und sich NICHT von zu Hause aus dazuschlagen durften da es verboten sei. Tja. Sie haben dann eine Konferenzbefreiung von der Schulleitung erhalten. Schon skurril.

    Diese Vorgehensweise, sich selber krank zu melden statt auf den Sonderurlaub zurück zu greifen, wurde mir übrigens schon mehrfach von unserem Sekretariat vorgeschlagen.

    Begründung: es sei unkomplizierter und es müsse nicht der Antrag ausgefüllt werden.

    Ich habe mich erfolgreich durchgesetzt und diese Praxis bisher verweigert.

    Aber auch in NRW muss hoffentlich niemand, der auf Klassenfahrt ist, Unterricht für die Vertretungen zu Hause planen.

    Doch. Ist wohl so. Ist bei uns zu Schuljahresbeginn extra noch einmal auf der Gesamt LK gesagt worden. Leider ohne Nennung des Paragraphen. Bei allen planbaren Abwesenheiten (Wandertage, Klassenfahrten, Schüleraustausch, Unterrichtsgänge) sind im Vorfeld Aufgaben für die Vertretungslehrkraft zu hinterlegen. Insofern gerade für TZ-Kräfte ein absolutes Minusgeschäft, z.B. bei der Begleitung von Austauschfahrten: man wird TZ bezahlt, arbeitet aber vor Ort an allen Tagen inklusive der Wochenenden und stellt im Vorfeld auch noch die ganzen Aufgaben zusammen ...

    An welchem? Meine Ferien liegen noch in kompletter Länge vor mir, könnte sie evtl. auch mitbringen. :P:D

    Ich hatte eine Weile mal einen simplen Trick. Da ich auch nicht Vollzeit arbeite und meine Arbeitszeit eigentlich schon fast mit den Anwesenheitszeiten in der Schule abgegolten war, habe ich mir mal eine Weile vorgenommen, zu Hause höchstens noch eine bestimmte von mir ausgerechnete Zeit zu arbeiten. Es hat mich zumindest dazu gebracht, effizienter zu arbeiten und mich nicht in Kleinkram zu verlieren und ich hatte tatsächlich einen recht guten Überblick.

    Irgendwo im Süden, wo es jetzt so wahnsinnig heiß ist. :hitze:

    Das mit dem "nur zu Hause eine bestimmte Zeit arbeiten" klappt bei mir leider nicht. Ich sitze lange an Korrekturen und die Vorbereitung mit den ganzen PPTs muss ja auch gemacht werden.

    Eine reine für mich auch nicht. Ich achte aber darauf, dass ich in dieser Woche abends nett essen gehe und nach den Konferenzen zügig abhaue. Und die kommende Woche ist noch schön frei. Eventuell ist noch ein spontaner Urlaub an der Nordsee drin. Man kann Ende der Sommerferien schon übermäßig vorbereiten. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass die meisten Anfangskonferenzen eher unwichtig sind und die erste Unterrichtsstunde nutze ich eh zum Kennenlernen und informieren über die Rahmenbedingungen des Schuljahres. Also alles easy ;)

    Interessant, dass bei dir trotz Konferenzen ein spontaner Urlaub an der Nordsee drin ist??? 8).

    Was die ersten Stunden anbelangt: natürlich sind diese entspannt. Aber alles, was ich jetzt "in der Tasche" bzw. auf dem Rechner habe, entlastet mich im Verlauf des weiteren Schuljahres. Daher meine Vorbereitung ab morgen.

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