Liebe Humblebee, wir sind nicht "elitär". Ich unterrichte die Kinder von Putzfrauen und Gipsern. Sie sind einfach sehr gescheit und deswegen am Gymnasium. Wir sind eine Leistungsschule, das ja. Auch unsere Fachmaturand*innen müssen lernen und leisten wollen, sonst sind sie an einer Schulform, deren Abschluss sie an die Fachhochschule bringt, falsch.
Liebe Antimon,
stell' dir vor: ich kenne auch viele Kinder von Putzkräften, Handwerkern (den Beruf des "Gipsers" kenne ich allerdings nicht), "einfachen Arbeiter*innen", die auf's Gym gehen oder gingen; eingeschlossen die Nichten meines Lebensgefährten (Vater: Handwerker, Mutter: Einzelhandelskauffrau). Ich selber komme ebenfalls nicht aus einer Akademikerfamilie.
Nur habe ich bei dem, wie sich einige User*innen hier- beileibe nicht bei allen! - über das "für unsere Gesellschaft ach so wichtige Gymnasium" äußern, leider immer wieder das Gefühl, dass sie sich und ihre Schulform als "elitär" betrachten und der Meinung sind, dass ihre SuS bloß nicht mit schwächeren SuS "vermischt" werden dürften. "Zum Wohle der Gesellschaft"
... Ich hingegen glaube, dass Gesamtschulen, wo SuS teilweise gemeinsam lernen (und vor allem: voneinander lernen) und teilweise - je nach Leistungsstärke - in Kursen unterrichtet werden, eine sehr gute Idee sind.
Also; Wer "gescheit" ist, muss m. E. nicht auf ein Gymnasium - mit deinen Worten: "eine Leistungsschule" (ein Begriff, der in meinen Ohren fürchterlich herablassend klingt!) - gehen, sondern kann genauso gut eine Gesamtschule besuchen, dort E-Kurse belegen und am Ende in der angegliederten Oberstufe sein Abi machen.