Beiträge von Humblebee

    Können die Ungestesten sich dann erst für den nachfolgenden Unterricht testen? Warum dann nicht sofort vor der Arbeit (dann ersparen sich die Lehrkräfte viel unnötige Orga-Arbeit)? Das würde dann doch für den ganzen Tag gelten, oder?

    Wenn sie aber doch den Test verweigern...?!?

    Wir müssen auch schauen, wo wir die SuS lassen, die von der Präsenzpflicht befreit sind und zu einer Klassenarbeit oder Prüfung "auflaufen". Einen negativen Test brauchen sie nicht vorzulegen; also müssen sie entweder in einen anderen Raum gesetzt werden oder zu einem anderen Termin einbestellt werden. Daher brauchen wir z. B. für die Abiklausuren morgen in Englisch nun für drei Kurse auch sechs Räume.

    Wie habt ihr es denn gelöst?

    Hier gibt es ja die Möglichkeit, dass Eltern ihre Kinder vom Präsenzunterricht abmelden. Diese müssen aber trotzdem an Prüfungen und Klassenarbeiten teilnehmen. Dafür müssen sie allerdings kein negatives Testergebnis vorlegen.

    Und wenn es SuS gibt, die an den "Testtagen" morgens kein negatives Testergebnis vorlegen können, dann dürfen sie an dem Tag nicht am Präsenzunterricht teilnehmen. Ergo: Pech gehabt, wenn an dem Tag eine Klassenarbeit ansteht (laut unsere SL zählt das dann als unentschuldigter Fehltag und die Arbeit ist somit 6). Oder diese SuS müssen sich in der Schule nachtesten (wenn die Schule das anbietet). Wenn sie den Nachtest verweigern, dürfen sie wiederum nicht am Präsenzunterricht teilnehmen.

    Ich denke, es liegt vor allem daran, dass die Lehrkräfte (vor allem die Lehrkräfte an beruflichen Schulen) heutzutage einfach ein anderes Selbstverständnis haben

    Ich muss sagen, dass ich sehr gute Erfahrungen mit meinen damaligen Lehrkräften an der BBS, die ich Anfang der 1990er Jahre besucht habe, gemacht habe. Das waren - bis auf einen älteren Lehrer - alles offene, freundlich, der Schülerschaft wohlgesonnene Lehrer*innen, mit denen wir uns teilweise noch jahrelang nach unserem Abschluss privat getroffen haben. Die waren "ganz anders drauf" als meine vorherigen Lehrer*innen am Gymnasium (denn die waren größtenteils tatsächlich recht arrogant, distanziert und teilweise kaltschnäuzig). Mein heutiges Kollegium ist dem meiner damaligen BBS in vielem ähnlich, finde ich.

    Diese Lehrkräfte an der BBS damals waren es im Endeffekt auch, die mich davon überzeugt haben, das Lehramt BBS überhaupt zu studieren.

    Sind solche Probleme auch im Ref an Berufsschulen verbreitet? Also, sind dort auch Klassen/Kurse üblich, in denen insbesondere Referendare (und auch durchsetzungsschwächere Lehrkräfte) jede Stunde ausgetestet werden?

    Dass solche Probleme "verbreitet" sind, glaube ich nicht. Klar kommt das vor, aber nicht nur an beruflichen Schulen sondern vermutlich genauso an allen anderen Schulformen. Wie schon von einigen anderen User*innen gesagt, hängt das stark von der Lehrkraft ab und von deren Umgang mit den SuS.

    Und welche Kurs-/Klassengrößen sind üblich? (Das hängt vermutlich auch wieder nicht nur vom BL, sondern den zahlreichen anderen Faktoren ab...)

    Wie du schon selbst sagst, kann man von einer "üblichen Klassen- und Kursgröße" nicht sprechen. Bei uns sind z. B. im beruflichen Gymnasium die Klassen 11 und - je nach Art des Kurses - die Kurse in 12 und 13 immer recht voll (durchschnittliche Klassen- bzw. Kursgröße bei 25, würde ich schätzen; ich hatte in der 13 aber auch mal einen Englischkurs auf grundlegendem Niveau mit 32 SuS). Auch unsere Berufsfachschulklassen haben meist mind. 22 SuS, hingegen haben wir gerade im Teilzeitbereich einige Berufsschulklassen, die seit Jahren so klein sind, dass sie kurz vor dem "Einstampfen" stehen oder an unserer Schule schon gar nicht mehr angeboten werden (weil es an Betrieben fehlt, die in diesen Berufen ausbilden).

    flipper, in Hessen gilt die Q1 (Klasse 12) als Abschlussklasse. Ich vermute, dass wird in anderen BL auch so sein oder jetzt so geregelt werden. Erzielte Leistungen gehen ja ins Abitur ein.

    In Niedersachsen gelten bisher als "Abschlussklassen" nur alle die, wo die SuS in diesem Schuljahr noch Abschlussprüfungen haben. Die Klasse 12 des Gymnasiums oder bei uns an den BBS die Klassen, die eben jetzt keine Prüfung haben, z#hlen daher nicht dazu ( @DpB: deshalb bei uns die einjährige BFS ja - denn die haben eine schrifltiche und eine mündliche Abschlussprüfung - und die BES Klasse 1 (ehemals BVJ) nicht, weil die keinerlei Prüfungen haben (den Hauptschulabschluss kann man in dieser Klasse nicht mehr erwerben, im Gegensatz zum frühereren BVJ)).

    Naja, die BBS vereinen als viele Schularten. Außerdem gibt es ja unterschiedliche Richtungen. Kaufmännisch, gewerblich, etc. Da gibt es, was Disziplinprobleme angeht, schon erhebliche Unterschiede.

    Genau so ist es: In einer beruflichen/berufsbildenden Schule finden sich verschiedenste Bidlungsgänge und berufliche Fachrichtungen. Ich unterrichte an einer "Bündelschule", wo sich quasi alles tummtelt ;) .

    Stimmt, ich leide auch sehr unter Höhenangst, wodurch alles, was "vom Boden abhebt" (Karussellls, Flugzeuge,...) schon mal schwierig für mich ist. Mit Auto-, Zug-, Bus- und Schifffahren hatte ich hingegen noch nie Probleme.

    Ja, das halte ich für ausgeschlossen, denn die Gruppen sitzen meistens draußen usw. natürlich wird es da auch Infektionen geben, aber da die Schulen in Innenräumen sind und die Abstände viel geringer und die Kontakte somit viel länger werden die Infektionen aus den Schulen vermutlich deutlich höher sein.

    Also, hier sitzen momentan die wenigsten Gruppen von Jugendlichen draußen, weil es dazu noch viel zu kühl ist (wir hatten bisher kaum Tage mit über 10-12 Grad) und dass die Abstände in den Klassenräumen geringer sein sollen, als wenn die Jungs und Mädels nachmittags oder abends zusammenhocken, glaube ich kaum.

    Ich kann ja nur für unsere Schule sprechen, aber wir hatten in der ganzen Corona-Zeit noch nicht einen Fall, wo sich ein/e Schüler/in nachweislich in der Schule angesteckt hat. Es gab bisher auch nur in einer Klasse zwei infizierte Schüler (die befreundet sind und wo davon auszugehen ist, dass sie sich in der Freizeit gegenseitig angesteckt haben bzw. einer den anderen); alles andere waren Einzelfälle, wo kein/e andere/r Schüler/in in der jeweiligen Klasse dann ebenfalls positiv getestet wurde.

    Mag aber alles Zufall sein.

    Ich würde vom Fortbestehen der gegebenen Wachstumsdynamik ausgehen bis die letzten Ferien 10-14 Tage zurück liegen.

    10 Tage sind ja nun bereits in fast allen Bundesländern - außer Hessen und Schleswig-Holstein - seit dem Ende der Osterferien vergangen. Das Problem ist aber wohl auch, dass in den meisten BL viele SuS schon seit Längerem nicht mehr in der Schule waren, weil sie im Distanzunterricht oder Wechselunterricht sind.

    Wobei ich denke, dass die Disziplinprobleme nicht so bundeslandabhängig sein dürften

    Doch, ich schätze, z. T. hängt es davon ab, ob du an einer Schule auf dem Land bzw. einer Kleinstadt oder in einer Großstadt tätig bist. Ein entfernter Bekannter von mir war einige Jahre Berufsschullehrer in Berlin; was der an Geschichten erzählt hat, da schlackere ich noch jetzt mit den Ohren. Ähnliches berichtet ein Kollege, der an einer berufsbildenden Schule in einem "Brennpunkt" in Bremen tätg war. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die SuS an unserer "Kleinstadt-BBS" da doch pflegeleichter sind (was mir dieser ehemals in Bremen tätige Kollege auch schon mehrfach bestätigt hat).

    Im gewerblichen Bereich sind die Klassen oft derber, viele Kollegen mögen aber die ehrlich Art der Schüler,

    Das kann ich bestätigen. Ich unterrichte seit Jahren Berufsfachschulklassen u. a. in der Fahrzeugtechnik und war auch mal bei den Berufskraftfahrer*innen (Berufsschulklasse) eingesetzt. In diesen Klassen habe ich oft SuS sitzen, die so gaaar keine Lust auf Englischunterricht haben und oftmals tatsächlich eher derbe drauf sind, aber die habe ich bisher auch immer zu packen bekommen. Man muss sie nur zu nehmen wissen. Und ich fand viele dieser Schüler*innen auch sehr witzig; vielfach sind es einfach nette "Jungs und Mädels vom Land".

    Bin ich blind? Ich sehe nichts von "im Norden".

    Dann bin ich allerdings sowieso raus und muss an anderer Stelle weiter Recht haben 😁

    Das "im Norden" steht bei dieser Userin unter "Bundesland" im Profil, also unter dem Avatar. ;) Liest und schreibst du am Smartphone? Ich meine, dass mal jemand erwähnt hat, dass man dort nicht alles lesen kann (Ich sitze am Laptop).

    Habe ich vor zwei Jahren sehr plötzlich gebraucht, als das namensgebende Organ mir hoppladihopp fünf Tage Einzelzimmer im Krankenhaus einbrachte. Und das fern der Heimat... Endlich gibt's auch einen Thread für den mittelalten Lehrer und seine beginnenden Wehwehchen!

    Oh ja, das "Gallenproblem" hat in meinem Kollegium in den letzten Jahren auch so einige "steinreiche" Kolleg*innen.

    Schwierige Frage, denn dazu müsste man ja schon mal an einem allgemeinbildenden Gymnasium oder im 2. Bildungsweg unterrichtet haben und das habe ich nicht...

    Aber ja: von den zwei Kolleginnen an unserer BBS, die ursprünglich Gymnasiallehramt studiert haben, unterrichtet eine auch in der BES (Berufseinstiegsschule; das BVJ gibt es in Niedersachsen nicht mehr). Sie hat dort überhaupt keine Schwierigkeiten. Natürlich gibt es in einigen Klassen mit "schwierigerer Schülerklientel", z. B. eben der BES oder Berufsfachschulklassen mit Hauptschulabschluss als Eingangsvoraussetzung, auch mal Unterrichtsstörungen oder Disziplinprobleme, aber ich habe es noch nie als sehr anstrengend empfunden, in diesen Klassen zu unterrichten. Und ich unterrichte seit Jahren fast nur in solchen Klassen ;) - momentan habe ich nur vier Stunden Englisch in der Fachoberschule Klasse 12, im nächsten Schuljahr drei Stunden Englisch im Beruflichen Gymnasium Kl. 11; ansonsten bin ich ausschließlich in der BFS und BES eingesetzt.

    EDIT: @DpB hat natürlich recht! Um welches Bundesland "im Norden" geht es denn bei dir Alasam ?

    Um welches Bundesland geht es denn? Hier in Niedersachsen können die Eltern ihre Kinder (oder die volljährigen SuS selbst) ja seit Ende der Osterferien ohne Angabe von Gründen von der Präsenzpflicht befreien lassen. Diese SuS müssen aber verpflichtend am Distanzunterricht teilnehmen - sie werden bei uns entweder in den Präsenzunterricht zugeschaltet oder erhalten Arbeitsaufträge über "Moodle", deren Ergebnisse sie einreichen müssen - und müssen - wie es auch bei Susannea der Fall ist - trotzdem zu Klassenarbeiten in der Schule erscheinen.

    "Einfach krankmelden" ohne ärztliche Bescheinigung ist aber bei uns (EDIT: an unserer Schule!) nicht drin. Es gilt auch für die vom Präsenzunterricht befreiten SuS dieselbe Fehlzeitenregelung wie im Präsenzunterricht: Wenn jemand zu häufig nur mit handschriftlicher Entschuldigung fehlt oder unentschuldigt fehlt, kann die Klassenlehrkraft die/den Schüler/in auf "AU-Pflicht" setzen.

    Die Begründung dieser Eltern, dass es coronabedingt gefährlich sei (Was denn genau? Ein Arztbesuch ist gefährlich??), würden wir als Schule wohl nicht akzeptieren.

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