Beiträge von elCaputo

    Eine Impfpflicht, wie sie bisher im Gespräch war, hatte keine Auffrischungsimpfungen (Boostern) zum Gegenstand. Dabei ging es stets um die Erstimpfung + impfstoffabhängige Zweitimpfung.

    Die Inkludierung von regelmäßigen Auffrischungsimpfungen in eine etwaige Impfpflicht wäre Wasser auf die Mühlen derer, die bereits der Erstimpfung ihren Sinn und ihre Wirksamkeit absprechen.

    Ich selber bin doppelt geimpft, renne hier in Niedersachsen mit FFP2 durch die Läden, meine Cov-Pass App attestiert mir vollständigen Impfschutz und dennoch werde ich von Würstel-Verkäufern gegängelt, ich müsse noch einen aktuellen Test beibringen bzw. eine Booster-Impfung nachweisen. Dass diese Regelung, ob ihrer Absurdität, hier mittlerweile außer Kraft ist, wusste ich selbst als Nicht-Einheimischer.

    Aber so ist das eben, wenn man die Durchsetzung einer Impfpflicht, die so nicht genannt werden darf, denen überlässt bzw. aufzwingt, die sich ansonsten für eher nicht so diffizile Aufgaben geeignet gezeigt haben.

    Beim Wichteln mit einer Klasse war es mal so, dass das Mädchen, das nie was zu essen dabei hatte und mit schmutzigen Klamotten herumlaufen musste (ja, das Jugendamt war eingeschaltet, weil es den 3 Geschwistern auch nicht anders ging, aber das JA fand das alles so okay) natürlich auch kein Wichtelgeschenk mitbringen konnte. Woher denn? Sie hat sehr geweint, obwohl ich versucht hatte, da einzuspringen. Seitdem mache ich das nicht mehr. Die Geschenke waren auch oft trotz Absprache sehr unterschiedlich (z,B. Kaugummipäckchen/Barbie), so dass die Kinder auch oft enttäuscht waren.

    Danke, dass ich mit dieser Erfahrung und den daraus gezogenen Konsequenzen nicht allein bin. Entweder bringt ein Teil der Klasse nichts mit oder es ist irgendwelcher Krempel, der in der Sofa-Ritze gefunden wurde. Die aus dieser Erfahrung abgeleitete Version des Schrott-Wichtelns lehne ich mit jeder Faser meines alten Körpers ab. Das hat nichts mehr mit dem Sinn des Beschenkens, der Freude und des Gedanken machens zu tun. Ist nur noch ein verkrüppeltes Ritual.

    Bei mir gibts kein Wichteln - zumindest keines, zu dem ich einen Beitrag leiste. Von den Kids selbst organisiert (Pruuuust) habe ich nix dagegen.

    PS: Freue mich darauf, dass ich ab heute auch mal einen über den Durst trinken darf, ohne den Zwang zu verspüren, das noch morgens kurz vor 8 tun zu müssen, um den Tag mit der notwendigen Entspanntheit angehen zu können.

    Wenn das die Maßgabe ist, dann sollte einmaliges Impfen schon das höchste der Gefühle sein. Mittlerweile ist nahezu jeder Kollege nach der Impfung zwei Tage nicht in der Lage zu arbeiten. Und die Schülerlein treibens noch wilder und melden sich schon vorher für drei Tage ab. "Habe morgen ja ne Impfung und bin dann drei Tage später wieder da."

    Seltsames Szenario in meiner Klasse. Zei SuS haben jeweils einen Corona-positiven Fall im Haushalt. Beide werden als Kontaktperson durch das GA zunächst unter Quarantäne gestellt und getestet. Beide werden negativ getestet. Der eine darf zwei Tage später - nach einer "Schul-Quarantäne" wieder in die Schule, der andere wird für eine Woche unter häusliche Quarantäne gestellt.

    Unterschied? Ersterer ist doppelt geimpft, zweiterer genesen und geimpft und gilt daher nicht als doppelt geimpft. Zuständig war das selbe GA. Verstehe das einer...

    Der Thread Titel "Kinderbetreuung und Hauspreise in Corona-Zeiten" erinnert mich spontan an den Filmtitel "Stolz und Vorurteil und Zombies". Macht irgendwie Knoten in den Kopf, der verzweifelt nach einer Logik sucht.

    PS: Den Film kann man sich übrigens sparen. Der Titel ist schon das Lustigste und Innovativste am Streifen. Der Rest ist Murks.

    Ich hatte es heute zunächst in den Nachrichten gehört und jetzt kann man es auch lesen. Sieben Schüler zwischen im Alter zwischen 10 und 14 brachen demnach am WE in eine Schule in Eschweiler ein, warfen frisch eingebaute Fenster ein, entleerten Feuerlöscher und zündeten Müll an. Man hat sie wohl per Zufall erwischt. Der Sachschaden ist enorm. Pro Beteiligten gut 20.000,- Euro Schaden nenn ich tüchtig.

    Mich erschreckt dabei primär das Alter der Kids. Allerdings deckt sich das wiederum mit der Beobachtung, dass die fünften, sechsten und siebten Klassen derzeit eine bislang ungekannte "Qualität" haben. Zumindest wenn man eine ähnliche Klientel wie Eschweiler versorgt.

    Gehalt ist aber nicht alles. Arbeitszeit, Erreichbarkeit, Zeiteinteilung, Unkündbarkeit ... Pensionsansprüche ...

    Das meiste davon ist ebenfalls Gegenstand und Ergebnis von Tarifverhandlungen und -verträgen. Da geht es nicht nur um Geld, auch wenn das in der Medienlandschaft oft kein Echo findet. Da wird gern nur über Prozente und Geldbeträge gesprochen, alles andere ist zu komplex.

    Zwischen Deinen Zeilen meine ich zu erkennen, dass für Dich der Erhalt eines Teiles des Staus Quo das unbefriedigende Ergebnis im Entgelt aufwiegt.

    Das sollte sicherlich der Fall sein, ist es aber in vielen Bereichen nicht. Darauf wollte ich vor allem heraus, kaum jemand bekommt immer die Inflation ausgeglichen. Abgesehen davon, dass die individuelle Inflation sehr stark von der allgemeinen Inflation abweichen kann. Ich kaufe aktuell kein Haus, dann brauche ich keinen Ausgleich für steigende Hauspreise.

    Dann ist es ja gut, dass so ein Tarifvertrag immer nur für Einzelne und ihre jeweiligen Bedarfe gilt...

    Da bin ich bei Dir und verstehe Deinen Unmut. Die sogenannte Föderalismusreform von 2006 hat hier (geplantermaßen) inzwischen für dramatische und nicht nachvollziehbare Unterschiede und Ungerechtigkeiten gesorgt. Ich bin der Erste, der eine Rückkehr zu einem vereinheitlichten Beamtenrecht befürwortet.

    Um zum Ausgangspunkt der etwas ins Leere gelaufenen Diskussion zurückzukehren. Wie der Lehrerberuf von dem einzelnen gesehen wird, welchen Stellenwert oder welches Prestige man damit verbindet, ob man ihn als akademischen Beruf betrachtet, ist kaum objektivierbar. Gottlob müssen wir da gar keinen Konsens finden. Bzgl. der beamtenrechtlichen Einstufung und Vergütung jedenfalls tun das andere für uns.

    Die Einstufung von Lehrern in die Besoldungsstufen A12 ff. (in manchen BL A11) erfolgt aus den Voraussetzungen, die der Dienstherr für die Ausübung dieses Amtes fordert. Zwei Staatsexamen bzw. äquivalent ein abgeschlossenes Hochschulstudium lassen eine Besoldung unter E12/A12 (bzw. A11 s.o.) nicht zu. Das drückt der Begriff der Amtsangemessenheit aus. Hier sind dann auch wieder die Parallelen zu den Ärzten, den Juristen u.ä. zu finden.

    Die Frage, ob man irgendwen irgendwohin oder irgendwo dran herum führt, ist also völlig irrelevant. Hast du brav Abi gemacht, warst dann auf der Uni und hast Du Deine Abschlüsse geschafft? Bei den Juristen muss(te?) es dann noch ein Prädikatsexamen sein. So einfach ist das Prinzip.

    Und schon löst sich auch das Rätsel um die Erzieherinnen auf, die seltsamerweise auch mit Kindern zu tun haben, allerdings nicht nach E12 oder E13 entlohnt werden. Die dafür notwendige Qualifikation ist schlicht eine andere als die der Lehrer.

    andere Milchmädchenrechnung:

    80.000.000 Bundesbürgende : 100.000 Verstorbene mit und an Corona = jeder 800.

    Wie lange wird wohl meine Pension noch gesichert sein?
    Deshalb: Wehret dem Schwund!

    Ich wechsel mal ganz kurz auf die dunkle Seite der Macht. Die allermeisten Corona-Toten sind hochhalt und oder schwer vorerkrankt. Sie sichern daher schon länger keine Pensionen mehr. Vielmehr dürfte der "Schwund" eine Entlastung der Renten- und Pensionskassen (und damit in beiden Fällen des Steuersäckels) bedeuten. Imperator-Mode aus.

    Das ist eine zugegeben makabere Betrachtungsweise, aber die Sicherung von Pensionen ist eben auch wirklich kein guter Grund.

    Du sprachst davon, dass Du dich einschränken müsstest, um zu tanken. Das ist einfach nicht wahr, oder du hast dich mit dem Fahrzeug übernommen.

    Wo hätte ich solcherlei behauptet?

    Nichtsdestotrotz bedeuten die gestiegenen Preise für jeden von uns einen Reallohnverlust. Selbst für unseren fröstelnden gefallenen Engel im Kerzenschein. Dass dieser Reallohnverlust nicht einmal annähernd durch den Tarifabschluss aufgefangen wird, lässt mich feststellen, dass er unbefriedigend ist und für alle Betroffenen, die nicht masochistisch veranlagt sind, sein sollte.

    Siehst Du das anders, dann ist das ok. Das bringt so ein Meinungsforum mit sich.

    HartzIV-Empfänger*innen, Kassierer und Frisörinnen sicher nicht. Lehrkräfte werden Stromrechnung auch künftig überweisen können.

    Geht's auch mal mit weniger Dramatik?

    Also ist Deine Referenz für ein Lehrergehalt dasjenige von Kassiererinnen, Frisörinnen oder gar HartzIV- Empfängern?

    Also mein Anspruch an eine amtsangemessene Alimentation ist sicherlich nicht der, dass ich gerade so meine Stromrechnung überweisen kann.

    Darf ich weiterhin darauf hinweisen, dass all die Vorgenannten nicht unter den TV-ÖD fallen? Unter den TV-ÖD fallen jedoch Beschäftige weit unterhalb des Lehrergehalts. Die scheinen hier ausgeblendet zu werden. Hauptsache die Frisörin wurde mal wieder bemüht...

    Ich kann das z.B., ich verdiene nicht A13 und lebe trotzdem ganz gut. Geht alles, man kann Strom durch viele kleinen Änderungen sparen, anstatt zu heizen kann man sich warm anziehen und zudecken usw. Wird aber kein Lehrer machen müssen, kann aber nicht schaden.

    Und das machst Du schon länger so oder als Ergebnis der Preisentwicklung?

    PS: Der nun geschlossene Tarifvertrag gilt nicht nur für Lehrer. Im Gegenteil, zunächst einmal gilt er nur für 20 % des Lehrpersonals in NRW.

    Der Tarifabschluss kann niemanden zufriedenstellen. Auch ein abbezahltes Haus bzw. niedriger Stromverbrauch haben ja bislang dafür gesorgt, dass ggf. mehr am Monatsende übrig blieb. Dieses Mehr wird durch Tarifabschlüsse, deutlich unter der Inflationsrate, ebfnfalls weniger oder löst sich gänzlich in Wohlgefallen auf.

    Ja, der Hungertod ereilt uns noch nicht. Aber noch ein paar solcher Tarifverträge und es wird - wie in Hessen gerade richterlich bestätigt - am unteren Ende richtig eng.

    Wer kann den seinen Bedarf akut derat schnell herunterschrauben, dass ihn die Teuerungen bei Gas, Strom, Benzin, Lebensmittel nicht juckten?

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