Beiträge von Referendarin

    - mit den Hausaufgaben anfangen
    - kurzes Spiel zum Thema bzw. zum Fach (z.B. Vokabelfußball)
    - kurze Übung im Buch

    Unser damaliger Fachleiter schlug vor, in den letzten Minuten im Fremdsprachenunterricht noch ein Lied in der Fremdsprache zu singen.

    Hallo Zusammen,
    auch mich beschäftigt Ähnliches. Während meines Referendariats war ich an einer Brennpunktschule und habe mit einem Belohnungssystem gearbeitet. Die Schüler konnten sich für bestimmtes Verhalten oder bestimmte Aufgaben Smileys verdienen. Ich habe dabei nicht genau festgelegt welche Aufgaben etc. das sind. hatten die Schüler sich am Ende der Stunde einen Smiley verdient, war es ihre Aufgabe, sich diesen auch bei mir abzuholen. Nach einer gewissen Zeit wurden die Smileys gezählt und die drei Schüler mit den meisten Smileys bekamen eine Belohnung, z.B. in Form von Hausaufgabengutscheinen.
    In diesem Schuljahr trete ich nun meine erste Stelle an einer neuen Schule an und überlege mit einem solchen Belohnungssystem zu arbeiten. Grundsätzlich finde ich es eigentlich besser, die Klasse vorher zu kennen. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass es zu Problemen kommen könnte, wenn ich nicht von Anfang an klar meine Regeln kommuniziere und ein Belohnungssystem ggf. erst später einführe.
    Könnt ihr mir einen Rat geben?

    Ich habe zwar keine Erfahrungen in der Primarstufe, aber ich würde ein solches System nicht generell einführen, sondern erst mal "normal" unterrichten wie in allen anderen Klassen auch (also klare Regeln und gegebenenfalls Sanktionen, falls etwas nicht klappt, ansonsten natürlich auch mündliche positive Verstärkung etc.).

    Es kann in der Primarstufe anders sein, aber in der Sekundarstufe I setze ich solche Belohnungssysteme nur dann ein, wenn andere Maßnahmen nicht zu großem Erfolg führen. Generell denke ich auch, dass man nicht alle "normalen" Verhaltensweisen positiv verstärken muss, aber für Ausnahmefälle, in denen andere Maßnahmen nicht ausreichend greifen, ist ein Belohnungssystem eine gute Möglichkeit, die Arbeitsatmosphäre deutlich zu verbessern.

    Ich halte nun rein gar nichts von einer (Kuschel-) Pädagogik, die Kinder für Selbstverständlichkeiten belohnt !

    Ich sehe die Gefahr, dass gemäß dieser Pädagogik die Schüler in ca. 10 Jahren schon dafür belohnt werden, wenn sie die Schulstube nicht komplett zerstören und den Lehrer während des Unterrichts nur mit Kreide und Schwamm bewerfen. 8)


    Elternschreck, hast du die Beiträge davor gelesen? Für mich ist das keine "Kuschelpädagogik" (das dachte ich auch mal, bevor ich das System ausprobiert habe), sondern ein zusätzlicher Weg, der funktioniert, wenn andere Wege (Sanktionen etc.) nur begrenzt wirken. Für mich ist es ein System, das ich nur in Ausnahmefällen anwende. Wenn du bessere Ideen hast, wie man sehr unruhige Klassen im Brennpunktgebiet (z.B. Klassen mit vielen AD(H)Slern) gut führen kann, dann bin ich wirklich gespannt. Sanktionen und andere Dinge helfen da leider nur begrenzt und sind als alleiniges Mittel wesentlich aufwändiger als ein Smileysystem.

    Und an die Threadstarterin: Ich würde nicht mit 60 Smileys arbeiten, da diese für die Schüler eine nicht überschaubare Menge ist. Fang erst einmal mit kleineren Einheiten an, so dass sie überhaupt die Möglichkeit für Erfolgserlebnisse haben und gib ihnen lieber eine kleine Belohnung (z.B. ein zum Unterricht passendes Quiz am Ende einer Stunde).

    Eigentlich war ich auch nie ein Fan solcher Belohnungssysteme, "uneigentlich" aber hatte ich mal eine sehr laute 5. Klasse (Brennpunkt, 6 oder 7 - ich weiß die genaue Zahl nicht mehr, da es schon ein paar Jahre her ist - AD(H)S-Schüler) und habe es in dieser Klasse einfach mal ausprobiert und war dann von diesem System ziemlich begeistert.

    Wenn jemand reingeschrien hat o.ä., gab es einen Strich an
    der Tafel. Hatte die Klasse in einer Stunde weniger als 5 Striche, dann
    bekam sie einen Smileyaufkleber, bei 10 Smileys gab es einmal
    Hausaufgabenfrei für die Klasse.

    Da ich danach noch mal eine sehr laute 6. Klasse hatte, habe ich das noch mal ausprobiert und auch dort hat es besser gewirkt als alle anderen Maßnahmen und "Tricks" (Leisezeichen, Glocke, Zusatzaufgaben und andere Konsequenzen etc.).

    Ich setzte solche Systeme nur in den unteren Klassen ein und auch nur dann, wenn eine Klasse einfach besonders unruhig ist und alle anderen Mittel keine großen Erfolg bringen. Bisher waren die Klassen dann immer sehr motiviert und es gab im Endeffekt dann nur alle paar Wochen einmal keine Hausaufgaben - was dann an fehlender Übung zu verschmerzen ist. Und ich muss sagen, dass ich mit diesem System selbst in sehr schwierigen Klassen plötzlich ohne größere Störungen unterrichten konnte.

    Wenn ich eine neue Klasse bekomme, stelle ich mich erst kurz vor. Danach mache ich mir direkt einen Sitzplan und frage dabei jeden Schüler nach seinem Namen. So erfahre ich direkt, welcher Name wie ausgesprochen wird und lerne so schon die ersten Namen. Die Schüler finden es toll, dass sie alle einzeln kurz angesprochen werden, aber andererseits ist dieser kurze Namensdurchgang ihnen nicht so peinlich wie eine Vorstellungsrunde.

    Danach bespreche ich meist, welche Materialien gebraucht werden und wie die Noten zustande kommen (Verhältnis von schriftlicher und mündlicher Note, woraus setzt sich eine mündliche Note zusammen etc.). Dann erkundige ich mich, was mein Vorgänger so gemacht hat (z.B. in Deutsch, welche Themen gemacht wurden oder in Englisch, ob das alte Buch schon beendet wurde oder was die Klasse zuletzt gemacht hat) und leihe mir noch ein altes Klassenarbeitsheft aus, um zu gucken, was meine Vorgänger gemacht haben und wie sie bewertet haben (z.B. Kriterienkatalog in der Arbeit etc.), damit ich dieses System entweder übernehme oder den Schülern erklären kann, warum ich das anders mache.

    Teilweise muss man in der ersten Stunde dann auch noch Lehrbücher verteilen und kontrollieren, ob sie in Ordnung sind und eventuelle Schäden eintragen. Das dauert meist recht lange. Oder es fallen noch andere organisatorische Aufgaben an.

    Je nach Situation (z.B. eine Doppelstunde) hat man vielleicht noch Zeit, in der man vielleicht noch ein Quiz oder ein fachbezogenes Spiel machen kann oder besprechen/wiederholen kann, wie die Lehrbücher aufgebaut sind. In Englischbüchern sind auch oft ganz vorne solche Rallyes quer durchs Buch, die die Schüler spielerisch mit dem neuen Buch vertraut machen.

    Am Freitag sagte meine Co-Tutorin zu mir, dass sie beschlossen hat in unserer 8. Klasse KEINE Klassenkonferenzen mehr zu beantragen oder durchzuführen.
    Sie nannte drei Gründe:

    1. An unserer Stadtteilschule (Ex-Gesamtschule) kommt es nur in allerhärtesten Fällen dazu, dass ein Schüler die Schule verlassen muss. Die Erfahrung zeigt tatsächlich, dass einige Schüler schon 4 Klassenkonferenzen an unserer Schule hatten und nur so kleine Strafen wie 3 Tage (auch mal eine Woche) Ausschluss vom Unterricht bekommen haben. Oder aber (auch selten) in eine parallele Lerngruppe überwiesen wurden. Den Verweis verstehen sie nicht mal richtig als irgend eine Bedrohung.

    2. Das Sozialverhalten hat sich in gefühlten 90% der Fälle nicht gebessert. Sie verhalten sich nach spätestens zwei Wochen so wie vor der Klako.

    3. Am Ende sind Klakos nur Mehrarbeit für uns Lehrer. Papierkram etc. Klakos in der Mittagspause.

    Was denkt ihr? Hat sie recht?


    Ich kann nicht beurteilen, ob sie recht hat und wie die Situation bei euch ist.

    Ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen (2 Schulen im Brennpunkt, eine Schule in einem angenehmeren Einzugsgebiet und somit verschiedene Ausgangssituationen): Bisher waren Klassenkonferenzen eigentlich in allen Fällen wirkungsvoll. Ich habe auch schon 2 bzw. 3 Schulausschlüsse erlebt: Einmal ein "richtiger" Schulausschluss, zweimal haben die Schüler dann aus anderen Gründen die Schule verlassen, die aber indirekt mit der Konferenz zu tun hatten (ich weiß nicht mehr genau, wie es war, weil es. z.T. schon länger her ist; aber ich glaube, einmal hatte es was mit vielen Fehlstunden zu tun und ich glaube, einmal hat ein Schüler kurze Zeit später von sich aus die Schule gewechselt und ich glaube, das hatte für ihn schon was mit der Konferenz zu tun). Aber in allen Fällen ging ein Schulausschluss nicht spurlos an den Schülern und ihren Eltern vorüber und es war ihnen keineswegs egal.

    Und auf jeden Fall war es auch immer ein Signal an die Klasse. Denn den Mitschülern und deren Eltern ist es keineswegs egal, wenn sie z.B. von einem Schüler körperlich angegriffen werden oder gefilmt und ins Netz gestellt werden o.ä. und sie erwarten zu Recht, dass ein solches Verhalten Konsequenzen für den betreffenden Schüler hat.

    Es passt nicht direkt zur Ausgangsfrage, wohl aber zum Thema und zu diesem Abschnitt:


    Nur gegen steuerfreie Überstundenzuschläge, wie in der Industrie bei Sonntagsarbeit üblich. Oder gegen einen freien Unterrichtstag. Aber beides wird nicht passieren, wissen wir ja.

    Für Zusatzveranstaltungen gibt es (zumindest in NRW) sehr wohl die Möglichkeit, einen Ausgleichstag zu bekommen. Das ist an unserer Schule üblich, wenn es Veranstaltungen betrifft, zu denen alle Lehrer erscheinen müssen. So haben wir an unserer Schule mehr bewegliche Ferientage als an anderen Schulen, weil wir zum Beispiel für den "Tag der offenen Tür" und auch für andere längere Veranstaltungen einen Ausgleichstag bekommen.


    Unser Schulleiter meinte jedoch schon, dass er zukünftig keine Kollegen mehr als Klassenlehrer einsetzen wird, die sich weigern, eine Reise als alleinige Lehrkraft durchzuführen. (Hat uns alle sehr betroffen gemacht... ;) ) Man sieht, es wird hier mehr gedroht, denn sachlich argumentiert. Schade, schade.

    Das kann sich ja zu einem Eigentor für ihn entwickeln. Was will er denn machen, wenn er dann plötzlich keine Klassenleiter mehr hat? ?( :D
    Ohne weitere Lehrkraft würde ich auch nicht fahren, mir wäre das zu heikel.

    Bitte keine Doppelpostings, Thread wird geschlossen. Wenn du möchtest, dass der andere Thread in einen anderen Bereich (z.B. Primarstufe) verschoben wird, dann sag einfach einem von uns Mods Bescheid.

    Oh ja, vieles davon kommt mir sooo bekannt vor. :D

    ... wenn die Kinder Deiner Freunde Dich Sie-zen. :huh:

    ...und wenn manche Eltern der anderen Kindergartenkinder (also der, die im Kindergarten bei deinen Kindern sind - mal ganz lehrerspezifisch idiotensicher erklärt ;) ) dich siezen, ganz ehrfürchtig jedes erzieherische Verhalten, das du bei deinen Kindern an den Tag legst, beäugen und dich alle Eltern um dich herum immer wieder zu erziehungs- und schulspezifischen Themen um Rat fragen: "Ach, Sie sind doch Englischlehrerin. Kann ich Sie mal was fragen? Meine Tochter ist in der 5. Klasse und hat in Englisch gerade xy gelernt und wir haben dazu eine Frage..."

    ...wenn du aus der Schule gewöhnt bist, ständig einen Schlüssel in der Hand zu halten und alle Türen aufzuschließen und du dann ganz selbstverständlich auch im Kindergarten den Schlüssel zückst und das Tor aufschließen willst... :D

    ... wenn du immer anscheinend der einzige ist, der keine Angst hat, Teenager anzusprechen, die irgendwas anstellen (Spielgeräte auf dem Spielplatz kaputt machen o.ä.) und die anderen meinen, sie würden sich sowas nie trauen. (Äh, dann müssten wir in der Schule ja alle ängstlich wegrennen, da dort nicht nur 4-5 Teenager sind, sondern 30 im Klassenraum und Hunderte auf dem dem Schulhof.)

    ... du auf Kindergeburtstagen, Hochzeiten, bei denen das gewünscht wird o.ä. innerhalb von Minuten Spiele aus dem Ärmel schütteln kannst

    Langsam erinnern mich diese ganzen Seiteneinstiegs-Threads an die jüngste Äußerung eines Schülers (auf dem Gymnasium, wohlgemerkt!):

    "Wie? Für Lehrer muss man studieren? Echt?"

    Die Image-Kampagne der Bildungspolitik zeigt langsam echte Breitenwirkung...

    Oh Mann. :(

    Ja, das denke ich manchmal auch (nicht bei allen Seiteneinsteigerthreads wohlgemerkt).

    Wieso sollte man als Sekretärin oder mit einem anderen Ausbildungsberuf ohne Meister, Studium u.ä. einfach so Lehrer werden können? Vielleicht wird ihr an der Uni irgendein Schein angerechnet (das habe ich jedenfalls schon von Krankenschwestern gehört, die in ihrem Bereich "Lehramt für berufliche Schulen" studieren.

    Mal eine Stimme aus NRW:

    Aus Lehrerinnenperspektive: Ich hatte in der Schule noch nie ein Mädchen mit diesen Namen, finde alle grundsätzlich vergebbar.

    Meine Erfahrungen aus der (momentanen) Elternzeit: Hier ist der Name "Pia" ganz ganz schwer im Kommen, er ist mir in den letzten 2 Jahren plötzlich total oft begegnet und ich habe neulich schon mal überlegt, dass der Name "Pia" die "neue Mia" wird, also als Ausweichname für die Eltern genutzt wird, die zwar "Mia" schön finden und denen er zu häufig ist und der Name bald auch in den Top-Ten-Hitlisten sein wird.

    Die anderen Namen erinnern mich an Astrid Lindgren, werden auch immer häufiger, aber hier in unserem Umfeld (und ich kenne momentan sehr viele Kleinkinder) haben wir weder die eine noch die andere.

    Toll fände ich auch einen schönen Schlüsselanhänger (z.B. Dawanda hat ja eine große Auswahl) für den Schulschlüssel oder andere schöne Sachen, die man in der Schule gebrauchen kann (schöne Mappe, Notebooktasche, Mäppchen...). Falls du ihren Geschmack kennst, kann ich mir vorstellen, dass sie sich über sowas freuen könnte.

    Dann aber bitte auch Telefone, Computer und andere "moderne" Kommunikationsmittel in Schulen abschaffen (viel Ausstattung haben die Schulen ja leider eh nicht) und stattdessen möchte ich dann wieder die Kommunikation mit Rauchzeichen.

    Es ist wirklich traurig, in welche Richtung sich die "Ausstattung" der Schulen entwickelt. :(

    Uns war wichtig, dass die Raten variabel sind, wir können die Raten mehrmals ändern, was uns damals sehr wichtig war, da wir so recht flexibel sind, wenn sich die Einkommensverhältnisse ändern (Elternzeit, Teilzeit, Vollzeit etc.). Und diese Möglichkeiten gab es nicht bei allen Banken.

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