Beiträge von Referendarin

    Wir hatten das Problem auch, dass hier fast alle Kindergärten erst um 7.30 aufmachen. Deshalb musste wir in den sauren Apfel beißen, den Kindergarten nach den Öffnungszeiten auszusuchen. Aber die Kindergärten, die hier so früh aufmachen, schließen leider auch sehr früh oder betreuen die Kinder nicht durchgängig (man muss sie in den Mittagszeit abholen und später wieder bringen). Deshalb kommt man leider nicht drum herum, noch eine zusätzliche Betreuungsmöglichkeit zu haben (Tagesmutter, andere Mütter o.ä.). :( Ich fürchte, so wird es bei dir auch sein - es sei denn, du hättest eine Schulleitung, die darauf Rücksicht nehmen könnte, was hier leider nur bedingt möglich ist.

    Da ja hier Ich bin so sauer auf meinen Chef :-( - Vorsicht - lang die Frage aufkam, was man als Arbeitnehmer (in unserem Fall als Lehrer, aber im Prinzip haben alle Arbeitnehmer ja ähnliche Probleme) machen kann, wenn die eigenen Kinder krank sind und man keine Verwandten dafür "zur Verfügung hat", möchte ich diese Frage noch mal in einem neuen Thread explizit stellen.

    Also: Was kann man machen, wenn das Kind länger krank ist, als die vorgesehene Anzahl von Kinderkrankheitstagen?
    Hier ist es so, dass man Kinder nur dann zur Tagesmutter oder in den Kindergarten bringen kann, wenn das Kind nicht mehr als einen Schnupfen hat. Alles andere muss man über die Kinderkrankheitstage beider Eltern abdecken und gegebenenfalls unbezahlten Sonderurlaub nehmen.

    Allerdings haben mir bisher die Kinderärzte gesagt, dass bis zu 10 Infekte im Jahr völlig normal sind, besonders in den ersten Fremdbetreuungsjahren ist es besonders schlimm.

    1. Gibt es also Betreuungsmöglichkeiten für kranke Kinder außerhalb der Verwandtschaft?
    2. Was macht ihr, wenn die Tagesmutter plötzlich erkrankt (hier gibt es keine Vertretung vom Jugendamt - ich weiß, dass das in manchen Städten anders ist) und wie wäre hier die rechtlich richtige Vorgehensweise? Kinderkrankheitstag?
    3. Gibt es eigentlich eine bestimmte Anzahl an Fehltagen, die man als Lehrer haben kann, bevor ein Gespräch mit der Schulleitung erfolgt (wie in Panamas Fall)? Vermutlich nicht, oder?


    falls diese 4 tage bereits überschritten wurden, würde ich im konkreten fall deshalb lieber die füsse still halten...

    War es denn so? Ich hatte es so verstanden, dass Panama mehr Krankheitstage zustehen (weil sie mehr Kinder hat oder weil ihr 10 Tage zustehen - aber ich glaube, die 10 Tage hat man tatsächlich als Beamter nur, wenn man Teilzeitkraft mit wenigen Stunden ist).
    WENN es so wäre, dass die Tage überschritten wären, dann wäre die Situation anders.

    Edit: Ich hatte Panamas 3. Beitrag hier im Thread überlesen, in dem sie geschrieben hat, wie viele Krankheitstage sie in Anspruch genommen hat.

    Allerdings frage ich mich (und das, als eigentlich jemand, der sich persönlich mit Kleinkindern nur Teilzeit vorstellen kann, was aber bei mir auch mit den Korrekurfächern zusammenhängt), inwiefern der Chef sich in diesem Zusammenhang beklagt, dass sie Vollzeit arbeitet? Wäre ihr Kind weniger oft krank, wenn sie Teilzeit arbeiten würde oder dürfen Mütter mit kleinen Kinder aus seiner Sicht denn nur Teilzeit arbeiten, damit im Fall der Fälle möglichst wenige Stunden ausfallen? Würde das Gleich etwa dann auch für Leute gelten, die krankheitsanfälliger sind oder die chronische Erkrankungen haben und deshalb öfter fehlen? Diese Argumentation wäre ja schrecklich. :gruebel:

    Zitat

    Ich denke man muss gerade für solche Fälle immer eine 'Ausweichstelle' haben, die das Kind bei längerer Krankheit betreuen kann. Wenn es weder Oma, Opa, Nachbarn etc. gibt, dann muss eine Betreuung bezahlt werden. Ich hatte immer eine Tagesmutter für solche Fälle. Die ist auch bei meinem Nachmittagsunterricht oder bei Konferenzen eingesprungen. Anders geht es nicht, wenn man vollzeit berufstätig ist. Leider. Es sei denn, die Kinder sind nur sehr selten krank.


    Gibt es denn wirklich Tagesmütter, die kranke Kinder aufnehmen? Was ist denn, wenn die Kinder Scharlach, Influenza, Magendarmgrippe etc. haben? Mir ist bisher niemand begegnet, der ein krankes Kind betreuen würde (von ein bisschen Schnupfen mal abgesehen, mit dem ich mein Kind aber auch in den Kindergarten oder zur regulären Tagesmutter geben könnte).

    Edit, da ein Zitat nicht richtig (nicht als Zitat) formatiert war.

    Panama, ich bin vielleicht gerade nicht neutral (seit 3 Wochen ein richtig krankes Kind, wenn auch "glücklicherweise" zur Zeit in der Elternzeit mit Baby, so dass ich mir um die Schule gerade keine Gedanken machen muss). Aber wenn ich deinen Beitrag bzw. die Erfahrungen, die du gemacht hast und einige Antworten hier lese, dann wird mir ganz anders. :( Denn leider erlebe ich ähnliches immer und immer wieder in meinem Umfeld (momentan kenne ich sehr viele Eltern mit kleinen Kindern und solche eine Einstellung und solch einen Druck erleben leider so viele Eltern mit kleinen Kindern :cursing: ). Panama, du hast mein vollstes Verständnis und ich persönlich würde auch mit der Gleichstellungsbeautragten sprechen. Du hast, wenn ich das richtig verstanden habe, die Kinderkrankheitstage, die dir zustehen, nicht überschritten, oder?
    Wieso muss man sich Vorwürfe anhören, wenn man selbst oder sein Kind oder ein anderer Angehöriger krank ist? ?( Ich finde so etwas mehr als taktlos. Es ist ja nicht so, als würde man dann däumchendrehend zu Hause sitzen, sich ins Fäustchen lachen und die anderen mal arbeiten lassen. Was ist denn der Sinn der Kinderkrankheitstage, die vom Gesetzgeber eingerichtet wurden, wenn nicht der, dass sich die Eltern um ihre kranken Kinder kümmern?

    Ich frage mal in die Runde: Was soll man den machen, wenn die eigenen Kinder erkranken und man keine abrufbereite Verwandtschaft in der Nähe hat? Weder eine Tagesmutter, noch ein Kindergarten oder sonst jemand nimmt ein krankes Kind auf. :?:
    Darf man dann nicht arbeiten gehen, soll man keine Kinder kriegen? Ich meine diese Frage nicht rhetorisch, sondern frage mich das wirklich.

    Ich werde auch in absehbarer Zeit wieder arbeiten gehen und wir haben für sämtlichen Betreuungssituationen, Konferenzen etc. einen Plan A, einen Plan B und einen Plan C. Aber für den Krankheitsfall werden wir Eltern herhalten müssen, weil es dafür einfach keine anderen Möglichkeiten gibt. Sollte jemand gute Lösungen kennen, wäre ich dafür mehr als dankbar.

    Sorry dafür, dass ich in dieser Frage so pathetisch bin, aber ich habe den Eindruck, dass junge Eltern, die arbeiten gehen (bzw. auch die, die nicht arbeiten gehen), von allen Seiten dermaßen unter organisatorischen und moralischen Druck gesetzt werden, dass es teilweise unvorstellbar ist.

    Ich kann mich übrigens daran erinnern, dass zu der Zeit, als ich arbeiten gegangen bin und schon ein Kind hatte und bei jeder Aussage des Arztes, dass mein Kind krank ist und ich bei ihm zu Hause bleiben müsste, zusammengezuckt bin, jeglicher Arzt mich jedes Mal ganz ernst angeguckt und mehr als deutlich gesagt Folgendes oder etwas Sinngemäßes gesagt hat: "Krank ist krank und das kann man leider nicht ändern. Damit müssen sich Arbeitgeber einfach arrangieren."

    Deshalb noch einmal die ernstgemeinte Frage: Wer soll denn die kranken Kinder von Lehrern betreuen oder was sollen Lehrer mit kranken Klein- oder Kindergartenkindern denn machen?

    Und ein bisschen offtopic: Mir wurde sogar vom Jugendamt auf die Frage, was man macht, wenn die Tagesmutter krankheitsbedingt ausfällt und ob das Jugendamt eine Möglichkeit der Krankheitsvertretung hat, gesagt, dass dann halt die Eltern zu Hause bleiben müssten. ?(

    Oh Gott, jetzt applaudiert der sich hier schon selbst 8| ...es wird echt immer peinlicher.

    Meike, du verstehst das falsch: Elternschreck/Klardenker ist eine multiple Persönlichkeit (fast hätte ich "fiktive Persönlichkeit geschrieben und hätte mir den "freudschen Vertipper" gar nicht erklären können ;) ). Wahrscheinlich fühlt er sich in seinem fiktiven "Blasmusik-Eltern-Ich" als Klardenker schon so zu Hause, dass er schon zu Hause Zwiesprache mit seinem "Alter Ego" hält.

    Ich habe es an weiterführenden Schulen schon mehrmals erlebt, dass Kollegen ihre Klassen vor der eigentlich geplanten Zeit abgegeben haben, weil sie mit den entsprechenden Klassen nicht gut klarkamen. Wie genau das abgelaufen ist, weiß ich allerdings nicht, da ich es immer nur am Rande mitbekommen habe.

    Bei allem Verständnis für Korrekturbelastete: Vailas Annahme ist sachlich nicht zutreffend. Der Urlaubsanspruch von 30 Tagen ist mit den Ferien abgegolten. Die darüber hinausgehenden unterrichtsfreien Tage dürfen durchaus zu Recht für Korrekturen, Vor- und Nachbereitungen, individuelle Fortbildung und auch Konferenzen genutzt werden.

    Darf ich mal was nachfragen:
    Ich habe hier im Forum immer wieder davon gelesen, dass wir eine höhere Arbeitszeit als andere Beschäftigte des öffentlichen Dienstes (bei Beamten in NRW sind es 41 Stunden wöchentliche Arbeitszeit) zu Grunde legen müssen, da wir eben mehr freie Tage haben. Stimmt das denn so nicht? Also anders gefragt: Haben wir 30 Tage Urlaub und müssen deshalb außerhalb der Ferien auf eine Wochenarbeitszeit von nur 41 Stunden kommen oder muss unsere wöchentliche Arbeitszeit deshalb höher sein, weil wir mehr Urlaubstage haben?
    Gibt es dazu eigentlich irgendwelche offiziellen Ausführungen? Es interessiert mich einfach, weil ich dazu schon öfter Widersprüchliches gelesen habe.

    Stefan, die Musterhülle, die eure Freundin gemacht hat, ist zwar wirklich schön, würde aber bei mir den Alltag keine 3 Wochen heil überstehen. Den Lehrerkalender benutzt man ja wirklich ständig. Ich kenne ja solche Hüllen für Mutterpässe und U-Hefte, aber die werden ja bei Weitem nicht so stark beansprucht wie die Lehrerkalender.
    45 Euro wären mir auch viel zu teuer für eine Kalenderhülle, auch wenn sie wirklich toll wäre.

    • Besteht an solchen individuellen Einbänden überhaupt Interesse?

    - bei entprechendem Material (robust) und einem Preis, der in einer vernünftigen Relation zum Anschaffungspreis des Kalenders liegt, grundsätzlich schon

    • Welches Material würdest du bervorzugen?
    • ein robustes Material (sorry, bei mir gehen die Zahlen am Zeilenanfang gerade nicht weg)
    • Welchen
      Kalender nutzt du (weil die Hüllen für jeden Kalender passend gemacht
      werden müssten. Dann würde sie sich diese Kalender evtl. als Vorlage
      besorgen).

    den großen grünen in Buchform von s&w (den haben viele Kollegen auch)

    "Dies ist mein privater Telefonanschluss und ich möchte Sie bitten, mich zukünftig nicht mehr privat anzurufen. Ich rufe Sie ja auch nicht privat an, um mit Ihnen über Ihren Job zu sprechen."

    Ich staune immer wieder, wie dreist manche Leute sind. Ich würde nie nie nie irgendjemanden einfach privat anrufen, um mit ihm was Berufliches zu besprchen (weder meinen Arzt, die Kindergartenerzieherinnen meines Kindes, die Bäckereiverkäuferin, meinen Kfz-Mechaniker, meinen Bankberater oder wen auch immer ). Gleiches erwarte ich auch von anderen erwachsenen Menschen.

    Ich versuche mal, ein paar aufzuzählen (kein Anspruch auf Vollständigkeit, da fehlt bestimmt noch was und es ist natürlich je nach Schulform, Schule und Fächerkombi noch etwas unterschiedlich):
    Eins vorweg: Einzeln betrachtet sind manche Aufgaben "nicht so wild", betrachtet man aber die Summe, dann erschließt sich die Arbeitsbelastung:
    Beispiel Realschule mit meinen Fächern in NRW, ich rechne mal mit einer vollen Stelle und ich gehe nur von meinen Erfahrungen aus, an anderen Schulen werden manche Dinge etwas anders gehandhabt:
    28 Stunden Unterricht, Vorbereitung aller Stunden, 6-7 Korrekturklassen (das bedeutet im schlimmsten Fall 36-42 pro Schuljahr - das sind bei durchschnittlich 30 Schülern pro Klasse über 1000 Klassenarbeiten - je nach Klassenstufe und Länge der Arbeit bedeutet das viel Korrekturzeit, rechne mal 20 Minuten pro Arbeit und das ist schon sehr schnell, ich würde eher mehr berechnen, wenn es nicht gerade Anfangsunterricht Englisch in der 5. Klasse ist - das kommt natürlich auf die Arbeit an, es kann auch deutlich länger sein)
    3 Pausenaufsichten pro Woche oder Mittagspausenaufsichten (es gibt auch Schulen mit Busaufsichten etc., das ist alles unterschiedlich)
    2-4 Elternsprechtage pro Schuljahr bis 19 Uhr (Vormittagsunterricht vorher findet statt), ein Tag der offenen Tür mit Showunterricht (eine Vorführstunde, die man gut planen sollte), mindestens 2 Fachkonferenzen in jedem eurer Fächer, also mindestens 4 pro Schuljahr (wenn man nicht noch fachfremd unterrichtet, was nicht unwahrscheinlich ist), 2 oder 3 Elternabende pro Schuljahr, teilweise auch noch Teilnahme an Elternabenden von Klassen, in denen man als Fachlehrer unterrichtet und die an anderen Abenden stattfinden als die Elternabende der eigenen Klasse, Teilnahme an Elternstammtischen (das ist zwar nicht verpflichtend, aber zumindest ab und zu wäre es gut, dort mal "aufzutauchen"), bei uns Konferenzen mit den Grundschullehrern, Hospitation der Grundschullehrer in unserem Unterricht, mehrere gemeinsame Planungs- und Austauschveranstaltungen mit den Grundschullehrern (außer der Hospitation alles am Nachmittag), alle paar Wochen "normale Konferenzen" und Dienstbesprechungen (nachmittags, teilweise sehr lange und in der letzten Sommerferienwoche, bei uns dann sehr lange), in der letzten Ferienwoche Nachprüfungen schriftlich (selbst erstellen, beaufsichtigen und korrigieren) und mündlich (entweder eigene oder Anwesenheit als Vorsitzender oder Protokollant), Klassenfahrten, Vorbereitungstreffen für die Projektwoche, Projektwochen (teilweise ganztägig), Ausflüge (teilweise ganztägig), Martinszüge abends, Weihnachtsfeiern mit Schülern, ganztägige Schulfeste oder Schulfest am Samstag, ganztägige Fortbildungen (sowohl mit dem ganzen Kollegium als auch beispielsweise als Fachschaft oder zu verschiedenen Teilbereichen des Lehrerberufs), Entlassfeier der 10. Klassen nachmittags, abends oder samstags (je nach Schule, aber für alle Lehrer verpflichtend, auch wenn sie die Zehner nicht unterrichtet haben), Kennenlernnachmittage der zukünftigen Fünftklässler, Nachmittag in der Firma X mit Firmenbesichtigung und großer Gesprächsrunde für alle verpflichtend, weil die Schule mit der Firma eine Kooperation eingeht, Teilnahme an der Schulkonferenz (aber das ist nicht für alle Lehrer verpflichtend, sondern nur für einige), mehrere Erprobungsstufenkonferenzen und Zeugniskonferenzen pro Schuljahr,
    Organisatorisches:
    Notizen über Mitarbeit jedes Schülers in jeder Stunde (bei mir wären es "nur" circa 180 bei einer vollen Stelle, mit Nebenfächern hätte man deutlich mehr Schüler), Notizen über vergessene Hausaufgaben, als Klassenlehrer Klassenbuch führen, Entschuldigungen nachhalten, alle Fehlstunden jedes Schülers dort in Tabellen eintragen (damit habe ich schon mal den Nachmittag vor den Zeugnissen verbringen dürfen), Notizen zu vergessenen Materialien und zum Verhalten der einzelnen Schüler (alle schwerwiegenderen Vorfälle sollte man mit Datum schriftlich dokumentieren), immer wieder alle Noten aller Schüler im Lehrerzimmer nach der Schule in irgendwelche Tabellen eintragen (das summiert sich): Listen für blaue Briefe, Listen fürs Halbjahreszeugnis, Jahreszeugnis, für die jeweiligen Klassenlehrer vor dem Elternsprechtag, Konferenzprotokolle anfertigen (rotierend), Noten ausrechnen (das mache ich 2 mal pro Halbjahr und das summiert sich auch), Zeugnisse schreiben, alle Noten aller Schüler aller Fächer meiner Klasse, alle Fehltage, alle AGs etc. in Zeugnisse eintragen und das mehrfach kontrollieren, bei uns (es soll allerdings auch Schulen geben, die das "schon" digital machen ;) ) alle Noten, Fehltage etc. zusätzlich auch noch in Stammdatenblätter in Aktenordnern eintragen, Lern- und Förderempfehlungen schreiben, teilweise gab es lange die Kopfnotenlisten, viele viele Elterngespräche als Klassenlehrer (das geht von "Schüler XY wird gemobbt", "Schüler hat Probleme in Englisch", "Schüler ritzt sich die Arme auf" über "Schüler Z fehlt ständig" bis zum Einschalten der Beratungslehrer oder Gesprächen mit dem Jugendamt - und zumindest bei uns kommt sowas nicht selten vor), Anfertigen irgendwelcher z.T. sehr langer Beobachtungsbögen für Therapieeinrichtungen, Ärzte etc. (kommt bei mir circa. 5 mal pro Schuljahr vor), Lernstandserhebungen und Korrekturen, Zentrale Abschlussprüfungen und Zweitkorrektur (auch wenn man keine zehnte Klasse hat, muss man eigentlich immer in mindestens einem Fach mindestens einen Klassensatz Zweitkorrekturen machen), Englischwettbewerb vorbereiten und durchführen, Hefte einsammeln und kontrollieren (ich mache das nicht so ausführlich wie viele Kollegen, aber es braucht trotzdem eine Menge Zeit), Listen führen, Büchergeld einsammeln und Listen dazu machen, Geldern von mehreren Schülern mehrfach hinterherlaufen, Elternbriefe schreiben, weil 10 Schüler ihre Hausaufgaben oft vergessen, ihre Materialien vergessen etc., Elterntelefonate, normale Elternbriefe mit Infos zu Klassenfahrten, Ausflügen etc. erstellen, Vokabeltests und sonstige Tests erstellen und korrigieren, Schreiben schulinterner Lehrpläne (bei uns wird das so aufgeteilt, dass ein Lehrer oder Teams von 2 Lehrern den gesamten Lehrplan für 2 oder 3 Jahrgänge schreibt, diese fällt wieder für alle eure Unterrichtsfächer an, bei mir waren es also Lehrpläne für 5 Jahrgänge), teilweise mit Ausarbeitung von Materialien etc...

    Ich glaube, ich habe noch mehr als genug vergessen. Wenn also anderen Kollegen noch was einfällt: bitte ergänzen.

    Ich habe vor einigen Jahren mal an einer Ganztagsschule (allerdings eine offene Ganztagsschule) unterrichtet, an der wir Lehrer die Hausaufgabenbetreuung betreut haben. Diese war freiwillig und es war nicht immer abzusehen, wie viele Schüler an welchem Tag dorthin kamen. Aber in der Regel waren wir 2 Leher und hatten viele Schüler unterschiedlichster zu betreuen (mindestens 30, eher deutlich mehr, teilweise 50 Schüler). Ein großer Teil unserer Zeit ging für Verwaltungstätigkeiten und Organisation drauf (in Listen erfassen, wer dort ist, wer abgemeldet ist, wer wo ist, wer noch nachkommt, wer nicht entschuldigt fehlt, zu organisieren, dass alle sitzen, alle sich ruhig verhalten und anfangen, teilweise mit Schülergruppen in einen anderen Raum umzuziehen, damit es nicht so unruhig wird, zu organisieren, was diejenigen machen, die keine Hausaufgaben aufhaben oder schon fertig sind. Die restliche Zeit gingen wir rum, halfen bei Bedarf, schauten, dass alle halbwegs arbeiten. Mehr ist in einem solchen Rahmen nicht möglich. Es ist möglich, dafür zu sorgen, dass alle Schüler halbwegs Ruhe zum Arbeiten haben und dass wir ihnen helfen können, wenn sie Fragen haben. Allerdings sind diese Möglichkeiten begrenzt, denn an der weiterführenden Schule unterrichten die Kollegen in der Regel ja nur 2 Fächer und es kann passieren, dass Schüler von Lehrern betreut werden, die z.B. kein Französisch können und ihnen bei den Französischhausaufgaben nicht helfen können. Es ist auch nicht möglich, sicherzustellen, dass die Schüler nicht voneinander abschreiben oder zu überprüfen, ob jeder Schüler alle Hausaufgaben gemacht hat (wir Lehrer wissen ja nicht, welche Hausaufgaben Schüler aller Klassen aufbekommen haben).

    Diese Hausaufgabenbetreuung ist für Schüler sinnvoll, die keine helfenden Eltern zu Hause haben oder deren Eltern nicht zu Hause sind und die betreut werden sollen, wenn diese Schüler gleichzeitig fleißige Schüler sind, die sich selbst darum kümmern, DASS sie alle Hausaufgaben bearbeiten. In solchen Fällen kann die Hausaufgabenbetreuung sehr hilfreich sein, da wir Fragen beantworten und Hilfestellungen geben können, die deren Eltern nicht geben können. Nicht möglich ist aber, zu überschauen, dass jeder Schüler alle Hausaufgaben gemacht hat (was manche Eltern erwarten) und schwierig wird es auch bei sehr unorganisierten oder ummotivierten Schülern, die eine Eins-zu-Eins-Betreuung bräuchten.

    Hausaufgabenbetreuung durch freiwillige Eltern habe ich auch schon erlebt, aber da sind meine Erfahrungen noch schlechter. Die Schüler beschwerten sich durchweg, dass sich diese Eltern nicht so gut durchsetzen könnten und es da drüber und drunter ginge. Allerdings sind das keine primären Erfahrungen, sondern nur die Aussagen meiner Schüler.

    Besser könnte vielleicht ein System sein, bei dem die Klassenlehrer mit den Schülern ihrer Klassen Hausaufgaben machen.

    Als Mutter würde ich von einer Hausaufgabenbetreuung nicht zu viel erwarten (eben v.a. eine Betreuungsmöglichkeit und die Möglichkeit, mal was nachzufragen) und mich nicht ausschließlich darauf verlassen. Wenn das Kind nicht nachmittags betreut werden müsste, würde ich es für sinnvoller halten, wenn es zu Hause Hausaufgaben macht.

    Was mich in diesem Zusammenhang noch interessieren würde, wäre die Frage, inwieweit sich die Arbeitsbelastung durch Vorbereitung denn durch die Erfahrung reduziert. Ich stelle mir vor, dass ich den Unterricht an einem Schultyp - unter der Voraussetzung gleichbleibender Lehrpläne - für jede Klasse und jedes Fach genau ein Mal vorbereiten muss, nicht öfter. Sobald ich dasselbe Jahr noch einmal unterrichte, kann ich auf meine fein abgehefteten/gespeicherten Materialien aus der Vergangenheit zurückgreifen.

    Kommt das hin oder bin ich da falsch gewickelt?

    Ich habe es neulich schon geschrieben: Die Arbeitsbelastung in Bezug auf die Vorbereitung wird mit der Zeit besser. Allerdings wurde ja schon gesagt, dass man nicht alles aus der Schublade ziehen und komplett übernehmen kann.
    Allerdings fallen im Schuldienst so viele zeitraubende Arbeiten an, die in der Summe viel belastender und zeitraubender sind, als sich das Neueinsteiger oft auch nur ansatzweise vorstellen können: Die Korrekturen brauchen wahnsinnig viel Zeit sowie all die Verwaltungs- und sonstigen Aufgaben. Ich wundere mich immer wieder, wie stark hier von zukünftigen Berufsanfängern auf die Vorbereitungszeit eingegangen wird und wie wenig auf die anderen Aufgaben, die in der Summe teilweise viel mehr Zeit beanspruchen. Und es kommen ständig neue zusätzliche Aufgaben hinzu.

    Und wie immer gilt: Bitte keine Doppelposts. Deshalb schließe ich diesen Thread.

    Es reicht, wenn ihr euer Thema hier einmal postet.

    Ummon: Da die meisten User hier den Button "Themen der letzten 24 Stunden" benutzen und somit in allen Foren lesen, braucht ihr die Themen nicht in mehreren Unterforen zu starten. Das macht uns nur zusätzliche Arbeit, da wir immer wieder Doppelposts schließen müssen, damit die Diskussion sich nicht in 2 Threads verzettelt.

    @Silicium: Ich stelle bei dir immer wieder fest, dass du den Eindruck hast, dass ein riesiger Anteil der Lehrerarbeitszeit die Stundenvorbereitung ist und man diese verkürzen kann. Das kann man natürlich wirklich tun, aber ich glaube, du unterschätzt den hohen Anteil der administrativen Aufgaben, der Notengebung, der Elterngespräche und -telefonate, der Korrekturen, der Zusatzveranstaltungen und Zusatzveranstaltungen und des ganzen "Drumherum".
    Die bloße Unterrichtsvorbereitung ist es nicht, die den meisten Lehrern die größte Belastung bringt.

    Mal ganz im Ernst: Muss man wirklich explizit sagen, dass weder alle Lehrer noch alle Seiteneinsteiger noch alle Busfahrer, Bäcker, Mediziner etc. entweder nur hervorragende/kompetente Menschen oder nur gescheiterte Existenzen etc. sind oder ist nicht jedem erwachsenen Menschen, der studiert hat und im Berufsleben steht, klar, dass die Welt weder komplett schwarz noch komplett weiß ist, dass nicht alle Seminarleiter sich per se gegen Seiteneinsteiger, Referendare oder wen auch immer verschworen haben und ihnen das Leben schlecht machen wollen, dass nicht alle Seiteneinsteiger gescheitere Existenzen sind oder Drückeberger, die sich im Halbtagsjob einen lauen Lenz machen wollen (um mal alle Stammtischklischees zu bedienen) und dass nicht alle Lehrer Menschen sind, die diesen Job gewählt haben, weil sie eh nix anderes können.

    Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum man in letzter Zeit im Forum immer mehr solcher Pauschalisierungen liest, die ich nie und nimmer von erwachsenen Menschen erwartet hätte, die es eigentlich besser wissen müssten. ?(

    Diese Sachen hängen immer von der jeweiligen Uni ab. Solche Sachen können von Uni zu Uni verschieden sein.

    ist ja abenteuerlich. lt einer mac kinsey-studie werden die schlechtesten absolventen jeden jahrgangs lehrer, weil sie sich sonst keinen beruf zutrauen. also lass mal die kirche im dorf. von den grundständigen sind min 50 % nicht geeignet. da lebe ich doch lieber jmd, der sich in der wirtschaft oder woanders schon mal bewiesen hat. ich denke, die ressentiments kommen eher von der lehrer-seite, weil sie komplexe ggüber se haben.


    Es gibt manchmal Beiträge, zu denen man einfach nichts mehr sagen kann. :X:

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