Beiträge von Referendarin

    Zitat

    Original von step

    Also ich weiß nicht ob das wirklich so eine gute Idee ist, auf die Aussagen von regulären Lehrern bzgl. Seiteneinsteigern - also zu uns - einfach mit "Dankeschön" zu reagieren ... das könnte der eine oder andere in den falschen Hals bekommen ...

    Äh, ich weiß ja jetzt nicht, ob ich was falsch verstanden habe, aber das "Dankeschön" bezog sich doch nur auf das Moderieren von Frosch bzw. das Löschen des persönlichen Kleinkriegs zwischen einigen Usern, der mit dem Thread nicht wirklich was zu tun hatte. ?(

    Ich finde das Threadthema eigentlich so klasse und freue mich so, dass hier so gut über die vielen Facetten dieses Themas gesprochen wird, das viele von uns anscheinend doch sehr belastet, dass ich es schade finde, dass der Thread nun in eine völlig andere Richtung geht und sich nun in erster Linie darum dreht, dass Susannes Bemerkung viele hier verärgert hat.
    Bei aller Verärgerung, die ich ja völlig verstehe, da sich die meisten Leute (auch die mit festen Stellen) die Schule nicht ständig neu aussuchen können, fände ich es klasse, wenn wir wieder zum Thema zurückkämen. (Ups, das klang jetzt sehr pädagogisch, so nach "lasst uns mal drüber reden, nehmen wir uns einen Tee..." - war gar nicht so gemeint. :D )

    Alem, klappt die Stundenreduzierung bei dir?

    Ich finde es mehr als interessant zu lesen, dass bei vielen Usern hier die Bedingungen, Schule und Kind(er) zu vereinbaren eher schlecht sind.
    Denn ich glaube, eines unterscheidet unseren Job von vielen anderen Jobs: Während z.B. bei einer Juristin oder einer Ingenieurin kaum jemand erwartet, dass sich beides leicht vereinbaren ließe, so ist der Lehrerberuf in der öffentlichen Sichtweise immer noch einer der Berufe, in dem man beides scheinbar gut vereinbaren kann.
    Dass dem aber oft nicht so ist, stellt man eben oft erst fest, wenn man in der entsprechenden Situation ist.

    Manche Schulen sind entgegenkommend, manche nicht. Bei uns ist es so, dass es (wie ich auch erst nach einiger Zeit an dieser Schule merke) extrem schwierig wäre, die Stundenpläne sehr stark an die Betreuungszeiten und Wünsche von Teilzeitkräften mit Kleinkindern anzupassen (von denen wir auch nur wenige an der Schule haben). Es müssen an einer großen Schule so viele Parameter berücksichtigt werden (Raumbelegungen - wir haben viel zu wenig Räume; Turnhallenbelegungen, Kopplungen von Wahlpflichtfächern und anderen klassenübergreifenden Angeboten, Förderstunden, auch Wünsche anderer Lehrer...), dass ein Entgegenkommen nur bedingt möglich ist. Allerdings habe ich an allen Schulen, an denen ich bisher gearbeitet habe, erlebt, dass Teilzeitkräfte immer einen freien Tag pro Woche hatten.

    Für mich war eine Entlastungsmöglichkeit, mein Kind (im Rahmen der eben bei uns nur begrenzt zur Verfügung stehenden Kinderbetreuung) auch an dem Tag ein paar Stunden betreuen zu lassen, um wenigstens dann ein paar Stunden in Ruhe arbeiten zu können. Im Nachhinein (ich habe es länger anders gemacht, habe also deshalb den direkten Vergleich) ist das für alle entspannter: Das Kind bleibt in seinem Rhythmus, ich kann in der Zeit konzentriert arbeiten und habe danach den Kopf wieder freier.

    Wie sieht es denn bei euch mit Kinderbetreuung aus: Hier gibt es eigentlich gar keine Möglichkeiten, Einjährige im Kindergarten betreuuen zu lassen. Wenn man eine halbe Stelle unterrrichtet, bekommt man vom Jugendamt je nach Landkreis nur eine Tagesmutterbetreuung von 22 bzw. 25 Stunden (halbe Stelle wird als 20 Arbeitsstunden gerechnet - auch wenn das natürlich, besonders in Korrekturphasen, nie im Leben hinkommt - plus Fahrzeit von und zur Tagesmutter) zugewiesen.
    Mehr geht nicht.

    Probleme gibt es dann, wenn man dann aber mehrere "Freistunden" hat, in denen man immer vertreten muss, dann noch zusätzlich eine feste Mehrarbeitsstunde machen muss, die zwar im nächsten Halbjahr abhängen kann - das bringt in diesem Halbjahr aber nicht viel. So musste ich anfangs statt einem offiziellen Deputat von 14 Stunden de facto 18 Stunden pro Woche unterrichten (plus Aufsicht, Zusatzveranstaltungen, Korrekturen, Anwesenheit außerhalb meiner eigentlichen Arbeitszeiten zur Zentralen Abschlussprüfung in Jahrgangsstufen und Klassen, die ich nicht unterrichtet habe und dem ganzen Drumherum...) - und hatte damals nur 22 Stunden Kinderbetreuung. Geht oder ging es anderen von euch ähnlich oder ist das hier eine völlige Ausnahmesituation?

    In Korrekturphasen ging dann hier fast gar nichts mehr.

    Zitat

    Original von Annie111

    Zum Kinderturnen? Geht nicht, da liegen die Konferenzen.
    Teilnahme am Martinsumzug? Geht nicht - Elternsprechtag.
    Nun ja, ihr merkt schon, ich könnt grad k***, der Beitrag hätte auch von mir sein können und bei jedem 38,2 des eigenen Kindes bin ich kurz davor mit Paracetamol zu dopen, damit der KIGA das Fieber nicht merkt und die Betreuung steht, da ja gerade die Schulinspektion im Haus ist, etc. pp.

    Ja, die Sachen finde ich auch sehr schwierig. Ich weiß auch, dass viele Mütter in anderen Berufen auch große Probleme haben, beides zu vereinbaren (weshalb hier viele Mütter zumindest die ersten 3 Jahre nicht arbeiten gehen). Es gibt aber dennoch so einige Jobs, in denen man mit einer halben Stelle beispielsweise an festen Tagen arbeitet und langfristig planen kann.

    Kinderkurse - hätte ich gerne gemacht, kann ich aber nicht mehr machen (trotz eben "nur" halber Stelle), da der Stundenplan bei uns immer erst so kurzfristig feststeht (meist mehr oder weniger definitiv erst in der 2. Schulwoche), dass alle Kurse ausgebucht sind. Dann wird der Stundenplan mehrmals pro Halbjahr geändert (teilweise erfährt man das mit 2 Tagen Vorlauf), mit Nachmittagsunterricht muss man jederzeit rechnen, so dass es selbst mit der flexibelsten Tagesmutter schwierig wird. Von Kindergartenzeiten brauche ich gar nicht zu reden: Es ist gar nicht anders möglich, als einen weit entfernten Kindergarten zu suchen, der lange Betreuungszeiten anbietet (das Kind kann dann leider nicht mit den Nachbarkindern in den Kindergarten gehen und man hat weite Anfahrtswege etc.) und dort den längsten Tarif zu buchen, weil man zu Beginn des Kindergartenjahres die Zeiten festlegen muss, der Stundenplan aber eben erst später ansatzweise feststeht und dann noch mehrfach geändert wird.

    Ist das woanders denn wirklich besser geregelt?

    Ich schreibe auch noch mal zur Ausgangsfrage (auch wenn ich die restliche Diskussion interessant finde):
    Ich finde es mit einem Kind schon oft sehr schwer, beides zu vereinbaren. Allerdings spreche ich von folgender Ausgangssituation: keine Großeltern o.ä. in der Nähe, nur ganz wenig Kinderbetreuung, sehr schlechte Kinderbetreuungsmöglichkeiten in der Nähe, also Öffnungszeiten von Kindergärten etc.).
    Es wundert mich nicht, dass du mit 2 Kindern und der Gesamtsituation, die du schilderst, an deine Grenzen stößt.
    Zwischenzeitlich gibt es hier Phasen, wo es gut klappt und die normale Vorbereitung lässt sich meist auch gut organisieren. Schwierig wird es hier vor allem in Korrekturphasen, wo einfach nicht mehr viel geht, weil jede Schlafphase des Kindes am Wochenende und abends zum Korrigieren genutzt werden muss (vom Haushalt brauche ich da grade kaum zu reden). Schwierig wird es auch, wenn das Kind oder man selbst krank ist (wir haben ja nur die 4 Kinderbetreuungstage, aber welches Kleinkind ist tatsächlich nur 4 Tage pro Jahr krank ?( ), an denen ich jedes Mal Panik bekomme, was wir machen sollen. Schwierig wird, wenn man sich dann noch selbst ansteckt (mit kleinen Kindern ist es nicht selten, dass man öfter krank ist als vorher) und dann wieder fehlt, alle Klassenarbeiten umorganisieren muss etc.
    Ein weiteres Problem gibt es bei uns, wenn die Tagesmutter ausfällt und kein Ersatz zur Verfügung steht, was ja auch kurzfristig vorkommt.
    Was auch oft ein organisatorischer Drahtseilakt ist, sind die Zusatzveranstaltungen (teilweise auch spontan anberaumt), an denen man dann irgendwie eine Kinderbetreuung organisieren muss.
    Hier ist es auch so, dass das Jugendamt eine Kinderbetreuung nur im Rahmen recht weniger Stunden zuteilt (Tagesmütter etc. laufen hier über das Jugendamt, Kindergärten für Kleinkinder unter 3 sind kaum zu bekommen; später sind die Öffnungszeiten größtenteils nur schwer mit unseren Arbeitszeiten zu vereinbaren, weil die Einrichtungen oft erst um 7.30 öffnen oder um 14 Uhr schließen), die grade mal den Unterricht und ein bisschen Vorbereitungszeit abdeckt. Wenn man aber ständig einen neuen Stundenplan hat, teilweise viele Freistunden, in denen man dann noch vertreten muss, dann weiß man oft nicht mehr, wann man noch vorbereiten oder korrigieren soll.

    Also kurz gesagt: Ich finde es manchmal extrem schwierig, beides vernünftigt (v.a. organisatorisch) zu vereinbaren.

    Genau das hatte ich letztes Jahr: Eine übergangene Erkältung, die sich zu einer heftigen Halsentzündung entwickelt hat. Da half dann nur noch der Gang zum Arzt, der mich für 1,5 Wochen krank schrieb und danach war es dann endlich ausgestanden. Ich würde auf jeden Fall zum Arzt gehen. Der wird dann entscheiden, wie lange du dich auskurieren musst, damit du endgültig gesund bist. Das schlechte Gewissen bringt niemandem was (auch wenn es natürlich jeder von uns kennt), da ja auch niemand was davon hat, wenn du noch länger ausfällst, weil du hinterher eine Lungenentzündung oder Schlimmeres bekommst. Gute Besserung!

    Zitat

    Original von Nussi L
    Du musst definitiv keine Aufsicht machen. Mit Bekanntgabe der Schwangerschaft gilt nämlich das Mutterschutzgesetz für dich.
    (Gilt für alle Bundesländer)

    Leider stimmt das so nicht. Es ist wirklich nur eine Empfehlung (Aussage von BAD und Schulaufsicht). Ich habe mich damit mal näher befasst (Näheres gerne per PN).

    In NRW ist es so, dass es eine EMPFEHLUNG gibt (wird den Schwangeren teilweise auch von den Ärzten beim BAD gegeben), dass Schwangere keine Aufsichten mehr machen sollen. Leider ist es nur eine Empfehlung, die aber an den meisten Schulen eingehalten wird, aber keine Muss-Regelung. An den meisten Schulen ist es kein Problem, dass Schwangere keine Aufsicht mehr machen, aber einige Schulen stellen sich quer und die Rechtslage in NRW ist so, dass es wirklich nur eine Empfehlung ist.

    Ich weiß nicht, wie es im Saarland ist, aber in RP und in NRW ist Englisch momentan zumindest in der Sek I total gesucht und in NRW ist Englisch am Gymnasium momentan auch ein Fach mit sehr guten Einstellungschancen. MOMENTAN wäre zumindest dieses Fach prima, aber ich weiß nicht, wie die Lage in ein paar Jahren aussieht.

    Ich war damals auch bei Referendar.de, als Daniela Werbung für ihr damals neues Forum gemacht hat. Das habe ich mir dann angeguckt und bin schnell hier geblieben und habe schon bald nicht mehr im anstrengenden Forum Referendar.de geschrieben.

    Kann das sein, dass das tatsächlich schon fast 8 Jahre her ist? 8o?(

    Ich habe auch "unterwegs" abgebrochen, da ich ganz stark das Gefühl habe, dass die Person, die die Umfrage erstellt hat, sich die Situation in der Schule nicht aus Lehrersicht vorstellen kann und nicht richtig in der Materie "schulische Situation" drinsteckt.

    Teilweise finde ich dort nur sehr oberflächliche Fragen, die jemand, der wirklich die Schule täglich von innen erlebt, völlig anders stellen würde. Es wäre sehr sinnvoll gewesen, im VORFELD der Umfrage mal mit mehreren Lehrern die jeweiligen Fragen zu besprechen.

    Beispiel:
    8.Würden Sie sagen, dass die Schule sich nicht nur um Wissen, Leistung und Erziehung kümmern sollte, sondern auch vermehrt um Persönlichkeit und soziale Kompetenzen?
    - Ja, Kinder sollten auf jeden Fall auch in der Schule lernen, wie man mit anderen Menschen umgeht und müssen gestärkt werden. Die Einführung eines eigenen Faches (ähnlich wie Ethik) wäre sinnvoll.
    - Die Schule sollte sich auf jeden Fall vermehrt darum kümmern, aber das sollte neben dem Unterricht und in Pausen geschehen. Ein eigenes Fach ist zu viel. Schließlich ist es auch Aufgabe der Eltern.
    - Das finde ich zwar sinnvoll, aber ich denke, das scheitert an der Umsetzung. Zu wenig Zeit, zu wenig Geld.
    - Die Schule hat damit nichts zu tun. Das müssen die Eltern machen.

    Ich denke, die wenigsten Lehrer, die Schule täglich von innen erleben, würde diese Frage so stellen.
    Die erste Antwortoption bezieht sich nur auf ein zusätzliches Fach. Warum soll es plötzlich irgendein spezielles Fach geben, das nicht näher benannt ist. Diese Frageoption halte ich für ziemlich seltsam.
    Die zweite Antwort ist ja ganz nett, aber auch sie geht nicht so auf das Thema ein, wie wir es täglich in der Schule erleben. Persönlichkeit und soziale Kompetenzen werden doch in der Schule nicht nur NEBEN dem Unterricht und in den PAUSEN gefördert, sondern auch im Unterricht, in speziellen Unterrichtsprojekten, im Umgang mit der Klasse, in verschiedenen Sozialformen... Jeder Mensch, der wirklich in der Schule unterrichtet, weiß doch so etwas. In jedem Unterrichtsentwurf, den Referendare zu einzelen Unterrichtsstunden schreiben müssen, sind doch bewusst auch soziale Lernziele enthalten. Diese Trennung von Unterricht und Persönlichkeitsbildung ist doch völlig absurd.
    Warum wird nicht auf die ganzen Ansätze/Projekte/Möglichkeiten eingegangen, die es im täglichen Alltag JEDER Schule mittlerweile gibt, wieso wird in dieser Frage Schule so dargestellt, als sei sie eine reine Institution der Wissensvermittlung. Wir sprechen doch nicht von der Schule, die es möglicherweise vor 60 Jahren so gab, sondern von deutschen Schulen im Jahre 2010. In NRW beispielsweise haben alle Schulen seit Jahren ein Schulprogramm, in dem beispielsweise solche Projekte u.ä. festgelegt sind, die alle über die reine Wissensvermittlung hinausgehen. Nur jemand, der sich mit Schule überhaupt nicht auskennt, kann solche Fragen stellen. Und es ärgert mich, dass solche Entwicklungen in einer akademischen (!) Arbeit völlig ignoriert werden.
    Der Teil der Antwort "schließlich ist es auch Aufgabe der Eltern" wirkt für mich sehr stark polarisierend. Klickt man als Lehrer diese Option an, dann gibt man damit die Verantwortung sehr stark an die Eltern ab. Ich hoffe, im Elternfragebogen finden sich diese Fragestellungen nicht in umgekehrter Weise. Diese Sichtweise ist für mich Schwarzweißmalerei. Es geht doch nicht darum, dass Persönlichkeitserziehung nicht auch Elternsache ist (das ist es natürlich auch, aber das ist doch selbstverständlich und muss nicht explizit angeklickt werden). Insgesamt ist doch Persönlichkeitserziehung viel komplexer: Daran sind Eltern, Lehrer, Mitschüler, andere Verwandte, Freunde, andere Institutionen... beteiligt. ?( Der Sinn dieser Antwortoption, so wie sie dort steht, leuchtet mir nicht ganz ein. Vielmehr bekomme ich immer stärker den Eindruck, dass in dieser Umfrage polarisiert werden soll.
    - Die dritte Option: Völlig negativ - sorry, aber das impliziert für mich ein völlig falsches Lehrerbild.
    - vierte Option: Ebenso wie die dritte Option.

    Ich wollte dir nur mal am Beispiel dieser Frage zeigen, wie sehr diese Fragen am Schulalltag und an der Realität vorbei gehen und wie sehr hier teilweise wieder Schubladendenken praktiziert wird. Ich bin gespannt, ob wir demnächst (siehe nähere Ausführungen unten) wieder in der Presse lesen müssen, dass bei einer großen Umfrage herausgekommen ist, dass DIE Lehrer bzw. die Schulen einen Großteil der Schuld an den Amokläufen haben, weil sie ja nicht gewillt sind, die Schüler als Persönlichkeiten wahrzunehmen o.ä.

    Ein weiteres Problem bei Onlineumfrage sehe ich darin, dass theoretisch jeder sich als Lehrer ausgeben und den größten Quatsch anklicken kann. Wenn die Umfragen direkt an Schulen durchgeführt werden, dann ist zumindest gewährleistet, dass sich auch nur wirkliche Lehrer daran beteiligen. Ich denke, wir hier im Forum sind alle sehr vorsichtig geworden, nachdem diese recht unseriöse Umfrage zu den Vornamen der Schüler hier veröffentlicht wurde und wir später die haarsträubenden Ergebnisse gelesen haben. Plötzlich wurde in allen Medien verbreitet, Lehrer hätten Vorurteile gegen Schüler, die gewisse Namen tragen und würden diese schlechter bewerten. Wie diese angeblichen Ergebnisse zustande gekommen waren, interessierte nicht. Jeder, der diese Umfrage damals gelesen hatte, fasste sich im Nachhinein an den Kopf.

    Es erschreckt mich ein bisschen, dass du vorhast, eine seriöse wissenschaftliche Umfrage durchzuführen und dir die konstruktive Kritik in den anderen Beiträgen in diesem Thread nicht wirklich zu Herzen genommen hast.

    Hallo Tiggy!

    Schön, dich mal wieder zu lesen. :)
    Ich kann ja zu beiden Fächern was sagen:

    Fehler in der deutschen Sprache würde ich in Vokabeltests zwar korrigieren, aber nicht als Fehler werten. Bei mir werden die Vokabeln aber eh in die andere Richtung abgefragt (also Deutsch -> Englisch). Die Korrekturvorgaben in Tests sind aber insgesamt recht locker. Gerade bei Tests weichen die Korrekturweisen der Kollegen noch viel stärker voneinander ab als bei Klassenarbeiten. Tests im Hauptfach zählen allerdings nur minimal mit in die Zeugnisnote. Ich glaube, genaue offizielle Vorgaben für Tests gibt es kaum.

    Ich habe Rechtschreibfehler in Aufsätzen in der 5 und 6 immer nur berichtigt, aber nicht bewertet. Das habe ich im Ref so gelernt und so beibehalten. Ich weiß aber, dass es Kollegen gibt, die das anders machen (z.B. fällt mir u.a. eine Lehrerin an meiner alten Schule ein, die fachfremd Deutsch unterrichtet hat). Ich habe grade keine verbindliche Regel im Kopf und weiß nicht, ob das irgendwo vorgegeben ist oder im Ermessen der Fachschaft bzw. des Lehrers liegt.
    Ich weiß auch, dass an meiner jetzigen Schule mindestens eine Kollegin die Rechtschreibung mitbewertet. Da ich aber grade keine 5 in Deutsch habe, bin ich da momentan nicht auf dem neuesten Stande.

    Kommafehler kann man doch (außer vielleicht bei Aufzählungen) gar nicht bewerten, weil man die Kommaregeln doch erst frühestens in der 6 oder 7 behandelt. Kann es sein, dass da jemand fachfremd Deutsch unterrichtet und nicht weiß, wann diese Regeln behandelt werden? ?( Gerade Deutsch wird in der Sek I in der Unterstufe ja recht oft fachfremd unterrichtet.
    Bist du sicher, dass die Kommafehler in die Note eingehen oder wurden sie nur angestrichen? Wurde das vielleicht vorher im Unterricht geübt? Ansonsten käme es mir sehr seltsam vor. ?(

    Zitat

    Original von Dalyna

    Von daher hoffe ich mal, dass meine Antworten hier als meine Erfahrung und damals gängige Praxis gesehen werden können. Aber meine Erfahrung reicht auch so weit, dass ich in meinem Freundeskreis viele erlebt habe, die für Anglistik oder Germanistik das Latinum schmerzhaft nachholen mussten, weil sie in der Schule Englisch und Französisch als Fächer hatten.

    Bei mir war das auch so. Das Latinum war die größte Hürde während meines Studiums, weil ich mich so schlecht dafür motivieren konnte. Im Gegensatz zu meinen Studienfächern, die ich mir ja ausgesucht hatte, war es ein riesiger Arbeitsaufwand in einem Fach, das mich überhaupt nicht interessiert hat.

    Ich hatte in der Schule Latein als 3. Fremdsprache, wusste damals auch, dass ich es später für mein Studium benötigen würde und habe es trotzdem nach der 11 abgewählt, weil die Situation an unserer Schule (Unterrricht in der 3. Fremdsprache war anfangs sehr leicht, wir hatten nur 2 oder 3 Stunden pro Woche und in der 11 saßen wir 3 restlichen Leutchen, die das Latinum in der 9 gewählt und bis dahin durchgehalten hatten, dann zwischen den Leuten, die Latein bereits ab der 7. Klasse vierstündig gehabt hatten in einem Kurs mit einem sehr anspruchsvollen Lehrer und verstanden nur Bahnhof) es für uns Drittsprachler sehr schwierig machte.

    Obwohl es ein harter Weg war, das Latinum an der Uni nachzuholen und obwohl die dritte Fremdsprache an meiner damaligen Schule nur ein Stiefkind war, würde ich es immer wieder so machen. Denn gerade als sprachbegeisterte Schülerin hätte ich nie nie nie Englisch und Französisch ab der 5 bzw. ab der 7 missen wollen. Ich wäre mit Latein in der 5. Klasse wohl nicht so glücklich geworden, wie ich das mit den modernen Sprachen war.
    In einer Sache aber gebe ich Mannheimensis Recht: Die Schüler und Eltern sollten wissen, dass man Latein für viele Studienfächer (zumindest in eurem Bundesland) braucht.

    Mannheimensis: Wo kommt in deiner Sprachenfolge denn Englisch vor? Würde man das ab der 7 wählen?

    Zitat

    Original von Super-Lion
    Ball flach halten, auch die Sportlehrer.

    Man kann mein super-leckeres Pfirsicheis auch im Gefrierfach ohne Eismaschine herstellen. Ihr müsst es einfach nur öfter herausnehmen und durchrühren bzw. umdrehen.

    Aber mit dem Umdrehen habt Ihr ja eh alle Erfahrung. Schließlich verdient Ihr Euer Geld ja auch im Handumdrehen, Ihr Nicht-Korrekturfachlehrer. So.

    Super-Lion

    Mennö, ich fühl mich diskriminiert. Ich bin doch gar kein Nicht-Korrekturfachlehrer. Und deshalb verdien ich mein Geld also nicht im Handumdrehen und kann deshalb keine Eismaschine bedienen? ;(

    Und da ich kein Eis selbst machen kann, muss ich morgen zum nächsten Supermarkt und schnellstens Dominosteine kaufen? Mennö. Und ihr seid das schuld. *motz*

    Zitat

    Original von step

    Das würde dann bedeuten, dass Latein für (fast) alle die Fächern nicht notwendig ist, die kurz-, mittel- und langfristig hervorragende Einstellungschancen für neue Lehrer versprechen.
    .

    Hüstelhust. :D
    Englisch und Französisch sind hier sowas von gesucht und ich kenne viele Schulen, die keine Lehrer in beiden Fächern bekommen.
    Nene, nicht nur naturwissenschaftliche Fächer sind Mangelfächer.

    Zitat

    Original von Hawkeye

    und ich frage mich, ob die lehrämter für deutsch der verschiedenen bundesländer hinsichtlich der korrekturen so unterschiedlich sind.

    Okay, NRW Realschule:

    - Positivkorrekturen
    - Korrekturen nach Kriterienkatalogen mit Bepunktung
    (bedeutet für mich mindestens 3-maliges Lesen der Arbeiten)
    - Klassenstärken momentan 31-33 Schüler
    - bei 2 Korrekturfächern ist alles, was ich außer Förderunterricht und Co. unterrichte, eine Korrektur; Englisch und Deutsch sind bei uns 4-stündig; man schreibt in der Regel 6 Klassenarbeiten und in manchen Jahrgangsstufen 4-5 Klassenarbeiten pro Jahr

    Ich unterrichte aber generell immer mehr Englisch als Deutsch, unterrichte gerne Deutsch, aber korrigiere lieber Englisch, da Deutscharbeiten bei uns eben mehr Arbeitsaufwand bedeuten als Englischarbeiten.

    Ich brauchte damals für beide Fächer (Lehramt Realschule, in RP) das Latinum. Inzwischen wurde das aber an manchen Unis abgeschafft. In NRW braucht man es an einigen Unis für den SekI-Studiengang nicht, aber ich glaube, das ist nicht überall so.
    Es ist eindeutig abhängig von den Fächern und der jeweiligen Uni.

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