Beiträge von Referendarin

    Zitat

    Original von Mikael
    Muss man im konkreten Fall abwägen: Tritt das Mobbing auch in der Schule auf? Dann eingreifen.
    Genauso gut könnte man folgende Situation konstruieren:
    Fritzchen, Kevin und Klaus mobben Jeremias auf dem Spielplatz in der Wohnsiedlung. Jeremias erzählt das seinem Klassenlehrer und benennt einen Zeugen. Soll die Schule zuständig sein?

    Ob es sinnvoll ist, ist eine andere Frage, aber wir haben uns in solchen Fällen bisher immer zuständig gefühlt. Was allerdings auch dazu geführt hat, dass wir viele Stunden in der Woche nur für Klassenleiteraufgaben im Einsatz waren. Bei uns hat das bisher keiner hinterfragt, weil wir es, solange es die Schüler unserer Klasse untereinander betraf, schon zuständig gefühlt haben bzw. die Grenzen zwischen schulischem Mobbing und Mobbing zu Hause nicht klar erkennbar waren.

    Hm, ich denke grade ernsthaft darüber nach, ob da wirklich in unseren Zuständigkeitsbereich fällt. ?(

    Zitat

    Original von Mikael

    Das Stichwort ist "hineinwirken". Erst wenn das Mobbing IN DER SCHULE relevant wird und von der Lehrkraft erkannt wird, sollte eingeschritten werden. Das muss man klar von dem unterscheiden, was die Kiddies zu Hause und in ihrer Freizeit tun.

    Moebius hat mit seinen Ausführungen völlig recht.

    Gruß !

    Nehmen wir doch mal ein konkretes Beispiel: Fritzchen, Kevin und Klaus (Namen alle frei erfunden, das Beispiel auch), alle Schüler der fiktiven 8b, mobben Jeremias im Internet in einer geschlossenen Nutzergruppe, in der ebenfalls andere Mitschüler der Klasse Mitglieder sind. Der geht mit dem Ausdruck der Mobbereien zum Klassenlehrer. Da soll dann die Schule nicht zuständig sein?

    Wie sieht es auch, wenn Jeremias keinen Ausdruck davon hat, sondern nur von Theodora, die in die Parallelklasse geht, erzählt bekommen hat, dass die anderen ihn in einer geschlossenen Nutzergruppe mobben.

    Wäre jemand von euch so nett und würde mal einen solchen Fragebogen hier reinkopieren? Das Ganze klingt sehr interessant und mich würde mal interessieren, was ihr so fragt.
    Was mich auch interessiert: Decken sich die Rückmeldungen denn halbwegs oder sehen die Eltern alles extrem unterschiedlich? Ich komme darauf, weil ich Schülerevalutaionen bisher oft so erlebt habe, dass die Hälfte der Klasse meinte, sie müssten zu viele Vokabeln lernen, die andere Hälfte meinte, es gäbe zu wenig Vokabeln zu lernen. Circa die Hälfte wollte mehr Hörverstehen, die andere Hälfte meinte, wir hätten schon viel zu viel Hörverstehen gemacht. Und so war es in vielen Punkten.

    In Gesprächen mit Eltern habe ich ähnliche Sachen erlebt: Die einen meinten, die Hausaufgaben müssten noch strenger überprüft werden und die Eltern sollten direkt benachrichtet werden, wenn die Hausaufgaben fehlen. Die anderen meinten, unser System zur Benachrichtigung der Eltern wäre zu streng und würde die Kinder unter Druck setzen.
    Und genau sowas lässt einen als Lehrer doch etwas verwirrt zurück. ?(
    Habt ihr ähnliches erlebt oder habt ihr ein System (vielleicht eine andere Fragestellung), um auf schlüssigere Antworten zu kommen?

    Interessant ist auch, dass beide :D Sprachschulenbetreiber bzw. diejenigen, die hier so lustig Werbung machen, nicht mal einfachste Rechtschreibregeln beherrrschen! Das spricht ja wirklich für die Sprachschule. Abgesehen davon, dass diese Art von Schleichwerbung natürlich wirklich das Image einer Schule hebt. *Ironie off*

    Zitat

    Original von Dalyna
    Zur Handy-Frage:
    - sie sollen das Netzt nicht für Notrufe überlasten und wie von vielen Eltern gefordert erstmal zu Hause anrufen und sagen "Hier ist ein Amoklauf."

    - sie sollen sich still verhalten und es soll nicht die Möglichkeit geben, dass durch ein klingelndes Handy ein möglicher Amokläufer darauf aufmerksam wird, dass das Klassenzimmer besetzt ist und dieses stürmt, weil die Wahrscheinlichkeit, wenn er nichts von drin hört, höher ist, dass er weiter geht.

    Mir ist so, wie wenn es noch einen Grund gegeben hätte, er fällt mir aber nicht ein...

    Ach so. Danke. :)

    Nuki: Nein, dürfen sie nicht. Aber man kann ein Handy ja schnell anmachen, wenn man es z.B. am Körper trägt.

    Was mich an dem Artikel auch wundert, ebenso wie meinen Vorschreiber:
    Heutzutage wird doch in den Schulen kaum noch Wissen auswendig gelernt - abgesehen vielleicht von Vokabeln und wenigen Fakten. Das hat sich doch in den letzten Jahrzehnten extremst reduziert und inzwischen stehen doch Kompetenzen im Mittelpunkt und nicht mehr bloßes Faktenwissen. Das ist doch vermutlich in Bayern nicht anders, oder?

    Schau mal in diese alten Threads, hier gibt es einige Tipps:

    Büchertipps für "frischen" Klassenlehrer?

    Klassenleitung Klasse 5 - Was vorher tun?

    Stöbere mal ein bisschen in der Suche hier im Forum, da müsstest du einige Threads zum Thema finden.
    Bei mir ist die Klassenleitung in der 5 schon ein paar Jahre her, daher ist mir da alles nicht mehr ganz präsent. Hast du denn noch konkrete Fragen?

    Ich weiß nicht, ob ich es hier schon mal geschrieben habe, aber sehr positiv ist mir der Tipp einer Kollegin in Erinnerung, dass man direkt alle Schüler getrennt nach Grundschulen setzt und Jungs und Mädchen abwechselnd. Das war bei uns sehr klasse, denn so ist die Klasse sehr schnell zusammengewachsen und es gab nie ein Problem, dass Mädchen nicht mit den Jungs klarkamen und umgekehrt. Wir hatten anfangs Gruppentische und so haben sich die Schüler sehr schnell kennen gelernt und auch diejenigen, die noch niemanden aus der Grundschule kannten, wurden schnell integriert. In anderen Klassen habe ich es dagegen erlebt, dass Mädchen und Jungs jahrelang nicht zusammenarbeiten wollten.

    Ich finde es auch wichtig, die Klasse schön zu gestalten und generell eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle wohlfühlen.
    Im 5. Schuljahr hatte ich auch immer kurze Erzählrunden am Montagmorgen, in denen einige Schüler vom Wochenende erzählen konnten. Das ging aber nur, weil ich damals beide Fächer plus Förderunterricht in der Klasse unterrichtet habe und das habe ich nur in der 5 gemacht, glaube ich. Aber auch so konnte die Klasse sich gut kennenlernen.

    Ach so, mir fällt noch ein, dass wir ein Leisezeichen von der Grundschule übernommen haben. Meine 5er können sich immer ein Leisezeichen aussuchen, da es ja verschiedene gibt. Und wir haben auch noch übernommen, dass sich Schüler, die eine Zwischenfrage habe, mit 2 Armen melden - das hat allerdings nicht direkt was mit der Klassenleitung zu tun, aber meine Fünfer fanden das immer ganz gut.

    Edit:
    Ich editiere hier grade mehrmals, weil mir peu à peu immer noch neue Sachen einfallen. :D
    Wir haben immer abgesprochen, dass im Krankheitsfall der Nachbar die Blätter des Mitschülers einsteckt und sie ihm spätestens dann gibt, wenn der Schüler wieder in der Schule ist.
    Dann fallen mir noch so Sachen wir Ordnungs- und Blumendienst ein.
    Außerdem würde ich dafür sorgen, dass jemand (du oder Schüler) Pfanzen für die Fensterbank mitbringt, dass ihr eine Uhr an die Wand hängt, das ihr vielleicht einen schönen großen Stundenplan für die Klassenwand gestaltet, in dem man die verschiedenen Kästchen mit den Fächerbezeichnungen abmachen und an eine andere Stelle kleben kann, wenn der Stundenplan der Klasse sich ändert.

    Bei uns haben sind die Klassenlehrer auch zuständig für die Klassenlisten und wir haben die Materialwünsche der Fachlehrer koordiniert und darauf geachtet, dass die Kinder für jedes Fach eine andersfarbige Mappe hatten (Farbe war vorgegeben). Das erschien mir am Anfang etwas seltsam, aber sowohl wir Lehrer als auch die Kinder waren froh, da sie so den Überblick behielten. Ich würde das auch immer wieder so machen.

    Wenn du schöne Poster hast, kannst du sie jetzt schon für den Klassenraum sammeln. Ich meine damit Poster für den Fachunterricht, die die Verlage teilweise anbieten (z.B. für Englisch sowas wie eine Großbritannienkarte).

    Schlauby, ich kann dein Entsetzen grade nicht ganz nachvollziehen. So schlimm fand ich die Presseerklärung eigentlich nicht, was aber auch daran liegen kann, dass ich Gesamtschulen, wie wir sie momentan in Deutschland haben, für nicht sehr sinnvoll halte und hinter dem dreigliedrigen Schulsystem stehe. ?(

    Und das, obwohl ich in der GEW bin - allerdings finde ich deren Einstellung zum dreigliedrigen Schulsystem nicht sehr überzeugend.

    Ein dreigliedriges Schulsystem kann dann funktionieren, wenn alle Schulformen mit all ihren Vorteilen gestärkt werden: Gymnasium für die sehr schnellen und leistungsstarken Schüler, Realschule etwas praxisorientierter und stark auf Berufsvorbereitung ausgerichtet, aber auch mit der Möglichkeit, für die leistungsstarken Schüler, nach der 10 weiterzumachen und die Hauptschule nicht als Restschule, sondern als Schule, die kleine Klassen hat, teilweise Doppelbesetzungen, Klassenlehrerprinzip, direkte Zusammenarbeit mit Betrieben...

    Und, ja, in NRW wurden die Gesamtschulen jahrelang gefördert und haben zu großen Teilen eine hervorragende Ausstattung. Ich erinnere mich ans Referendariat, als uns die Leute, die an Gesamtschulen unterrichteten, von der Ausstattung berichteten, die sie dort hatten. Da konnten andere Schulen nur staunen. Ich denke, insbesondere Hauptschulen hätten eine hervorragende Förderung und Ausstattung nötig, damit sie von ihrem schlechten Image wegkommen.

    Okay, der letzte Abschnitt ist besonders stark vom gymnasialen Standpunkt geprägt, aber das finde ich für den Philologenverband, der ja größtenteils aus Gymnasiallehrern besteht und deren Interessen vertritt, weder verwunderlich noch anrüchig.

    Zitat

    Original von John2

    Warum regen sich Lehrer auf, wenn Eltern den Sinn einzelner Verweise nicht anerkennen? Beispiel: ein Schülerin ruft in der Pause trotz allgemeinem Handy-Verbot ihre Mutter mit dem Handy an. Welchen Sinn macht ein Verweis?

    Bist du wirklich Lehrer? ?( Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Lehrer sich die Antwort auf diese Frage - alleine aus dem Alltagserleben heraus - selbst geben kann. Ich hätte diese Frage vielleicht genauso gestellt, als ich noch studiert und Schule noch nicht aus Lehrersicht von innen gesehen habe.

    Der Grund ist eben der, dass man
    a) alle Schüler in der Regel gleich behandeln sollte (natürlich gibt es Ausnahmen, z.B. Notfälle), da sich sonst andere zu Recht beschweren, warum bei ihnen anders gehandelt wurde
    b) man unter Zeitdruck entscheiden muss, da man täglich unzählige Entscheidungen, teilweise innerhalb von Sekunden, fällen muss
    Und wenn man jede Entscheidung individuell fällt, dann wird ganz schnell das System Schule lahmgelegt.

    Ich kann mir wirklich kaum vorstellen, dass diese Frage (und ich beziehe mich jetzt explizit nur auf diese eine Frage in deinem Thread) von jemandem kommt, der täglich - und wie du schreibst, seit Langem - im Alltagsleben der Schule arbeitet.

    Man könnte doch so bei jeder Regel argumentieren: Wieso bekomme ich ein Bußgeld, wenn ich mit dem Auto geblitzt werde, aber außer mir niemand unterwegs ist und ich niemanden gefährde? Außerdem hatte ich es vielleicht eilig.

    Zitat

    Original von Mikael

    Das ist so nicht richtig, zumindest nicht für das Gymnasium. Man kann durch Zusatzqualifikationen sehr wohl eine Fakultas erwerben, wenn die Qualifikation dafür vom Kultusministerium anerkannt wird. Die gilt dann landesspezifisch. Legt man die Prüfung an einer Uni ab (inkl. Vorlage der dortigen notwendigen Leistungsnachweise) gilt sie sogar bundesweit.

    Und Unterrichtserlaubnis alleine heißt noch lange nicht, dass man die Kurse auch für das Abitur unterrichten darf, dazu braucht man die Fakultas.

    Gruß !

    Ich glaube, hier war mit Zusatzqualifikationen diese einjährige Fortbildung gemeint, die in NRW momentan angeboten wird, oder?

    Und, was nicht zu vergessen ist: Die Schule braucht dringenden Bedarf in dem Fach, in dem du diese Fortbildung machst und muss dich auch gleichzeitig einige Stunden entbehren können, damit du die Fortbildung machen kannst. Wenn dringender Bedarf in deinen Fächern ist, kann es gut sein, dass du die Fortbildung nicht machen kannst.
    Alles ist eine Frage des Bedarfs.

    Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich auch bereit wäre, in den unteren Klassen das eine oder andere Fach fachfremd zu unterrichten. Das war aber bisher eh nie möglich, weil die Schulen immer Bedarf in meinen Fächern hatten.

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