Beiträge von Referendarin

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    Original von klöni
    Um das Geheimnis zu lüften. Ja, ich komme aus BaWü - nicht gelogen. Arbeite aber in einem anderen, sehr kleinen Bundesland, in dem jeder jeden kennt.


    Ich kann ja verstehen, wenn du dein Bundesland nicht ins Profil schreiben möchtest. Aber um Verwirrungen zu vermeiden, wäre es doch einfacher, dann gar kein Bundesland reinzuschreiben.

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    Original von schlauby

    Oder ist das so okay und das einzige, was sich geändert hat sind die LErnbiografien?! Kommt die Rechtschreibung heutzutage einfach später in der Lernentwicklung?! Denn so schlimm mancher Schüler die Grundschule verlässt ... schon bald hört man vom Gymnasium, dass sich die Kinder fangen.

    Das kann ich von der Realschule nicht unbedingt bestätigen.
    Insbesondere Groß- und Kleinschreibung ist bei uns in den ersten Jahren teilweise eine Katastrophe.

    Ich finde es in jedem Beruf wichtig, die Grenzen klar zu trennen, da es sonst langfristig zu einem Burnout kommen kann.

    Ich fürchte aber, dass sich der Lehrerberuf immer mehr in diese Richtung entwickeln wird, wenn auch beide Ebenen sich nicht völlig vermischen werden.
    Ich habe es in Ansätzen an einer Ganztagsschule erlebt, dass sich beide Ebenen vermischten, dass es immer mehr Zusatzveranstaltungen gab, das Privatleben stark zurückgedrängt wurde, sehr viel von der Privatperson in den Unterricht einfloss, wahnsinnig viel Zeit und Energie für Klassenleitung und Zusatzveranstaltungen aufgewandt wurde und viele Lehrer wirklich intrinsisch motiviert waren und deutlich über das normale Maß hinaus engagiert waren. Aber so etwas geht nur in einem sehr jungen Kollegium mit vielen Kollegen, die noch viel Energie haben, noch keine Familie etc. und die teilweise in erster Linie für die Schule leben. Ich kann mir nicht vorstellen, wie so etwas über lange Jahre bestehen können soll und habe auch die Erfahrung gemacht, dass Kollegen so etwas eben nicht über viele Jahre durchhalten können.

    Was ich in letzter Zeit von immer mehr anderen Schulen höre, geht auch in die Richtung: Mehr Zusatzveranstaltungen, noch mehr Engagement wird gefordert, noch mehr Nachmittagsveranstaltungen, gemeinsames Mittagessen, mehr Samstagsveranstaltungen...

    Es klingt vielleicht für Außenstehende in Ansätzen wünschenswert, ich halte es in unserem, insgesamt ja sehr fordernden Beruf, aber nicht für möglich, so etwas länger durchzuhalten und wünsche mir persönlich auch ein bisschen Freiraum und Privatleben.

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    Original von Hawkeye

    machst du das für jede / auf jeder arbeit? ist das nicht eine menge arbeit?

    Hawkeye: Ist das bei euch denn nicht so? Wir müssen in der SekI sogar positiv korrigieren (außer vielleicht ganz geschlossene Aufgaben z.B. in Vokabeltests), damit die Schüler mit den Korrekturen was anfangen können.
    Uns wurde damals im Ref gesagt, dass wir gar nicht anders korrigieren dürfen.

    Ich weiß nicht, ob es kein brisantes Thema ist. Aber vielleicht liegt es einfach daran, dass man das Ganze in anderen Bundesländern nicht kennt. Wie funktioniert das denn bei euch: Bekommt ihr Minusstunden angerechnet, wenn eure Klassen auf einem Ausflug sind o.ä.? Und bei Klassenfahrten, die ihr selbst begleitet, bekommt ihr Überstunden berechnet? Wahrscheinlich nicht, oder?

    Bei mir war die Ref-Betreuung so: Wir haben sehr viel zusammengearbeitet, mit der einen Ref habe ich außerdem fast täglich telefoniert und wir haben die Stunden zusammen geplant. Das sah so aus, dass wir beide Material gesammelt haben, die Ref eine Stunden- oder Reihenplanung gemacht hat, die wir dann gemeinsam besprochen und gegebenenfalls geändert haben. Im Laufe der Zeit hat sie natürlich immer selbständiger geplant, aber grundsätzlich haben wir die Reihen und meist auch die Einzelstunden vorher besprochen. Das war zwar teilweise recht zeitaufwändig, aber 1. hätte ich diese Reihen ja eh planen müssen und 2. ist es schön, weitere methodische Ideen einbeziehen zu können, als die, die man selbst spontan hat.
    Ich fand diese Arbeit auch in mehrfacher Hinsicht als Bereicherung: Es war mal was ganz anderes, als immer "nur" zu unterrichten und korrigieren. Es war sehr praktisch, zu zweit in der Klasse zu sein, so dass es auch mal möglich war, dass einer von uns bei irgendwelchen Vorfällen in der Klasse auch mal kurz mit einzelnen Schülern vor der Tür sprechen konnte oder Eltern anrufen konnte, wenn etwas vorgefallen war. Oder man konnte zwischendurch auch mal zum Kopierer, da ja jemand die Klasse beaufsichtigte. All das waren ja auch Arbeitserleichterungen. Mir war es wichtig, die Ref gegen Ende des Referendariats in die Aufgaben der Klassenleitung einzuführen - da man mit Hauptfächern in der SekI ja mit ziemlicher Sicherheit nach dem Ref direkt eine Klassenleitung bekommt - , so dass sie auch dort mal Aufgaben übernahm. Sie engagierte sich in der Klasse, plante auch mal Ausflüge etc. und auch das war sehr schön und ein Stück weit entlastend. Für sie wiederum war das auch sehr gut, überall Hilfestellung bekommen zu können.

    Und auch die Korrekturen teilten wir uns gegen Ende des Refs, wobei wir natürlich die Zweifelsfälle besprachen und ausführlich überlegten, was wir wie bewerten.
    Alles in allem war das ein sehr schönes Arbeiten und insgesamt eigentlich war die "Mehrarbeit" wirklich nicht so extrem.

    Ich denke, wenn man Referendare hat, mit denen man überhaupt nicht klarkommt, ist es ja immer noch möglich, diese nach einiger Zeit wieder "abzugeben".

    Ist es übrigens nicht so, dass wir sogar verpflichtet sind, Refs auszubilden?

    Bin zwar nicht aus Hamburg, aber ich habe schon Referendare betreut und fand es überwiegend gut. Einerseits ist es zwar viel Arbeit, insbesondere wenn man den "Job" ernst nimmt und vieles vor- und nachbespricht. Aber ich fand es meistens sehr angenehm, wenn man gut zusammenarbeiten kann: Man lernt die neusten Methoden kennen, die Reffis haben mal ganz andere Ideen, man ist teilweise zu zweit im Klassenraum und hat viel mehr Zeit für die einzelnen Schüler...

    Ich finde es einfacher, die Nummer gar nicht rauszugeben. Ich bin jederzeit in der Schule erreichbar (Mitteilungsheft, telefonisch, Gesprächstermine...), davon wird reger Gebrauch gemacht und das reicht im Normalfall. Sollten Eltern nur abends erreichbar sein - bei uns sind das allerdings nicht viele - dann rufe ich sie von zu Hause aus auch zurück.
    So verbringt man halt viel Zeit am Telefon in der Schule, wird aber nicht wegen jeder Kleinigkeit angerufen.

    Ein Problem der weiterführenden Schulen ist die Argumentation "von oben", dass die Schüler ja jetzt schon zwei (demnächst vier) Jahre Englisch haben, wenn sie zu uns kommen und somit in den weiterführenden Schulen Stunden gekürzt werden können. Das ist ja eigentlich nicht der Sinn der Sache, da der Englischunterricht an der Grundschule und der weiterführenden Schule völlig unterschiedlich aufgebaut ist.

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