Beiträge von Referendarin

    Das Thema hatten wir schon öfter. Eigentlich müsste es über die Suche noch ein paar Hinweise geben.

    Ich hatte eine schicke Hose und eine schöne Weste an. Ich würde es aber auch von der Schule abhängig machen. Beispielsweise bei der Gesamtschule, bei der ich ein Bewerbungsgespräch hatte, hätte man legerer hingehen können als beispielsweise zu einer eher elitären Schule. Dort saß die Auswahlkommission in Birkenstocksandalen (!) im Gespräch. ;)

    Wir haben (6. Klasse allerdings) für knapp 5 Tage irgendwas um die 120 Euro bezahlt: Busfahrt, Jugendherberge (Vollpension) und umfangreiches Programm.

    An meiner alten Schule wurde sich wegen der Probleme, die es vielen Eltern bereitete, die Klassenfahrten zu bezahlen, dafür entschieden, nur noch eine lange Fahrt in der gesamten Realschulzeit zu machen. Ansonsten gab es nur 1-1,5-Tages Fahrten.

    Wie oft war deine Klasse denn in ihrer Schulzeit schon weg? Wie viel Geld können und wollen die Eltern bezahlen? Ich würde zuallererst mal die Eltern fragen, wie sie das sehen.

    Mal aus der Praxis, da ich an einer Ganztagsschule unterrichte. Unsere Schule ist eine Realschule, aber das Einzugsgebiet ist größtenteils eher sozial schwach, also passt es ja zu deiner Ausgangsfrage.

    Bei uns machen ausschließlich Lehrer sowohl den Vormittags- als auch den Nachmittagsunterricht und die Nachmittagsangebote. Als ich neu an die Schule kam, war ich auch nicht sehr begeistert von Ganztagsschulen, aber inzwischen überwiegen für mich die Vorteile deutlich.

    Und: Auch wenn ich es manchmal sehr anstrengend finde, mehrere Nachmittage zu unterrichten, finde ich es für die Kinder - besonders diejenigen, die aus sehr schwierigen Elternhäusern kommen - wirklich genial. Ich war anfangs sehr skeptisch, aber ich habe den direkten Vergleich mit der Schule, an der ich Ref gemacht habe, die von der Größe, dem Einzugsgebiet und der Sozialstruktur her vergleichbar war. Und ich kann mit Sicherheit sagen, an meiner jetzigen Schule gibt es viel weniger Probleme und die Schüler entwickeln viel stärker ihre eigene Persönlichkeit und auch eine stärkere Sozialkompetenz.

    1. Durch die Förderangebote, die man an einer reinigen Vormittagsschule in dem Maße eben nicht anbieten kann, kann man einige - wenn natürlich auch nicht alle - Schwächen abfangen. Wir haben so viele Möglichkeiten, spezielle Förderungen und ähnliche Dinge anzubieten - v.a. weil wir an der Ganztagsschule auch viel mehr Lehrpersonal haben.

    2. Unsere Schule "lebt" wirklich. Wenn man nachmittags durch die Gänge geht, ist überall was los. Im einen Raum hört man eine Schülerband, im nächsten sieht man die Theater-AG, andere gestalten den Schulhof etc. Die Schüler kennen sich untereinander, man kennt nicht nur die Schüler der eigenen Klasse und helfen sich - z.B. bei der Hausaufgabenbetreuung auch gegenseitig. Lehrer und Schüler lernen sich ganz anders kennen als beim konventionellen Unterricht. Schule ist bei uns viel mehr Lebensraum als ich das von meiner alten Schule her kannte. Gerade dies ist ja besonders wichtig für diejenigen Schüler, die zu Hause wenig Zuwendung haben. Durch den Ganztag haben die Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, viel mehr Möglichkeiten, Deutsch zu sprechen. Auch das merkt man deutlich.

    3. Insbesondere Schüler, die von Zuhause her wenig Input haben, können sich dort wahnsinnig gut entwickeln. Dort haben sie Gelegenheiten, die sie sonst nicht haben, in allen möglichen Bereichen gefördert zu werden. Das ist in meinen Augen einer der größten Vorteile. So entwickelt zum Beispiel das schüchterne türkische Mädchen, das von Haus aus wenig darf und bestimmt nicht in irgendwelchen Vereinen ist, in der Theater-AG ein ziemlich gutes Selbstbewusstsein.

    4. Durch das offene Arbeiten am Nachmittag sehen die Schüler die Schule eben nicht mehr nur als "Lernanstalt".

    5. Für die Lehrer hat es die Vorteile, dass man - zumindest dann, wenn man Schule eben nicht nur als Lernanstalt sieht, sondern auch Projekte, AGs etc. als wichtig ansieht - viel mehr Möglichkeiten hat. Man kann z.B. nachmittags mit einem Teil seiner Klasse im Förderunterricht gezielt an deren Schwächen arbeiten, man kann aber auch mit den leistungsstarken Schülern an einem Wettbewerb teilnehmen, man kann spezielle AGs anbieten und und und. Ich fand es an meiner alten Schule, an der es 2 oder 3 AGs und eine einzige Fördergruppe für die ganze Schule gab, sehr frustrierend, ständig an Grenzen jeglicher Förderung zu stoßen.

    Ich glaube auch nicht, dass wir Lehrer durch den Ganztag wesentlich mehr arbeiten als an anderen Schulen - wir haben halt andere Arbeitszeiten. Aber durch das lange In-der-Schule-Bleiben ist die Zusammenarbeit zwischen den Lehrern auch sehr gut.

    Aber: Eine Ganztagsschule muss ein gutes Konzept haben. So muss sie personell gut ausgestattet sein, die Lehrer müssen jede AG-Stunde als volle Stunde bezahlt bekommen, es muss auch Förder- und sonstige Konzepte geben etc. Dann hat die Ganztagsschule tatsächlich gute Chancen.

    Ich habe es vor wenigen Wochen noch in einer 6. Klasse gelesen. Die Schüler lieben das Buch und sind keinesfalls unterfordert - jedenfalls meine nicht. So sind ihnen beispielsweise viele Wörter unbekannt. Und selbst diejenigen, die schon ziemlich pubertär sind, fanden das Buch klasse. Es kommt also vermutlich auf die Schulform und die jeweilige Klasse an.

    Eigentlich finde ich es für eine 5 noch besser geeignet als für eine 6, aber man kann es in der 6. Klasse durchaus noch lesen. Allerdings würde ich dann anders mit dem Buch arbeiten als bei jüngeren Schülern.

    Ich hatte diese Frage grade im Eltern-Fragen-Lehrer-Thread gepostet und dummerweise übersehen, dass ihr mir dort nicht antworten könnt, da dort nur noch Mods schreiben können. Deshalb stelle ich sie hier noch einmal neu:

    Bezugnehmend auf diesen alten Thread https://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=102077717761 habe ich gefragt:

    Ich muss mich mal grade an diesen Thread dranhängen.

    Für mich ist das Thema momentan aktuell, weil meine Klasse (6. Klasse) gerade vor der Wahl für das Wahlpflichtfach steht, das in der Realschule praktisch das 4. Hauptfach ist. Dazu gab es eine Infoveranstaltung für die Eltern und Schüler, an dem ich aber nicht teilnehmen konnte. Ich dachte, dort wäre alles geklärt worden.

    Heute erwähnte ich nebenbei, dass die Schüler Französisch etwas ernster nehmen sollen (das ist bei uns in der 6 ja ein "Schnupperfach", da nur positiv versetzungsrelevant und da die meisten es eh abwählen wollen, nehmen sie es überhaupt nicht ernst), weil sie vielleicht später noch mal Französisch brauchen, wenn sie nach der Realschule ein Gymnasium besuchen wollen.

    Großes Erstaunen. Ihnen wäre gesagt worden, sie könnten ja auch später 2 Naturwissenschaften nehmen. Hm, mir ist nicht ganz klar, was da bei ihnen ankam und was es mit den zwei Naturwissenschaften auf sich haben soll.

    Mein Informationsstand ist bisher der, dass sie, wenn sie nach der Realschule aufs Gymnasium wollen, entweder Französisch als Wahlpflichtfach gehabt haben müssen oder eine 2. Fremdsprache neu lernen müssen. Das stimmt doch, oder?

    Ich habe versucht, im Netz Infos zu bekommen. Dummerweise funktioniert der Link von Wolkenstein nicht mehr und die Infos, die es im Netz nur als pdf gibt, kann ich grade nicht öffnen, da mir dabei grade immer der Rechner abstürzt. Ansonsten habe ich bisher nichts Vernünftiges im Netz gefunden.

    Vielleicht könnt ihr mir ja etwas helfen. Deshalb mal meine Fragen:

    1. Wenn Realschüler in NRW 5 Jahre Französisch (ist ja jetzt ab Klasse 6) hinter sich haben, müssen sie dann in der 11, 12 und 13 eine 2. Fremdsprache haben oder nur in der 11 oder in der ganzen Oberstufe?

    2. Wenn sie nicht Französisch als Wahlpflichtfach hatten, müssen sie definitiv 3 Jahre lang eine 2. Fremdsprache lernen, oder? Ist dann die Stundenzahl erhöht oder sind die Anforderungen höher, da sie diese Sprache dann ja nur 3 Jahre lernen?

    3. Haben Realschüler mit ihrem Realschulfranzösisch (unterscheidet sich ja deutlich vom Gymnasialfranzösisch, da sie ja beispielsweise nur 3 Stunden pro Woche haben und man die 6. Klasse, in der alles das "Schnupperfranzösisch" haben, ja praktisch streichen kann), eine Chance, in der 11 den Anschluss an die anderen zu bekommen?

    4. Was ist beispielsweise mit den Schülern, die Spanisch als Muttersprache sprechen? Können sie ein Prüfung machen, die anerkannt wird oder müssen sie auch mehrere Jahre Schulspanisch lernen?

    5. Wie sieht es aus, wenn die Schüler am Berufskolleg Abitur machen wollen? Ist dort auch eine zweite Fremdsprache zwingend notwendig?

    6. Gibt es vielleicht noch weitere Gründe, weshalb die Schüler, wenn sie später zum Gymnasium oder Berufskolleg wollen, unbedingt an der Realschule Französisch haben sollten?

    Ich wäre schon sehr froh, wenn ihr mir wenigstens einen Teil der Fragen beantwortet könntet.

    Liebe Grüße

    Referendarin

    Edit: Wow, mein Rechner hats tatsächlich geschafft, ein Pdf-Dokument zu öffnen ohne dabei abzustürzen.

    Hier ist der Link:

    http://www.bildungsportal.nrw.de/BP/Schulrecht/…APOGOSt_neu.pdf

    Nochmal dumm nachgefragt: Die Schüler, die bei uns keine 2. Fremdsprache hatten, müssen diese tatsächlich nachholen? Ich hoffe, ich habe es richtig verstanden, weil ja meine Kollegin angeblich gesagt hat, dass die Schüler keine 2. Fremdsprache brauchen.

    Die anderen Fragen haben sich trotz des Links aber leider nicht geklärt.

    Öh, das war ja sehr clever. ;)

    Ich wurde grade darauf aufmerksam gemacht, dass man mir in diesem Thread gar nicht antworten kann. Ich hatte gar nicht daran gedacht, dass diese Rubrik geschlossen ist und nur wir Mods dort schreiben können.

    Deshalb starte ich noch mal einen neuen Thread.

    Zitat

    row-k schrieb am 14.02.2007 18:29:

    (Alles Folgende ist stark gekürzt.)
    Einige freundliche Worte bezüglich Platz nehmen, gemütlich machen usw. und dann: "Du bist ein ruhiger Schüler und darum wollte ich mal Deine Meinung hören. Lass uns mal über XY (einen Klassenkasper) reden. Was denkst Du von dem?"

    Schüler erzählt, dass XY herumkaspert, nicht aufpasst usw.

    "Ja, das sehe ich auch so. XY benimmt sich wie ein Kindergartenkind und wenn man dann seine Leistungen sieht, denkt man wirklich an ein Kleinkind, weil er ja nichts zustande bringt. ... So denken viele: Kleinkinder können noch nichts, weil sie bummeln, spielen, kaspern und wieder bummeln, nichts fertig bringen ...

    Müssen sie ja auch nicht, denn sie sind ja noch klein... Aber XY? ... Na ja, ich hatte mir das schon gedacht, dass Du auch so denkst. XY kriegt nichts fertig, weil er noch zu jung für die Schule ist..."

    Das meinst du nicht wirklich ernst, oder?

    Inwiefern soll das bitte den ruhigen Schülern helfen?

    Es kann doch nicht unsere Aufgabe als Lehrer sein, Schüler zu stärken, indem man sich dadurch mit ihnen solidarisiert, dass man mit ihnen über andere Schüler herzieht - insbesondere dann, wenn es explizit gegen einzelne Schüler geht. 8o

    Diese Methoden sind sehr fragwürdig und widersprechen dem, was wir alle in unserer Ausbildung gelernt haben. Wo bleibt da die Achtung vor dem Schüler, wenn du - als Lehrer und somit auch als Vertrauensperson - hinter seinem Rücken bei den Mitschülern über ihn herziehst.

    Handelst du so wirklich in der Praxis? Wie reagieren die Schüler, Eltern und Kollegen darauf?

    Zitat

    Das behauptet sie immer. Behauptungen ...

    Klar, Melosine hat noch gefehlt. Wäre ja auch seltsam, ohne ihren "pädagogischen" Kommentar auskommen zu müssen.

    In diesem Kommentar zu Melosines Beitrag greifst du sie persönlich an. Das finde ich äußerst unpassend.

    Ich muss mich mal grade an diesen Thread dranhängen.

    Für mich ist das Thema momentan aktuell, weil meine Klasse (6. Klasse) gerade vor der Wahl für das Wahlpflichtfach steht, das in der Realschule praktisch das 4. Hauptfach ist. Dazu gab es eine Infoveranstaltung für die Eltern und Schüler, an dem ich aber nicht teilnehmen konnte. Ich dachte, dort wäre alles geklärt worden.

    Heute erwähnte ich nebenbei, dass die Schüler Französisch etwas ernster nehmen sollen (das ist bei uns in der 6 ja ein "Schnupperfach", da nur positiv versetzungsrelevant und da die meisten es eh abwählen wollen, nehmen sie es überhaupt nicht ernst), weil sie vielleicht später noch mal Französisch brauchen, wenn sie nach der Realschule ein Gymnasium besuchen wollen.

    Großes Erstaunen. Ihnen wäre gesagt worden, sie könnten ja auch später 2 Naturwissenschaften nehmen. Hm, mir ist nicht ganz klar, was da bei ihnen ankam und was es mit den zwei Naturwissenschaften auf sich haben soll.

    Mein Informationsstand ist bisher der, dass sie, wenn sie nach der Realschule aufs Gymnasium wollen, entweder Französisch als Wahlpflichtfach gehabt haben müssen oder eine 2. Fremdsprache neu lernen müssen. Das stimmt doch, oder?

    Ich habe versucht, im Netz Infos zu bekommen. Dummerweise funktioniert der Link von Wolkenstein nicht mehr und die Infos, die es im Netz nur als pdf gibt, kann ich grade nicht öffnen, da mir dabei grade immer der Rechner abstürzt. Ansonsten habe ich bisher nichts Vernünftiges im Netz gefunden.

    Vielleicht könnt ihr mir ja etwas helfen. Deshalb mal meine Fragen:

    1. Wenn Realschüler in NRW 5 Jahre Französisch (ist ja jetzt ab Klasse 6) hinter sich haben, müssen sie dann in der 11, 12 und 13 eine 2. Fremdsprache haben oder nur in der 11 oder in der ganzen Oberstufe?

    2. Wenn sie nicht Französisch als Wahlpflichtfach hatten, müssen sie definitiv 3 Jahre lang eine 2. Fremdsprache lernen, oder? Ist dann die Stundenzahl erhöht oder sind die Anforderungen höher, da sie diese Sprache dann ja nur 3 Jahre lernen?

    3. Haben Realschüler mit ihrem Realschulfranzösisch (unterscheidet sich ja deutlich vom Gymnasialfranzösisch, da sie ja beispielsweise nur 3 Stunden pro Woche haben und man die 6. Klasse, in der alles das "Schnupperfranzösisch" haben, ja praktisch streichen kann), eine Chance, in der 11 den Anschluss an die anderen zu bekommen?

    4. Was ist beispielsweise mit den Schülern, die Spanisch als Muttersprache sprechen? Können sie ein Prüfung machen, die anerkannt wird oder müssen sie auch mehrere Jahre Schulspanisch lernen?

    5. Wie sieht es aus, wenn die Schüler am Berufskolleg Abitur machen wollen? Ist dort auch eine zweite Fremdsprache zwingend notwendig?

    6. Gibt es vielleicht noch weitere Gründe, weshalb die Schüler, wenn sie später zum Gymnasium oder Berufskolleg wollen, unbedingt an der Realschule Französisch haben sollten?

    Ich wäre schon sehr froh, wenn ihr mir wenigstens einen Teil der Fragen beantwortet könntet.

    Liebe Grüße

    Referendarin

    Edit: Wow, mein Rechner hats tatsächlich geschafft, ein Pdf-Dokument zu öffnen ohne dabei abzustürzen.

    Hier ist der Link:

    http://www.bildungsportal.nrw.de/BP/Schulrecht/…APOGOSt_neu.pdf

    Nochmal dumm nachgefragt: Die Schüler, die bei uns keine 2. Fremdsprache hatten, müssen diese tatsächlich nachholen? Ich hoffe, ich habe es richtig verstanden, weil ja meine Kollegin angeblich gesagt hat, dass die Schüler keine 2. Fremdsprache brauchen.

    Die anderen Fragen haben sich trotz des Links aber leider nicht geklärt.

    Und es wird beim nächsten Mal wirklich einfacher! Es hilft vielleicht schon ein Stück, wenn du dir das immer wieder sagst.

    Ich hatte bisher zwei solche Klassen (eine im Ref und eine direkt zum Berufsanfang) und habe dadurch wirklich einiges gelernt. Ich bin ziemlich sicher, wenn ich mal wieder in einer solchen Klasse lande, wird alles viel entspannter.

    Was mir geholfen hat: Die schlechten Eindrücke am nächsten Tag wieder löschen.
    Wenn du mit einem negativen Gefühl in diese Klasse gehst, wird es nur noch schlimmer. Wenn du aber halbwegs fröhlich oder zumindest neutral in die Klasse gehst, bist du viel weniger angreifbar und die Stimmung überträgt sich teilweise auf die Klasse.

    Eine Klasse ist nie komplett und dauerhaft "nervig". Konzentriere dich auf die netten Schüler, schau auch auf die positiven Seiten der nervigen Schüler. Warum stören sie? Vielleicht stören sie, weil sie eigene Schwächen haben, die sie nicht zeigen wollen oder weil sie in dem Unterrichtsfach Defizite haben. Hier ist loben, Mut machen etc. nie verkehrt, dann kann es sein, dass sich das Verhalten einiger Schüler nach einiger Zeit verbessert.

    Vielleicht hilft auch der Gedanken, dass es mit der Zeit / wenn man sich aneinander gewöhnt hat und die Schüler deine Grenzen ausgetestet haben, meist besser wird. Meine Bdu-Klasse z.B. hat mich anfangs fast wahnsinnig gemacht, gegen Ende hin haben wir uns wesentlich besser verstanden.

    Gut ist auch, dir einige Auszeiten ganz ohne Schule zu gönnen. Setze dir z.B. eine Uhrzeit, zu der deine Vorbereitung fertig sein soll - auch wenn eine Stunde mal nicht perfekt geplant ist (die Stunden in der schwierigen Klasse aber sollten besonders gut geplant sein) - du brauchst die Kraft am nächsten Morgen. Ausgeschlafen stört einen vieles nicht, was dich in angeschlagenem Zustand vielleicht stört.

    Und zuletzt: Nimm Unterrichtsstörungen nicht persönlich. Pubertäre Schüler testen jeden und besonders bei Berufsanfängern finden sie noch viele Angriffspunkte.

    Viel Glück für die nächsten Monate

    wünscht dir

    Referendarin

    Zitat

    Xania schrieb am 31.01.2007 18:00:
    @ref
    ich meine, ich kenne Freiarbeit meistens aus der Grundschule. Wird an weiterführenden Schulen das "Fach" Freiarbeit mit einer bestimmten Stundenzahl unterrichtet oder ist das eher freies Arbeiten im Rahmen eines Faches z.B. Biologie oder Englisch?
    Wir haben Freiarbeit bei uns am Gymi in den 5. Klassen. Würde mich mal interessieren, ob das auch an anderen weiterführenden Schulen existiert und wie Freiarbeit "realisiert" wird.
    LG

    Hallo Xania,

    bei uns gibt es das Fach "Freiarbeit" nicht, aber ich glaube, an manchen Gesamtschulen gibt es dieses Fach tatsächlich.
    Ich weiß, dass es sowohl an meiner jetzigen Schule als auch an der Schule, an der ich Ref gemacht habe, früher mal eine Freiarbeitsstunde im Fach Englisch gab. Das wurde an beiden Schulen nach einiger Zeit abgeschafft - ich weiß nicht, warum.

    Ich mache in Englisch manchmal "Freiarbeit". Das ist dann keine vollständig freie Arbeit, sondern die Schüler bekommen Arbeitsblätter und sonstige Materialien, die sie bearbeiten müssen (Reihenfolge, Tempo und Sozialform sind frei wählbar) und darüberhinaus können sie auch noch andere Dinge machen.
    Letztes Jahr habe ich das ganz oft gemacht und englische Grammatik mit Dominos, Memorys und ganz vielen anderen Sachen üben lassen.

    Dieses Jahr mache ich das nicht mehr so oft, da uns eine Englischstunde gekürzt wurde und einfach nicht mehr so viel Zeit da ist.

    Materialien gibt es schon, aber nicht so viele wie für die Grundschule (ich kann hier nur für Deutsch und Englisch reden). Aber besonders in Deutsch gibt es doch so einiges bei den gängigen Verlagen, teilweise auch Zusatzmaterialien passend zu den Schulbüchern, ein paar Sachen findest du auch bei 4teachers (da kannst du deine selbst erstellten Materialien dann auch später hochladen) und einiges kannst du auch schnell mit dem Computer und dem Laminiergerät selbst erstellen.

    Möchtest du noch was dazu wissen?

    Grüße
    Referendarin

    Ganz kurz, da ich etwas im Stress bin - vielleicht später mehr.

    Ich hatte im letzten Jahr eine ähnliche Klasse. Und ich kenne auch generell die Motivationsprobleme für Fremdsprachen bei schwachen Schülern (habe ich in Deutsch viel weniger).

    Ich fürchte, eine Simulation ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht das, was funktioniert, falls du von der Klasse sprichst, die du im anderen Thread erwähnt hast.
    Grade schwierige Klassen, die vermutlich auch leistungsschwach sind, sind vom Englischunterricht frustiriert, da sie nicht gut mitkommen.

    Bei mir haben folgende Sachen gaaaaaanz langsam geholfen (Wunder wird es wohl kaum geben): Allgemein sehr konsequent sein, streng, aber gleichzeitig auch mal bei paar Witze machen und bei Schülerbemerkungen mit einer witzigen Bemerkung kontern, viele Einzelgespräche, die Klasse langsam gut kennen lernen.
    Speziell im Englischunterricht: Ganz kleinschrittig arbeiten, den Schülern ganz viele Erfolgserlebnisse geben - was vermutlich schwierig ist, da sie - auch nur hypothetisch - wahrscheinlich in Englisch viele Lücken haben.
    Wenn sie schlecht Englisch verstehen, dann sprich Deutsch mit ihnen, besprich Themen aus dem Buch (z.B. Landeskunde Amerika in Klasse 8 ) oder Themen, die sie interessieren, erst einmal auf Deutsch, damit sie sich ins Thema einfinden können, dann lass sie Englisch reden und gib ihnen ganz viele Hilfen. Du könntest ihnen Sätze oder Satzanfänge oder Stichworte an die Tafel schreiben.

    Oft liegt die Abneigung gegen eine Fremdsprache bei den Schülern durch die Unsicherheit in dieser Sprache begründet und durch mangelnde Sprachkompetenz.

    Mach mit ihnen, Dinge, bei denen sie Erfolge sehen und lobe sie viel: z.B. Mindmaps zum Thema "food" oder "clothes" - da fällt jedem etwas ein. Ich würde erstmal sehr kleinschrittig vorgehen und keine größeren Projekte machen. Die Stunden sollten erst mal gut strukturiert sein und aus vielen kleineren machbaren Aufgaben bestehen, die direkt besprochen werden.
    Wenn die Schüler arbeiten, dann geh rum, sprich mit ihnen, hilf ihnen, lobe sie, wechsle mit ihnen auch mal ein paar private Worte, lerne sie ein bisschen kennen, zeige aber auch deutlich, dass du ihre Arbeit bewertest und dir Notizen machen, ob und wie sie arbeiten.

    So, jetzt ist es zwar nicht ganz so kurz geworden, aber sehr schnell geschrieben - ich hoffe, du kannst meinen Gedankengängen noch folgen. ;)

    Noch ein Zusatz: Nachdem ich anfangs in oben genannten der schwierigen Klasse
    viel mit anderen Materialien als dem Buch gearbeitet haben, habe ich später dann doch das Buch als Grundstock genommen. Ich habe zwar nicht jede Übung gemacht und vieles auch abgewandelt, aber meine Schüler brauchten irgendwo auch die Sicherheit und Gewohnheit des Buches - so seltsam ich es auch manchmal fand.

    Wir haben auch die wichtigsten Grammatikthemen wiederholt - nicht alle, da das für schwache Schüler, die Probleme haben, Grammatik analytisch zu betrachten, sehr sehr schwer ist. Mir genügte es für den Anfang vollkommen, wenn sie z.B. an Zeiten das simple present und das simple past halbwegs beherrschten - alles andere hätte zu diesem Zeitpunkt eher zu einer Verwirrung geführt als zu Ergebnissen. Wir haben diese Dinge dann auch am Computer geübt (auf http://www.englisch-hilfen.de sind gute Erklärungen und Übungen).

    Zitat

    Es tut mir sehr leid, aber ich pflege eben keinen hemdsärmeligen Kommunikationsstil. Wenn ich aber etwas mehr Distanz und früher übliche Höflichkeitsformen den Vorzug gebe, ist das objektiv bestimmt nicht von oben herab. Die Toleranz einer Gemeinschaft zeigt sich immer, wie man mit dem Anderssein umgeht.

    Das "Du" in Foren hat nichts mit einem "hemdsärmeligen" Kommunikationsstil zu tun.

    Wenn ich mich neu in einem Forum anmelde, mache ich es, wie wenn ich neu zu einer Gruppe mir fremder Menschen stoße. Ich höre erst einmal zu, schaue mir an, wie und worüber kommuniziert wird und steige dann langsam in die Kommunikation ein.

    Wenn man allerdings hier aus dem Nichts auftaucht, versucht die hier Anwesenden mit erhobenem Zeigefinger zu belehreren, dazu stets das - in KEINEM mir bekannten Internetforum übliche - Sie benutzt, so kann das durchaus als Überheblichkeit oder auch Provokation aufgefasst werden (im Internet soll es durchaus auch Trolle geben ;) ).
    Dir ist vermutlich auch bewusst, dass dein Nickname durchaus Interpretationsspielraum zulässt.

    Ich bin prinzipiell kein Fan von Filmen in den letzten Stunden vor den Ferien oder in ähnlichen Situationen, weil wir in meiner eigenen Schulzeit in den letzten Schulstunden vor den Ferien teilweise 6 Stunden hintereinander Filme geschaut haben. Das war nicht sehr berauschend.

    Aber in deiner Situation wäre vielleicht ein Film, der den Unterricht abschließt, keine schlechte Idee.
    Vorher würde ich die Schüler eventuell bitten, dir ein schriftliches Feedback zu geben. Vielleicht könnten sie aufschreiben, welche Themen oder Methoden sie in deinem Unterricht am interessantesten oder am wenigstens interessant fanden. Ich denke, auch in den Klassen, mit denen man nicht so gut klarkam, sind Evaluationen interessant, weil man auch daraus einiges für zukünftiges Unterrichten lernen kann.

    Habt ihr in der 7 in Englisch nicht das Thema "London" behandelt und hast du vielleicht einen schönen Film dazu?

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