Beiträge von Referendarin

    Hi Sinfini,

    das ist mir in einer mündlichen Prüfung auch passiert. Ich habe wenige Tage vorher erfahren, dass einer meiner Prüfer im Krankenhaus lag und die Prüfung deshalb bei einem anderen Prof stattfinden würde, den ich kaum kannte. Aber der andere Prüfer war sehr fair und wollte ja auch nicht, dass ich einen Nachteil daraus habe.

    Ich vermute mal, jeder Mensch mit ein bisschen Intuition weiß, dass eine solche Situation doppelt belastend für die Prüflinge ist und wird deshalb keine ganz exotischen Fragen stellen.

    Ich drücke dir die Daumen, dass der neuer Prüfer ein netter und freundlicher Mensch ist und dich fair prüfen wird!

    Gaaaaanz lieben Dank für euer Mitdenken und eure Vorschläge.

    Das gibt's ja nicht: Ich war gestern abend im Forum und habe aber eure Antworten in diesem Thread total übersehen und habe sie erst gerade eben gelesen - es wird Zeit, dass es Ferien gibt :rolleyes: .

    Es sind super schöne Ideen!

    Allerdings habe ich durch die heutige Stunde schon methodisch grob vorgegeben, was ich in der Besuchtsstunde machen werde, da ich ein paar Dinge ausprobiert habe, die gut geklappt haben und die ich so ähnlich aufgreifen möchte.

    Aber eure Meinung dazu würde mich sehr interessieren.

    Ich kann euch ja mal erzählen, was ich heute gemacht habe. Ich erinnerte mich dunkel daran, dass es im 7er Redline-Buch eine Situation gibt, in der sich Jugendliche aus verschiedenen Ländern auf einer Fähre nach England kennen lernen. Das hatte ich vor ein paar Jahren mal in meiner Bdu-Klasse kurz gemacht.
    So habe ich mir mal eine ähnliche Stunde ausgedacht und habe heute die Stunde damit begonnen, die Kinder zu fragen, wie man nach England kommen kann (interessant übrigens, dass man auch mit dem Fahrrad nach England fahren kann - direkt über den Meeresgrund ;) ). So kamen wir auch auf eine Fähre und ich habe den Schülern die Situation geschildert, dass auf dieser Fähre eine Cafeteria ist, sie mit ihren Eltern oder Freunden unterwegs dort sind, alleine in die Cafeteria gehen und nur ein Tisch frei ist, an den sich gerade andere Jugendliche setzen. So kommt man miteinander ins Gespräch. Die Schüler sollten in Vierergruppen arbeiten, es gab vier Charaktere: Laura oder Tim (je nachdem, ob ein Junge oder ein Mädchen diese Rolle übernehmen wollte), 13, aus Deutschland, gerade mit den Eltern unterwegs in den Urlaub nach England, ein Kind aus Frankreich (mit genaueren Hinweisen zu Alter und Grund der Reise), eines aus Belgien und Ben, ein Engländer aus unserem Lehrbuch - alle lernen sich in dieser Cafeteria kennen.

    Wir haben grob an der Tafel gesammelt, was man so während des Dialoges sagen könnte, so dass ein grobes Raster vorgegeben war, an dem die Schüler sich orientieren konnten. Die Vierergruppen sollten jetzt gemeinsam einen Dialog schreiben - testweise sollte die eine Hälfte der Klasse das ganz ausformulieren und die andere Hälfte Stichworte machen. Allerdings wollten einige freiwillig alles ausformulieren. Und ich habe dummerweise vergessen am Schluss, zu fragen, womit die meisten besser zurecht kamen. Aber ich denke, ich werde beide Möglichkeiten zulassen und sie können selbst am besten entscheiden, ob ihnen Stichworte reichen. Ich denke, das ist auch von Schüler zu Schüler und von Gruppe zu Gruppe verschieden.

    Jedenfalls haben sie in den Gruppen super gearbeitet, aber leider so ausgefeilte Dialoge geschrieben, dass sie viel Zeit brauchten. Und so konnte nur noch eine Gruppe präsentieren. Sie waren alle total eifrig und begeistert und wollten am liebsten alle präsentieren, was ja leider nicht geht, da ich ja in der nächsten Stunde die Besuchsstunde habe. Aber am Montag habe ich eine Doppelstunde, so dass die restlichen Gruppen ihre neuen Dialoge auch noch präsentieren können, wenn mein Direktor in der 2. Stunde nicht mehr da ist.

    Und für die nächste Stunde habe ich jetzt im Kopf, das Thema noch mal aufzugreifen, da ja nicht alle dran kamen und den Schwerpunkt etwas zu ändern.
    Ich dachte, man könnte eine Situation nachspielen lassen, in der hiesige Schüler in der S-Bahn oder im Bus oder sonstwo (Ideen immer willkommen) Touristen treffen, die wegen der WM hier sind. Das ist gar nicht so abwegig, da hier in NRW ja mehrere WM-Stadien sind. So könnten sie ähnliche Dialoge wie heute schreiben (die meisten wurden ja nicht richtig fertig), aber mit einem anderen Schwerpunkt. Ich könnte vielleicht irgendwie mit der WM einsteigen, die Situation schildern, Fußballwörter als Vokabeln angeben, vielleicht bekomme ich auch noch (zwar super kurzfristig) irgendwo ein paar Fanartikel als Requisiten, was das Spielen bestimmt noch lebendiger macht und habe auch nicht ganz so große Zeitprobleme, da die Schüler noch grob in Erinnerung haben, wie man sich begrüßt, wonach man fragen könnte usw.

    Was ich daran besonders gut finde ist, dass die Situation aktuell ist (bei uns sind ganz viele Schüler im Fußballfieber) und sich auch hier vor Ort abspielt.

    Wie findet ihr die Idee?

    Liebe Grüße und vielen vielen Dank fürs Mitdenken

    Referendarin

    Ja, Kiki, deine Gedanken helfen mir sehr weiter.

    Die keywords und phrases finde ich nämlich eine gute Idee. Das ist ein schöner Kompromiss zwischen den teils völlig vorgegebenen Dialogen der 5. Klasse und dem ganz freien Sprechen, mit dem sie natürlich noch Probleme haben.

    Nachdem ich vorhatte, heute mit ihnen angeleitete Dialoge zu machen, habe ich mich heute morgen kurzfristig umentschieden und heute mal eine kleine Simulation ausprobiert: Alle waren in einem "Restaurant", hatten verschiedene Rollen und sollten interagieren. Es hat den Schülern sehr viel Spaß gemacht, war aber auch noch ziemlich chaotisch, da alle durcheinander geredet haben und ihre Rollen "sehr lebendig" ;) gespielt haben. Eigentlich ist das eine schöne Sache, aber ich denke, für eine Revisionsstunde ist das nicht ganz das Richtige.

    Jetzt suche ich noch eine Mischform. Irgendwas halb Freies, aber auch halbwegs (v.a. sprachlich) Gelenktes, da die Klasse sprachlich schon noch ein paar Hilfen braucht.

    Texte fallen ja raus, da wir das Buch schon abgeschlossen haben und da ich auch gerne Alltagssituationen mit ihnen üben möchte, in denen sie tatsächlich mal Englisch sprechen müssen.

    Ich denke, das Schwierige an Problemlösungen ist, dass sie dann in der Gruppe Deutsch sprechen. Ich denke auch eher an Dialoge, die sie im Alltagsleben, also z.B. im Urlaub tatsächlich so führen könnten. Problemlösungen werde ich aber vielleicht mal im nächsten Jahr machen, das ist eigentlich eine schöne Idee.

    Wie machst du das eigentlich mit dem Korrigieren größerer Fehler? Ich greife im normalen Unterricht manchmal ein, spreche manchmal den Fehler später an, manchmal greife ich das Grammatikthema noch mal kurz auf und manchmal lasse ich die Schüler einfach sprechen und sage nichts, um sie nicht dauern zu unterbrechen.

    Bei mir steht nächste Woche wieder eine Revisionsstunde für die Verbeamtung an (die 3. von 4 Revisionsstunden). Diesmal möchte ich in der 7. Klasse irgendwas zum Thema "Dialoge" machen. Das Thema hat sich deshalb ergeben, da wir mit dem Buch fertig sind, die 7 bei uns sehr grammatiklastig ist und sowohl die Klasse als auch ich der Meinung sind, dass wir in den letzten Stunden noch ein bisschen sprechen üben wollen.
    Ich hatte in meinen UBs im Ref in der 5. Klasse auch schon Dialogstunden gezeigt, bin mir aber gar nicht so sicher, was sich für eine 7 an Themen anbietet.

    Welche Themen bieten sich denn in der 7 an?

    In der 5 bin ich immer ungefähr so vorgegangen: einen aus der Vorstunde bekannten Dialog aus Satzstreifen an der Tafel wiederherstellen, in verschiedenen Situtationen anwenden (z.B. einkaufen in verschiedenen Läden oder Essen gehen in verschiedenen Restaurants), dabei Aufgaben erfüllen (z.B. Einkaufstaschen füllen) und dann hinterher überprüfen, ob die Aufgaben richtig erfüllt wurden. Aber ich vermute, für die 7 ist es zu anspruchslos, Dialoge nur abzuwandeln. Was denkt ihr?

    Habt ihr vielleicht schon Erfahrungen mit Dialogen in der 7 gemacht?

    Alternativ könnte ich die Klasse auch Dialoge schreiben und vorführen lassen.


    Momentan bin ich noch in der Grobplanungsphase und bin für jede Idee, jede Erfahrung und jeden Denkanstoß, insbesondere was passende Dialogthemen betrifft, dankbar. :)

    Es ist eine nette, mittelmäßig leistungsstarke Klasse, in der recht viele Schüler es lieben, vor der Klasse etwas vortragen zu können.

    Ich kenne es bei uns nur so: Wenn man mit einer Klasse schwimmen geht, muss immer mindestens ein Lehrer dabei, der einen Rettungsschwimmerschein hat. Ich würde das Risiko an deiner Stelle nicht eingehen. Ist es denn nicht möglich, dass ihr den Begleitlehrer tauscht und ein Lehrer mitgeht, der besagten Schein hat?

    Gerade schwimmen gehen mit einer Klasse finde ich gar nicht so "unheikel".

    Mir ist gerade ein Frühlingsgedicht von Annette von Droste-Hülshoff begegnet, in dem es heißt:
    "Die Amsel schlägt im Wald!"

    Weiß zufällig jemand von euch, was hier mit dem "Schlagen" gemeint ist? Könnte damit das Singen gemeint sein? Schlagen Amseln mit dem Schnabel gegen Bäume?

    Ich bin gerade etwas unwissend, da biologisch nicht so bewandert. ?(:D

    Vielleicht seid ihr ja etwas amselkundiger als ich. :D

    Ich hoffe auf euer Wissen, da ich im Internet nicht fündig wurde. :)

    Liebe Grüße

    Ex-Reffi

    Zitat

    Über die Möglichkeiten einer Beurlaubung kann ich Dir leider nichts sagen - im Falle eines Auslandsaufenthaltes Deines Mannes könntest Du Dir aber überlegen, an eine deutsche Schule, die dann möglicherweise in der Nähe wäre, zu gehen.

    Aus den Erfahrungen, die eine Freundin gemacht hat, kann ich sagen, dass sich das möglicherweise als schwierig, wenn nicht fast aussichtslos darstellt, wenn man in ein bestimmtes Land will. Sie versucht schon seit Langem, in ein bestimmtes Land zu kommen und es ist so gut wie chancenlos. Die Chancen, in beliebte Länder, insbesondere in Europa und in westliche Länder zu kommen, seien sehr gering, sagte sie mir. Anders sieht es wohl in weniger nachgefragten Ländern (damals Osteuropa, Afrika...).

    Man kann wohl grundsätzlich in Auslandsschulen arbeiten, es wird aber sehr schwierig, etwas Passendes zu finden, wenn man auf ein bestimmtes Land festgelegt ist.

    Schwierige Entscheidung, da ich Klaviere auch mag, aber noch eher


    Popkonzert (aber Popmusik im weitesten Sinn - kann auch ein Rockkonzert sein etc.).


    Urlaubsgrüße per SMS/E-Mail oder die gute alte Postkarte?

    Hm, ich sehe da durchaus Vorteile (Fachschaften arbeiten enger zusammen, bessere Vergleichbarkeit, mehr oder weniger Gewährleistung, dass bestimmte Bereiche im Unterricht behandelt wurden usw.), aber eben auch die Nachteile: Was macht man z.B., wenn eine Klase in einem bestimmten Bereich (z.B. der Rechtschreibung) große Defizite hat, aber in einem anderen Bereich (z.B. Aufsätze schreiben) ganz prima ist. Dann kann man nun wohl schlecht die Unterrichtsschwerpunkte etwas anders legen.

    Was ich aber ganz interessant finde, ist die Vorgabe, dass bestimmte Kompetenzen in den verschiedenen Jahren immer wieder verpflichtend trainiert werden. So muss demnächst schon in den Jahrgängen 5/6 Argumentieren (wenn natürlich auf einem wesentlich niedrigeren Level als in den Jahrgängen 7/8 und 9/10) trainiert werden und wird dann in den späteren Jahrgängen wieder aufgegriffen und erweitert. Diese verpflichtenden Wiederholungen klingen für mich ganz gut.

    In Englisch scheint das Ganze etwas komplizierter zu sein, da man ja besonders in den unteren Klassen hauptsächlich mit dem Lehrbuch arbeitet und die jetzigen Lehrbücher noch nicht auf die Kernlehrpläne ausgerichtet sind. Wir müssen jetzt unsere Englischreihen an die KP anpassen, was aber mit den jetzigen Schulbüchern sehr schwierig ist, da z.B. jede Unterrichtsreihe eine bestimmte Sprachkompetenz besonders fördern soll, die Units aber so aufgebaut sind, dass alle 4 Kompetenzen trainiert werden.

    Zitat

    Wird es nicht letztlich doch wieder darauf hinauslaufen, dass die Schulen sich auf ein Schulcurriculum mit ausgewählten Lektüren etc. einigen und somit es doch wieder Input-orientiert wird?

    Wir hatten dazu eine Fortbildung im Fach Deutsch, nach der wir jetzt unsere schulinternen Lehrpläne anpassen müssen (ziemlich viel Arbeit, da ich zwei Hauptfächer habe und so in beiden Fächern beteiligt bin - also mal wieder nur die Hauptfachlehrer, die ja eh schon sehr korrekturbelastet sind X( :( Soweit wir die Forbildung richtig verstanden haben, reicht es jetzt nicht, sich auf Lektüren zu einigen, sondern wir müssen in Deutsch die Unterrichtsreihen viel genauer planen als zuvor und genau auflisten, welche der erforderlichen Kompetenzen (und es sind recht viele) damit erreicht werden. Die Kollegen müssen sich dann alle an die Unterrichtsreihen halten, die zusammen mit den zugehörigen Arbeitsblättern, Folien, Werkstätten usw. im Fachschaftsordner aufbewahrt werden. Uns wurde gesagt, dass die Schulinspektoren anhand der Klassenbücher überprüfen werden, ob wir die Reihen tatsächlich so unterrichtet haben, wie es schulintern festgelegt wurde.

    Wir haben auf der Fortbildung nachgefragt, ob es denn möglich sei, dass ein Lehrer eine andere Lektüre behandelt als die Kollegen. Dies ist möglich, aber nur dann, wenn mit dieser Unterrichtsreihe genau die Kompetenzen abgedeckt werden, die die Kollegen für die Lektüren-Unterrichtsreihe festgelegt haben.

    Das klingt etwas kompliziert, deshalb mal ein Beispiel:

    Angenommen, eine Deutsch-Fachschaft beschliesst, in der 6. Klasse Lektüre xy zu lesen und in dieser einen Unterrichtsreihe die folgenden Kompetenzen zu trainieren:
    - persönliche Briefe formulieren
    - den Inhalt kürzerer Texte / Textausschnitte in eigenen Worten wiedergeben
    - Erlebnisse und Begebenheiten frei oder nach Vorlagen anschaulich und lebendig unter Verwendung einfacher Erzähltechniken erzählen
    - über einfache Sachverhalte informieren (berichten / beschreiben) und dabei die Gestaltungsmittel einer sachbezogenen Darstellung anwenden
    - beim szenischen Spiel verbale und nonverbale Mittel einsetzen und Wirkung erproben
    - kürzere Texte auswendig vortragen
    - aufmerksam zuhören, sach- und situationsbezogen auf andere reagieren
    - eigene Erlebnisse und Erfahrungen sowie Geschichten anschaulich und lebendig erzählen
    - (sowie 3 oder 4 weitere Kompetenzen, die ich jetzt nicht komplett abtippen möchte)

    Wenn jetzt ein Lehrer eine andere Lektüre behandeln will, dann müssen im Rahmen dieser Lektürearbeit ebenfalls ALLE (!) diese Kompetenzen trainiert werden, was ja nicht bei jeder Lektüre so ohne Weiteres möglich ist. Möglicherweise war die Unterrichtsreihe auf ein Buch zugeschnitten, in dem der Fließtext immer wieder durch kleinere Gedichte unterbrochen wurde, die von den Schülern auswendig vorgetragen wurden. Wenn eine Klasse nun ein anderes Buch liest, dann wird es in dieser Reihe schwer fallen, diese Kompetenz anhand des gelesenen Buches zu trainieren.

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