Beiträge von Referendarin

    Noch eine Ergänzung: Bei diesem Arbeitstempo-etc.-Komplex fehlt noch etwas: Ganz wichtig finde ich, wie genau und sorgfältig die Kinder die Hausaufgaben erledigen, wie genau sie sich auf Arbeiten vorbereiten, Unterrichtsstoff zu Hause wiederholen

    Besonders für Englisch ist es ja wichtig, dass Vokabeln und Grammatik selbständig und regelmäßig zu Hause wiederholt werden und wer das nicht tut, verliert spätestens nach einigen Monaten unwiederbringlich den Anschluss.

    Was das Arbeitstempo betrifft: Für viele meiner Schüler ist es wichtiger, ordentlicher zu schreiben als halbwegs schnell zu schreiben. Ich sehe das aber umgekehrt. Mir nützt die schönste Schrift nichts, wenn das Arbeitstempo sehr langsam ist und die Kinder z.B. in der Arbeit nicht fertig werden.

    Wir haben in der 5 einen Deutsch-Aufsatz geschrieben: eine Personenbeschreibung. Vorgabe war: erst kurz Stichworte schreiben und dann einen Aufsatz daraus machen. Die Schüler hatten 45 min. Zeit. Jetzt bei der Korrektur sehe ich, dass einige Schüler nicht fertig wurden und z.T. nur das Gesicht beschrieben haben. Wie bewertet ihr so etwas? Ich habe bisher sehr milde bewertet und z.T. nur eine Note abgezogen, wenn der Rest stimmig war. Aber eine Schülerin hat sogar nur das halbe Gesicht beschrieben.
    Die meisten kamen mit der Zeit gut hin, einige waren auch sehr früh fertig.
    Hattet ihr das Problem auch schon? Sind 45 Minuten zu wenig für eine 5. Klasse?
    Unsere Klasse arbeitet schon von Anfang an sehr langsam (was schon vielen Lehrern aufgefallen ist) und wir versuchen schon seit einiger Zeit, die Kinder an ein etwas schnelleres Arbeiten zu gewöhnen.

    Aus der Sicht einer Realschullehrerin, die eine 5 hat - wenn dir das weiterhilft.
    Wir hatten neulich die Grundschullehrer da und ich habe kürzlich am Elternsprechtag mit vielen Eltern meiner Lieben Rücksprache gehalten und korrigiere gerade die Deutscharbeiten der 5, deshalb hier meine Eindrücke:

    Einige Eltern und Lehrer hatten im Vorfeld Bedenken, dass ihre Kinder bei uns falsch wären, weil sie sehr schlecht lesen: diese Schüler haben - sofern sie generell aufgeschlossen und interessiert sind - bei uns keinerlei Problem, eine dieser Schülerinnen ist einer unserer besten Schüler und hat einen unheimlichen Ehrgeiz entwickelt

    Rechtschreibprobleme: Rechtschreibung wird bei uns in der 5 und 6 in den Aufsätzen nicht mitbewertet, außerdem lernen die Kinder bei uns ja noch einiges dazu, auf LRS-Kinder wird besondere Rücksicht genommen, sie können in schulbegleitenden externen Kursen ihr Rechtschreibfähigkeit noch stark steigern, es ist also kein größeres Problem, wenn Schüler damit Probleme haben

    sehr wichtig finde ich: Konzentrationsfähigkeit, Arbeitstempo, selbständiges Arbeiten, Motivation, sorgfältiges Arbeiten
    Die Schüler, bei denen uns schon jetzt ernsthafte Bedenken kommen, ob sie auf der richtigen Schulform sind, haben in diesen Bereichen Probleme. Selbst wenn Schüler noch so intelligent sind, werden sie ohne Lernen (z.B. Vokabeln) an der Realschule langfristig Probleme bekommen.

    Wenn Schüler (z.B. türkische Schüler) Sprachprobleme haben, ist es wichtig, wie die Arbeitseinstellung und -bereitschaft ist. Wir haben einige Schüler, die bereit sind zu lesen und ihren Wortschatz zu erweitern und im Unterricht sehr konzentriert sind - diese haben keine Probleme. Schwierig wird es bei denjenigen Schülern, die Sprachprobleme haben UND die Kriterien eines Aufsatzes nicht einhalten, weil dann z.B. in Deutsch die Punktzahl irgendwann nicht mehr für ein "ausreichend" reicht.

    Ich bin gerade über google auf diese Seite gestoßen:

    Link entfernt von Referendarin am 2.12. Gründe dazu siehe unten in diesem Thread.

    Es ist eigentlich eine halb-kommerzielle Seite, aber dort gibt es wohl immer mal wieder kostenlose Probedownloads, die wohl ständig wechseln. Momentan (keine Ahnung wie lange) kann man sich eine riesige Datei mit ganz vielen Freiarbeitsvorlagen runterladen.

    Ich kann nur von meinen Fächern sprechen. Wenn jemand in D oder E öfter keine Hausaufgaben gemacht hat, dann hat er sich weniger mit dem Fach beschäftigt als die Mitschüler und es ist sinnvoll, dass er Übungen zum Fach bekommt. In Englisch gebe ich - je nach Schüler - allgemeine Grammatikübungen z.B. zu den Zeiten. In Deutsch lasse ich meist Rechtschreibübungen machen. Das sind beides Bereiche, in denen unsere Schüler gar nicht oft genug arbeiten können und in denen eine Übung nie schadet.
    Hat ein Schüler besondere Defizite, dann gebe ich Aufgaben aus dem Bereich. Also wenn ein Schüler im Englischen Probleme mit Adverbien hat, bekommt er Übungsaufgaben aus diesem Bereich.

    Ich musste im Referendariat an meiner damaligen Schule 3 Klassen gleichzeitig beaufsichtigen, weil so viele Lehrer krank waren (zu Zeiten der Erkältungswelle). Das war bei uns normal, wenn viele Lehrer krank waren.
    Was hätten wir denn mit den Schülern machen sollen?
    Es wurden auch teilweise schon Klassen nach der 2. Stunde nach Hause geschickt.

    So, da bin ich wieder.
    Inzwischen gab es auch immerhin schon zwei Arbeiten mit einem FQ von 5 und 6. Das ist doch beruhigend - es sind allerdings beides Schüler, die vom Gymnasium kommen.

    Zitat

    Hierfür gibt es verbindliche Regeln, die sich auch in den Richtlinien finden. Der Sprache ist das größere Gewicht zu geben. In den Richtlinien (Gymnasium) findet sich auch, dass eine Arbeit nicht besser als mangelhaft bewertet werden darf, wenn ein Aspekt (Inhalt oder Sprache) ungenügend sind.
    Sprachnote 5 und Inhaltsnote 3 ergeben bei mir eine 4- (wegen dem Gewicht der Sprache).

    Ich dachte, ich hätte die Richtlinien inzwischen schon vorwärts, rückwärts und seitwärts gelesen, finde bei uns aber keinen entsprechenden Passus. Wir haben uns gestern im Kollegium darauf geeinigt, dass wir die Sprache etwas mehr als die Hälfte zählen. Ich habe aber tatsächlich Arbeiten, die inhaltlich 1 wären, (die Themen wurden alle intensivst besprochen und vorbereitet, obwohl der eigentliche Text, der in der Arbeit kam, unbekannt war), aber sprachlich 6. Und das gibt dann tatsächlich eine 5 als Gesamtnote? Mein Kollege (der allerdings auch vom Gymnasium kommt), macht es ebenso. Ich finde aber auch das nicht in unseren Richtlinien.

    Zitat

    Die Schüler sind im Erkennen fremder Fehler deutlich fitter als im Erkennen der eigenen.


    Ja, so habe ich das auch gelernt. Wenn auch nicht im Englischfachseminar, sondern im Deutschfachseminar, denn dort haben wir tatsächlich viel gelernt.
    Genau das habe ich diese Woche auch mit den Schülern versucht. Sie sollten gegenseitig ihre Aufsätze Korrektur lesen, meinten aber, das bringe nicht viel, da sie bei anderen keine Fehler finden und eben alles "irgendwie" verstehen. Ich glaube ihnen das auch. Sie haben ja selbst keine Ahnung von richtigem Satzbau.

    Zitat

    Man muss die Schüler dazu bringen bewusst zu schreiben und das eben nicht nur inhaltlich. Hierzu wäre ein Leitfaden, den die Schüler während des Schreibens neben sich liegen haben, von Vorteil. Das habe ich sogar bei meinen 11ern gemacht.

    Was meinst du denn mit einem Leitfaden? Wir funktioniert das Ganze?
    Kannst du mir bitte auch noch mal genauer schreiben, was du mit den Modulen meinst?

    Vielen Dank,

    Referendarin,
    die sich ärgert, dass sie damals im Fachseminar Englisch so wenig gelernt hat (und das, obwohl wir unseren Fachleiter explizit um solche Informationen gebeten haben) X(

    Vielen lieben Dank für diese konstruktiven Ideen. :)
    Module? Leitfaden?
    Entweder verstehe ich gerade gar nichts mehr (habe gerade eine Schülerarbeit mit einem FQ von fast 20 Prozent durchgelesen und bin nur noch konfus) oder wir haben im Englischseminar damals wirklich fast gar nichts gelernt. Aber das war wirklich so. Wir hatten einen Fachleiter von der Hauptschule und haben nur Anfangsenglisch und Spiele im Englischunterricht besprochen, aber in Bezug auf die höheren Klassen fühle ich mich fachdidaktisch kaum ausgebildet. X(


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    Selbst in der Oberstufe sind FQs jenseits der 10% schon vorgekommen. Ist halt nicht jeder wirklich fit in Englisch.


    Naja, der kleine Unterschied ist nur, dass bisher fast alle Arbeiten in dieser Klasse einen solchen Fehlerquotienten hatten. ?(

    Zitat

    Ein expliziter Grammatikteil in der 10 ist eigentlich unüblich und entspricht nicht den Anforderungen der 10. Es sei denn, Du würdest die Arbeit so stellen, dass die Grammatik im Rahmen einer offenen Augabe abgeprüft wird. (Thema vorgeben und sagen, welche grammatische Struktur die Schüler besonders berücksichtigen sollen).

    Dann habe ich das doch richtig in Erinnerung. Ich habe nämlich in den Richtlinien einen ähnlichen Passus gefunden, aber alle Kollegen meinten, in der 10 könne man noch Grammatik machen.

    Ich schreibe gleich weiter.

    Vielen Dank für die Antwort, Bolzbold. :)

    Ich verzweifle nämlich gerade wirklich über den Arbeiten.

    Erst einmal bin ich froh zu wissen, dass der FQ bei anderen noch strenger geregelt ist. Wir haben nämlich seit gestern endlich eine gemeinsame schulinterne Regelung (1,8er Abstände) und ich habe schon überlegt, ob das eventuell eine zu strenge Bewertung wäre.

    Wie fallen denn bei euch (und auch bei anderen) die Klausuren so aus? Gibt es bei euch auch so viele schlechte Noten?

    Das Problem, dass die Schüler keinen geraden Satz formulieren können, zieht sich bei uns durch alle Klassenstufen, aber so schlimm wie in dieser Klasse habe ich es auch noch nicht erlebt.

    Was mich besonders interessiert: Gibt es bei euch in der 10 noch einen Grammatikteil (das handhaben viele meiner Kollegen so, damit auch die schwächeren Schüler noch durch Lernen punkten können)?

    Und noch eine Frage: Wie setzt sich bei euch die Gesamtnote aus Sprach- und Inhaltsnote zusammen? Was passiert, wenn die Sprachnote 5 oder 6 ist und die Inhaltsnote 3?

    Zitat

    Hauptproblem bei den Schülern ist meistens die Neigung die Muttersprache als Referenzsprache zu sehen und selbst nach fünf Jahren Englisch immer noch anzunehmen, man könne wörtlich vom Deutschen ins Englische übersetzen.


    Ja, das stimmt, es gibt in der Klasse tatsächlich viele Schüler, die bei Formulieren wortwörtlich übersetzen. Das war mir allerdings nicht richtig bewusst.
    Komischerweise tun das die Schüler, die wir vom Gymnasium "geerbt" haben, überhaupt nicht. Was war denn in deren Sprachlernprozess anders? ?(

    Zitat


    Die Schüler müssten zu jeder Stunde am besten einen Aufsatz zu einem festgelegten Thema schreiben, wobei man mit einfachen Hauptsätzen beginnt (SVO-Satzstellung) und das dann allmählich auf Nebensätze und entsprechende Konjunktionen erweitert. Das ganze wird dann allmählich um immer mehr komplexere Sachen erweitert. (If-Clauses, Infinitiv-Konstruktionen etc.).

    Diese Idee finde ich super.
    Ich muss nur noch überlegen, was ich mit den anderen (eben vor allem den Ex-Gymnasiasten) mache, damit diese sich nicht langweilen. Die machen zwar auch noch viele Fehler, aber sie formulieren frei und machen v.a. viele Flüchtigkeitsfehler.
    Diese bekommen dann wahrscheinlich am besten Übungen aus der Übungsgrammatik, um sich gezielt mit ihren Problemgebieten zu befassen.

    Die Frage ist nur, wie man diese Aufsätze, die die Schüler zu jeder Stunde schreiben müssten, kontrollieren kann. Ich kann ja nicht in bzw. nach jeder Stunde 15-20 Aufsätze nachschauen.

    Diese Ideen haben mich schon mal ein gutes Stück weitergebracht.

    Och Mensch, diese blöde Korrektur. Ich werde heute echt darüber fast wahnsinnig.

    Ich schreibe denen fast den ganzen Aufsatz neu...

    Vielen Dank für eure Antworten. :)

    Ich habe mich an eure Tipps gehalten und eine Englischstunde gezeigt. Wir haben Freiarbeit gemacht und die Kinder haben total gut gearbeitet und wurden in der 6. (!) Stunde vom Klingeln überrascht. Es war leider nur eine Lehrerin da, die leider auch kein Englisch unterrichtet, aber für sie war es trotzdem interessant, wie sie sagte.

    Auch für uns war es gut, uns mit den Grundschullehrern auszutauschen - zur Konferenz kamen noch mehr ehemalige Lehrer unserer Schüler. Gibt es so etwas bei euch nicht? An meiner alten Schule gab es diese gemeinsamen Konferenzen auch.

    Zitat

    Da können sie am besten die Methoden vergleichen und auch das Niveau einschätzen (der berühmte "Sprung" zwischen der 4. und 5. Klasse).


    Ist das so? Ich habe den Eindruck, dass es in der 5 alles noch recht einfach ist - das sagten meine Schüler auch und das Niveau dann erst so langsam ansteigt - jedenfalls an der Realschule.


    Zitat

    Mich würde interessieren wie meine Ehemaligen mit einem Arbeitsplan/Tagesplan umgehen. Könnte auch freie Arbeit sein. Dann bekäme ich nicht nur Eindrücke von einem Fach.


    Das gibt es bei uns allerdings nicht, da es wirklich ziemlich schwer ist, das mit den ganzen Fachlehrern zu koordinieren.

    Zitat

    P.S. Ich würde auch gern mal in einer 5. hospitieren ...


    Dann komm doch mal vorbei. :)

    Ich korrigiere gerade Englischarbeiten in meiner leistungsschwachen 10 (von denen ich hier schon öfter geschrieben habe - die sind aber auch ein "schwieriger Fall") und schwanke zwischen

    Die Fehlerquotienten der Arbeiten, die ich bisher korrigiert habe (ich habe gerade erst ein Drittel durch), liegen alle zwischen 10 und 16 Prozent und das, obwohl sie eine Aufgabe alle komplett aus dem vorgegebenen Text rausgeschrieben haben und dabei kaum Fehler gemacht haben - also de facto ist der Fehlerquotient noch höher, wenn ich wirklich die eigene sprachliche Leistung bewerte. Das ist doch wohl nicht normal, oder? ?(

    Teilweise sind die Sätze ungefähr so: "Childrens has time not."
    Ich rede wirklich von einer zehnten Klasse. 8o

    Was mache ich denn nur mit denen?

    Ich habe die Klasse erst seit einem halben Jahr und habe schon fast alles versucht, (Binnendifferenzierung, Förderunterricht haben wir auch, Förderempfehlungen und Gespräche, was sie nachlernen müssen - dann aber allerdings nicht tun, ständige Wiederholungen der Grammatik, Unterrichtsreihe zu allen Zeiten mit anschließendem angekündigten Test...).

    Was mache ich nur mit so einer Arbeit und wie bekomme ich die Schüler zu halbwegs normalen englischen Sätzen - sowohl schriftlich als auch mündlich? Einer der Schüler fragte mich neulich im Unterricht, was "do" heißt - und das war keinesfalls ein Scherz.

    Die Arbeit war keinesfalls zu schwer, allerdings war es eine reine Textarbeit ohne einen Grammatikteil und wir haben 2 Stunden geschrieben. Aber das ist in der 10 doch normal, oder?

    Der Text war aus den Zusatzmaterialien zum Buch, das Thema war vorher im Unterricht ausführlichst besprochen worden, teilweise sogar auf Deutsch, damit wirklich alle verstehen, wovon wir sprechen.
    In der Arbeit musste kein großartiger Transfer geleistet werden.

    Mensch, was mache ich nur mit denen?

    Ab welchem Fehlerquotienten ist bei euch eine Arbeit mangelhaft bzw. ungenügend? ?(

    Demnächst steht bei uns in der 5 eine Hospitation der Grundschullehrer an, die ihre ehemaligen Schüler im Unterricht besuchen. Diese Stunde soll von den Klassenlehrern gehalten werden. Nun frage ich mich: Was genau interessiert denn Grundschullehrer an der weiterführenden Schule?

    Würde euch eher Englisch oder Deutsch interessieren, woran wärt ihr besonders interessiert, wenn ihr eure Ehemaligen in der neuen Schule besuchen würdet? Ich könnte die Klassenlehrer mit einbeziehen, könnte auch Freiarbeit machen...

    Das Ganze wird in der sechsten Stunde stattfinden, die Schüler haben bei mir im Laufe des Vormittags noch 3 weitere Hauptfachstunden, davor noch Mathe und dürften schon ziemlich k.o. sein.

    Neue Medien hatte ich auch als Prüfungsthema:

    Wo liegen die Vor- und Nachteile des Einsatzes der Neuen Medien im Unterricht?

    Kennen Sie die Seite lo-net? (Wurde ich in der Prüfung gefragt.)

    Wie könnten Sie die Neuen Medien für Ihre Fächer nutzen? Inwiefern ließe sich in Ihren Fächern Lernsoftware einsetzen?

    Bewertung (hatte ich auch):
    Wie bewerten Sie eine Deutscharbeit? Wie gehen Sie vor?

    Wie erstellen Sie mündliche Noten?

    Ist bei uns auch ein Problem, weil wir eine Ganztagsschule sind und bei uns so in jedem Fall Unterricht ausfallen müsste. Gegen den Samstag war das gesamte Kollegium, so dass wir jetzt auf eine Freitag, den einzigen schulfreien Nachmittag ausweichen müssen und auch nur 5 (!) Minuten pro Eltern ansetzen.

    Ich finde die Lösung auch total blöd, aber sie war das kleinste Übel. Wie kommt man nur auf die Idee, dass wegen des Elternsprechtags kein Unterricht ausfallen darf? In der Wirtschaft kommt doch auch niemand auf die Idee, dass Meetings außerhalb der Arbeitszeit samstags stattfinden müssten.

    Vielen vielen Dank für die Antworten. Ihr habt mir ganz schön viel weitergeholfen.

    Ganz kurz, weil ich total müde bin: Ich habe in Englisch Freiarbeit gemacht, genauer gesagt ein Stationenlernen. Ich hatte im Ref schon öfter mal Stationenlernen gemacht, aber eben meist in "Schaustunden" und super vorbereitet, auch in Englisch.
    Diesmal bin ich darauf gekommen, weil ich im Förderunterricht momentan noch die ganze Klasse eine Doppelstunde habe und weil meine Kinder riesige Probleme mit dem Satzbau haben. Also habe ich "Legeübungen" gebastelt, bei denen sie Kurzformen, Langformen und deutsche Übersetzung nebeneinander legen mussten. Ansonsten gab es bei den Pflichtstationen nur ÜBungen aus dem Buch und Workbook (auf dem Laufzettel). Ich habe zu jeder STation ein Expertenteam bestimmt. Diese Schüler sollten mit ihrer Station beginnen, ich habe ihnen bei Problemen geholfen und sie waren dann später die Ansprechpartner für alle, die Fragen zu dieser STation hatten. Das hat super geklappt.

    Bei den Wahlstationen gab es dann ein Trimino und ein Domino oder sie konnten Montagsmaler spielen etc. Sie haben noch nie so motiviert im Förderunterricht gearbeitet, haben sich gegenseitig geholfen, wie die Weltmeister gearbeitet, hatten riesigen Spaß - ich bin total begeistert. Und das Beste: Ich glaube, durch die Legeübungen haben sie endlich die Grammatik verstanden. Ich habe in letzter Zeit immer überlegt, wie man unseren Realschülern, die mit kognitiven Erklärungen und Übungen den Satzbau kaum verstehen, helfen kann, eben das zu verstehen. Und solche anschaulichen Dinge scheinen zu helfen.

    Morgen kann ich gerne mehr schreiben, bin gerade total müde, deshalb entschuldigt eventuelle komische Formulierungen.

    Liebe Grüße,
    Ex-REferendarin

    Hallo Isa,

    ganz kurz, da ich gerade nicht viel Zeit habe.

    Ich denke, es kann niemand von dir verlangen, dass du Wunder vollbringst, wenn du erst so kurz in der Klasse bist und dort ja so eine schwierige soziale Situation vorfindest. Deshalb würde ich die Übungsaufgaben durchgehen und versuchen, die Schüler wenigstens mit den Aufgabentypen vertraut zu machen. Ich würde in nächster Zeit verstärkt Hörverstehensaufgaben machen, vielleicht eine gute Nummer leichter als die Lernverstehensaufgaben, damit die Schüler erstmal Erfolgserlebnisse haben.

    Gerade im Hinblick auf die zentralen Abschlussarbeiten sind die Lernstandserhebungen doch gut für deine Schüler: Sie werden nicht benotet, kommen "von außen", so dass sie sehen, was objektiv erwartet wird und wenn die Lernstandserhebungen schlecht ausfallen, sehen sie vielleicht, dass sie dringend was tun müssen. Und da würde ich auch mit viel leichteren Aufgaben anfangen. Es gibt doch irgendwo im Netz die zentralen Abschlussprüfungen von anderen Bundesländern. Vielleicht kannst du die auch mal mit ihnen üben.

    Wie liefen denn die Stunden nach dieser Übungsstunde?

    Ich hoffe, es geht dir gut, schreib doch mal wieder.

    Liebe Grüße,

    Silke

    Hallo ihr,

    da ich gestern super Erfahrungen mit Freiarbeit in der 5. Klasse gemacht habe, hat mich heute der Freiarbeitsrappel gepackt und ich stelle gerade ganz viel Material zusammen.

    Dabei habe ich eine Frage: Welche Möglichkeiten der Selbstkontrolle gibt es für Schüler (z.B. bei Dominos oder Memorys)? Man kann ja auf die Rückseite Symbole malen, dann sehen die Schüler, welche Karten zusammen gehören. Welche Möglichkeiten gibt es noch? Macht es Sinn, hinten noch ein Bild draufzudrucken oder ist das nicht praktikabel, weil die Schüler sonst alles umdrehen müssen?

    Und da es hier den tollen Link auf das Lehrerweb.at gab und dort sooo viele tolle Materialien sind, wollte ich euch noch fragen, wie man nochmal Quartett spielt (lang lang ist's her...) und was Stöpsel- und Magnetblätter sind?

    Außerdem interessiert mich noch, wie ihr euer Freiarbeitsmaterial zu Hause ordnet (in großen Kisten, Tütchen...)? Ich weiß, dass es schon mal einen Thread zu Ordnungssystemen gab, aber ich glaube, über Freiarbeitsmaterial wurde dort nicht gesprochen.

    Und dann noch zu guter Letzt: Wie macht ihr das mit fächerübergreifender Freiarbeit? Ich habe meine 5er in Deutsch und Englisch und habe mir überlegt, eventuell mal Freiarbeit zu beiden Fächern zu machen. Welche Vor- und Nachteile hat so etwas in der Praxis (ich befürchte, dass die Schüler dann verstärkt Übungen in ihrem Lieblingsfach machen)? Hat das überhaupt Vorteile oder mache ich besser E-Freiarbeit in der E-Stunde und D-Freiarbeit in der D-Stunde?

    Und noch etwas (editier...): Arbeitet ihr mit laminierten Materialien und Folienstiften? Bringen die Schüler die Folienstifte selbst mit und wischen die Folie später selbst wieder sauber? Geht das einfach mit kaltem Wasser oder gibt das bei 30 Schülern eine riesige Folienstift-Schweinerei (falls es verwischt etc.)? Meine Schüler scheinen ja teilweise schon Spezialisten zu sein, eine Schülerin erzählte, dass sie sich beim Stationenlernen in der Grundschule laminierte Laufzettel umgehängt hätten und mit Folienstift angekreuzt hätten - ich stelle mir gerade vor, dass danach die Kleidung voller Farbe ist. Vielleicht wissen die Freiarbeitserfahrenen unter euch mehr dazu.

    Grüße,

    Referendarin, die heute gar nicht mehr vom Laminiergerät wegkommt.

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