Beiträge von Referendarin

    Ich würde unbedingt mal mit den Lehrern an der Realschule reden, damit sie mal eine Aufsicht in diese Richtung schicken. Das kann ja nicht sein.

    Ich vermute, wenn sie dort öfter Rundgänge machen, löst sich das Raucherproblem zwar nicht (irgendwo werden die Schüler in jedem Fall rauchen, das lässt sich kaum verhindern), aber zumindest werden sie dann nicht mehr die Kleinen belästigen.

    Außerdem kannst du die Schüler auf den Wegen doch mal ansprechen. Eventuell würde ich mir auch merken, wer das war bzw. wie diese Schüler aussahen und so gezielt die Lehrer im Realschulkollegium ansprechen.

    So habe ich es jedenfalls in Schulzentren erlebt und das hat recht gut geklappt.

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    welche Vorschriften für Aufsicht und Entfernen vom Schulgelände für die SEK I in NRW gelten?

    Die Schüler dürfen laut Hausordnung (und wahrscheinlich auch laut Schulgesetz wegen der Aufsichtplicht) die Schule in den Pausen nicht verlassen.

    Allerdings lässt sich das nie vollständig verhindern, sonst müsste man ja an jeden Ausgang eine Daueraufsicht stellen, die direkt zu Pausenbeginn dort steht und bis zur letzten Pausenminute dort bleibt (und somit als Lehrer zu spät zum Unterricht käme).

    Vielen Dank für eure ausführlichen und doch recht konträren Antworten! :)

    Genau zwischen diesen beiden Positionen schwanke ich auch. Im Referendariat habe ich immer wieder gelernt, dass man Mühe und Sich-Anstrengen unbedingt honorieren müsse. Meine Fachleiter (beide von der Hauptschule) haben uns immer wieder eingeschärft, dass "unsere Schüler das nicht können", sie v.a. motiviert werden müssen und man z.B. nicht bei jedem voraussetzen könne, dass zu Hause die Möglichkeit besteht, Hausaufgaben zu machen und man möglichst wenig kognitiv arbeiten solle etc.
    Im Prinzip ist es in der Realschule, insbesondere in der 10, doch etwas anders, da man die Schüler ja auch u.a. auf einen Übertritt aufs Gymnasium vorbereiten muss.

    Und Heikes Argumente finde ich auch sehr zutreffend.

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    Ich habe in meinen 11en auch immer wieder Schüler - meist aus Realschulen - sitzen, denen Lehrer aus eben jenen Beweggründen noch eine 4 gegeben haben, obowohl ihr Englisch dem einer 7. oder 8. Klasse enstpricht

    Genau das hatte ich mir auch überlegt.

    Eure Posts haben mich nachdenklich gemacht. V.a. die hier:

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    Allerdings muss ich auch sagen, dass die S-Aussagen, die du zitierst, für mich nicht danach klingen, als würden sich diese Schüler wirklich bemühen. Ich bestehe da schon auf englischen Antworten, auch wenn sie fehlerhaft sind. Auch diese Mischantworten Englisch/Deutsch finde ich nicht akzeptabel. Die SS sollen dann wenigstens das unbekannte Wort umschreiben oder - wenn's gar nicht anders geht - mal nachfragen, was es denn auf Englisch heißt und dann in einem kohärenten Satz antworten...

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    Und "He have Recht" ist eben noch nicht mal 7. Klasse,

    Ganze englische Sätze mündlich zu bilden, fällt bei uns fast allen Schülern schwer. Ich habe gerade eine 7 in Englisch übernommen und dort sitzen einige Schüler, die Antworten à la "he have Recht" geben. Das sind auch nicht die ganz schwachen Schüler, auch viele unserer Viererschüler reden so.

    Die Beispiele, die ich gegeben habe, waren Beispiele eines meiner zwei schwächsten Schüler aus meiner 10. Bei diesem Schüler geht es wahrscheinlich nicht um die Quali, sondern eher um die Versetzung bzw. um einen Ausbildungsplatz als Friseur.
    Diese Schüler haben für sich festgestellt, dass sie beruflich kaum Englisch brauchen werden.

    Die anderen Schüler in der Klasse benötigen ihre Quali für das Berufskolleg. Weiß jemand, ob dort Englisch unterrichtet wird und wie fit die Schüler dafür sein müssen?

    Auf das "richtige" Gymnasium geht wahrscheinlich keiner meiner Schüler.

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    Ich würde auch meinen Unterricht drauf abstellen - auch wenn's unschön ist, eher mehr Vokabeln und Grammatik pauken, pauken, pauken. Sie könnten evtl Zusatzarbeit zu den Hausaufgaben bekommen (den Grundwortschatz mindestens, da gibt es welche bei Klett etc) und sich (evtl gemeinsam) eine Zeitung wie "Spot on" abonnieren und lesen.

    Selbständig lernen können diese Schüler vermutlich nicht. Ein Problem ist auch, dass gerade die schwächeren Schüler aus problematischeren Elternhäusern kommen. Und das ist ja tatsächlich einer der entscheidenden Faktoren für den Schulerfolg - und das obwohl wir eine Schule mit vielfältigen Fördermöglichkeiten sind; aber ich kann die Schüler ja nicht zu ihrem Glück zwingen. Ich habe in der Klasse auch zwei schwache Schüler mit interessierten Eltern, bei denen klappt zusätzliche Arbeit zu Hause ohne Weiteres. Aber was mache ich mit all den anderen? ?(

    Die Idee mit dem Grundwortschatz ist gut. Ich werde jetzt im Förderunterricht das Vokabellernen mit Karteikarten einführen und den Schülern aufgeben, bis zum nächsten Förderunterricht (sie haben dazu inklusive der Herbstferien 4 Wochen Zeit), die erste Lektion aus dem Neunerbuch zu wiederholen.
    Aber ob sie das wirklich tun? ?(

    Dummerweise habe ich in dieser Klasse ca. 10 sehr schwache bis sehr sehr schwache Schüler.


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    Meine Empfehlung wäre, mit den Schülern Klartext zu reden, sprich ihnen zu erklären, dass ihr Englisch an sich keine 4 mehr "wert" ist, du aber ihre Bemühungen schätzt und auch einbeziehen willst, allerdings ohne ein falsches Bild zu vermitteln.


    Das werde ich mal tun. Allerdings habe ich das auch schon vor den Ferien getan. Sie machen jetzt im Unterricht mehr mit, machen zu Hause aber keine zusätzlichen Sachen und machen den Förderunterricht oft blau.

    Vielleicht telefoniere ich mal mit den Eltern. Sie kamen z.T. nicht zum Elternsprechtag oder waren selbst völlig hilflos, aber von Kollegen weiß ich, dass einige Eltern meinten: "Die Schule ist dafür zuständig, meinem Kind was beizubringen. Wenn meine Tochter schlecht in der Schule ist, sind die Lehrer Schuld."


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    Im Halbjahr würde ich eher strengere Noten geben um klarzustellen, dass jetzt dringend was passieren muss

    Eigentlich hatten sie diese Chance ja schon im vergangenen Schuljahr. Da in der Klasse so viele schwache Schüler sind, habe ich vor den Sommerferien oft Grammatik wiederholt und einfache Übungen gemacht. In den Ferien hätten sie eigentlich die Gelegenheit gehabt, Vokabeln und Grammatik nachzulernen, was sie nicht getan haben.
    Jetzt mache ich überwiegend Unterricht auf dem Niveau unseres Buches, also dem Niveau einer 10. Klasse. Allerdings baue ich im Unterricht immer wieder Phasen ein, in denen ich Deutsch rede (Beispiel: Thema Hurricane Katrina) und Hintergründe auf Deutsch erkläre, damit die schwachen Schüler nicht ganz abschalten.


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    eher mehr Vokabeln und Grammatik pauken, pauken, pauken. Sie könnten evtl Zusatzarbeit zu den Hausaufgaben bekommen (den Grundwortschatz mindestens, da gibt es welche bei Klett etc) und sich (evtl gemeinsam) eine Zeitung wie "Spot on" abonnieren und lesen.


    Ich dachte wirklich immer, so etwas könnte ich kaum verlangen, da ich es ja im Ref - wie oben beschrieben - immer wieder anders gehört hatte. Aber ihr habt wohl Recht.
    :)

    Am Wichtigsten für mich war an euren Beiträgen, dass ich gesehen habe, dass ich doch gewissen Sachen verlangen kann bzw. sogar verlangen muss. :)
    Ich habe diese Aussagen aus dem Ref (die Schüler bloss nicht überfordern etc.) leider noch viel zu sehr im Hinterkopf.
    Diese Ansätze sind für die Kleinen ja ganz gut, aber in der 10 kann man doch schon etwas eigenständige Arbeit zu Hause verlangen.

    Hallo ihr,

    ich habe gestern auch den ersten (sogar 5 Tage vorher angekündigten) Vokabeltest geschrieben und die Schüler mussten dafür alle bisher gelernten Vokabel (40 oder 50 lernen). Er ist ziemlich gut ausgefallen, es gab 3 Vierer, keine 5 oder 6 und einige Einser. Generell hatten die Kinder die Vokabeln überwiegend gut gelernt, viele machen aber noch sehr sehr viele Schreibfehler.

    Wie bewertet ihr denn? Ich habe 20 Vokabeln abgefragt und z.B. gab es bei 13 Punkten noch eine 3-. Eine falsch geschriebene Vokabel zählte immer noch einen halben Punkt, egal wie falsch sie geschrieben war - Hauptsache, ich konnte das Wort noch irgendwie erkennen. So kam es, dass Kinder, die alle Vokabeln vom Lautbild her wussten, aber 14 Vokabeln falsch geschrieben hatten, immer noch eine 3- bekamen.
    Bewertet ihr strenger?

    Du willst jede Woche einen Test schreiben? Soweit ich weiß, darf ich in NRW nur einen Test pro Wochenstunde und Schulhalbjahr schreiben, das wären in der fünften Klasse, in der Englisch fünfstündig unterrichtet wird, ja höchstens 5 Tests pro Halbjahr.
    Meine Kollegin macht es so, dass sie nach jeder Lektion kurz vor der Klassenarbeit einen Vokabeltest über alle Vokabeln der Lektion schreiben lässt. So werden die Vokabeln regelmäßig abgefragt und der Wortschatz wird vor der Arbeit noch einmal wiederholt. Das finde ich eine gute Idee und werde es eventuell mal ausprobieren.

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    Meine Klasse braucht auch für alles ganz schrecklich lang. Und dann beschweren sie sich, wenn bei einer Übung (Can you spell your name, please?) nicht ALLE 29 drankommen. Weiß auch nicht, was ich da machen soll.

    Ja, meine Schüler auch. Aber sie schaffen es nicht, mehr als 5 anderen Schülern zuzuhören. Ich kann die Übungen also auch nicht zeitlich ausdehnen, weil es dann unruhig wird.

    Arbeitet ihr denn auch noch weitgehend frontal bzw. mit Übungen in Einzel- und Partnerarbeit oder macht ihr auch schon Freiarbeit o.ä.?

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    Anfängerunterricht ist doof, auch wenn die Kleinen ja eigentlich ganz süß sind.

    Eigentlich finde ich Anfängerunterricht total schön und habe mich vorher total darauf gefreut, finde es aber doof, dass der Unterricht so schnell recht verkopft (naja, jedenfalls gegenüber der Grundschule) sein muss, damit man das Pensum überhaupt schaffen kann.

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    Ich hab einige Kinder in der Klasse die keine Gymnasialempfehlung von der Grundschule bekommen haben... Bei einigen wenigen merkt man es leider auch...

    Merkt man den Unterschied so deutlich? Inwiefern denn ganz genau? Ich frage mich nämlich immer, wieso wir in meiner eigenen Schulzeit am Gymnasium so viel schneller vorgehen konnten als ich es jetzt mit meinen Schülern kann und weiß aber nicht, wo genau die Unterschiede liegen.
    Ich habe in meiner Klasse nur Schüler mit Realschulempfehlungen und eine Schülerin mit einer Gymnasialempfehlung. Dieses Mädchen ist in der Lage, Transfer zu leisten, wenn man eine Frage stellt. Ist das einer der wesentlichen Unterschiede?

    Wie viele Hausaufgaben gebt ihr denn so auf? ?(
    Ich habe am Montag zu Mittwoch 15 Lernvokabeln und eine Ausmalübung mit einfachen Sätzen aufgegeben, die wir aber schon in der Schule angefangen haben. Dafür gab es aber keine Deutschhausaufgaben auf. Gebt ihr mehr auf?

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    Auch glaube ich die Kids wollte nicht mehr "rumspielen" wie in der Grundschule - sie wollten "richtig" was lernen


    Das ist ja lustig. :D Meine Schüler wollen noch ganz ganz viel spielen. Ich habe neulich sogar mal Trundle als Handpuppe mitgebracht, um ihn ihnen mal zu zeigen und dachte, gleich kommen Kommentare wie:"Wir sind doch nicht im Kindergarten!" Aber sie waren alle ganz begeistert und wollten ihn alle mal streicheln.
    :D

    An meiner alten Schule haben wir mit Redline gearbeitet. Bei uns war es Konferenzbeschluss, dass wir immer bis ca. zu den Herbstferien im alten Buch arbeiten, da unsere Schüler die Bücher nicht komprimierter schafften. Dies war wohl kein Problem, da das 10er-Buch nicht so viele verpflichtende Units hatte und man diese Zeit so in der 10 wohl aufholen konnte.

    Hallo,

    sorry dafür, dass das Thema in der Überschrift etwas seltsam formuliert ist, aber durch die Zeichenbegrenzung in der Überschrift musste ich den Text stark verkürzen.

    Ich stelle mir schon lännger folgende Frage:
    Wie bewerte ich die Leistung von Schülern, die sich zwar sehr bemühen, aber inhaltlich (bzw. in meinem Fach sprachlich) fast gar nichts können?

    Konkret: Ich habe in einer meiner Englischklassen (10. Klasse) einige Schüler, die - ganz krass gesagt - kaum Englisch können. Ihr Sprachniveau liegt irgendwo im Bereich der 7. Klasse.
    Nun geht es in der 10 natürlich um Noten: um die Quali für die SekII oder auch mit viel Glück um eine Lehrstelle.
    Also strengen diese Schüler sich im Unterricht sehr an und melden sich immer bei ganz einfachen geschlossenen Fragen oder antworten mir auf meine englische Fragen auf Deutsch oder in absoluten Kurzsätzen, die grammatikalisch oft abenteuerlich sind (ungefähr so: "I think he have Recht" oder
    "I like this Sänger."). Auch in den Klassenarbeiten ist die Sprache grauslig und auch Textverständnis ist eine Katastrophe ("Was heißt nochmal 'he was'?" Oder auf die Frage "Where is he?" kommt als Antwort "He is a man.").

    Tja, was mache ich denn jetzt mit der Mitarbeit? Was bekommt man denn für kontinuierliches Bemühen?
    Allerdings muss ich sagen, dass ich mit diesen Schülern abgesprochen hatte, dass sie in den Ferien alte Vokabeln nachlernen und Grammatik wiederholen, um ein bisschen Anschluss an die Klasse zu bekommen, was sie nicht gemacht haben. Eines der Hauptprobleme ist wohl, dass sie in den vergangenen Jahren kaum Vokabeln gelernt haben und sich durch Grammatik-Einsetz-Klassenarbeiten (Übungen nach Schema können sie besser) gerade noch vor dem Sitzenbleiben retten konnten.

    Was ist denn das Kriterium für eine 4? Muss dafür die sprachliche Leistung ausreichend sein?

    Ich finde diese Situation sehr schwierig, da sich die Schüler richtig viel Mühe geben und inzwischen viel motivierter im Englischunterricht sitzen. Ich habe die Klasse vor einem halben Jahr übernommen. Damals sagte eine der Schülerinnen, sie könne kein Englisch und traute sich kaum einen Satz zu formulieren und heute hielt sie ganz alleine ein (für alle verpflichtendes) Kurzreferat über ihre Lieblingsmusikgruppe, das sprachlich zwar schwach, aber von der Vortragsweise her verständlich und wirklich souverän vorgetragen wurde. Bis auf die sprachliche Korrektheit war es viel besser als das der anderen Gruppen, die auch alle mindestens zu zweit oder dritt waren.

    Was macht ihr mit solchen Schülern?
    ?(

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    ...und dann steht dann da "voll gut" ?
    Ist ja fast wie "echt cool"

    Genauso war die Reaktion meiner Schüler auch! :D:D

    An meiner Schule machen das nämlich auch einige Kollegen und ich habe es mal ausprobiert, fand das aber auch ein bisschen komisch klingend und habe es in letzter Zeit auch nicht mehr gemacht.

    Hallo ihr,

    wie ist es denn bei euch in den letzten Wochen so weiter gegangen?
    Nachdem ich in den ersten Wochen gemächlich und noch ein bisschen spielerisch vorgegangen bin und mir oft halbe Englischstunden durch Klassenleitersachen (einsammeln, Streit schlichten...) verloren gingen, habe ich festgestellt, dass die Parallelklassen viel weiter sind und überwiegend kognitiv arbeiten.
    Deshalb musste ich stark mit dem Tempo anziehen, finde es aber total doof, dass in der ersten Unit schon so viel Grammatik kommt, die die Schüler lernen müssen.
    Wir haben jetzt 6 Wochen Schule und laut Lehrerhandbuch müssten wir jetzt schon längst mit der 1. Lektion fertig sein - selbst dann, wenn die Schüler noch nie Englisch gehabt hätten. Kann das denn sein? Meine brauchen für alles noch sehr lang. Ich habe so viele tolle Spiele und netten Aktivitäten auf Lager, komme aber gar nicht dazu, sie auszuprobieren, weil wir doch bis zum Ende des Jahres das Buch mehr oder minder "geschafft" haben müssen. Sind eure Schüler denn schneller? Die Schüler in den Parallelklassen arbeiten wohl wesentlich schneller.


    Wie viel gebt ihr denn so als Hausaufgabe auf? Wenn ich zwei kleine Workbook-Aufgäbelchen aufgeben, ist das für meine Schüler schon sehr schwer und richtig viel. 8o Wir kommen nur sehr langsam voran, weil ich immer alle Aufgaben 3 mal erklären muss und sie selbst dann noch nicht alle verstanden haben. Ist das bei euch auch so? Falls ja, was macht ihr dann?

    Wir schreiben morgen den ersten Vokabeltest und ich denke, das wird den Kindern schon recht schwer fallen.

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    Hallo Referendarin,

    was du schreibst finde ich sehr interessant. Hast du denn den "Welcome"teil des Buches weggelassen?

    Ich habe es ein bisschen gemischt: Ich habe mit dem orangen Vorkurs im Workbook gearbeitet und mich oft an die Vorschläge aus dem Lehrerhandbuch gehalten, aber ab und zu auch mal was aus dem Welcome-Teil eingebaut.

    Berichtet doch bitte mal.

    Ich weiß nicht genau, ob wir das Thema hier schon hatten, habe aber über die Suche nichts dazu gefunden.

    Was macht ihr bei Klassenarbeiten mit den Schülern, die schon fertig sind, während die anderen noch schreiben? Spätestens wenn mehr als die Hälfte der Schüler ihre Arbeiten abgegeben haben, wird es unruhig in der Klasse. Die anderen Schüler kramen in ihren Taschen und versuchen sich zu unterhalten. Das stört natürlich die Schüler, die noch schreiben. Was macht ihr denn mit den Schülern, die bereits früher fertig sind? Den Klassenraum verlassen dürfen sie ja leider nicht, da draußen keine Aufsicht ist.

    Ich habe es schon mit Arbeitsblättern versucht, bei den Kleinen auch mit malen (aber das führt zu einer riesigen Kramerei nach den Malstiften) oder einfach nur mit Stillsein. Alles hat mich bisher nicht überzeugt. Meine Kollegen wissen auch keine bessere Lösung, sondern haben alle das gleiche Problem.

    Was macht ihr denn?

    Schau mal hier:
    https://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=100678329480
    Dort habe ich ein paar gute Tipps bekommen.
    Allerdings hatte ich anfangs meine Lerngruppe falsch eingeschätzt, dort sind sehr wohl viele Schüler, die vom Gymnasium kommen und sehr gut sind, die sich zum Beispiel bei unseren Buchtexten (nicht inhaltlich, sondern vom Sprachniveau her) nur langweilen, während viele meiner schwächsten Schüler gar nichts mehr verstehen.

    Ich habe eine zusätzliche Förderstunde (man könnte dafür aber ebenso eine normale Unterrichtsstunde pro Woche nehmen), in der ich die schwächeren Schüler auf das aktuelle Thema vorbereite oder das Thema mit ihnen vertiefe, während die anderen sich in Stillarbeit an schwierigeren Texten versuchen.
    Hast du vielleicht noch einen zweiten Raum zur Verfügung, dann ginge das ja eventuell - bei mir ist ja im Regelfall in der Förderstunde nur eine der beiden Gruppen da, während die anderen frei haben. Ich hatte aber auch schon mehrmals beide Gruppen gleichzeitig da und das hat auch funktioniert.

    Na gut, die Situation ist ein bisschen anders bei mir (10. Klasse Englisch), aber ich habe damit momentan sehr gute Erfahrungen gemacht: Beide Gruppen sind motiviert. Die einen, die das Fach oftmals schon total abgeschrieben hatten, weil sie jahrelang nichts verstanden haben, geben sich Mühe und hören im normalen Unterricht plötzlich zu, beteiligen sich so weit sie es können und sind motivierter. Die anderen haben wieder eine Herausforderung, sind auch motivierter und fühlen sich nicht mehr unterfordert. Außerdem habe ich ein besseres Verhältnis zur Klasse, da ich durch die Arbeit mit den kleineren Gruppen die einzelnen Schüler besser kennen lerne.

    Ansonsten versuche ich auch Gruppenarbeit und selbständiges Arbeiten. Die Schüler halten z.B. momentan Referate zu ihren Lieblingsmusikgruppen. Dazu benutzen die schwächeren Schüler von mir zusammengetragene Redewendungen und die stärkeren Schüler formulieren frei, ohne solche Redewendungen zu benötigen.

    Was bei mir auch gut funktioniert ist, dass die stärkeren Schüler den schwächeren helfen. Wenn die einen schon fertig sind und die anderen noch verzweifelt über ihren Aufgaben sitzen, gehen sie rund und helfen den anderen. Das funktioniert trotz schwieriger Klasse inzwischen sehr gut.

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    hier ist die ganze PN (etwas anders, als Hermine schreibt)- ist ja kein Geheimni:

    8o


    Hallo Erika,

    wieso veröffentlichst du denn eine PN? Eine PN, also eine private Nachricht, ist doch so ähnlich wie ein Brief oder eine E-Mail, also eine private Korrespondenz. Diese Mitteilungsform wird in der Regel absichtlich gewählt und der Inhalt ist eben nicht zur Veröffentlichung gedacht, sonst könnte man ihn doch gleich ins Forum stellen, oder?

    Ich persönlich wäre jedenfalls ziemlich sauer, wenn jemand einen persönlichen Brief/eine persönliche Mail oder eben eine persönliche PN von mir veröffentlichen würde, ohne mich vorher zu fragen. Und dabei kommt es mir nicht auf den Inhalt an. Es könnte auch eine persönliche Nachricht ohne geheimhaltungswürdigen Inhalt sein. Allein die Tatsache, dass man sie als Privatkorrespondenz schreibt, sagt für mich aus, dass sie eben nicht für die Veröffentlichung gedacht ist, zumindest nicht, ohne den Absender vorher zu fragen.
    So kenne ich das auch aus anderen Foren (mit ganz anderer Thematik als Schule). Oder ist das hier etwa anders? ?(


    Just my two cents...

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    Was vielleicht schwieriger wird, ist bei einer großen Klasse die Konzentration.

    Das hat mich auf Anhieb auch erstaunt. Schaffen die es alle, anderen Schülern zuzuhören, wenn diese bis zu 3 positive und negative Punkte nennen?

    Ich habe in meiner fünften Klasse zwei mal ein Blitzlicht gemacht, bei dem jeder nur kurz sagen musste: "Ich fand den Tag gut/ schlecht, weil..." und beide Male wurde es unruhig, nachdem die Hälfte der Kinder fertig war. Allen 30 Kindern konzentriert zuzuhören, war vielen nicht möglich.

    Hast du das länger trainieren müssen und dann wurde es besser oder klappt das bei euch bei den letzten Schülern auch nicht mehr so richtig?

    Ansonsten finde ich die Idee super!

    Hallo,

    kaum liegt das Referendariat hinter mir - na gut, die Examensprüfung ist mittlerweile fast ein Jahr her - schon steht der erste Verbeamtungsbesuch mit der Schulleitung an, die uns vor der Verbeamtung insgesamt 4 mal sehen will. Und schon macht sich bei mir wieder die Vorlehrproben-Nervosität breit, die ich jetzt seit Monaten nicht mehr kenne. Ich fühl mich wieder unter Druck wie im Ref. 8o

    Wenn ich eine normale Stunde zeigen könnte, wäre das schön, aber ich vermute, mein Schulleiter will eine Stunde ähnlich der Unterrichtsbesuche im Ref sehen.

    Ich habe jetzt - nach langem Überlegen - eine Stunde grob im Kopf und würde mal gerne eure Meinung dazu hören. Die Stunde wäre in der 5. Klasse und es wäre die erste oder 2. Stunde in einer Unterrichtsreihe zum Thema Beschreibung - Personenbeschreibung:

    Einstieg: Ich bringe mehrere große Bilder mit, auf denen Personen zu sehen sind (alle z.B. mit dunklen langen Haaren und blauem Pullover, aber manche haben schwarze Haare, manche glatte Haare, andere lockige, manche tragen einen dunkelblauen Pullover, andere einen mittelblauen ....). Dann erzähle ich den Schülern eine Geschichte: Ein Bankräuber ist ausgebrochen o.ä. und ich habe eine Personenbeschreibung. Sie sollen mir sagen, auf welchem Bild der gesuchte Verbrecher ist. Meine Personenbeschreibung ist ungefähr so: Die Person hat dunkle lange Haare und trägt einen blauen Pullover. Jedenfalls sollen die Schüler feststellen, dass die Beschreibung auf all die Personen zutrifft und eigentlich nicht exakt genug ist. Man müsste die Personen exakter beschreiben.

    Deshalb sollen die Schüler in Gruppen treffende Adjektive für eine Personenbeschreibung finden. Jede Gruppe soll Adjektive für zwei Körperteile finden: Gesicht, Augen...
    Dies soll so gehen: In Einzelarbeit überlegen sich die Kinder Adjektive für "ihre" Körperteile, dann vergleichen sie in Partnerarbeit und in der Gruppe ergänzen sie dann die Adjektive und schreiben sie auf "ihr" Plakat. Jede Gruppe bekommt einen Plakatausschnitt einer Person, also eine Gruppe nur die Nase und Augen usw. und jede Gruppe muss zu diesem Körperteil die entsprechenden Adjektive eintragen.

    Wenn alle Gruppen fertig sind, präsentiert jede Gruppe ihr Plakat mit ihren zwei Körperteilen. Es wird gefragt, ob die anderen Schüler noch Adjektive ergänzen können. Zum Schluss soll aus allen Plakaten mit einzelnen Körperteilen ein Gesamtplakat entstehen, dass eine gesamte Figur enthält.

    Nun sollen die Kinder sich noch einmal die Poster aus dem Stundeneinstieg anschauen und eine davon Steckbriefartig beschreiben. Dazu können sie die "neuen" Adjektive auf dem riesigen Figurenplakat benutzen. Einzelne Schüler lesen ihren Steckbrief vor und die anderen Schüler müssen raten, welche der Personen (also die mit den langen dunklen Haaren und dem blauen Pullover) sie beschrieben haben. So stellen sie hoffentlich fest, dass sie mit genauen Adjektiven treffender beschreiben können.

    In der zweiten Stunde - ich habe an dem Tag wahrscheinlich eine Doppelstunde Deutsch (in der mein Schulleiter dann nicht mehr dabei ist), tragen die Schüler all die Adjektive aus dem großen Poster in eine Kopie mit einer schematisch gezeichneten Person ein. Somit haben sie den Wortschatz für die Personenbeschreibung auch im Heft.

    Während der Gruppenarbeit kann ja immer nur ein Schüler die Adjektive auf das große Plakat schreiben. Währenddessen können die andere Schüler ja schon Adjektive zu den anderen Körperteilen auf ihrer Kopie eintragen.

    Konnte man das jetzt verstehen?

    Glaubt ihr, das ist zeitlich und inhaltlich machbar? Die Schüler schreiben z.T. recht langsam und die Konzentrationsspanne ist recht kurz.

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Gruppengröße (Schüler sitzen an Tischen mit 6 Schülern) zu groß ist oder ob ich sie umsetzen soll, was ich recht ungünstig finde.

    Könnte das die erste Stunde zum Thema "Beschreibung" sein oder muss ich - aus welchen Gründen auch immer - noch eine Stunde vorschieben?


    ?(

    Wie wäre es denn damit, Punkte für pünktliche Stundenbeginne zu vergeben? Das müsste bei den Kleinen doch noch klappen, oder? Unsere Fünfer schaffen es auch noch nicht, zu Stundenbeginn nicht mehr durch die Klasse zu laufen. Ich habe mir überlegt, dass man ein Punktesystem machen könnte und sie für jeden Tag einen Magneten an die Tafel bekommen, wenn der Unterricht pünktlich begonnen wurde. Wenn sie auch nur in einer Stunde unpünktlich sind, wird ein Magnet weggenommen.
    Ich habe mit dem System noch nicht begonnen, weil man das ja erst mit allen Lehrern, die in der Klasse unterrichten, absprechen muss, stelle immer wieder fest, dass die Kinder bis zu einem gewissen Alter durch solche "Wettspiele" noch toll zu motivieren sind.

    Vielen Dank für den Tipp mit dem Lehrplan. Ich dachte vorher, die NRW-Richtlinien wären nicht im Netz verfügbar, habe ihn mir aber direkt runtergeladen und bin jetzt schon ein gutes Stück schlauer. :)

    Leider ist er genauso unklar wie unser SekI-Lehrplan. :(
    Ich verstehe ja schon, warum die Lehrpläne so offen gehalten sind, aber es wäre so schön, wenn ich ein paar Dinge bei allen als zumindest "schon mal davon gehört" voraussetzen könnte. :)

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    Ich weiß nicht, ob ich schmunzeln oder die Stirn verzweifelt runzeln soll. Aber ich habe z.Zt. ähnliche Erfahrungen mit einer Religionsklasse, die (das weiß ich genau) gewisse Themen durchgenommen hat, mir gegenüber aber mit ehrlichem Augenaufschlag behaupten, noch nie etwas von X oder Y gehört zu haben. So wird es sich mit den - ungeliebten - Bereichen der Rechtschreibung und des Texteverfassens bei deinen Kids verhalten. Lass dir doch mal alte Hefte mitbringen.

    Ja, das "das haben wir nie gehabt"-Phänomen kenne ich auch und werde mir mal Hefte mitbringen lassen.

    Naja, wir fangen jetzt einfach bei vielen Sachen bei Null an und wenn Kinder zu dem Thema schon mehr wissen, dann sind sie ja ganz stolz und teilen das den anderen gerne mit. Somit langweilt sich keiner und alle bekommen die gleichen Grundlagen mit.

    Vielen Dank für eure Antworten und auch für die kontroverse Diskussion. :)

    Ich kam eigentlich erst auf die Idee mit den Zusatzaufgaben, da meine 5er so ein extrem unterschiedliches Arbeitstempo haben und sie mich fragten, ob ich noch weitere Aufgaben für sie habe. Sie sind also sehr motiviert und wollten von sich aus weitere Materialien haben. Freiarbeit, Stationenlernen etc. habe ich bisher noch nicht mit ihnen gemacht, da sich das von den Themen her noch nicht angeboten hat. Es ging eher darum, dass manche Schüler Tafelbilder schneller und andere langsamer abgeschrieben haben oder in Englisch einfache Workbookübungen in unterschiedlichem Tempo gemacht haben.

    Sodejos Idee mit den Vokabelkarten finde ich total klasse. Da meine Schüler Vokabeln mit Karteikarten lernen sollen, diese aber natürlich nicht immer mit in die Schule nehmen müssen, ist es ja toll, wenn man alle Lernvokabeln auch in einer schön gestalteten und laminierten Kartei im Klassenzimmer hat. Ich finde die Idee wirklich toll und denke auch, dass diese "Zusatzaufgabe" für die Schüler sehr motiviertend ist. Karten gestalten sie gerne und wenn diese dann auch noch laminiert werden, ist das ein echter Anreiz.

    Vielleicht werde ich mir für Deutsch auch ein paar Arbeitsblätter mit schönen Übungen (Rätseln etc.) in den Klassenraum legen.

    Blöd ist aber nur, wenn die Schüler dann im gerade begonnenen Rätsel unterbrochen werden oder nicht zuhören, wenn die nächste gemeinsame Unterrichtsphase kommt. Habt ihr dazu vielleicht eine Idee?

    Einen Computer haben wir nicht im Klassenraum. Dafür gibt es viele Gründe, u.a. haben wir überhaupt keinen Platz und Freiarbeit gibt es bei uns kaum. Wenn mit dem Computer gearbeitet wird, dann gehen wir alle in den Computerraum.

    Zitat

    wie wäre es denn, wenn du die schnellen Schüler einfach zu "Tutoren" für die Langsamen machst?

    Das mache ich auch öfter. Die Schüler sollen sich untereinander an ihren Gruppentischen helfen und wenn ein Gruppentisch schon fertig ist, die anderen aber Probleme haben, dann verteile ich die Schüler als Hilfen an die anderen Tische. Das macht aber nicht so viel Sinn, wenn die Schüler nur ein Tafelbild abschreiben sollen.

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