Beiträge von Referendarin

    Ganz klar Nummer 1. Wie oft habe ich schon gehört, dass Schulleiter vorher signalisierten, dass sie den Bewerber unbedingt einstellen wollen, aber letztendlich jemand anderes genommen wird.
    Und eine halbe Stelle ist für die Berufsanfangszeit doch super.

    Hallo Erika,

    ich kann die Lehrer deines Kindes teilweise verstehen. Es ist nämlich tatsächlich in der Schule immer eine Gradwanderung zwischen sanktionieren und nicht-sanktionieren.

    Wenn ich nachmittags im Förderunterricht 8, 10 oder meinetwegen auch 15 Kinder habe und es etwas chaotischer zugeht (also Schüler rennen trotz anderer Anweisungen durch die Klasse und geben sich "Autogramme") dann kann ich da locker drüber hinwegsehen, vielleicht darüber lachen oder sie einfach deutlich ermahnen sich hinzusetzen.

    Wenn ich aber 30 oder mehr Kinder habe, womöglich noch in einem kleinen Klassenraum (wie bei uns) und im 45-Minuten-Takt andere Lehrer, dann MUSS ich möglichst viele Strukturen reinbringen, sonst wird es zum Chaos.

    Bei uns gibt es auch die Regel, dass die Kinder zu Beginn des Unterrichts auf ihren Plätzen sitzen, woran sich natürlich bisher noch nicht alle daran gehalten haben. Also bekamen wir Beschwerden von den Fachlehrern und auch von den Mitschülern darüber, dass es Rangeleien etc. im Klassenraum gab und die Kinder nicht pünktlich auf den Plätzen sitzen.

    Wenn ich den Raum betrete und es immer noch 5 Minuten dauert bis alle auf den Plätzen sind, dann gehen diese 5 Minuten jede Stunde im Unterricht verloren, ich kann mich nicht mit den Kindern verständigen, die zu Beginn der Stunde Fragen haben, die den Unterricht oder einfach das soziale Leben betreffen etc.

    Ich denke, es muss an einer weiterführenden Schule mit all ihren Strukturen (Fachunterricht in verschiedenen Räumen bei ständig wechselnden Lehrern im 45-Minuten-Takt) sehr viel mehr Regeln
    und auch andere als an der Grundschule geben.

    Wie gesagt, wenn ich nachmittags Förderunterricht gebe, kann ich sehr viel lockerer sein und auch mal mit den Schülern rausgehen und auf dem Schulhof rumtoben, selbst wenn ich wie jetzt zum Schuljahresbeginn 30 Schüler im Förderunterricht habe.
    Aber es sind dann vielleicht nur 200 und nicht 500, 600 oder 700 Schüler insgesamt im Schulgebäude und wir müssen nicht so viel Rücksicht nehmen.

    Als ich frisch aus dem Studium kam, schienen mir viele Regeln in der Schule (aufstehen zu Stundenbeginn, Kaugummiverbot etc.) als sehr antiquiert. Inzwischen habe ich zu vielen Regeln eine andere Meinung und sehe die Notwendigkeit.

    Ob man eine Strafarbeit verteilt oder wie man mit "Regelverstößen" umgeht ist natürlich eine andere Sache, aber auch das ist für mich immer eine Gratwanderung. Wenn man möchte, dass Sachen, die einem wichtig sind (meinetwegen auch, dass die Schüler sich nach einem Rollenspiel wirklich DIREKT setzen und nicht noch minutenlang "rumalbern") dann muss man sehr spontan entscheiden, wie man reagiert. Und ich finde Sanktionen sind in dem Moment nur eine der Möglichkeiten, aber durchaus eine legitime Möglichkeit.

    Solange dein Sohn wegen einer Kleinigkeit nicht die ganze Schulordnung abschreiben muss, finde ich das Ganze nicht verwerflich. Hättest du innerhalb von Sekunden eine bessere Lösung (aber wohlgemerkt im Schulalltag, in dem du von einer Klasse in die nächste hetzt, zwischendurch von Lehrern angesprochen wirst, sich andere Schüler beschweren, dass die anderen sie dadurch stören, dass sie in der Pause durch die Klasse toben, es mal wieder Streit gab und du all das an einem Schulvormittag für bis zu 180 Schüler klären musst, die du alleine an diesem Vormittag unterrichtest)?

    Bei uns mussten die Schüler sich auch an viele für sie sehr "harte" Sachen gewöhnen (Trinken und Toilettengänge außer bei hohen Temperaturen bzw. im Notfall) nur in der Pause... All diese Regeln haben meiner Meinung nach in den weiterführenden Regeln einen Sinn, dazu kann ich noch genaueres schreiben, wenn du möchtest.

    Grüße,
    Ex-Referendarin


    Zitat

    wann fängt Stören des Unterrichts eigentlich an?

    Ich habe gerade noch mal deine Ausgangsfrage gesehen, die ich sehr wesentlich finde. Das Problem ist, dass viele Dinge, die eigentlich einzeln den Unterricht nicht unsagbar stören, aber in Kombination jeglichen Unterricht unmöglich machen. Eine Theorie in der Literatur über Unterrichtsstörungen ist die, dass man schon bei kleinsten Störungen SOFORT reagieren muss - wie auch immer man das tut.
    Und es stimmt wirklich, da man ja in einem Klassenraum 30 Individuen sitzen, die alle aufeinander reagieren.
    Sprich: Kind A spricht leise, daraufhin unterhalten sich B und C etwas lauter, da der Lehrer nicht eingreift, unterhalten sich vier weitere Schüler auch und dies sogar noch lauter. Innerhalb kürzester Zeit wird die ganze Klasse reden - und nicht nur reden und alle werden bei Ermahung sagen: "Die anderen haben ja auch..." Und damit haben sie nicht Unrecht. Deshalb muss man eben DIREKT reagieren und schon bei kleineren Unterrichtsstörungen, die für sich genommen, nicht so schlimm wären, eben direkt irgendwie reagieren.

    Was macht ihr eigentlich, wenn die Schüler etwas von der Tafel abschreiben sollen oder eine Einzel- oder Partnerarbeit machen und vor den anderen fertig sind?
    In den höheren Klassen ist das nicht so extrem, aber bei den Fünfern ist das Arbeitstempo noch sehr unterschiedlich und einige sind schon fertig, wenn die anderen noch nicht mal die Hälfte geschafft haben.
    Habt ihr für diesen Fall zusätzlichen Aufgaben, dürfen sie malen, geht ihr ihnen Mandalas...?

    Ich habe schon überlegt, in der Klasse Rechtschreib- und andere Arbeitsblätter für die Schüler auszulegen, die bereits fertig sind. Allerdings habe ich dann eventuell das Problem, dass die Schüler dann so vertieft in die neue Aufgabe sind, dass sie gar nicht mehr zuhören, wenn wir die Aufgabe besprechen, die alle bearbeitet haben.

    Wie löst ihr das?
    Vielleicht habt ihr ja ein paar Ideen. Über die Suchfunktion habe ich nämlich bislang nichts gefunden.

    Ich habe auch gerade eine 5 in Englisch (mein erster richtiger Anfangsunterricht, da ich im Ref immer nur mitten in der 5 unterrichtet habe). Bei uns in NRW ist es so, dass wir dieses Jahr den ersten Jahrgang an den weiterführenden Schulen haben, der komplett und verpflichtend schon 2 Jahre Grundschulenglisch hatte.

    Wir waren in unserem Kollegium anfangs auch etwas neugierig, was uns so erwartet. Uns wurde gesagt, dass wir die ersten 3 Lektionen weglassen könnten. Irgendwo war aber auch die Rede davon, dass man die 1. Lektion weglassen könnte. Ich war sogar auf einer speziellen Fortbildung, bei der aber auch nicht viel rum kam.

    Jetzt sind die Schüler seit ein paar Wochen da und: Ich mache sogar den Vorkurs! Sie verstehen ja generell recht viel und haben meist eine gute Aussprache, aber aktives Sprechen und v.a. Schreiben ist ihnen noch ziemlich fremd. In meiner Klasse sind die Kenntnisse auch sehr unterschiedlich. Während die einen das Alphabet schon gut konnten, hatten die anderen davon noch gar nichts gelernt.

    Aber eins war bei mir total anders als bei euch: Es war niemand gelangweilt, sondern alle waren total stolz, wenn sie etwas konnten. :) Aber ich vermute, das liegt auch an der Schulform. Ich habe doch so einige Schüler, die in der Grundschule "nur" eine 3 in Englisch hatten und über Wiederholungen immer froh sind.

    Ich bin den fast den kompletten Vorkurs durchgegangen (bei English G2000) und habe besonderen Wert auf das Schreiben gelegt. So haben wir beispielsweise die Farben spielerisch wiederholt (die meisten Schüler konnten die Farben schon), dann habe ich laminierte bunte Kärtchen an die Tafel geheftet und die Wörter daneben geschrieben. Die Schüler sollten das abschreiben, wir haben es auf selbst gebastelte Karteikarten geschrieben und die Schüler sollten es zu Hause lernen.

    So ähnlich bin ich bei den anderen Themen auch vorgegangen. Ich denke, dies ist eine gute Mischung aus dem gewohnten spielerischen Lernen, aber auch aus dem in der weiterführendenden Schule ja sehr wichtigen Schreiben der Wörter.

    Jetzt bin ich an der ersten Lektion und überlege, wie ich weiter vorgehe.

    Es wäre schön, wenn wir uns hier weiter austauschen könnten. :)


    Ach so, das "Carry on" habe ich gar nicht. Habt ihr das zugeschickt bekommen?

    Hallo Woman,

    da kann ich Doris auch wieder nur recht geben. Auch wenn es innerhalb der Klasse 5 schwieriger wird, ist die 5. Klasse noch recht leicht und die Kinder haben noch "Schonfrist" (wenn ich z.B. mal von den Inhalten des Englischunterrichts ausgehe). Gegen Ende der 6 bzw. in der 7 wird es bei uns dann deutlich schwerer, da dann z.B. in Englisch die ganzen Zeiten besprochen werden.

    In meiner 5 kann man momentan aber auch nur sehr schleppend arbeiten, weil die Kinder noch sehr unselbständig sind (klar, es ist ja auch noch alles neu) und v.a. weil sie für alles ewig lange brauchen. Meine Klasse hat heute über eine halbe Stunde gebraucht, um eine halbe bedruckte Folie mit Merkkästchen und Beispielsätzen abzuschreiben. In den ersten Stunden habe ich ihnen noch sehr viel Zeit gelassen, um beispielsweise ein Tafelbild abzuschreiben, inzwischen lege ich aber nach und nach mehr Wert darauf, dass alle ein bisschen schneller schreiben.

    In Englisch habe ich beispielsweise (da das viele Schreiben in der Fremdsprache ja neu für die Schüler ist) anfangs jeden Hefteintrag jedes Schülers kontrolliert und einen Stempel drunter gemacht, danach gab es nur noch ein Häkchen, dann wurde das Heft mit dem Partner ausgetauscht und langsam sollen die Kinder dahin kommen, es selbst noch einmal zu korrigieren. Ich gehe dabei natürlich rund und schaue mal grob über die Hefte, versuche aber, die Kinder mehr und mehr zur Selbständigkeit zu erziehen.

    Das gleiche gilt auch für die Selbständigkeit innerhalb der Schule: Anfangs haben wir den Kindern gezeigt, wo z.B. das Sekretariat ist, dann durften sie zu zweit dorthin gehen. Jetzt - nach mittlerweile fast 4 Wochen sollten sie so weit sein, das allein hinzukriegen.

    Ein weiter Grund, warum die Arbeiten noch so leicht sind, ist bei uns auch die Tatsache, dass am Anfang unheimlich viel Unterricht für Klassenleitergeschäfte und Organisatorisches draufgeht. So lernt man beispielsweise in 4 Wochen noch viel weniger Stoff als beispielsweise in der Mitte des Halbjahres.
    Zusätzlich kommt bei uns noch hinzu, dass die Kinder noch nicht so viele Hausaufgaben aufbekommen, da die Kinder sich erst an den neuen Rhythmus (wir sind eine Ganztagsschule) gewöhnen müssen.

    Auch wenn die 5 noch recht leicht ist, vermute ich dennoch schwer, dass die nächsten Arbeiten bei euch leichter werden als die erste Arbeit in der 5. Klasse.
    Berichte doch mal, ich bin neugierig, wie das an anderen Schulen läuft. In welchem Bundesland seid ihr denn?

    Hallo Woman,

    ich weiß nicht, wie andere Realschullehrer es machen, kann dir aber nur von mir sagen, dass meine ersten Klassenarbeiten in der 5 auch sehr einfach werden. Dies hat bei mir 2 Gründe:

    1. Für die Schüler ist alles neu (viele Fächer, viele Arbeiten, verschiedene Lehrer, schriftliche Arbeiten in Englisch...) und ich will sie nicht überfordern. Deshalb bin ich am Anfang auch ganz ganz langsam vorgegangen, ziehe aber jetzt mit dem Tempo und der Schwierigkeit langsam an.

    2. Die Kinder kommen ja von verschiedenen Grundschulen und haben ganz unterschiedliche Vorkenntnisse. Wir müssen jetzt versuchen, alle ungefähr auf einen Kenntnisstand zu bekommen und so kann es sein, dass es für die einen total einfach ist, weil sie das Thema beispielsweise in der Grundschule behandelt haben, für die anderen ist es aber viel schwerer.


    Keine Sorgen, ich vermute, mit der Zeit wird es bei euch noch schwieriger. ;)

    Ich mache es bei meinen Fünfern so: Die Schüler sitzen an Gruppentischen und wenn ich absolute Ruhe einfordere, skizziere ich an der Tafel die Anordnung dieser Gruppentische (einfache Quadrate). Wenn an einem Tisch jemand spricht, dann bekommt diese Gruppe einen Strich. Die Kinder ermahnen sich immer gegenseitig an ihren Tischgruppen und ich lobe die Gruppen, die keinen Strich haben. Nach der Stillarbeitsphase wird die Skizze wieder weggewischt. Es gibt keinerlei Konsequenzen, aber die Kinder sind sehr stolz, wenn ihre Tischgruppe keine oder kaum Striche hat.

    Das geht bei uns ganz einfach - und unsere Klasse ist keinesfalls eine Klasse superruhiger Musterkinder - eher im Gegenteil. ;)

    Ach, wäre es schön, wenn sowas auch noch in der Mittelstufe klappen würde. ;)

    Hallo Carla-Emilia,
    ich bin da inzwischen recht hart. Ich erkläre die Hausaufgaben, frage, ob es noch Fragen dazu gibt und weise noch einmal darauf hin, dass die Schüler mich einzeln nach der Stunde noch einmal fragen können, wenn sie die Hausaufgben nicht verstanden haben. Einige Schüler machen davon Gebrauch.

    Aber wenn dann eine Hausaufgabe nicht gemacht wurde, weil sie angeblich nicht verstanden wurde, trage ich es mir als nicht gemachte Hausaufgabe ein und dann gibt es auch keine Diskussion mehr darüber. Selbst wenn die Schüler die Hausaufgabe nicht gut können, muss im Heft wenigstens zu erkennen sein, dass sie es versucht haben.
    Würde ich dabei nachgeben, dann weiß ich ganz bestimmt, dass in meiner 7 plötzlich die Hälfte der Klasse die Hausaufgaben nicht machen "konnte" weil sie sie "nicht verstanden" hat.

    Kurze Antwort, habe gerade nur wenig Zeit:
    - Klassenlehrer ansprechen, damit er evtl. Sitzordnung ändert oder mehr Kennenlernaktivitäten macht
    - ich habe ja auch eine 5, wir haben die Kinder direkt nach Grundschulen gemischt an Gruppentische gesetzt und viele Kennenlernaktivitäten auch mit neu gemischten Gruppen gemacht und die Kinder haben sich sehr schnell kennen gelernt
    - die meisten kannten sich, aber einige kannten niemanden und hatten aber durch diese Sitzordnung und Partner- und Gruppenarbeiten bereits am ersten Tag Anschluss
    - inzwischen (3,5 Wochen) sind sie schon zu einer richtigen Klasse zusammengewachsen

    Zitat

    Ich persönlich würde wohl eher nicht ??? lesen, ist aber mehr ne persönliche Sache. Im Unterricht der 6. (Gymnasium) werde ich dieses Jahr von Philip Pullman "Der goldene Kompass" lesen. Das hat bisher jeden umgehauen, der es gelesen hat, vom Schüler bis zum Erwachsenen. Ich denke, damit kann man Leselust fördern, und dabei auch die sogenannte "gute" Jugendliteratur verwenden.

    Ich denke, das hängt auch stark von der Schulform ab. In einer 6. Klasse, in der ich im Referendariat Leseförderung gemacht und eine Klassenbücherei eingerichtet habe, wären viele Schüler (v.a. die, deren Muttersprache nicht Deutsch ist) mit ??? schon überfordert gewesen. Sie taten sich sprachlich und inhaltlich schon mit TKKG oder Enid Blyton Büchern schwer. Dort würde ich notfalls auch aus diesem Grund zögern, ??? zu lesen, weil es für diese Klasse sprachlich und inhaltlich möglicherweise zu schwer wäre.
    Mit der 6, die ich im letzten Schuljahr in Deutsch hatte, hätte man das Buch aber durchaus lesen können.

    Was ich damit sagen will: An manchen Schulformen und in manchen Klassen ist es wichtiger, DASS gelesen wird und nicht so sehr, was gelesen wird und wenn ich die Kinder dahin bringen kann, dass sie lesen, ist mir fast jedes Mittel recht (na gut, wir lesen jetzt nicht kollektiv die Bildzeitung - ich meine natürlich innerhalb des Jugendbuchbereichs).

    P.S. Ich habe gerade Melos Beitrag gesehen und stimme ihr voll zu. In unserer Klassenbücherei stand auch Peter Härtling, den fanden die Schüler "total doof".

    @ Melo: Ich hoffe, du hast gut gefeiert und auch ein bisschen ausschlafen können. :)

    Hallo liebe Grundschullehrer,

    ich habe mal wieder eine Frage an euch. :)

    Ich habe ja seit diesem Schuljahr eine 5 in Deutsch und war in letzter Zeit über vieles erstaunt, was meine Schüler noch nicht wissen, von dem ich aber dachte, dass sie es wüssten:

    Wir schreiben gerade Briefe, das kannten sie bisher noch nicht. Das Wort Vokal war auch niemandem in der Klasse bekannt. Werden die lateinischen Begriffe in der GS noch nicht benutzt?
    Die Unterscheidung kurzer Vokal - langer Vokal war ebenfalls noch nicht bekannt.

    Jetzt würde ich gerne wissen, was in der 3. und 4. Klasse in Deutsch (NRW) ungefähr gemacht wird und worauf ich aufbauen kann:

    Welche Aufsatztypen müssten die Kinder denn schon gehabt haben und welche Rechtschreibregeln müssten denn schon alle kennen (Großschreibung von Nomen, ss/ß...)?
    Was wird denn an Grammatik gemacht?
    Wird bei euch beim Aufsatz die Rechtschreibung eigentlich benotet (das wird bei uns ja in der 5 und 6 noch nicht gemacht)?
    Sind die Klassenarbeiten eher Aufsätze oder Rechtschreibarbeiten oder Mischformen?

    Vielleicht könnt ihr mir ja ein bisschen helfen. :)

    Ich sehe da auch kein Problem. Es gibt doch auch viele Lehrer, die statt einer gemeinsamen Klassenlektüre von jedem Schüler ein Buch (irgendein Kinder- oder Jugendbuch) aus der Klassenbücherei lesen lassen. Es geht ja in dem Alter prinzipiell um Leseförderung und noch nicht so sehr um Interpretation.

    Außerdem: Die ??? erfordern und schulen ja auch logisches Denken. Ich habe sie früher auch gerne gelesen und lese sie ab und an immer noch gerne.

    Wie, es gibt wirklich noch getrennten Sportunterricht in den Schulen?

    Das wundert mich, da wir in meiner eigenen Schulzeit (übrigens Gymnasium in RP) nur ein Jahr getrennten Sportunterricht hatten - in der Zeit haben wir übrigens tatsächlich Jazzdance gemacht - , ansonsten gab es immer nur gemischten Sportunterricht. Auch an den Schulen, die ich bisher kennen gelernt habe (inklusive der Praktika) gab es immer nur gemischten Sportunterricht.

    Hallo Engelchen,

    ich habe "Die Welle" im Referendariat in einer 8 gelesen und hatte dazu sogar einen Unterrichtsbesuch, der super lief.

    Ich weiß nicht mehr ganz genau, wie ich angefangen habe. Allerdings war einigen Schülern vorher schon grob bekannt, worum es in dem Buch ging. Wir hatten es nämlich so gemacht: Vor der Lektüreauswahl habe ich ein paar Bücher vorgeschlagen, dazu kurz was gesagt und die Schüler haben sich dann für 2 Bücher entschieden, die sie näher interessieren ("Die Welle" und "Outsider"). Zu diesen Büchern wurden Kurzreferate gehalten und die Klasse war dann fast einstimmig dafür, "Die Welle" zu lesen.
    Also wussten sie schon grob etwas über das Thema des Buches.

    An die Einstiegsstunde kann ich mich nicht mehr genau erinnern; ich glaube, wir haben ein Cluster zum Thema "Welle" gemacht und gemeinsam (laut - ich weiß, gaaaaanz unpädagogisch, aber meine Schüler haben lautes Lesen geliebt) das erste Kapitel gelesen und dann über die Personen und Eindrücke gesprochen.
    Ich finde den von Tiffy vorgeschlagenen Einstieg aber viel schöner. :)

    Da die Schüler das Thema "Nationalsozialismus" in Geschichte noch gar nicht hatten, haben wir auch etwas über Nationalsozialismus, Konzentrationslager und den Zweiten Weltkrieg gesprochen und ich habe ihnen Ausschnitte aus einem Dokumentarfilm gezeigt. Das fand ich als Nicht-Geschichtslehrerin etwas schwierig, v.a. weil alles nur grob angerissen werden konnte. Aber mir war wichtig, dass die Schüler einen groben Überblick darüber bekamen, was da überhaupt passiert war.

    Dann wurde das Buch kapitelweise gelesen (entweder in der Schule oder ein oder zwei Kapitel als Hausaufgabe) und es wurde über die jeweiligen Kapitel gesprochen: mündliche oder schriftliche Zusammenfassung, Schreiben eines Briefs an die Person "Robert", Verfassen eines Telefongesprächs zweier Schüler über die erste Unterrichtsstunde der Welle, Lauries Mutter - Charakterisierung einer Person, die der „Welle“ kritisch gegenübersteht... Die Texte wurden meist zuhause verfasst und dann in der Schule besprochen (entweder im Plenum oder in Form einer Textlupe).

    Dann habe ich eine Talkshow zu den Anfängen der Welle gemacht und schließlich im Unterrichtsbesuch eine weitere Talkshow zu dem Zeitpunkt, als die Welle eskaliert.

    Danach haben wir einen Zeitungsartikel über die Talkshow verfasst und einen Tagebucheintrag einer Person.

    Am Schluss der Reihe wurde ein Klassenarbeit geschrieben.
    Hier ist sie:

    Lege zu jeder Aufgabe erst eine Mindmap, ein Cluster oder eine Stichwortsammlung in deinem Heft an. Formuliere dann daraus einen Text.

    1. Beschreibe mit eigenen Worten, wie der ältere Schüler Druck auf den jüngeren Schüler ausübt. (Kapitel 11)

    2. Erläutere die folgende Aussage auf der Grundlage des elften Kapitels: „Es war so, als hätte die Welle ein eigenes Leben gewonnen und ihn und seine Schüler mit sich fortgeschwemmt.“ (S.113)

    3. In Kapitel 8 verteilt Ben Ross Mitgliedskarten. Jeder Schüler, der ein rotes X auf seiner Karte findet, ist ein Helfer und soll die Mitglieder melden, die die Regeln verletzen. (S. 78)
    Wie findest du diese Vorgehensweise? Begründe deine Meinung.

    Die Reihe ist super gelaufen und meine damalige "Problemklasse" (viel auffällige Kinder mit schwierigem Background, sehr laut, große Probleme in Deutsch und sehr unmotiviert) hat ganz toll mitgemacht und war total motiviert. Sie haben auch immer wieder überlegt, wie sie reagiert hätten. Anfangs fanden sie das Verhalten des Lehrers doof, dann waren sie begeistert, wie dort durch "Disziplin" die Gemeinschaft funktioniert, aber hinterher richtig erschrocken darüber, wie sich alles entwickelt hat.

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