Zitat
das klingt ja prima! Ich hänge die Lösungszettel in die Nähe des Schreibtischs, und dann habe ich ein Auge drauf, wer da wann hingeht. Außerdem gilt die eiserne Regel, dass man zum Lösungszettel nur ohne jegliches Schreibwerkzeug geht!! Alles muss im Kopf behalten werden. In der Grundschule klappt es so ganz gut ..
Das ist ja eine gute Idee! Ich hatte sonst Stationenlernen meist in den unteren Klassen gemacht und da hatte ich das Problem des Schummelns nie. Aber deine Idee ist gut.
Ich habe es aber in den letzten Stunden so gemacht, dass es keine Lösungszettel mehr gab, die Ergebnisse hinterher alle besprochen wurden und ich so auch sehen konnte, wer wie gut gearbeitet hat und wo noch Probleme liegen.
Zitat
Vielleicht ist der Tipp banal, aber trotzdem: Nicht übertreiben mit der Binnendifferenzierung (so geht es mir gerne, wenn etwas Neues gut läuft). Methodenwechsel nicht nur innerhalb einer Stunde, sondern auch in der Unterrichtsreihe. Weil nichts ist für die Schüler morgen älter als die neue Unterrichtsform von gestern
Ich finde den Tipp gar nicht banal, sondern sehr gut. Ich habe diese Erfahrung auch schon gemacht, hatte aber überhaupt nicht daran gedacht. Aber dein Tipp hat mich rechtzeitig wieder daran erinnert, so dass ich meine Stundenplanung noch mal verändern konnte.
Zitat
Macht Mühe, klingt aber wirklich schön. Halt uns auf dem Laufenden!
Mach ich!
So, hier ist die Fortsetzung:
Ich habe auch noch eine andere Form der Binnendifferenzierung ausprobiert - Binnendifferenzierung bei Diskussionen:
Es ging darum, dass die Schüler sich Gedanken über ihre persönliche Zukunft machen (Beruf, Familie...) und später in Gruppen darüber sprechen.
Ich habe sie schriftlich Fragen beantworten lassen und gesagt, dass ich 5 oder 6 Schüler suche, die ganz gut Englisch sprechen und sich in der Lage sehen, eine englische Diskussion zu leiten. Diesen Schülern - die ja die leistungsstärksten sind und mit der Beantwortung ihrer Fragen sowieso schneller fertig waren als die anderen - erklärte ich dann, dass sie die Diskussion anhand von Leitfragen, die ich an die Tafel geschrieben hatte, moderieren sollten und den anderen auch ein bisschen bei den englischen Formulierungen helfen sollten.
Die Schüler haben also selbst Gruppen gebildet, in denen je ein Gruppenleiter war und - mehr oder weniger gut - diskutiert. Ich konnte mir dabei auch ganz gut Notizen zu den einzelnen Leuten machen.
Es hat zwar einiges an Anlaufzeit gebraucht bis die Gruppen in die Gänge kamen und in manchen Gruppen wurde auch viel Deutsch gesprochen, aber es hat im Großen und Ganzen funktioniert. Danach haben Freiwillige aus den Gruppen kurz die Diskussionsergebnisse präsentiert.
Ansonsten mache ich den Unterricht momentan meist so, dass wir gemeinsam mit etwas anfangen - und wenn es nur das Besprechen der Hausaufgaben oder der Ergebnisse der letzten Stunde ist und dass ich den Schülern dann einen Minilaufzettel mit Aufgaben gebe. Oft sind es Aufgaben aus dem Buch und Workbook, nicht immer sind sie differenziert, aber es kann jeder in seinem Tempo arbeiten und die Schüler helfen sich auch gegenseitig. Meist sollen sie in der Reihenfolge der Aufgaben vorgehen und wenn ich am Ende der Stunde sehe, wie weit die meisten gekommen sind, dann gibt es als Hausaufgabe beispielsweise "Laufzettel von Aufgabe 1-4". So müssen die schwächeren Schüler leider oft etwas mehr zu Hause machen, aber der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen.
Manchmal arbeite ich auch mit differenzierten Aufgaben. So musste jetzt das Passiv wiederholt werden. Die Gymnasiasten konnten es fast im Schlaf und viele der anderen wussten nicht mal ansatzweise, was ein Passiv ist, obwohl es von meinem Vorgänger ausführlich behandelt worden war. So haben dann die leistungsstärkeren Schüler erklärt, wie das Passiv gebildet wird, es wurden Aufgaben von allen bearbeitet und besprochen und die Schüler, die es nicht konnten, haben weiter das Passiv wiederholt und die anderen währenddessen eigene Texte zum Thema unserer Unit geschrieben und zwischenzeitlich noch den anderen geholfen. Dann haben wir die Wiederholungsaufgaben alle gemeinsam besprochen und so haben auch die Leistungsstärkeren das Ganze wiederholt, da sie die Passivsätze, die die anderen schriftlich geübt hatten, bei der Besprechung ja ohne Vorbereitungszeit formulieren mussten.
Momentan ist die Vorbereitung gar nicht mehr so zeitaufwändig, der Unterricht funktioniert irgendwie. Es ist immer noch sehr schwierig in der Klasse, die ehemaligen Gymnasiasten motzen teilweise immer noch, es sei alles Kinderkram, die anderen sind teilweise immer noch überfordert, manche versuchen die Stillarbeitsphasen zum Nichtstun zu nutzen oder das gegenseitige Helfen als Möglichkeit zur lautstarken Privatunterhaltung quer durch die Klasse, aber es ist eine sehr problematische Klasse und sie arbeiten immerhin alle und ich denke, dass alle auch mehr oder weniger davon profitieren können und weitestgehend zufrieden sind. Jedenfalls klappt es mit der neuen Arbeitsweise deutlich besser.
Vielleicht könnt ihr ja die ein oder andere Idee auch im Unterricht verwerten oder habt noch weitere Tipps.