Beiträge von Referendarin

    Ich werde in meiner 7. Klasse am Montag die englischen auxiliaries "to be able to" und "to be allowed to" einführen. Die Schüler diese nur aus einem Lehrbuchtext raussuchen zu lassen, fände ich etwas zu langweilig. Ich möchte eher etwas in der Richtung machen, dass sie erzählen sollen, was sie können und dürfen.
    Hat vielleicht schon mal jemand von euch eine Stunde dazu gemacht und hat eine nette Idee? Die Klasse ist zwar sehr nett, aber viele Schüler sind eher schüchtern, besonders wenn sie im Plenum englisch sprechen müssen. Mir fehlen leider gerade die kreativen Ideen. ?(

    Ich brauche Lehrerhandbücher und Freiarbeitsmaterien zu meinen Lehrbüchern. Bisher bin ich immer direkt zum Verlagsladen gefahren, aber die Öffnungszeiten dort sind etwas ungünstig. Welche Möglichkeiten gibt es noch, diese Bücher zu kaufen?
    Ich denke, in einer normalen Buchhandlung kann ich keine Lehrerhandbücher bestellen, oder etwa doch? Wie sieht es mit einer Bestellung direkt beim Verlag aus, wie lange sind dort die Lieferzeiten (insbesondere interessiert mich der Cornelsen Verlag)? Wie sind eigentlich die Preise für Lehrer; der 50-Prozent-Rabatt auf Lehrbücher gilt doch nur für Referendare, oder? ?(

    Ach, Wolkenstein, das alles kommt mir nur zu gut bekannt vor. Ich hatte ja auch erst im Februar Bewerbungsgespräche und mir ging es ganz genauso.
    Ich hab's zwar jetzt hinter mir, aber diesmal haben Freunde von mir diesen ganzen Bewerbungsmarathon vor sich und ich fiebere wieder mit. Ich drücke dir ganz ganz fest die Daumen und hoffe, dass es diesmal klappt!

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    Beim letzten Bewerbungsgespräch war ich laut Direx "zu dominant". Mal sehn, ob ich diesmal meine schwarzen Lackstiefel besser verstecken kann...

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    Ich habe mir sagen lassen dürfen, ich sei zuwenig selbstreflektiert... (haha!)


    Das klingt ja beides seltsam...
    Vielleicht hatten die ja tatsächlich vorher schon einen inoffiziellen Kandidaten. Oder sie wollten unbedingt jemand anderen, weil er mit einer speziellen Qualifikation oder einer besonderen AG oder vielleicht mit einem anderen Zweitfach noch besser auf die Stelle passte.

    Da wir schon nach 12 Uhr haben, bist du wohl gerade 30 geworden. Happy birthday also auch von meiner Seite! :)
    Ich habe auch vor wenigen Monaten die 30 hinter mich gebracht und es ist wirklich nicht schlimm. ;)

    Also, ich stoße schon mal virtuell mit dir an. (Sekt war bei den Smileys leider nicht im Angebot).

    Gemo bezieht sich wahrscheinlich auf sisterAs Beitrag "Hilfe, ich bekomme eine Horrorklasse" oder so ähnlich.
    Hierzu muss ich mal was sagen, da ich sisterA persönlich kenne, aber sie momentan kaum hier ist und dazu wohl kaum selbst was sagen wird. Oder doch? Zumindest habe ich sie in letzter Zeit kaum hier gesehen.

    Zitat


    Hier im Forum schrieb eine Frau mit wohlklingendem Namen "Hilfe, ich soll eine Hauptschulklasse bekommen! Könnt ihr mir Ratschläge geben ? Na, ich leg mir schon mal einen ordentlichen Strafkatalog zurecht."

    Weiter konnte sie scheinbar selbst nicht denken.

    WENN MAN SOOO AUF DIE SCHÜLER ZUGEHT,
    DARF MAN SICH ÜBER DEREN REAKTION NICHT WUNDERN !!

    Sie kann ganz sicher weiter denken. Ich fange gerade an, mich etwas aufzuregen, weil gerade sie sehr sehr bemüht ist und weil genau sie meines Wissens jemand ist, der selbst mit schwierigsten Schülern klarkommt, in ihnen das Gute sieht usw.
    Das kannst du natürlich nicht wissen, weil du sie nicht kennst, deshalb kann ich die Unterstellungen aber trotzdem nicht ganz verstehen.
    Nichtsdestotrotz kann man, denke ich, in eine 8. Hauptschulklasse im absoluten Brennpunkt (schlimmer geht es kaum) nicht einfach reingehen und sagen "Hallo, da bin ich." Gerade junge Lehrer werden erst einmal ausgetestet. Wenn man die Klasse ein bisschen kennt und auch Regeln des Zusammenlebens mehr oder weniger erfolgreich eingeführt hat, kann man vernünftig arbeiten und richtig auf die Schüler zugehen. Deshalb kann ich ihre Frage vollkommen verstehen -
    auch auf die Gefahr hin, dass ich gleich als autoritär, inkompetent oder sonstwas gelte.
    :(
    Meine Erfahrungen beziehen sich auf eine Schule mit sehr schwieriger Schülerschaft im Referendariat. Dort musste man anders arbeiten als an den Schulen auf dem Land, die ich aus meinen Praktika kannte. Wenn man an meiner Referendariatsschule nicht sehr sehr bestimmt auftrat, dann hatte man es bei den Schülern sehr schwer, so menschlich und nett man auch war. Bei den jüngeren Schülern stimmte das nur bedingt, aber bei einer 8 inmitten der Pubertät wurden die Lehrer gnadenlos ausgetestet. Ich hatte selbst eine solche Klasse im Bdu und erst als ich strenger durchgriff, konnte ich mit der Klasse vernünftiger arbeiten und es herrschte ein besseres Klima im Klassenraum. Wenn man die Schüler ab der 5.Klasse hatte, konnte man meist ein gutes Klima aufbauen. Aber in der 8. an einer Brennpunktschule einzusteigen, ist besonders in der Anfangszeit, in der man sich noch nicht näher kennt, schon heftig.
    Jetzt bin ich an einer anderen Schule mit einem nicht ganz so schwierigen Einzugsbereich (so ganz habe ich's noch nicht raus, wo die Schüler wohnen). An dieser Schule muss ich nicht halb so streng sein. Hier klappt es vollkommen, richtig nett auf die Schüler zuzugehen und natürlich ist das viel schöner, als erst einmal mahnen zu müssen.
    Ich spreche auch nicht davon, die Schüler einzuschüchtern, sondern davon, Grenzen zu setzen. Das haben meine Schüler übrigens auch erwartet und sich anfangs auch beschwert, dass ich zu wenig Strafen verhängt hätte.

    In letzter Zeit hatte ich hier im Forum manchmal den Eindruck, dass manche Leute aneinander vorbeireden, weil sie ganz verschiedene Schulen im Kopf hatten (so zum Beispiel in diesem Thread). Zu Zeiten meines Studiums kannte ich nur Schulen, in denen sich die sozialen Probleme in Grenzen hielten. Damals konnte ich mir nie vorstellen, wie die Bedingungen in Brennpunktschulen sind.
    Während meines Referendariats, als ich an einer Realschule in einem eher schwierigen Einzugsgebiet war und viele meiner Mitreferendare an noch viel schwierigeren Haupt- oder Gesamtschulen, da veränderte sich meine Vorstellung von Schule und ich konnte mir kaum noch vorstellen, dass es auch Schulen gab, in der die Mehrheit der Schüler von ihren Eltern unterstützt wird, dass es Schulen gibt, an denen die Mehrheit der Schüler später einen Ausbildungsplatz bekommt, Schulen an denen der Schüleraustausch leider eingestellt werden muss, weil nur wenige Schüler genug PLATZ haben, einen Austauschschüler aufzunehmen, nur noch eine Klassenfahrt in der gesamten Schulzeit gemacht werden darf, weil die Familien kein Geld haben... - ich könnte noch viel viel mehr schreiben.
    Jetzt sehe ich wieder, dass es auch andere Schulen gibt.
    Was ich damit sagen will? Ich wollte niemanden angreifen oder klugscheißen, nur mal wieder ins Gedächtnis rufen, dass die Bedingungen in manchen Schule wirklich ganz ganz anders sind als in der eigenen bzw. in der der eigenen Kinder.
    Und wir Lehrer dort hätten lieber Unterstützung als Schelte. :(
    Natürlich ist Ermahnen, Sanktionen beim Nichteinhalten von Regeln etc. nicht alles, aber ich denke, anders kann man in MANCHEN Situationen kaum Grundlagen schaffen für menschlichen Unterricht, so paradox es auch scheint. Natürlich gehört auch positive Verstärkung, Annehmen der Schüler mit ihren Schwächen und vieles mehr dazu, aber nur damit scheint es in manchen Situationen ja leider nicht zu funktionieren.
    :(
    Ich weiß, ich springe gerade etwas in meinen Gedankengängen und editiere laufend, aber das Thema trifft mich schon sehr persönlich, eben weil ich vernünftigen Unterricht FÜR meine Schüler machen will und es so frustrierend ist, wenn dies aus verschiedensten Gründen nicht möglich ist und es sogar noch frustrierender ist, wenn dann noch auf Lehrer, die unter diesen Bedingungen guten Unterricht machen (wie sisterA) herumgehackt wird.
    Jedenfalls wollte ich noch hinzufügen, dass besagte 1. Schule auch nicht die tollen Bedingungen hat. Bei teilweise mehr als 50 Prozent Schülern mit Migrationshintergrund gibt es dort zur Zeit keinen Förderunterricht oder ähnliche Maßnahmen. In der zweiten Schule finde ich traumhafte Bedingungen vor (Förderunterricht in meiner eigenen Klasse, ich kann mir selbst die Schüler dafür zusammenstellen und gezielt ihre Probleme angehen, ebenso Förderkurse für Schüler, die gut mitkommen und aufs Gymnasium wollen...)
    Vielleicht würde - und da scheinen wir uns ja alle einig zu sein - sich schon vieles ändern, wenn viel mehr Schulen solche besseren Bedingungen hätten.

    Da ich einen Englisch-Förderkurs (9. Klasse) speziell für die Schüler leiten werde, die nach der zehnten Klasse aufs Gymnasium wollen, würde mich interessieren, wo die Schwierigkeiten und Defizite der ehemaligen Realschüler liegen, die zu euch in die Oberstufe kommen.
    Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht, sowohl allgemein und fächerübergreifend als auch in den Fremdsprachen? Gibt es Bereiche, in denen viele Realschüler Defizite haben? Was sollte man im Vorfeld gezielt fördern?
    Wie sind eigentlich eure Erfahrungen ganz allgemein mit Schülern von der Realschule, die bei in die Oberstufe kommen. Gibt es eher Schwierigkeiten, kommen die meisten ganz gut mit oder fällt es vielen schwer?
    Erzählt doch bitte mal ein bisschen. :)

    Wie macht ihr das eigentlich mit der Benotung, wenn jemand ein freiwilliges Referat hält? An meiner alten Schule hieß es, alleine dass die Schüler ein Referat halten und sich viel Mühe mache, verdiene eine gute Note, wenn es halbwegs okay sei.
    Aber was macht ihr in dem Fall, dass ein freiwilliges Referat nicht gut ist? Gebt ihr dann noch eine 4 oder gebt ihr eine 5 und bietet an, dass ihr die Note nicht mitwertet, da es ja eine freiwillige Leistung ist?
    ?(

    So, jetzt habe ich Zeit um ausführlicher zu antworten.
    Ich fand eure Antworten wirklich super hilfreich. Ich bin total begeistert von den vielen Möglichkeiten, die es so gibt!

    Hm, ob sie schon selbst mitschreiben können, weiß ich nicht. Ich glaube nicht, dass sie schon Protokoll schreiben können; besonders in der Fremdsprache wird das schwer für sie sein.

    Ich lasse sie die Referate zum Teil einzeln halten, zum Teil in Zweier- oder Dreiergruppen, es werden so ungefähr 6 oder 7 Referate sein. Ich freue mich total, dass sie so motiviert sind. Eine Gruppe hat sogar selbst vorgeschlagen, ein Lernplakat zu machen.

    Ich habe ihnen heute vorgeschlagen, dass sie sich aussuchen können, ob sie Stichpunkte an die Tafel oder auf eine Folie schreiben, ein Quiz oder ein Lernplakat machen. Ich werde euch dann nächste Woche berichten, wie es geklappt hat.

    Zitat

    Wenn es auch um die Methodenkompetenz geht, dann könntest Du doch auch einen Wettbewerb veranstalten a la "Der-beste-Referate-über-Australien-Halter-der-Welt".


    Die Idee gefällt mir gut und ich werde sie mir für den Deutschunterricht merken, da ich dort normalerweise eine ganze Unterrichsreihe zum Thema "Referate halten" im Bereich Methodenkompetenz mache. Leider kann ich im Englischunterricht nicht so ausführlich darauf eingehen.

    Ganz lieben Dank für eure Antworten. :):)
    Kurze Erklärung, da ich gleich weg muss:
    Es sollen nur Kurzreferate sein (allerhöchstens 5-10 Minuten). Die Schüler haben gesagt, dass sie bisher nicht gelernt haben, wie man Referate hält. Einige haben in Politik wohl schon Referate gehalten. Aber in Englisch wird es für sie bestimmt schwieriger sein.
    Den Rest meiner Antwort schreibe ich später.

    Seit zwei Tagen bin ich an meiner neuen Schule und habe u.a. eine 9. Klasse in Englisch übernommen.
    Die Schüler hatten kurz vor den Ferien mit dem Thema "Australien" angefangen und ich habe sie gefragt, was sie an dem Thema interessiert und ob eventuell jemand zu diesem Thema ein Referat halten wolle. Ich hatte mit 2 oder 3 Schülern gerechnet, aber es haben sich 12 (!) Schüler gemeldet, die mir auch alle schon Unterthemen vorschlugen und die alle schon am Montag und Dienstag ihr Referat halten wollen und das auch noch auf Englisch. Das habe ich ja noch nie erlebt. 8o;)
    Aber ich freue mich natürlich, dass die Schüler was tun wollen.
    :)
    Ich überlege jetzt nur, dass bei dieser großen Anzahl von Referaten sehr viele Informationen auf die Mitschüler einstürmen. Wie kann ich dafür sorgen, dass diese Informationen bei den anderen Schülern auch "hängen bleiben"? Ich habe den Schülern schon gesagt, dass sie Bilder zeigen können und sich um eher einfache Sprache und möglichst kurze Sätze bemühen sollen. Aber wie sichere ich die Ergebnisse? Es wäre natürlich schön, wenn die Vortragenden ein kurzes Handout für ihre Mitschüler zusammenstellen könnten. Aber ich kann nicht 12 Handouts im Klassensatz kopieren - das würde das Kopierkontingent sprengen. Wie macht ihr das? Lasst ihr die Schüler die Handouts auf eigene Kosten im Klassensatz kopieren? Das kann ich den Schülern wohl kaum zumuten, oder? Lasst ihr sie die wichtigsten Fakten zusammenstellen, zieht dies auf Folie und lasst es von den anderen abschreiben? Oder sollen die Schüler einen Tafelanschrieb machen? Oder...?

    Ich war weder in Köln noch in Düsseldorf. Das Gespräch an einer Gesamtschule war im Regierungsbezirk Münster (als zugezogene NRWlerin musste ich doch jetzt mal nachschauen, bis wo die einzelnen Regierungsbezirke gehen). Vom Regierungsbezirk Arnsberg habe ich auch noch nichts von Portfolios gehört, aber vielleicht ist das an den Gymnasien anders.

    Hallo unknown-teacher-man,
    ich hatte zwar kein Vorstellungsgespräch am Gymnasium aber u.a. eins an einer Gesamtschule und kenne auch einige Leute, die Gespräche an Gesamtschulen hatten. Bei uns wurde nicht danach gefragt, aber ich kann mir vorstellen, dass dies wirklich vom Regierungsbezirk abhängt. Es ist ja auch in manchen Regierungsbezirken so, dass man einen Vortrag halten soll, in anderen Regierungsbezirken werden nur Fragen gestellt. Ich finde aber, dass es bestimmt nicht schaden kann, so etwas dabei zu haben.
    Ich hatte in meiner Bewerbung gesondert aufgelistet, was ich an besonderen Aktivitäten und Projekten im Unterricht und außerhalb des Unterrichts gemacht habe. Diese Liste hatte ich ziemlich weit oben in meine Bewerbungsmappe geheftet und hatte sie auch während der Vorstellungsgespräche dabei, hatte allerdings weder Zeit und Gelegenheit sie auszupacken, da für die einzelnen Gespräche nur wenig Zeit, aber viele Fragen vorgesehen waren.
    Du kannst ja ein DinA4Portfolio in der Tasche haben und falls jemand danach fragt, kannst du es zeigen.

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