Beiträge von Ripley

    Ich finde das Thema Krankmeldung aktuell auch echt schwierig, besonders was Erkältungssymptome angeht (Husten und Schiefnase, Halsweh und Heiserkeit, etc.), gerade wenn der Test (zum Glück) negativ ausfällt. Lernende mit ähnlichen Symptomen schicken wir an unserer nämlich Schule heim, da kann ich ja als Lehrkraft schlecht selber vor der Klasse rumhusten. Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich in einem solchen Fall auch nicht sonderlich gut fühle (auch eine Erkältung nimmt einen ja nun auch körperlich schon etwas mit). Logischer Schluss: Ich kuriere das aus, um dann wieder möglichst fit meinen Unterricht halten zu können. Das ist die eine Seite.

    Auf der anderen Seite ist mir klar, dass mein Ausfall irgendwie aufgefangen werden muss. Das empfinde ich sonst auch als eher unproblematisch: Im Normalfall kann die Schule dies leisten. Ich vertrete ja auch immer mal wieder kranke Kollegen, das ist dann ja auch kein Problem für mich. Aktuell ist die Situation aber alles andere als normal. Deshalb fühlt es sich doof an, nicht zur Schule zu gehen und sich krankzumelden. Einfach aus dem Gefühl heraus, dass wir das alles gemeinsam wuppen (müssen) und im Moment einfach mehr zu tun ist und eben auch mehr Kollegen und Kolleginnen als sonst fehlen. Was ich mir dabei deshalb immer und immer wieder selber eintrichtern muss: Es ist niemandem damit geholfen, wenn ich als Bazillenschleuder die Flure unsicher mache - auch wenn es nur eine Erkältung ist. Und dann fällt eben mal was aus, auch wenn es doof ist. Und wenn ich dann wieder fit bin, fange ich eben selber wieder Krankheitsfälle der Kollegen auf. Ich vermute, das wird noch ein langer Winter und die Lage wird vermutlich nicht einfacher...

    Wobei man GL so ja gar nicht studieren kann, glaube wer WiPo oder nur Politik hat wird das eher unterrichten? Aber da bin ich überfragt.

    Genau, GL leitet sich an unserem BK meist aus der WiPo-Fakultas ab. Ich habe originär Geschichte studiert, wurde dann aber im Ref (bzw. in der OBAS-Ausbildung) in das WiPo-Seminar geschoben, damit mein Studienfach in einer BK-Fakultas mündet. Geschichte galt dabei als 'affines' Studienfach.Geschichtliche Inhalte oder Einblicke tauchen bei mir intenisv tatsächlich nur im BeGy auf, in der Berufsschule unterrichte ich dann eher Politik-Inhalte und mache ab und an mal einen Exkurs in die Geschichte. (In Wirtschaft bzw. Fächern mit starkem Wirtschaftsbezug werde ich aktuell nur selten eingesetzt, was ich auch begrüße). Alles in allem ist das aber insgesamt weit von dem entfernt, was ich mal im Studium gemacht habe. Macht aber trotzdem sehr viel Freude :)

    Könntest du dir vorstellen, statt Geschichte eventuell etwas in Richtung Politik/Wirtschaftslehre zu studieren? In NRW heißt die Fakultas am BK dazu Politik/Wirtschaftslehre und damit macht man alles, was zwischen Gesellschaftslehre mit Geschichte im gymnasialen Zweig (damit mgl. Abiturfach) und Wirtschaftslehre im Berufsschulbereich liegt (mgl. IHK-Prüfung), zumindest an technisch-gewerblichen BKs. An kaufmännischen BKs gibt es vermutlich noch eine etwas andere Spannbreite bzw. Ausrichtung, da andere Prüfungen am Ende der Bildungsgänge stehen. Von Englisch/Deutsch würde ich dringend abraten. Am BK hat man mit diesen Fächern tendenziell sehr viele Lerngruppen, da ist der Korrekturaufwand enorm. Als Lehrkraft in den technischen Fachrichtungen kann man sich aber je nach Richtung fast aussuchen, wo man hin möchte - die sind hier in NRW nämlich häufig sehr sehr rar und schwer gesucht.

    Hi Enora, ich hätte zur Materialsammlung noch eine Idee: Hast du schon mal bei den Materialangeboten der Bundeszentrale für Politische Bildung gestöbert? Dort gibt es Materialien in einfacher Sprache und für Willkommensklassen, die sind im Download und als Hefte kostenfrei (man muss lediglich die Portokosten übernehmen, wenn man Hefte oder anderes bestellt und die Lieferung schwerer als 1kg wird). Ich gebe diese z.B. in meinen Berufsschulklassen aus, da ich dort ab und an Nicht-Muttersprachler habe. Auf der Webseite gibt es auch Podcasts, die man dann mit dem Smartphone und einem Bluetooth Lautsprecher in den Klassenraum bringen könnte. Zu einigen Materalien gibt es auch kleine didaktische Handreichungen, Tipps und Hinweise, wie man sie im Unterricht einsetzen kann. Vielleicht ist da ja etwas dabei, was bei dir wieder für etwas mehr Freude sorgt?

    Es kann auch gut laufen mit den Geräten: Bei uns haben mittlerweile alle Lehrkräfte ein Gerät (oder können es bekommen, wenn sie es wollen), das beinhaltet auch Vertretungskräfte und Lehrkräfte in Ausbildung. Da wurde nichts abgefragt, sondern die Schulleitung hat sie in mehreren Etappen ausgegeben, da ihr Digitalisierung des Unterrichts (allerdings schon lange) am Herzen liegt, mag nun auch an der Schule (BK) liegen. Schulinterne Schulungen haben wir auch schon reichlich, an jeder Ecke passiert dahingehend gerade etwas. Das ist (manchmal) furchtbar anstrengend aber auch irgendwie sehr sehr spannend :D Schwanke immer zwischen "Geilomat!" und "Oh nein, jetzt explodiert mein Kopf gleich"....

    Wäre schön, wenn die Technisierung auch bald die Lernenden einschließen würde. Die machen im Unterricht jetzt schon fleißig an den Smartphones oder falls vorhanden an den (eigenen) Laptops oder Tablets mit, häufig aber noch auf eigene Kosten - wenn sie es denn können. Und an der Stelle werden die sozioökonmischen Unterschiede sichtbar und kommen zum Tragen, da muss sich tatsächlich noch einiges tun. Stabiles schuleigenes WLAN wäre da schon mal ein Schritt noch vorne, das ist aber an unserer Schule zumindest schon auf dem Weg. Es dauert halt alles etwas, bis das rund läuft. Zwischenbilanz: Es ist nicht alles super und es läuft auch nicht sofort alles reibungslos, über Stillstand oder fehlenden Willen klagen können wir bei uns aktuell echt nicht.

    So eine individuelle Sichtung ist ja eigentlich eine gute Idee, denn jedes Schulgebäude ist anders und dann gibt es ja evtl. auch noch verschiedene Gebäude auf dem Schulgelände aus unterschiedlichen Jahrzehnten. Wenn ich dann für die unterschiedlichen Gegebenheiten Pläne bzw. Richtlinien an die Hand bekäme, wie ich den jeweiligen Raum unter Corona-Bedingungen nutzen kann, fände ich das eigentlich prima. (Vielleicht werden dann ja auch mal wieder Gruppenarbeiten möglich, wenn Raumgröße und Besetzungsstärke dies offiziell zulassen, bitte bitte bitte!). An unserer Schule gibt es Fenster und die meisten dürfen/können wir sogar öffnen, Lüftungsanlagen gibt es aber nur in Fachräumen, dafür haben wir auch einige - wie ich finde - recht kleine Räume.

    Ich frage mich nur, wer diesen Check denn macht, welche Kriterien da überprüft werden und wie lange es dauert. Das hört sich erstmal nach einer Menge Arbeit an, finde ich. Von der Erkenntnis zur Umsetzung ist es dann ja auch ein ganzes Stück Weg - und viele Mängel sind vor Ort ja auch schon bekannt. Bin jedenfalls sehr gespannt, ob und was sich daraus entwickelt!

    Zum Thema Vorerkrankung bzw. Risikogruppe NRW: In der PK fiel auch noch ein Verweis auf die Vorgaben, die für das Personal in der Notbetreuung ausgegeben wurden. Diese sollen wohl auch für alle anderen Lehrkräfte gelten, wenn ich das richtig verstanden habe. Dazu soll es aber noch mal konkrete Informationen geben. Diese Vorgaben sind in den FAQs zum Thema Notbetreuung auf der Webseite des Schuliminsteriums einsehbar. (Es hat mich aus persönlichen Gründen interessiert, deshalb habe ich mir das mal angeschaut. Ich fand es relativ aussagekräftig, zumindest hat es mir schon mal weitergeholfen.)

    Vielleicht hilft es dir, die Sache auch mal so zu betrachten: Wenn du das Referendariat machst und der Verbleib an der Uni langfristig nicht klappt oder für dich doch nichts ist, bist du gegebenenfalls promoviert und kannst mit dem 2. Staatsexamen auch eine abgeschlossene Ausbildung nachweisen. Damit ist es dann für dich vermutlich deutlich leichter, beruflich Fuß zu fassen (auch an Privatschulen).

    Sind wir zufällig in der gleichen Hundeschule? Wir hatten hier nämlich exakt die gleiche Wochenbeschäftigung ^^
    Im e-learning quasi. (wir haben übrigens versagt, Hund fands völlig panne)

    ... unser Hund fand das auch eher so mittel und wir haben es bis jetzt noch nicht geschafft, ich war zwischenzeitlich auch eher damit beschäftigt die Klorolle vor gewalttätigen Angriffen zu beschützen... Wir üben jetzt ein 'stups', das finden wir beide gut und es entspricht eher unserem Leistungsniveau:top: Wir haben eine ganz tolle aber auch sehr rege Hundetrainerin, die uns jeden Tag über FB neue Aufgaben gibt, wir kommen da gar nicht hinterher... (Falls wir tatsächlich die gleiche Hundeschule besuchen sollten: wir sind 'Banditen')


    Und ich gehe jetzt ENDLICH Fenster putzen, will ich schon seit Jahren mal machen....

    Onlinebeschulung schön und gut - mir fehlt ganz klar die direkte Arbeit mit dem Individuum! Ausweichstrategie: dem Hund beibringen, eine Klopapierrolle auf dem Kopf zu balancieren... Hund wünscht sich vermutlich, dass der Krams bald vorbei ist und hätte gerne seine Tagesfreizeit wieder.

    Hallo Pter11,


    wenn dein Wunsch ist, Lehrer zu werden und du noch am Beginn deines Berufslebens stehst, wäre meiner Ansicht nach ein reguläres Lehramtsstudium der einfachste und vor allen Dingen der sicherste Weg. Die Regelungen für den Seiteneinstieg ändern sich häufiger und werden sicherlich auch mal irgendwann wegfallen bzw. wieder reduziert werden. Hinzu kommt: Das normale Referendariat ist ja schon stressig, die OBAS in NRW aber auch - und zwar nicht zu knapp. Zu hoffen, in einigen Jahren dann über den Seiteneinstieg den Weg in die Schule zu finden, wäre mir persönlich zu riskant, wenn doch das Berufsziel eigentlich feststeht und sowieso ein Studium absolviert werden muss. Hast du dich denn schon mal bei in Frage kommenden Universitäten erkundigt, wie der Studienweg aussieht, was evtl. aus der Ausbildung anerkannt werden könnte und ob es die Option gibt, in Teilzeit zu studieren?

    Guten Abend in die Runde,


    warum sich einzelne Personen so entscheiden oder sich so entschieden haben, kann man vermutlich nur mutmaßen, wenn man hier keine direkte Rückmeldung zur Verfügung hat. Das ist ja sicher auch individuell sehr verschieden.


    Es kann einfach eine vorübergehende Station in der Berufsbiographie sein, denn bei den vielen Freiheiten, die es für uns als Lehrkräfte gibt, gibt man eben auch einiges auf. (Ich denke da z.B. an längere Reisen außerhalb der Ferienkorridore und generell wenig Fexibilität bzw. kaum Raum für Spontaneität im Jahreskalender.) Berufswünsche ändern sich ja auch während der Ausbildung, ich finde das ist ja auch durchaus legitim. Wie auch der Wunsch, sich nach einer gewissen Zeit im Beruf noch mal neu zu orientieren. Also z.B. später dann doch in den Lehrerberuf zu gehen, trifft ja auch auf einige Kollegen zu, die heute kurz vor der Pension stehen (oder gerade gegangen sind) und während Perioden des Lehrerüberschusses in der Vergangenheit eben keine Planstellen nach dem Ref bekamen.


    Außerdem ist Arbeiten an der Uni ja auch superspannend (oder kann es sein): man ist häufig nah dran an aktuellen wissenschaftlichen Entwicklungen in seinem Feld, man arbeitet oft mit engagierten Studierenden und Kollegen und kommt allein schon über Veranstaltungen anderer Fachbereiche am Campus mit Dingen in Kontakt, denen man sonst vielleicht nicht begegnet wäre. Es gibt immer mal wieder Möglichkeiten, für einige Monate an anderen Orten zu arbeiten und der Öffentliche Dienst ist als Arbeitgeber auch nicht ganz schlecht (vorausgesetzt, man hat tatsächliche eine feste Stelle ergattert).


    Zu den Hypothesen hatte ich dann aber noch folgende Gedanken (ich kenne beide Arbeitsfelder):


    - reines wissenschaftliches Interesse und Spaß an der Forschung, sodass die Bezahlung nebensächlich ist
    Ich will das nicht ausschließen, aber dies ist vielleicht doch eine etwas romantische Vorstellung. Besonders wenn man dann mal die Promotion abgelegt hat und tatsächlich im Mittelbau an- bzw. unterkommt. Einigen gelingt es sicher, die anfängliche Faszination über die gesamte Berufsbiographie zu erhalten, aber man ist eben doch in feste Strukturen eingebunden, arbeitet nicht allein sondern in Arbeitsgruppen, muss Richtlinien und finanzielle Vorgaben einhalten, etc. und das schränkt eben auch ein. Ein wirklich großer Teil (und fiese Zeitfresser) sind eben auch Verwaltungsaufgaben. Gleiches gilt auch für das Schreiben von Anträgen, Gutachten oder die Betreuung von Studierenden. Hinzu kommt noch der konstante Druck, immerfort zu publizieren. Das kann eben auch schnell dazu führen, dass man kaum noch selber forscht, sondern Forschung organisiert.


    - Nebenverdienst, z.B. durch Publikationen/Gastvorträge
    Das ist meines Erachtens nach auch eher eine zu vernachlässigende Größe, jedenfalls für die meisten Wissenschaftler (Nobelpreisträger jetzt mal ausgenommen). Bei vielen Publikationen im naturwissenschaftlichen Bereiche fallen tatsächlich eher Kosten für die Institute an. Reisekosten und Konferenzgebühren (auch wenn man selber vorträgt) werden für die allermeisten Wissenschaftler von ihren Instituten übernommen, da gibt es aber kein Geld für den Vortrag. Besucht man ein anderes Institut z.B. im Ausland, werden Auslagen (z.B. Flüge, Umsiedlungskosten, Unterkunft, Forschungsinfrastruktur vor Ort etc.) evtl. übernommen, aber reich wird man davon nicht, es soll ja nur anfallende Kosten abdecken. Verfasst man ein Kapitel in einem Lehrbuch, bekommt man zwar Geld, aber die Menge ist das meines Wissens auch nicht.


    Also zur Beantwortung deiner Frage kann ich also eher indirekt beitragen. Vielleicht helfen dir diese Gedanken trotzdem weiter?

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