Beiträge von Zauberwald

    Du machst doch das, wofür du ausgebildet und eingestellt wurdest. Die Kritik ist, dass das überhaupt möglich ist: Zu unterrichten, als wäre Christentum in der Mitte und richtig und von dort aus guckt man sich ein bisschen die anderen Religionen im Osten und Süden an und wer nicht will, muss nicht mitmachen. Aber richtig ist es trotzdem. Es gibt zwar Juden und Hinduisten und manche Leute glauben an nichts und keiner muss mitbeten. Aber wir Christen beten halt zu Gott, so geht das.

    Und dann wird vorgemacht, wie es auszusehen hat: wir schicken Wünsche ins Universum, um etwas anders haben zu wollen, wo wir nichts ausrichten können. Z.B. kann man dafür beten, dass ein Krieg aufhört. Den hat zwar ein weltherrschsüchtiger Diktator angezettelt, der seinen Hals nicht voll kriegt, aber vielleicht ist ja doch eine höhere Macht im Spiel, die uns helfen kann. Die Macht könnte Putin zum Beispiel Hodenkrebs schicken. Oder darf man nix Böses herbeibeten? Und was, wenn mein Papa an Krebs gestorben ist? War das dann auch etwas Böses von Gott oder war es gut gemeint, weil der Herr die jung zu sich holt, die er am meisten liebt? Und warum ist meine Oma dann so alt geworden, hatte er die nicht so lieb? Oder ist das alles egal, weil Gottes Wege am Ende eh unergründlich sind? Im alten Testament war er ja rachsüchtig und seit 2000 Jahren ist es eher so der liebe Gott.

    Was ich damit sagen will: Diese Fragen stellen Kinder wohl eher nicht. Sie nehmen hin, was du sagst. Der Punkt ist, du weißt nicht, welche Schlüsse sie ziehen. Das liegt daran, dass du nur ganz bedingt reflektiert auf den Glauben gucken kannst, weil du ja einen hast und den vermitteln sollst, ohne dass es dafür Kriterien gäbe.

    Im Lehrplan steht zum Beispiel was von Gottes Schöpfung und nicht, dass kein Mensch weiß, wie die Erde entstanden ist. Also erzählst du was von Gottes Schöpfung und jeder 7-Jährige bekommt zu hören: ah, meine Lehrerin weiß ja alles und Gott hat also die Erde erschaffen.

    Puh, ich weiß nicht, wie man das noch erklären kann.

    Ich muss mich jetzt hier ausklinken. Ich habe doch geschrieben, dass ich regelmäßig mit allen Klassen über die Entstehung der Welt diskutiere und dass ich den Schülern immer meine Meinung erkläre und dass das ist nicht die ist, die in der Bibel steht. Die Bibel spricht in Bildern, die Menschen wussten es nicht besser. Ich vertrete doch die Urknalltheorie. Warum soll ich mich hier für Dinge rechtfertigen, die andere sich über mich aus der Nase ziehen. Kann mich nicht erinnern, dass einer von euch je in meinem Unterricht war.

    Zauberwald, es geht um die Berechtigung von konfessionellem Religionsunterricht an staatlichen Schulen. Das würde jüdischen Reliunterricht selbstredend genauso einbeziehen, den gibt es aber in aller Regel nicht.


    Zum ausgelacht fühlen: dein Glauben ist deine Privatsache, du kannst anbeten wen und wie du immer willst, das habe ich nie infrage gestellt, dachte ich zumindest. Ich werde es kontrollieren. Achte aber bitte ebenso mal auf deine Aggression gegen mich und andere hier im Fred.

    Deine sachlichen Argumente sind zum Thema in dieser Diskussion einfach naiv. Und leider kommt von den Personen, die dir zustimmen, nichts Reflektierteres daher. Du kannst deinen privaten Glauben eben gerade nicht von dem trennen, was du den Kindern vermittelst und das finde ich bedenklich, selbst wenn Eltern nach aktueller Gesetzeslage ev./kath. Religionsunterricht wählen dürfen, finde ich es bedenklich.

    Du weißt überhaupt nichts über mich und schon gar nicht, wie mein Religionsunterricht aussieht, ich verbitte mir solche Aussagen. Was genau findest du bedenklich?

    Schade, ich warte wirklich auf einen informativen Beitrag dazu. Offenbar gibt es also kein vernünftiges Argument und ich kann das Warten damit aufgeben.

    Die Intoleranz gegenüber Leuten oder Glaubensrichtungen liest du rein, das ist Teil der Problematik des im Kreis Drehens.

    Wieso? Für mich fühlt es sich so an, als ob man ausgelacht und einem das Wort im Mund verdreht wird. Hätte ich eine andere Religion, würde ich dann auch so behandelt?

    Religion ist kein Pflichtfach. Damit erübrigt sich für mich der ganze Streit.

    Tom123 und an die anderen Befürworter eines konfessionellen Religionsunterrichtes: Die Ziele wie Verhinderung von Radikalisierung, Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens und derartiger fundamentaler Aspekte können doch auch in einem Unterrichtsfach wie Ethik, Werte & Normen, Philosophie oder eben nicht-konfessionell untergebracht werden. Mir erschließt sich weiterhin nicht, weshalb es für all diese Unterrichtsziele nun unbedingt katholischer/evangelischer/islamischer, eben konfessioneller Religionsunterricht sein muss. Das wurde hier im Thread ja nun auch schon häufiger von anderen gefragt, aber bisher für mich noch keine befriedigende Antwort darauf gegeben. Ich lese aber weiter gespannt mit (auch wenn ich finde, dass sich die Diskussion hier schon wirklich stark im Kreis dreht).

    Ich wäre mit einem für alle geltenden Ethikunterricht völlig einverstanden, obwohl ich gute Erinnerungen an meinen Reliunterricht habe, die an meinen Matheunterricht belasten mich da weitaus mehr.

    Ich verstehe nicht, wieso du hier so viel Zeit verschwendest. Die Teilnahme am Religionsunterricht ist doch freiwillig, niemand zwingt dich oder deine Kinder dazu....

    In diesem Strang wird niemand irgendwen von irgendwas überzeugen können. Es geht nur noch darum, den Religionsunterricht lächerlich zu machen. Als ob es sonst nichts gibt. Wer mit dem Glauben, Gott und den Kirchen nichts am Hut hat, kann es doch ausblenden. Nur die Hälfte der Deutschen gehört einer christlichen Gemeinschaft an.

    Benimmst du dich gegenüber Leuten anderen Glaubens auch so intolerant, z. B. gegenüber Muslimen oder Juden? Oder macht man das nicht wegen der deutschen Vergangenheit.

    Das sind gewissermassen die Katholiken unter den Christen, wenn du so willst :P

    Du kennst anscheinend nicht die Abspaltungen aus der evangelischen Kirche, bspweise die Liebenzeller Mission. Dagegen sind wir Katholen rein gar nichts. Die meisten evangelischen Christen hier gehören solchen Gemeinschaften an, z.B. Methodisten, Adventisten, (oder so), Liebenzeller und auch Hauskreise. Kenne mich da nicht aus, aber es gibt eine Auswahl.

    Gilt für Abordnungen überhaupt ein Radius in NRW oder zahlt das Land dann halt ggf. die Zweitwohnung? Und wird auch über Bezirksregierungsgrenzen abgeordnet?

    Hier gibt es Trennungsgeld, wenn man mehr als so und so viele km weg abgeordnet ist, bzw. kommt es glaube ich auch auf die Zeit an, die man deswegen außer Haus ist.

    Die ganze Diskussion ist doch eigentlich überflüssig, weil niemand am Religionsunterricht teilnehmen MUSS. Wer mit mit all dem nichts anfangen kann, hat doch eine Freistunde. Zumindest bei uns. Und unsere Eltern zwingen ihre Kinder auch nicht dahin, wenn diese nicht wollen. Soweit ich es überblicke, sitzen bei uns Kinder FREIWILLIG im Reliunterricht und es gefällt ihnen. Allerdings wird bei uns Reli meist von uns Lehrerinnen erteilt.

    Letztes Jahr während meiner Abordnung fand allerdings der evangelische Reliunterricht im Nebenklassenzimmer statt bei einem evangelischen Pfarrer, der mit den 12 Erstklässlern nicht klarkam und mich regelmäßig bat, ihm zu helfen. Ich musste dann meine katholische Gruppe mit über 20 Kindern kurz allein lassen. Fand ich ehrlich gesagt nervig.

    Ja, aber was genau hat das mit dem Thema zu tun?

    Was hat hier alles mit dem Thema zu tun? Wenn jemand schreibt, wie sehr er unter dem Religionsunterricht gelitten hat und alle zustimmen, kann ich sagen, wie sehr ich z.B. unter einem Mathelehrer gelitten habe, der mich jahrelang bloßgestellt hat. Zählt bloß nicht. Das war für mich genauso Gewalt und Missbrauch meiner Seele. Aber die gibt es ja hier nicht.

    Als ich letztes Jahr Reli unterrichtet habe, durften die Kinder am Ende im Kreis ein Gebet formulieren, wenn sie wollten. Die Einen haben für die kranke Oma gebetet, die anderen, dass der Krieg in der Ukraine aufhört, manche haben nichts gesagt. Es war immer eine sehr bedeutungsvolle Stimmung, auch wenn es Erstklässler waren und jeder hat jeden mit seinen Sorgen und Wünschen Ernst genommen. Im Reliunterricht ist Platz dafür - wann, in welchem Unterricht hat man die Gelegenheit und Zeit dazu?

    Ob Gott die Welt erschaffen hat oder ob sie anders entstanden ist, habe ich schon mit Klassen 1 - 4 diskutiert. Ich versuche rüberzubringen, dass die Bibel viel in Bildern spricht und sage auch meinen Standpunkt.

    Nee, stimmt nicht. Beispielsweise beschäftigt man sich im evangelischen Religionsunterricht der Grundschule auch mit Islam und Judentum. Sind sogar zwei sehr große Themenkomplexe. In der Sek 1 kommen irgendwann Themen wie die 5 Weltreligionen, Drogen usw.. Ich habe im Religionsunterricht eine ganze Reihe von solchen Inhalten bearbeiten und auch genug kirchenkritische Fragestellungen.

    Genauso ist es im katholischen Religionsunterricht auch.

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