Beiträge von Zauberwald

    Ja, ganz ehrlich, ich könnte das nicht. Hab auch keine Ahnung vom LP der Gymnasien. Abitur kann ich vorweisen, das reicht ja dann wohl, um Gymnasiasten zu unterrichten?

    Ich könnte es auch nicht und wollte es auch nicht. Daher bin ich froh um die Gymnasialkollegen, die sich das ausgesucht haben. Wenn man Inklusion am Gymnasium will, dann sollen aber auch Sonderschulkollegen dabei sein und die Klassen um ein Drittel verkleinert werden, ebenso wie in den anderen Schulen auch. Das wird aber nicht passieren.

    Werden Menschen denn nach der Schulzeit inkludiert? Doch viel zu wenig. Man müsste alles neu denken.

    Mal umgekehrt gedacht: Die Gymnasiasten kommen in meine Förderschulklasse und wollen dort inklusiv beschult werden.

    Dann musst du doppelt so viel leisten, wenn du das noch schaffst. Man schafft das doch gar nicht alles, daher geht Inklusion oft auf dem Rücken der Kinder aus, weil man das nicht leisten kann. Die Mär von "da stellen wir noch einen Stuhl dazu" geht eben nicht auf. Wir haben ja auch noch die ukrainischen Kinder ohne Deutschkenntnisse.

    Die SBBZ Sprache gehen in BaWü ja nur bis Kl. 6. Plattenspieler: Vielleicht kannst du ja mal berichten, wie es dann weitergeht.

    Palim: Übrigens habe ich 1 Jahr Inklusionsklasse erlebt, 17 (später 19) Kinder, davon 7 Inklusionskinder, 14 Std. Doppelbesetzung (Sonderpädagogin und ich) und es war gut, aber diese Bedingungen sind ja nicht die Regel. Außerdem löste sich unsere Doppelbesetzung oft in Vertretungsstunden auf, da zu viele KuK krank waren.

    Unsere Gemeinschaftsschulen sehe ich noch am ehesten für das gemeinsame Lernen vorbereitet. Allerdings werden von den Schülern auch bestimmte Dinge erwartet, wie das Führen eines Lerntagebuches und viel Selbstorganisation. Was man von seinem Plan unter der Woche nicht schafft, muss man am Wochenende nacharbeiten. Hausaufgaben außer Vokabeln lernen gibt es nicht. Die LuL sind Lerncoaches und stellen das Material bereit. Es gibt auch Sonderschulpädagogen, die unterstüzen. Man bleibt nicht sitzen.

    Allerdings frage ich mich, ob es für jeden Schüler geeignet ist, so zu lernen. Ich meine, es setzt doch viel Eigeninitiative voraus und ob die Versprachlichung nicht zu kurz kommt frage ich mich auch. Muss man aber im Einzelfall betrachten.

    Immer wird mit Extrembeispielen argumentiert.

    Ich weiß, aber ehrlich, selbst ohne Inklusionsschüler habe ich ausreichend Verhaltenskreative, Kinder mit Dyskalkulie, LRS, ADHS, ADS. Der hat diesen Nachteilsausgleich, die hat einen anderen.... Diesmal habe ich nicht mal jemanden mit Diabetes oder anderen körperlichen Erkrankungen, wegen denen man ständig ein Auge werfen muss. Das gab es aber alles schon und man muss das ja auch noch alles verantwortungsvoll leisten können. Allein.

    Mal ganz ehrlich: Man braucht sich hier nur die Wortwahl in einigen Beiträgen mal anschauen ... muss das sein? Überheblich, verletzend, verallgemeinernd ... Meine Position in einer Diskussion wird nicht dadruch richtiger, dass ich den Anderen mit der großen Verbalkeule eine mitgebe. Ich hätte mir hier von Pädagogen / Pädagoginnen (die alle auch eine höhere Bildung haben und mit der Sprache umgehen können müssten) mehr erwartet.

    Aber man weiß es doch schon selbst. Je nachdem wer was schreibt, nimmt man es entweder ernst oder man denkt: "Ach die/der wieder. Hier rein und da raus."

    Ich habe jahrelang mitbekommen, was Kollegen an der Förderschule für Geistige Entwicklung leisten. Da geht es oft um das Erwerben von Kompetenzen, um den ganz normalen Alltag zu bewältigen, wie: Körperpflege, einkaufen, Tisch decken, einfachste Malzeiten zubereiten. Können das die Kollegen im Gymnasium leisten?

    Das ist sicher ein Extrembeispiel. Aber ich halte das gegliederte Schulsystem dennoch für einen Gewinn. Mit welchen Abschlüssen stehen denn die Inklusionskinder sonst da? Die Förderschule L hilft hier den Kindern, Ausbildungsstellen zu finden und unterstützt sehr gut, soweit ich das höre. Frage mich, ob das die anderen Schulen auch leisten können. Ohne Anwesenheit und Begleitung durch Förderschulkollegen ist doch Inklusion nicht durchführbar. Hier haben die weiterführenden Schulen Klassen mit +/-30 Kindern.

    Alle Lehrkräfte müssen ihre Kompetenzen erweitern, die Lehrkräfte der allgemeinen Schule so viel von den FöL übernehmen, lernen, anpassen, wie es möglich ist.

    Das mag im ersten Moment wie eine unfassbare Überforderung anmuten, aber nur so ist Inklusion möglich Schritt für Schritt.

    Ich glaube, du unterschätzt die Ausbildung der Förderschullehrkräfte massiv.

    So leicht ist Inklusion nicht. Die Kinder müssen auch von den Mitschülern inkludiert werden, das kann man nicht so einfach voraussetzen.

    Ich weiß aus der persönlichen Erfahrung, dass eine Schule für alle (gymnasialgeeigneten) Kinder und Jugendlichen mit dem entsprechenden Haltungswechsel möglich ist.

    VG

    Hiz

    Welche Kinder sind denn in deinen Augen gymnasialgeeignet, wenn es einen entsprechenden Haltungswechsel gibt? Nur die mit einem Förderbedarf oder auch die mit Haupt - und Realschulempfehlung (außer die empfohlenen Gymnasiasten natürlich).

    Ich war 24.

    Vorteil: Man ist noch an die Lernerei gewöhnt und hat noch vieles im Kopf, das man später evtl. wieder aufwärmen müsste.

    Nachteil: Man ist so viel jünger als die Eltern, die nehmen einen evtl. noch nicht so ernst. Das gibt sich aber von selbst. ;)

    In By haben wir damals schon fast alle 7 Jahre gebraucht. 2 Jahre Ref., 8 Semester Studium (ZA dauerte meist 1 Jahr, da 100 Seiten und Praxisteil), 9. Semester Prüfungsvorbereitungskurse, 10. Semester Prüfung. In By ist man jetzt im 2. Ref.Jahr Klassenlehrerin mit allen Aufgaben und zum Referendarsgehalt. So lässt sich der Lehrermangel auch prima kaschieren. Ab dem 1. Tag Ref. 8 Stunden eigenverantwortlicher Unterricht. Tja, wenn man keine Lehrer hat, muss man was tun (und vergrault dadurch einige, die dann das Ref. abbrechen).

    Leider wird man in der Regelschule auch nicht auf solche Situationen vorbereitet.

    Bin ich mir nicht so sicher. Mein junger SL der letzten Schule hat alles für seine Schulabgänger gegeben (9er und 10er), damit die gut auf den Weg kommen. Wette, der hat mit ihnen Vorstellungsgespräch usw. geübt, einschließlich Outfitberatung und die anderen Kollegen vmtl. auch.

    Dürfen in Ba-Wü immer noch keine HA von Fr auf Mo aufgegeben werden?

    An meiner alten Schule war das so. Ich glaube aber nicht, dass das generell die Regel ist. An den anderen Schulen, die ich kenne, geben alle Hausaufgaben übers Wochenende auf und an meiner jetzigen Schule tue ich das auch.

    Bzgl. Hausaufgaben beschweren sich Eltern auf Elternabenden gerne, dass es zu viel ist und heizen sich gegenseitig auf. Wenn man die Eltern dann alleine im Gespräch hat, finden sie nicht, dass es zu viel ist, sondern sind froh und sagen, es dürfte ruhig mehr sein. Verstehe das, wer wolle. :weissnicht:

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