Beiträge von Zauberwald

    Wir sollten im März auf Klassenfahrt gehen. Unsere Schulleitung hat uns ernsthaft die Frage gestellt, ob wir gewährleisten und gegenüber den Eltern versichern können, dass die Hygienemassnahmen eingehalten werden. Das haben wir abgelehnt, da wir nicht die Verantwortung für rund 100 Schüler übernehmen möchte, die sich vielleicht hinterher mit anderen Gruppen vermischen oder einfach unvorsichtig sind.

    FAZIT: Fahrt wurde abgesagt.

    Ich verstehe das, gute Entscheidung.

    Eine meiner Töchter tritt in meine Fußstapfen, also kann es ja nicht so negativ von mir rüber gekommen sein. Vllt. habe ich bloß einen Hänger, vllt. kommt es von der Coronasituation auch in der Schule oder vllt. fehlt mir im Moment auch etwas, das mir innerlich Kraft gibt. Wenn man das hat, gelingt einem so manches viel leichter.

    Dass man ungeeignete Leute im Studium rausfiltern soll finde ich einen unpassenden Beitrag. Schrieb vorne jemand. V.a., wenn lange Zeit alles gut war. Das hat mit meinem momentanen Gefühl nix zu tun. Genauso gut oder schlecht könnte man vorschlagen, keine eigenen Kinder zu haben, damit man nicht zu solchen Gedanken kommt. Wie der Frosch sagt, lauf mal paar Wochen in meinen Schlappen, dann siehst du weiter.

    nein, in der Handreichung für Maskenpflicht (eine der 4 Anlagen von gestern) https://km-bw.de/,Lde/Startseit…n/Infoschreiben

    heißt es, dass auch in Verbundschulen keine Maskenpflicht (bei den aktuellen Zahlen) für Grundschüler besteht, nur für Lehrer bzw. andere Erwachsene (S. 2/3).

    Jetzt weiß ich gar nichts mehr. Beim benachbarten Sprachheilzentrum ist das so und da wir gemeinsame Sporthallen benutzen, gilt das dann auch für uns, bis in die Halle. Aber vllt. hat man das intern so geregelt dort. Blickt doch sowieso niemand mehr.

    Ansonsten fühle ich mich in dem Job ganz wohl und weiß v.a. die gute Work-Life-Balance zu schätzen.

    Bei mir ist es so, dass in den letzten Jahren ganz viele Aufgaben dazu gekommen sind, die es früher in der Form so nicht gab. Dieser Freitag ist der erste Tag in der Woche, den ich nicht bis abends in der Schule verbringe (Teamsitzungen, Dienstbesprechung, interne Fortbildungen usw...).

    Eine gute Planung hilft sicherlich im Zeitmanagement. Vielleicht. ohne jemandem nahe zu treten, liegt es ja auch daran, dass man als GS-Lehrer nicht seine 2 Stunden Mathe gibt und dann die Klasse verlässt, sondern dass man als Klassenlehrer wirklich einen Großteil des Schultages mit den Kleinen verbringt, sie beim Größerwerden begleitet. Nicht umsonst sagen sie öfter aus Versehen Mama oder Papa zu einem. Ich fühle mich schon auch ziemlich verantwortlich für alles und kann zu Hause schlecht meine Gedanken abschalten.

    Mir hat der Beruf oft viel Spaß gemacht und oft hatte ich auch tolle Schüler, aber ich finde, dass ich zu wenig Zeit für meine eigene Familie hatte. Meine Kinder mussten schon früh "groß" sein - Helikoptermama zu sein ging bei mir nicht. Beispielsweise mussten sie schon in der ersten oder zweiten Klasse, wenn sie erst zur 2. Stunde hatten, alleine aus dem Haus und zur Schule gehen, weil niemand mehr da und auch ich schon weg war. Ich stellte den Wecker und wenn der klingelte, mussten sie Jacke und Ranzen anziehen, Tür zuziehen und ab in die Schule. Betreuung vor dem Unterricht gab es noch nicht. Einmal zog meine damals Siebenjährige die Tür zu und der Ranzen samt Schlüssel war noch im Haus. Sie musste ohne alles in die Schule. Zum Glück hat niemand das Jugendamt verständigt. Jetzt denke ich manchmal, ob das okay war, aber es ging oft nicht anders. Großeltern Fehlanzeige. Zu weit weg.

    In einem thread, der jetzt geschlossen wurde, schrieb ich, dass ich nicht nochmals Lehrerin werden würde. Jemand fragte mich warum und da ich da nicht mehr antworten kann, dachte ich, dass es vllt. andere auch interessiert.

    Hier meine Antwort: Ich habe es nicht geschafft, dass meine work-life-balance stimmt. Der Lehrerberuf bestimmt zu sehr mein Leben. Ich kann nicht abschalten und oft merken die Adressaten gar nicht, dass man so viel gibt. Es ist ein undankbarer Job. Selten loben einen mal Eltern oder bedanken sich, hintenrum meckern können aber viele. Es geht so viel Energie drauf. Und in letzter Zeit verstehe ich die älteren Kollegen sehr, die in den letzten Arbeitsjahren nicht mehr so viel Motivation hatten. Das Arbeitspensum wird von der Allgemeinheit unterschätzt. Man gilt als faul und bequem, was überhaupt nicht stimmt.

    "Beim Lockdown hatten sie aber viel frei"....stimmt z. B. in meinem Fall in keinster Weise. Nach 40 anstrengenden Berufsjahren kommst du in meinem Fall auf 2500€ Pension, davon geht die PKV ab. Und auch nur, wenn du 40 Jahre durchgängig Vollzeit gearbeitet hast. Kommt immer auf die persönliche Situation an, ob das viel oder wenig ist, Aber sooo viel wie immer getan wird, ist es auch nicht. Ja, ich weiß, dass es anderen schlechter geht.

    Alles in allem denke ich, dass in den ganzen Jahren zu viel Kraft draufgeht, körperlich und psychisch - mehr als in vielen anderen Berufen.

    Na, ja ich hab Schiss, dass ich die dann erst darauf aufmerksam mache und möglicherweise schlafende Hunde wecken.

    Wie soll ich denn beim Arzt anrufen?

    Soll ich den fragen: Sind Sie jetzt sauer, weil ich zeitgleich bei einem anderen Psychiater war?

    Dein Leben ist nicht vorbei, wenn du kein verbeamteter Lehrer wirst. Ich würde es nicht nochmals werden wollen. Nicht Lehrerin und die Verbeamtung nimmt dir die Freizügigkeit in großem Maß. Es gibt sooo viel Schönes auf der Welt. Mach dein Glück nicht davon abhängig. Was jetzt natürlich nicht heißen soll, dass du es nicht wirst. Aber es gibt auch anderes, wenn du meinst, dass dein Lebensglück davon abhängt.

    Die Krankenkassen zahlen durchaus dafür, sich eine Zweitmeinung einzuholen. Zwei völlig unterschiedliche Behandlungen bei zwei Fachärzten gleicher Fachrichtung kann ich mir hingegen nicht vorstellen. Da muss man ja stutzig werden.

    Ich war vor ein paar Monaten bei 2 verschiedenen HNO Ärzten mit ganz unterschiedlichen Diagnosen. Weder die Krankenkasse noch die Beihilfestelle hat da gemeckert.

    Ich könnte hier jetzt mit einem Rezept für gar himmlische Zimtwaffeln aufwarten, die wir gern sonntags statt Kuchen essen und die durch den Zimt nicht nur einen feinen Geschmack, sondern auch eine ganz eigene, samtige Konsistenz erhalten... aber noch sitze ich "im G'schäft" (noch so ein regionaler Ausdruck) und komme nicht an das altmodisch-analoge Kochbuch ran, wo sie drinstehen. Reiche ich heute abend nach.

    Meinst du die Zimtwaffeln im Zimtwaffeleisen, also das Weihnachtsgebäck? Da habe ich doch neulich das Rezept gepostet. Hier, aber ich weiß nicht mehr, wo...

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